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Ebenso, wie der würdige Polizeirichter, der sie verurteilt hatte, war ihr Gefängnis weder höllisch noch erheiternd. Es war einfach häßlich, schmutzig und völlig sinnlos.
Durch ihre Verbrechergenossinnen hörten sie genug von anderen Kreis- und Staatsgefängnissen, Frauen- sowie Männeranstalten, die wahre Höhlen geheimer und verantwortungsloser Grausamkeit waren; von Einzelhaft im Dunklen, feuchten, verlausten Zellen, in denen die Opfer so lange sitzen mußten, bis sie wahnsinnig wurden, von Zwangsjacken und Prügelstrafe, von kräftigen Gefängniswärterinnen, die um nichts weniger bösartig waren als irgendein Aufseher, dem es Freude machte, die Sträflinge auszuziehen, sie zu peitschen, zu verhöhnen, bis sie rasend wurden, und sie dann, zur Strafe für ihre Raserei, mit eiskaltem Wasser aus dem Feuerlöschschlauch zu bespritzen. Sie wollten nicht recht glauben, daß in den Vereinigten Staaten derartige Dinge geschehen können, als eine Gefangene ihnen ein Bezirksgefängnis in Georgia schilderte, in dem die weiblichen Sträflinge außer einem dünnen Rock nichts anzuziehen hatten, nicht einmal Schuhe, in dem der Kerkermeister – dort gab es keine Hausmutter – unter den nackten Frauen umherging, sooft ihn die Lust dazu ankam, und die wackeren Nichtstuer der Stadt hereinspazierten, um sich diese armseligen Luder auf dem Klosett anzusehen – kein Mensch kümmerte sich darum, und die guten Bürger glaubten es nicht, wenn es ihnen erzählt wurde.
Was aber hier in diesem Gefängnis in Tafford die Kittchenstaffel zur Verzweiflung brachte, war nicht Grausamkeit, sondern Vergeudung und Dummheit, die gutmütige Unwissenheit des Sheriffs und die ununterbrochenen schleichenden, ekelerregenden verliebten Annäherungsversuche seiner Stellvertreter. Sie kamen in die Frauenabteilung des Bezirksgefängnisses: ein hoher, schlecht beleuchteter, trostloser und jetzt – es war kurz vor Dezember – kalter Raum. Rings um diesen Raum zogen sich zwei Reihen von Zellen zum Schlafen, die nur in den nicht gerade seltenen Fällen versperrt gehalten wurden, wenn sie hysterische oder gewalttätige Insassen beherbergten. Auf den Pritschen in den Zelten lagen Matratzen und darauf feuchtes grobes Sackleinen. In der Mitte des großen Raumes waren etliche Dutzend wackliger Strohstühle, einige schmierige Tische, ein verrosteter Ofen – und die Gefangenen.
Als die vier Mädchen verurteilt wurden, war der Fußboden verdreckt, die Stühle klebten, wenn man sie anfaßte, die Risse in den Mauern wimmelten von Läusen. Sie begannen sofort mit ihren Reformarbeiten. Wenn sie ein ganzes Jahr dageblieben wären, hätte ihr frischer und naiver Eifer vielleicht nicht angehalten, aber während ihrer vierzehn Tage waren sie ebenso voll optimistischer Geschäftigkeit wie ein Mormonenmissionar. Da die Hausmutter der Meinung war, es sei »wohl nicht notwendig«, daß sie alles säuberten, kauften sie von ihrem eigenen Geld Scheuerlappen, Bürsten, Seife und Insektenpulver und erreichten mit der von unzüchtigen Reden begleiteten, aber vergnügten Hilfe zweier der Prostituierten, daß der Schmutz und wenigstens ein Teil des misthaufenartigen Gestankes verschwanden. Sie begannen Unterrichtskurse in Englisch und Wirtschaftslehre, und eine der anderen Gefangenen, eine geborene Pariserin, die eingesperrt war, weil sie Pelze aus Garderoben gestohlen hatte, gab ihnen französischen Unterricht; allerdings durften sie es später nicht wagen, mehr als einen Bruchteil der Worte zu gebrauchen, die sie gelernt hatten.
