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Sinngedichte.
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Jch weiß wohl, daß man glaubt, daß einer gerne thu,
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Bey Bildern niederknien, das gelte wo es gilt,
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Was macht die edlen Stein und klaren Perlen werth?
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Die Schönheit ist der Schirm, dahinter Falschheit steckt;
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Egla war von blöden Augen, Phyllis war von stumpfen Ohren,
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Seinen Weg hat alles Fleisch in der ersten Welt verderbt:
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Bey Hof ist mehr ein Pferd,
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Simon ist im Feld ein Mann: wie daß er im Hause nicht
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Du bist der Baum im Paradiese: wer deine Frucht geschmeckt,
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Wenn die Wahrheit sonst nur wollte, könnt Pseudo sie wohl freyn;
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Das Unrecht pflegen Große mit Unrecht zu ersetzen,
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Manches Laster thut so viel, als die Jugend manchmal thut.
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Zu Citronen darf man Zucker; weisen mag man, nicht verweisen;
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Wer sein Kleid mit Lügen flickt, der befindet doch,
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Ronchus ist alleine klug; Klugheit bleibt ihm auch alleine:
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Pudibunda, wie sie spricht
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Altus ist ein tapfrer Mann, dessen Gleichen man kaum fände;
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Fürsten werden unverhohlen,
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Noth ist unser sechster Sinn, hat im Augenblick erfunden,
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Claudius ist lauter Maul, Claudius ist lauter Zahn;
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Flora hat zwar wohl die Blüth ihrer Jungfernschaft verloren:
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Zugedachte Rach ist süße, sie erwecket Freud in Leid;
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Daß man Einen Dieb beschenkt,
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Pua pflegt von frommen Sinnen, Zucht und Keuschheit viel zu sagen;
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Einem träumt' er könnte fliegen. Morgens stieg er auf die Bank,
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Wer sich selbsten liebt und acht, lasse Hurenliebe fahren;
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Menschen sind Thiere, vernünftige Thiere;
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Bey gutem Fürstenregiment ist mehr der Bürger frey,
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Mancher kann durch Fleiß und Schweiß dennoch nicht zu Ehren kommen;
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Vagus nimmt ihm itzt zu eigen, was vor sein und andrer war;
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Kühne Faust und blanker Degen
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Wer hinterm Ofen her will von der Kälte schliessen,
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Du, Alba, bist so zart, so klar, so rein, so weiß;
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Langer höhnte Kleinern; diesem sagte Kleiner:
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Nothus ist mit Rath gezeugt, ist gezeugt nicht ohngefähr;
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Erster Adam konnte nennen jedes Ding nach Eigenschaft;
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Jedem klebet Thorheit an;
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Poeten sagen viel von ihrem Brunngewässer:
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Pätus ließ ihm neulich taufen einen lieben jungen Erben;
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Händel sind wie Fischerreusen: leichtlich kömmt man drein,
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Mein Urtheil, das mir fällt
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Wird ein kranker Mensch gesund, ist Gesundheit Gottes Gabe,
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Mag denn auch ein Rittersmann
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Was Pravus lehrt, das lernt er nicht, lebt arg, und lehret gut;
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Zu dienen zweyen Herren ist schwer; ich diene dreyen,
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Wenn gar kein Laster wär, wär keine Tugend nicht;
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Hin über das Gewölke steiget der Reiger, daß er nicht beregne:
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Einem Fürsten ist gut rathen, der des Rathes Schluß und Rath
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Jst Glücke was und wo, so halte ich mir für Glücke,
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Ein böses Weib ist eine Waar, die sagen wird und sagte,
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Was geht es Menschen an, was mein Gewissen gläubet,
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Wenn man eine Wunde haut, sieht man eher Blut als Wunde:
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Wo kein Brunn, da kanns nicht fließen:
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Siccus ist ein Todtengräber, der das Geld mit Erde deckt,
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Daß ein ganzes Meer der Lust von den Weibern auf uns rinnt,
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Wer verlachet dich, Papier?
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Wer mäßig leben kann und wer ihm läßt genügen,
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Venus war gefährlich krank: schickte hin den kleinen Schützen,
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Florida, dieweil sie schön, meynet sie, ein einzler Mann
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Crispus meynt, wer in der Jugend ausgenarrt, sey klug bey Jahren;
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Den beweinen wir am meisten, wenn er sich von dannen macht,
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Thais wünscht gestreckt zu seyn unter Erde von drey Ellen. —
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Böse Bücher tügen auch, guten zu der Gegenprobe:
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Der Herd, drauf Frauenvolk ihr Vogelwildbret fangen,
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Moses gab so viel Gesetze niemals als die Aerzte geben
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Das Glück erhebt und stürzt die Bürger dieser Welt. —
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Wer in der Liebe lebt, ist bey Vernunft doch toll;
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Unter andern ist auch dieß, das von Gottes Zorn uns lehret,
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Der sich des Löwen konnt' erwehren,
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Du seyst dem Vater gleich? Der Vater saget: nein! —
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Am Galgen und am Strang erworgen, ist nicht ehrlich. —
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Meine Mutter war der Hunger; seit sie mich aus sich geboren,
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Wer hoch zu steigen denket, gesetzt er kömmt nicht auf die Spitze,
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Luthrisch, päbstisch, und calvinisch, diese Glauben alle drey,
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Die Person, die ich itzt führe auf dem Schauplatz dieser Welt,
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Der ist nicht alleine bleich,
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Ein Freund, der nie mir hilft, ein Feind, der nichts mir thut,
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Fürsten nennet man genädig, Räthe nennet man gestrenge;
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Gestern war ein Freudenfest; drauf ward in der späten Nacht,
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Der sein Vaterland errettet diesen krönte Rom mit Gras.
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Treue Diener sind bey Hofe nach dem Tode bald vergessen. —
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Cacus war ein junger Schelm, ist ein alter frommer Mann;
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Länge, Breite, Höhe, Tiefe vieler Dinge kann man messen:
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Jst Gold das andre Blut: hat manchen Blutsfreund der,
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Canus hat ein junges Menschlein voller Glut und Geist genommen:
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Deutschland gab fünf Millionen,
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Ob Lügen sind der Wahrheit gleich, sind sie darum ihr Kind? —
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Wenn Bardus spricht: Glück zu! so ist er nicht geliebt;
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Daß die Seele seines Weibes einen Widerhaken habe,
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Weiland war die Lieb ein Feuer, Wärmen war ihr nützer Brauch;
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Karten, die bey Tage streiten, liegen Nachts beysammen stille;
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Gumpertus nimmt ein schönes Mensch, und ist gewaltig froh.
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Wer bey Hofe lange will
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Wassers ist mehr als des Landes, wie die Künstler ausgemessen;
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Gesundheit kehrt bey Armen mehr als bey Reichen ein.
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Wenn schöne Weiber bitten, so heißt es doch befehlen;
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Magnus hat mehr Herz im Leibe, als er Geld im Beutel hat:
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Die Besatzung in dem Haupte, die Besetzung in dem Bauche,
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Blasca ist zwar nicht mehr Jungfer, träget gleichwohl einen Kranz;
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Caja, du berühmtes Wunder, bist du doch wie Alabaster!
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Ein Umstand macht, daß Veit sein Weib nicht völlig liebt,
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An manchen Orten ists so Brauch, die Weiber müssen jährlich kindern;
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Die Schönheit ist der Schönen Feind
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Mutius ist eine Biene, fleucht herum auf allem Süßen,
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Daß Astutus weiter sey, glaub ich gern, als ich;
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Sind in meinem Buche Possen,
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