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Medusa.

Über des Schlosses hohen Portalen
Wacht der Medusa Bildnis allein,
Und in der Sonne scheidenden Strahlen
Schimmert wie Blut ihr Antlitz von Stein.

Dich hat, zu arm zum Trösten, vergebens
Heilende Zeit mit Epheu umlaubt;
Stolz auf die Gabe ewigen Lebens
Krönt der unendliche Schmerz dein Haupt.

Ob dich kein Tag des Jammers verschone,
Kommt keine Nacht dem Kummer zur Rast;
Doch wie ein Fürst die edelste Krone
Trägst du des Weh's vernichtende Last.

Sprich, warst du auch vom Glück einst beschattet?
Schmückte ein Kranz dein lockiges Haar,
Eh sich der Schmerz deiner Schönheit gegattet,
Die unterm Lächeln reizender war?

Horch! hat ein Laut ihrem Gram sich entrungen?
Staunend sinn' ich beim fernen Klang,
Ob ihr die Lippe Marmor bezwungen,
Oder ihr Mund die Klage bezwang.

Kannst du des Unheils Namen nicht künden,
Das dir die Spur in's Antlitz gebannt?
Hast du in tief verborgenen Gründen
Schaudernd der Welt Geheimnis erkannt?

Einst hat dein Anblick fühlenden Herzen
Wärme des Bluts und Regung geraubt;
Aber seh' ich dich, löst mir die Schmerzen,
Tröster des Grams, dein duldendes Haupt.

*


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