Sie hatten sehr viele Bücher, denn als sie noch keine ganzen vierundzwanzig Stunden im Gefängnis saßen, war Miss Bogardus von Clateburn nach Tafford geeilt und hatte, nach einem feurigen Zeitungsinterview, die Kittchenstaffel besucht, alle abgeküßt, geweint, erklärt, es sei eine offene Frage, ob Richter oder Polizisten die größeren Esel seien, und alle Bücher dagelassen, die sie in der Geschwindigkeit in der Nähe des Fanning Mansion auftreiben und am Zeitungskiosk im Bahnhof von Clateburn hatte kaufen können. Darunter waren das Evangelium Johannis, der zweite Band der Miserables, Das Neuengland-Kochbuch, Das Juwel von Jandaphur von E. Phillips Oppenheim, Gullivers Reisen, für Jugendliche bearbeitet, Die Geschichte der Mammuthöhle, ein aseptischer Roman namens Helen von High Tor und Weiningers Geschlecht und Charakter, von dessen Inhalt Miss Bogardus nur noch wußte, daß er etwas mit Frauen zu tun habe.
Mrs. Manders kam täglich und brachte die Zeitungen, das Life und den Judge, kaltes Huhn und große, kräftige, haltbare Fleischpuddings; diese waren viel interessanter als Weininger für vier gesunde junge Frauen, die hungerten, weil ihre Mahlzeiten ausschließlich aus pappigem Porridge, saurem Brot, Margarine, substanzlosem Kaffee und Tee, lauwarmen gekochten Kartoffeln, geschmortem Fleisch mit einer erstarrten Fettkruste darauf, Melasse und Orangenmarmelade aus Rüben bestand.
Das Waschen der Zinnteller, in denen diese üppigen Speisen serviert wurden, war, abgesehen von dem unaufhörlichen Reden, die einzige Beschäftigung, die die anderen Gefangenen hatten. Den ganzen Tag, bisweilen auch die halbe Nacht, redeten die Gefangenen – kleine Diebinnen, Prostituierte, Frauen, die ihre Kinder mißhandelt oder ihre Geliebten gepeitscht hatten, Säuferinnen und Kokainistinnen. Sie erzählten schmutzige Geschichten und sangen »Frankie and Johnny«; sie prahlten mit ihren Geliebten und schluchzten über die Grausamkeit ihrer Männer und die Schäbigkeit der Leute, für die sie Fußböden gescheuert oder Wäsche gewaschen hatten. Es waren siebzehn außer den Suffragetten; alle redeten, alle haßten die Welt und waren ein wenig verwirrt von ihr.
Siebzehn waren es, von denen Ann nach einer Zählung vierzehn keineswegs »verbrecherischer« finden konnte als sich selbst. Armut, Arbeitslosigkeit, frühe Unterernährung und, bei den Prostituierten, offenbare Schwachsinnigkeit und infantile Vorliebe für Seide und strahlende Lichter, das waren die Ursachen, die sie hierher gebracht hatten. Vierzehn verschlampte Frauen, in denen sie bald ebenso gute Freundinnen und ebenso verständliche Wesen sah wie in Pat, Eleanor oder Maggie – manche von ihnen waren weniger berechnend als Pat, weniger wüst als Eleanor, weniger streitlustig als Maggie.
