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Sinngedichte.
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Sind meine Reime gleich nicht alle gut und richtig,
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Fuscus lachet seiner Sachen,
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Böses soll man bald vergessen, doch vergißt sichs schwerlich bald;
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Viel küssen, wenig herzen,
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Das hat der Mensch voraus vor allen andern Thieren,
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Wer immer nichts vollbringt, und fängt doch vieles an,
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Vagus hat sich, Glück zu fangen, immer hin und her gewagt,
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Welt giebt ihren Hochzeitsgästen erstlich gerne guten Wein;
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Bey Fürstentafeln geht was auf, und wie der Zettel weist,
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Die Bauern sind so listig, und sind gleichwohl so grob? —
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Hier liegt ein Beutel, der ist todt, die Seel ist ihm entwichen;
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Alte Weiber sind die Sträuche drauf vor Zeiten Rosen stunden:
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Fallmundus leuget, was er sagt, und stets, und aller Orten;
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Der Hering ist Oenophilus, das Meer das ist der Wein;
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Venus ward aus einer Muschel, wie man schreibt, geboren:
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Bella ist ein schwarz Magnet, der das Eisen an sich zeucht;
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Mancher ist bey Hof ein Herr, taugte Bauern nicht zum Scholzen;
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Wer hilft, nun Friede wird, bey solcherley Verwüsten
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Honoratus steiget hoch, ohne Grund, nur wie ein Rauch;
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Theils sucht man Wissenschaft nur bloß zu schlechtem Wissen;
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Mir sagt Pseudo halb sich zu, einem andern auch so viel,
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Sehr reich bist du und auch sehr karg, Chrysophilus? Mich dünkt,
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Wer mit viel Verheißen zahlet,
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Daß der Sinn es redlich meyne, haben wir nur Ein Gemerke,
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Wer nichts auf Glücke wagt, stellt alles nur auf Rath,
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Veit trägt zum Frieden Haß, zum Kriege trägt er Liebe;
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Krieg hat der Männer Zahl gemindert,
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Wohl berathen, gut gerathen, bringt dem Rathe Ehr und Huld;
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Die Haare sind ein Wald, der einen Berg bedeckt,
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Nasatus ist ein großer Herr, schickt ins Quartier und meldt sich an:
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Dichter pflegen arm zu seyn? — Arm sind die mit nichten,
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Cornus will bey Hofe dienen: — Hat er etwann sondre Gaben? —
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Wer im Geringen bübelt, wo man nicht viel gewinnt,
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Abermals ein neues Jahr! Jmmer noch die alte Noth! —
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Daß gern ein Fürstenhof an Narren fruchtbar sey,
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Lupa scheinet immer lustig, geht in steter Mummerey:
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Weiland mußte man um Ehre wachen, bluten, schwitzen, schnaufen;
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Die Wahrheit ist ein Oel, die Lügen Wasser; schwimmt
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Wie so viel des goldnen Staubes hat die neue Welt gestreuet!
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Dem Besten gleich zu gehn das bild ich mir nicht ein;
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Gute Reden sind wie Jungfern, die man nach der Größe nicht,
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Pätus, du und auch dein Weib lebet stets in Einem Willen:
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Was Einem Recht ist, Freund, ist nicht dem andern Recht;
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Lucida, du schöner Schwan, dran zu tadeln keine Feder, —
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Die bey der Lieb zu Arbeit stehn,
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Nicht denke, daß du was verdienen solltest können:
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Wer Ruhm und Ehr erlangen will, das leckerhafte Gut,
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Wer nicht selbsten kann betriegen,
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Jn unserm Land ist alles, ja auch das Nichts geschätzt;
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Friß die Schafe selbst: (eine gute List!)
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Du, Fastus, machst dich groß, ein jeder schätzt dich klein: —
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Mein Gut besucht ich nächst: das Feld war voller Segen;
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Man sollt' uns Hülfe thun: Da nahm man ein Gebiß,
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Aerzte bauen ihre Mühlen an die Menschenflüsse;
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Viel dienen dem Altar,
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Varius thu was er thu, dennoch kann er nichts vollenden;
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Nicht gar nichts, und nicht alles, und auch von Allen nicht
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Bey Hof ist der am besten in seiner Sache dran,
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Will man Weiber Gänse nennen, da die Weiber doch nicht fliegen,
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Was ist die Mode für ein Ding? Wer kennt sie von Gesicht?
