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Sinngedichte.
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Kündig ists, daß in der Welt
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Auf schlechter ebner Bahn ist gut und sicher wallen:
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Wer um Lobes Willen thut
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Wem niemand nicht gefällt, wer alles tadelt allen,
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Gut trinken und gut essen,
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Ein Fluß verräth durch Rauschen sich, daß er sehr tief nicht lauft;
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Jhrer viel sind zwar beflissen,
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Cacus hat ein Weib genommen, die ist ihm in allem gleich:
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Jhr Klugen, deren Faust die Feder ämsig führet
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Die Freundschaft, die der Wein gemacht,
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Der Henker und die Gicht verschaffen gleiche Pein,
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Ja soll Ja, und Nein soll Nein,
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Man sagt, man lieset viel, wie daß, vor langen Jahren,
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Anfang hat das Lob vom Ende:
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Ein jeder ist Monarch in seines Hauses Pfälen;
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Das welsche Land heißt recht ein Paradies der Welt:
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Harpax stahl hier ohne Scham,
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Noch frech wagen,
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Seyd lustig, ihr Krieger, ihr werdet nun siegen!
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Hoher Stamm und alte Väter
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Fürsten werfen oft auf Einen alle Sach und alle Gunst;
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Gott, wo nehm ich Dank, der ich so viel genommen
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Anders seyn, und anders scheinen;
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Das Beste, was ein Mensch in dieser Welt erstrebet,
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Wer nicht glaubt das Auferstehn, dem ist ferner wohl erlaubt,
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Frommes liegt in Grabes Nacht;
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Wer sich nicht zu sterben scheut, und sich auch nicht schämt zu leben,
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Die Höflichkeit ist Gold: man hält sie werth und theuer;
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Tapferkeit von außen, Einigkeit von innen,
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Da dieses Land war reich vor Jahren,
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Wer wenig irren will, er thu gleich, was er thu,
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Was man an den Höfen fehlet,
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Mancher Schad ist nicht zu heilen durch die Kräuter aller Welt:
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Ein alter Mann wird zwar veracht,
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Die das Glücke stürzen will, hat es gerne vor erhoben;
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Portia schont ihrer Augen; einen kleinen schlechten Mann
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Die Wohlthat übel angewandt,
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Dem Fleiße will ich seyn, als wie ein Knecht, verhaft,
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Weiß die Haut des Mohren waschen,
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Durch Ehr und reichen Lohn kann Tapferkeit erwachen;
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Freude, Mäßigkeit und Ruh
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Veit hat ein wohlberathnes Haus, und in dem Hause siehet man
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Sein' Eigenschaft und Art bekam ein jedes Thier,
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Ein Arzt ist gar ein glücklich Mann:
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Mein ander Jch ist todt! O ich, sein ander Er,
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Wozu ist Geld doch gut?
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Wer sich einläßt in Processe, wer sich einläßt in ein Spiel,
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Krummes mag man wohl verstehen,
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Wer in Ehstand treten will, nimmt ihm meistens vor
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Da man, schon zur Zeit der Alten,
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Lychnobius zählet viel Jahre, viel Wochen,
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Ein Herr, der Narren hält, der thut gar weislich dran; —
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Es torkelt Bibulus, ist stündlich toll und voll: —
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Jch weiß nicht, ob ein Hund viel gilt,
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Man merkt, wie gegen Gott der Glaube sey bestellt,
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Willst du fremde Fehler zählen, heb an deinen an zu zählen;
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Die Weltgunst ist ein Meer;
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Wer sagt mir, ob wir selbst so grundverböste Zeiten
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Das Warm ist Menschen mehr, als Kaltes, angeboren;
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Ein rinderner Verstand, und kälberne Geberden,
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Dankbarkeit, du theure Tugend,
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Wer einen Aal beym Schwanz und Weiber faßt bey Worten,
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Argwohn ist ein scheuslich Kind: wenn es in die Welt nur blickt,
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Freunde muß man sich erwählen
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Einen Trostspruch aus der Bibel hatte Rasa ihr erwischet,
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Die Liebe treibt ins Elend aus,
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Mars braucht keinen Advocaten,
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Ein Arzt hilft krankem Leib', ein Weiser kranker Zeit.
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Damen, die sich gerne schminken,
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Mir ist ein Gast bekannt, der bringt durch freches Plagen,
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Nicht die Personen auszurichten,
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Ruhmreich ist ein Tausendkünstler; was er will muß ihm gelingen;
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Senecio hat eine Seuche, daran er sterben muß;
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Wozu soll doch sein Kind ein Vater auferziehen
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Was ist ein
deutscher Reim?
Deutsch kann ja jedermann. —
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Jeder hat zu Hausgenossen, zwey sich gar nicht gleiche Gäste:
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Jedermann hat gerne Preis;
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Hände küssen, Hüte rücken,
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Die Römer brauchten Weiber, die weineten für Geld.
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Der Mensch liebt Gold so sehr,
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Crassus hat gar bösen Ruf: aus dem bösen Ruf zu kommen,
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Künste, die bey Hof im Brauch,
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Bey Hofe ist ein guter Koch der allerbeste Rath,
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Weil das Leben bey uns bleibt, brauchen wir das Leben;
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Ein blinder Mann ist arm, und blind ein armer Mann:
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Seh ich recht, so scheint es mir,
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Sind dir, Leser, meine Sachen mißgefällig wo gewesen,
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