So, wie sie mit jedem Tag verständlicher und menschlicher wurden, mehr Ähnlichkeit mit den Mädchen in Waubanakee oder in Point Royal gewannen, so wirkte auch das Gefängnis selbst immer weniger ungewöhnlich und immer weniger schreckeneinflößend fremdartig. Es war nicht ein »Kerker« mit einer rätselhaften Atmosphäre des Entsetzens; es war wie die Schwarze Marie ganz einfach ein Ort, ein Ort, an dem sie sich gerade aufhielt, ganz so, wie sie sich, gelangweilt vom Warten und über die Leistungsunfähigkeit der Welt nachdenkend, auf einem Bahnhof hätte aufhalten können. Denn was jetzt ihren Groll erregte, war weniger die Grausamkeit des ganzen Systems der Gesetze, Gerichte und Gefängnisse als seine Sinnlosigkeit. »Nehmen wir an, daß das Gericht recht hat und ich eine Verbrecherin bin«, überlegte sie bekümmert. »Schön. Was erreicht der Staat damit, daß er mich hier zwei Wochen lang einschließt? Theoretisch bin ich eine gewalttätige Person, die den kleinen Schutzleuten wehtut und den Bürgermeister bedroht. Wenn ich nun vierzehn Tage lang untätig mit Berufshuren zusammensitze, was soll mich da so sanft machen, was soll mich da so viel Selbstbeherrschung lehren, daß die Schutzleute und der Bürgermeister, wenn ich mit Gebrüll herauskomme, in Sicherheit sein werden?«
Sie begriff, daß der Krieg eine Dummheit, daß die Führung wirtschaftlicher Unternehmen für den Profit einiger weniger Eigentümer ein Wahnsinn, daß Throne und Kronen und Titel und akademische Würden etwas ebenso Kindisches seien wie das Spielen mit Zinnsoldaten, daß es aber im ganzen Bereich der menschlichen Torheit nichts so völlig Sinnloses gebe wie Einkerkerung als Heilmittel gegen Verbrechen »… und je ärger die Verbrechen werden, um so gefährlicher und schlimmer wird es, daß es nur so barbarische Methoden der Abhilfe gegen die Kriminalität gibt.«
Und diese Erkenntnis brachte sie im Verein mit der Erinnerung an saure Gerüche, glitschige Tische und bitteres Essen, mit dem Bild der verwirrten, hoffnungslosen und fassungslosen Gefangenen und der verschlagenen Lüsternheit der Aufseher eines Tages auf den Weg zur Gefängnisreform und hielt sie auch dann noch auf diesem Weg, als es sie verlangte, den Quälereien und dem Exhibitionismus der Reformarbeit zu entrinnen und sich in den Frieden von Gatte, Haus, Kindern, Land und gelassen heiterer Gewöhnlichkeit zu flüchten.
Land und Kinder und ein Herd und ihr Mann!
Niemals noch war sie der Sehnsucht danach so nahe gekommen wie in ihrer jetzigen Untätigkeit. Bei ihrer kindischen Geschäftigkeit in Waubanakee, bei ihrer Betriebsamkeit in Point Royal und bei ihrem Predigen in Clateburn hatte sie zu viel zu tun gehabt, um genügend darüber nachzudenken, was dieses Individuum Ann Vickers eigentlich sei, und was es eigentlich wolle.
Vielleicht, seufzte sie (einen der Kakerlaken betrachtend, die sich rascher vermehrten, als sie sie totschlagen konnten), vielleicht war sie eine jener Marthas, die es niemals zu der eindruckmachenden Vergeudung bringen können, die Welt mit dem Nardenöl sexueller Erregung zu salben, denen es für immer bestimmt ist, das Essen für Lazarus und Jesus aufzutragen, für die Massen und ein Teil der Massen zu sein, niemals ein »Individuum«. Die Ann aber, die in der trübseligen und verderbten Frauenatmosphäre des Gefängnisses inmitten von Frauen, die der Sexus umklammert und verbraucht hatte, über die Männer nachdachte, diese Ann war Individuum genug.
