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I. Das Versprechen

Es war ein wundervoller Sommertag. Die ganze Erde schien wie in einem heitern Lächeln des Glückes und der Liebe aufzuschauen zu diesem klaren blauen geheimnisvollen und doch so verheißungsvollen Himmel, der sich über ihr wölbte, und sich in den rauschenden Flüssen und den murmelnden Bächen wiederspiegelte, und die im lauen Westwind sich schaukelnden Bäume und die mit ihren vollen geöffneten Kelchen träumerisch emporstarrenden Blumen mit seinem hellsten Liebesstrahl zu grüßen schien.

Oben auf der Terrasse von Sanssouci stand der König und blickte mit leuchtenden Augen auf das wundervolle Panorama hin, das sich da zu seinen Füßen entfaltete, und das nicht bloß Gott und der Natur, sondern auch dem Geschmack und dem Kunstsinn des Königs seine Entstehung verdankte. Der König war allein, er befand sich auf seinem Schlosse Sanssouci, das heißt, er hatte für einige schöne Stunden die Last und den Glanz seines Königtums abgestreift, und war jetzt nur der Philosoph, der Sohn der Musen und des Epikur, der Gelehrte, der Weise, der Freund; mit einem Wort, wie er sich gern selber nannte: – der Abt von Sanssouci.

Wenn der König sein Lieblingshaus, sein Sanssouci, bezog, ließ er am Fuße des reizenden Hügels, das seinem Hause als Fundament diente, dieses ganze Gefolge von Ehre, Sorge Herrlichkeit und Kümmernissen zurück, das die Könige auf allen Wegen zu begleiten pflegt; mit jedem Schritt aufwärts, den er auf den Terrassen tat, erheiterte sich sein Antlitz mehr und mehr; er atmete freier und leichter auf, wie einer, der seine Brust von einer schweren und erdrückenden Last befreit fühlt, und aus dem Tale der Sorgen und Mühe sich emporhebt zu den Bergen, wo die Luft reiner und heiterer, und der Mensch dem Gottesfrieden der Schöpfung näher ist.

Das war Friedrich wirklich, wenn er diese Terrassen emporstieg, und oben angelangt, begrüßt von der im Sonnenglanz leuchtenden Inschrift seines Hauses, begrüßt von diesen zwei so lakonischen und so inhaltsreichen Worten » Sanssouci«, fühlte der König, daß dieselben sich wie ein heiteres Lächeln auf sein Antlitz niedersenkten, die Falten und Sorgen, welche das Königtum auf seine Stirn gepreßt, glätteten, seinen Mund wie mit dem Kuß eines Freundes küßten und sein Herz, welches zuweilen sich so matt und gelangweilt fühlte, wieder frischer und kräftiger schlagen machte. Dann war er wieder er selber, das heißt der mutige Held, der weise, die Menschen liebende Herrscher, der gerechte König, der liebevolle Mensch, der edle, treue Freund, der geistvolle, heitere, sarkastische Gesellschafter, der sich am wohlsten fühlte im Kreise einer heitern angeregten und anregsamen Tischgesellschaft, gleichviel, ob dieselbe aus Fürsten und hohen Herren, oder aus Gelehrten, Künstlern und Dichtern bestand. Das Genie war für Friedrich immer ein genügendes Diplom, um demjenigen, welchem es innewohnte, das Prädikat »hoffähig« zu verleihen, und wenn der König, um dieses Diplom für jedes noch so blöde Auge sichtbar zu machen, dem Genie noch außerdem gern ein Adelswappen und eine Grafenkrone umhing, so wollte er vielleicht dadurch nicht so sehr das Genie als seine Edelleute ehren, denen er die Leute von geistigem Adel und geistiger Größe als ihresgleichen zuführte. – So hatte er den geistreichen Algarotti zum Grafen, den witzigen, feinbeobachtenden Herrn von Bielfeld zum Baron, den mutigen, geistvollen Chazot zum Grafen erhoben, so endlich hatte er an Voltaire den Kammerherrnschlüssel gesandt, damit der Etikette Genüge geschähe, damit die Freunde Friedrichs, des Philosophen von Sanssouci, auch die Genossen und Gesellschafter des Königs von Preußen in seinen prachtvollen Schlössern und inmitten der königlichen Prinzen und Prinzessinnen und seines hohen Adels sein dürften.

Von all diesen Vorurteilen und Berechnungen wußte der König nichts mehr, sobald er sein Sanssouci betrat. Da wollte er vergessen, daß er der König sei, da gestattete er das sogar seinen Freunden, vorausgesetzt nur, daß sie sich immer der Achtung und Berücksichtigung erinnerten, welche man dem Manne von Genie und großer Begabung schuldig ist. Freilich hatten manche seiner Freunde dieses Privilegium und diese Freiheit, welche der Philosoph von Sanssouci seinen Gästen gestattete, gemißbraucht, und Friedrich hatte dann wider seinen Willen sich genötigt gesehen, mit dem zornigen und gebieterischen Blick eines Königs die allzu vertrauliche Zudringlichkeit und die gar zu rücksichtslose Ungeniertheit seiner Genossen in ihre Schranken zurückzudrängen. Aber es gab da auch einige, welche niemals eine solche Rüge und einen solchen Königsblick verdient hatten, bei denen Friedrich immer gewiß sein konnte, niemals von der Vertraulichkeit die Achtung vor dem Königtum gefährdet zu sehen, und nicht nötig zu haben in seinem Königsschlosse zu Berlin ein Betragen desavouieren zu müssen, das er in Sanssouci gestattet hatte.

