Der Mey ist do! Der Mey!
O süsser Jubel-Schrey!
Der Himmel hängkt so tieff alß blau /
die Welt ist wie auß Morgen-Thau.
Aurora kömbt gegangen /
mit Rohsen gantz behangen /
der West lässt ohngesehn
blohß Amber-Lüfftgens wehn!
Von den Hühten
nikken Blühten /
alles jubelt / dantzt und springt /
seit im Walde /
nach der Halde /
wihderümb der Gukguk singt!
Der Mey ist do! Der Mey!
Nur ich bün nicht darbey!
Kein Qwintgen spühr ich mehr an Krafft /
ich lige welck und Lager-hafft!
Bald werd ich hingerissen /
kein Mäntsch wird von mir wissen /
ein Schatten war ich und ein Schaum /
kaum mehr alß jener Apffel-Baum!
Durch mein Fenster
blinckt und glentzt er /
eine Mutter hertzt ihr Kind –
ich vergehe /
da ich sehe /
wie die Beyde frölig sind! |