Männer! Im Fanning Mansion hatte es von ihnen kaum mehr gegeben als in Point Royal. Ins Fanning Mansion waren nur festgebundene Ehemänner gekommen, literarische Bankangestellte und Sozialisten, die »Genossin« zu einem sagten und einen unter dem Vorwand der Kameradschaft unter das Kinn faßten. Aber die Mädchen waren zu abgehetzt gewesen, um sich großen Sehnsüchten hinzugeben. Jetzt hatten sie Zeit, und Ann träumte bei Tag und bei Nacht von einem Geliebten und Gefährten, der die Ironie von Adolph Klebs und die rote Frische von Glenn Hargis in sich vereinen sollte. Er kam zu ihr über das derbe Gras einer Bergalm, und dann liefen sie, leicht wie die Wolkenschatten, über die Wiesen … Sie traf sich mit ihm in einem schäbigen Toreingang, in einer schäbigen und alten und lärmenden Stadt, an einem nebligen Nachmittag, in dessen Dunst die Straßenlaternen schwammen; das Ganze hatte etwas Ungehöriges und Erregendes; zusammen glitten sie fort – als er ihren Arm nahm, überlief sie ein Schauer des Glücks – und tranken Tee in ihrem Versteck … Zusammen wanderten sie durch die Gäßchen Venedigs und kehrten zurück in eine Wohnung in einem Palazzo; auf der hohen Decke tummelten sich Amoretten, und am fernen Ende eines Raumes, der einen Fußboden aus leuchtend roten Kacheln hatte und von einem Kristallkronleuchter erhellt war, stand ein riesiges blaugoldenes Bett … Und dann waren sie wieder weggezaubert in ein Häuschen in Connecticut mit einem Gemüsegärtchen, das kleiner war als der Kronleuchter, aber mehr Freuden barg.
Alles, was sie je in romantischen Büchern gelesen und in Filmen gesehen hatte, fiel ihr jetzt ein und erschien ihr in ihrem losgelösten Brüten wirklicher als die Kakerlaken auf den verrosteten Gitterstangen ihrer Zelle, als das Gekreisch der keine eineinhalb Meter von ihr entfernten Prostituierten, als die Stapel von Briefumschlägen, die sie bei ihrer Rückkehr in Clateburn erwarteten.
Als die Kittchenstaffel entlassen wurde, gab es einen wahren Platzregen von Rosen und Konfetti, und eine Kapelle spielte »Tipperary«. Die vier hielten zusammen mit Mrs. Manders, Miss Bogardus und dem Reverend Chauncey Simsbury von der Protestantischen St.-Gondolph-Kirche eine Ansprache vor zweitausend Taffordern, die vergnügt in die Hände klatschten und dann weiter gegen das Gemeindewahlrecht für Frauen stimmten.
Auf dem Bahnhof in Clateburn waren sämtliche Pressephotographen der Stadt, sechzehn Berufs- und zweiundsiebzig Amateurphotographen versammelt, dazu ein ganzes Bataillon von Berichterstattern und wieder eine Musikkapelle. Im Sinfoniesaal sprachen sie zu dreitausend Menschen; zwei enthusiastische Geschäftsleute von der Art, die alle vierzehn Tage zum Friseur geht, warfen den einzigen Mann hinaus, der sie mit Zwischenrufen zu belästigen suchte.
Ihr Mittagessen bestand nur aus Mandelschokoladeriegeln, die sie zwischen der Ankunft des Zuges und der Versammlung im Sinfoniesaal zu sich nahmen. Als sie den Hunderten getreuer Anhängerinnen, die nach der Versammlung nach hinten kamen, um ihnen die Hand zu drücken, entronnen waren und die Festung des Fanning Mansion erreichten, stellte sich heraus, daß Miss Bogardus in ihrer Aufregung vergessen hatte, ein Abendbrot vorzubereiten. Sie aßen kaltes Cornedbeef aus Konservenbüchsen und dumpfige Zwiebäcke.
Aber ihre Feldbetten in der Dachstube des Fanning Mansion kamen ihnen vor wie Pfühle in einem mohammedanischen Paradies.
