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Nohtwendiger Vorbericht an den guhthertzigen Leser
Er brohbt erst sein Säyten-Spihl
Er lobt sich sein Purschen-Leben
Er freut sich / daß es Winter ist
Es fegt so grimm kalt / daß er mehr nur noch für seinem Ofen hokkt
Sein Qwodlibet geföllt ihr so außermahßen / daß er ihr sofort noch-eins drillert
Daß es bald Oculi ist / drukkt ihme nicht das Hertz ab
Es macht ihn durchauß vergnügt / daß es schon Lätare ist
Er passirt an ihrer Thür vorbey
Er will mit ihr spazziren gehn
Es gaudirt ihn / daß die Mädergens schon das Graß zertrükken
Er wartet auff sie in einem Lust-Wäldgen
Er belauscht die Venerem mitsambt däme Martio
Er hält darfor / daß der Frühling so rächt die Zeit zum Lihben ist
Er hört mit ihr den Gukguk schreyn
Er klagt / daß der Frühling so kortz blüht
Er rastet mit seinem Gesöllen an einem schönen May-Morgen in einem Bircken-Hayn
Er freut sich / daß es Frühling ist
Er siht sich am andern Morgen im Spighel
Er perstringirt seine Gesöllen
Er klebt so ämsig über seinen Büchern / daß ihm der Schweiß vom Bukkel dropfft
Er durchhechelt auch die Weibrichins
Er verlöffelt sich in seine Kammer-Magd
Er will sich nicht mit andern in sie dheilen
Er hält sich for mehr alß die Uebrigen
Er fühlt sich fast den Sternen nah
Er bluhstert sich auff / alß ob er der Daradiridatumtarides wäre
Er sizzt mit seinen Kompanen im Sauff-Hauß und solmisirt ihnen / wofor er sie frey-hält
Er durchsaufft mit seinen Gesöllen die gantze Nacht im blauen Oriflanten
Er freut sich / daß es Sommer ist
Der Hunds-Stern verbrännt ihn fast
Er spazzirt mit ihr durch einen schönen Sommer-Tag
Er bringt ihr ein Nacht- musicgen
Er singt ihr ein Morgen-Ständgen
Ihr ümmer ümbs Bändel zu seyn / ist ihm nicht müglich
Er verlustirt sich über die kleine Kloris
Daß sie for ihr Schlößgen schon einen Schlüssel hat / basst ihm nicht
Er ist in sie noch hefftiger verlihbt / alß in Amaryllis
Er pirscht bey ihr auff den Cupidinem
Er freut sich / daß es Herbst ist
Er lädt seine Gesöllen auff einen Göldt-Fasan
Er bekröhnt ihn mit einem Hirsch-Geweih
Er freut sich / daß es wihder Winter wird
Nachstehente schlächte Versche schrieb er for Die / an die er sein Hertz gehänckt
Er dänckt an die hochfliegenten Adler ädler Teutscher Boesie / so schon for ihme gesungen
Er nimbt Abscheyd vom Leser / indehme er sich darbey defendirt / daß er kein Sauer-Topff gewesen
Angehänckte Auffrichtige und Reue mühtige 13 Buß-Thränen
Er ligt alt und kranck und kombt sich für geschlagener denn Hiob
Er erwacht in den spähten Herbst-Morgen
Er ringt mit Ihme / wie mit Ihme fürmahls jener alte Ertzt-Vatter Jakob rang
Er verlustihrt sich zur Sions-Zitter
Er stellt sich den lezzten Gerichts- und Doten-Dag für
Er verföllt wihder in seine alte Draurigkeit
Er gedänckt seiner Lieben und daß sie ihme alle gestorben sind
Er bereut nichts; Er wüntscht nur / daß ihn noch Ein-mahl der Frühling freut
Er siht nach hartem Winter von seiner lezzten Streu auß der Kammer