Ohnvergleichliche Salene /
ja / ich war dein Cawallir /
deine zwo mahl sechzehn Zehne
blüzzten bläncker alß Porfir.
Doch du weilst an frembden Flüssen
und die schöne Zeit verfloß /
die mit hundret tausend Küssen
mich in deine Arme schloß.
Lorilillgen / rühr die Schänckel /
denn daß ist der Welt ihr Lauff /
lupff dein Rökkgen / zeig die Änckel /
dantz mir einen Pollschen auff!
Sälbst die weissesten Zeitlosen
sind nicht halb so weiß wie du /
wirffstu mir auß nichts alß Rohsen
lautter lihbe Blikker zu.
Schöner bistu fast als Esther /
das zertheilt mir alle Pein;
komb / du kleine Venus-Schwester /
sizz mir in den Schooß hinein!
Dein mit Roth gemischt Erblassen
macht mir tausend süsse Lust /
meine Finger rund ümbfassen
deine duppel Silber-Brust.
Blau durchs Fenster blinckt der Flihder /
nein / ich laß dir keine Ruh;
trukk mich / Kind / ich trukk dich wihder /
denn ich bün ein Mäntsch wie du!
Zwar dein schönstes Belvedere
hältstu listig noch verstäkkt;
daß ich nichts nicht mehr entpehre /
halt es nicht mehr zubedäkkt!
Ohnvergleichliche Salene /
dihsen Kuß hihr auff dein Wohl!
Deine zwo mal sechzehn Zehne
sind von innen durchauß hohl!
Nichts wie Nasen sih mich drehen
dir für diesem Rohsen-Dhor –
die catonisch sauer sehen /
hau ich auff ihr Midas-Ohr! |