Das Nachdenken im Gefängnis hatte in Ann den Mut zu dem Wunsch geweckt, den rechtschaffenen Banden der Frauenrechtbewegung zu entschlüpfen. Gerade die Tugendhaftigkeit und Selbstaufopferung, die Miss Bogardus dazu brachte, gleiche Tugenden und gleiche Opfer von den anderen zu erwarten, waren schlimmere Tyrannen als alle Verließe. In dieser Welt sollte niemand über ein bescheidenes Maß hinaus tugendhaft sein; es wird sonst zu schwer für seinen Nächsten. Ann hatte vor der Kriegsaxt mehr Angst als vor allen Polizeitrupps. Aber sie war müde – nicht nur der Briefumschläge, die Miss Bogardus die Mädchen vierundzwanzig Stunden nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis wieder adressieren ließ, sondern des ganzen theologischen Vokabulars der Bewegung: »wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen«, »gleiche Rechte«, »gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit«, »Matriarchie«. Nicht anders als so vergreiste Worte wie »Idealismus«, »Tugend«, »Patriotismus« hatten sie jeden Sinn verloren. Und sie war auch müde der ewigen Geschichten über die Unbillen, unter denen die Frauen zu leiden haben. Es gab reichlich genug Unbillen, das wußte der liebe Himmel: junge Witwen, die drei Kinder haben, zwölf Stunden am Tag arbeiten und dafür gerade so viel bekommen, daß sie langsam verhungern können; intelligente Frauen, die von großsprecherischen Männern lächerlich und klein gemacht werden. Aber den Frauen, die zum Tee im Fanning Mansion lediglich kamen, um zu sagen, daß ihre Männer kein Verständnis für ihre schöneren Seelen hätten, diesen hatte Ann lange genug zugehört. Sie begann mit den betreffenden Männern zu sympathisieren.
Bevor sie jedoch von Clateburn und den Briefumschlägen fliehen konnte, mußten noch vier Monate vergehen, in denen sie Herrin über ihre Angst wurde und geflüsterte Beratungen mit Pat und Eleanor abhielt. Wahrscheinlich wäre sie in ihrer völlig normalen Feigheit im Fanning Mansion geblieben, bis die Änderung des Wahlgesetzes Tatsache wurde, wenn Pat und Eleanor ihr nicht gestanden hätten, daß auch sie planten, in New York einzumarschieren und wieder menschlich und sündig und frei von Adressenschreiben zu sein. Sie würden Ann dort aufsuchen – sie könnte ihnen doch den Weg bereiten? – sie würden versuchen, sie in Schutz zu nehmen, wenn Miss Bogardus ihr Verräterei vorwürfe.
Im Jahre 1916 fand Ann eine Stellung bei einem Ausschuß zur »Untersuchung der Zustände« in der Textil- und Bekleidungsindustrie in New York; ihr Gehalt war einfach schändlich, aber sie sicherte sich gegen Unterrichtskurse für Ausländer freie Unterkunft und Verpflegung in dem Corlears-Hook-Wohlfahrtshaus.
Ein wenig verwirrt, frei, ohne recht zu wissen, was sie mit ihrer Freiheit anfangen sollte, in ihrem braven kleinen Mittelwesten-plus-Connecticut-Gewissen sich über die kurzen Worte der Kriegsaxt – »Wenn Sie sich hier nicht wohlfühlen, wollen wir Sie nicht halten« – Gedanken machend: so fuhr Ann in jämmerlicher Verfassung durch die zauberhaft schöne Aprillandschaft den Türmen New Yorks zu.
Als sie vom Bahnsteig der Hochbahn den schlanken Turm des Woolworth Building sah und dann hinunterblickte auf die Menschenmenge, die sich zusammensetzte aus Chinesen, Italienern, Ungarn und Yankees, aus milliardenschweren Bankiers, soeben aus Java gekommenen Seeleuten, Intellektuellen, jüdischen Anwälten und pfeifenden Eisenbetonarbeitern, da schwebte ihre Seele oben bei der Turmspitze, da ging ihr Blut, befeuert vom Tempo eines großen Seehafens, rascher, und sie rief: »Jetzt werd ich etwas tun … Aber was?«