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Alter hilft für Thorheit nicht: Alte sollen morgen sterben;
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Alles, alles überall
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So willst du glücklich seyn, so bitte, daß dir giebt
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Untergehn und nicht vergehn
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Die Weltkunst ist ein Herr, das Christenthum ihr Knecht:
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Kann Frösche, Fliegen, Schwalben, Würmer, Schnecken,
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Dreyßig Jahr und drüber noch hat gewährt das deutsche Kriegen:
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Jugend ist des Trauerns Feind, schickt dawider in das Feld
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Wer mit Gaben kämpfen will, und verlanget Sieg und Glücke,
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Nimmt der Leib erst ab, nimmt Verstand recht zu:
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Strafe soll seyn wie Salat,
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Dies sind Laster aller Laster: sich vor keinem Laster scheuen,
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Seine Schwachheit giebt an Tag,
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Der Dichter sind genug: was sollen sie für Sachen
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Falschheit streicht sich zierlich an, ist auf Mäntel gar beflissen:
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Mehrentheils, weil Krieg noch währte, fiel ein Mehlthau alle Jahr
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Wahrheit kann nicht jeder hören. Clelia kann keine sehen:
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Für Lauten und für Violinen hat Thrax den Pohlschen Bock erkohren,
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Wollt ihr euch, ihr Jungfern, schminken? Nehmet dieses zum Bericht;
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Nisa nahm ihr einen Mann; — nein, man sagt, sie selber melde,
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Werther hat sich der gemacht,
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Ein Frommer und ein Kluger die sind nicht immer Einer: —
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Stilpo, du geschwinder Kopf, hurtig weißt du einen Rath,
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Die Erde speist das Wasser, das Wasser tränkt die Erde:
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Wer die Uhr gleich nicht versteht,
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Wie du giebst, giebt man dir. Gieb mir geneigten Blick:
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Viel wissen ist wohl schön; doch, wer zu viel will wissen,
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Jhr Götter der Wälder, ihr Schützen, ihr Jäger,
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Schlechte Kunst ist Krieg erwecken:
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Wer des Freundes treuen Rath nach dem Ausgang achten will,
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Seinen Beutel baue vor, wer ein wüstes Gut will pflügen:
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Von Ferne bist du viel, und in der Nähe nichts;
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Es glänzet dein Verstand, Aesopus, weit und ferne;
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Es ist zwar selten klug wer nichts versteht und kann;
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Eine Festung und ein Fürst sehn sich an für eine Sache,
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Was ist das, was die Welt nennt mit dem Namen gut?
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Duplicius ist zwar ein Mann gar tüchtig unter Leute,
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Ob das Wasser, fragt man oft, die die Wasser trinken, nähret?
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Einen schlechten Namen hat, dessen Name durch das Jahr
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Wer zu sehr das Rothe liebt, kann das Gelbe selten haben;
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Wie führet Bibulus die Sorge für sein Haus? —
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Arbeit ist der Sünde Fluch. Sollte Piger viel sich mühen,
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Adam mußt in Apfel beißen, konnt es nicht verbessern: —
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Pura hält an ihrem Gott immer treu und fest;
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Longus ist der andre Bias: was er bey und an sich träget,
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Ein Küster sprach: Herr Pfarr, sie bringen eine Leiche.
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Wer mich hasset, wer mich schimpft, dessen Bosheit giebt an Tag,
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Narren herrschen über Kluge? — Jhre Händel, ihre Sachen,
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Langes Leben ist ein Segen, seinen Kindern giebt ihn Gott;
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Alten Freund für neuen wandeln,
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Gulo führt durch seine Gurgel täglich große Speisewagen,
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Planus ist so hoch gewachsen, daß er bis zur Sonne geht.
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Der Sperling der ist unter Vögeln was unter Menschen ist der Bauer:
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Wo wohnt Aerius? Wie ist sein Haus bestellt? —
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Weiber sind zum Zürnen hurtig; und ihr Zorn ist nicht zu sagen,
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Das Weib ist ihres Mannes Herz, der Mann des Weibes Haupt:
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Ein Wucher bringet nicht Gefährde, —
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Frankreich trüget zwar die Schuld daß es manchem nimmt sein Haar;
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Leser, wie gefall ich dir? —
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