Einer von diesen stets rücksichtsvollen, stets ergebenen, sich immer gleichbleibenden, sich niemals verleugnenden Freunden war der Marquis d'Argens. Der König, inmitten seines glänzenden Gefolges und seiner irdischen Herrlichkeit, ließ den Marquis niemals den Philosophen von Sanssouci vergessen, den er liebte, nicht weil er ein König, sondern weil er für ihn der größte, der erhabenste und liebenswerteste aller Menschen war; aber bei dem einfachen, heitern und anscheinend so sorglosen Philosophen von Sanssouci vergaß der Marquis ebensowenig, daß hinter demselben der machtvolle und gewaltige König verborgen sei.

Friedrich hatte aber zu diesem Genossen seiner »Konfidenztafel« das größte Vertrauen, er gestattete ihm mehr Vorrechte als irgendeinem andern seiner Freunde, und der Marquis war bis jetzt der einzige, welcher, wenn der König in Sanssouci wohnte, nicht bloß als Gast nach Sanssouci geladen ward, sondern auch daselbst seine Wohnung und sein Nachtquartier fand, während die übrigen Freunde entweder in dem Kavalierhause oder im Schlosse zu Potsdam logiert wurden.

So war es gewesen seit den vier Jahren, in denen Friedrich seinen »Weinberg« bewohnte, seit jenem Tage, mit welchem wir den dritten Band dieser Schilderungen geschlossen haben. Man verzeihe es, wenn wir, von der Freiheit des Dichters Gebrauch machend, diese vier Jahre überspringen und den vierten Band mit dem Jahre 1750 beginnen, mit demjenigen Jahre, welches die Geschichtschreiber gewohnt sind, als das glücklichste und sonnenhellste Jahr in dem Leben König Friedrichs des Zweiten zu bezeichnen. – Aber man weiß wohl, daß das Glück immer nur der schönen Purpurrose gleicht, welche, trotz ihrer Schönheit, mit der sie uns erfreut, doch immer auch ihre Dornen hat, mit denen sie uns verwundet; man weiß wohl, daß der sonnenhellste Tag nicht bloß in den Gärten und Lusthainen, sondern auch auf den Gräbern Blumen sprießen macht, und wenn wir diese letzteren pflücken und damit unser Haupt bekränzen, wer will dann entscheiden, ob wir das tun aus Freude an der Gegenwart oder aus treuer Anhänglichkeit an die Vergangenheit.

Der König allerdings schien glücklich und heiter, aber diese vier Jahre, in denen wir ihn nicht gesehen, waren doch nicht spurlos an seinem Haupte vorübergegangen, sie hatten einen leisen Schatten auf seiner hohen Stirn zurückgelassen und seinen sonst so lächelnden und jugendlichen Lippen einen mehr geschlossenen und strengen Ausdruck gegeben. Der jetzt achtunddreißigjährige König war noch immer der edle schöne Mann, aber von seinem Antlitz war der Sonnenschein gewichen, und sein Auge, welches sehr wohl noch die Blitze des Zeus zu schleudern wußte, hatte nicht mehr jenes sanfte bezaubernde Feuer, mit welchem die Götter selbst nur von der Venus begnadigt werden konnten. – Gleich dem Polykrates hatte der König, um sein Geschick zu versöhnen, das Liebste, was er hatte, ins Meer geschleudert, aber er war dadurch um sein schönstes Juwel, er war um die Liebe ärmer geworden, und wenn auch vielleicht die Krone auf seinem Haupte dadurch fester saß, so hatte doch sein Herz eine Wunde empfangen, welche wohl vernarbte, aber in ihrer Vernarbung gerade sein Herz zu verhärten begann.

Aber nicht an diese zurückgelegten vier Jahre, nicht an deren heimliche Schmerzen und von niemandem gewahrte Enttäuschungen und Resignationen dachte der König, als er jetzt, verklärt vom Glanz der Abendsonne, auf der Terrasse von Sanssouci stand und das herrliche Panorama, das ihn umgab, mit strahlendem Auge überschaute.

Das ist schön, wirklich schön, sagte er zu sich selber, und ich denke, Voltaire wird finden, daß die Sonne in Sanssouci fast ebenso warm wie in Cirey scheint, und daß man hier auch heiter und zufrieden leben kann, wenn wir hier auch keine divine Emilie haben, welche abwechselnd mit Kindern und mit gelehrten Büchern in die Wochen kommt. Voltaire lebte seit zehn Jahren in Cirey bei seiner Freundin, der Marquise Emilie du Chatelet Lamont, einer sehr gelehrten Dame, welcher Voltaire so sehr ergeben war, daß er, um sich nicht von ihr trennen zu müssen, die Einladungen des Königs, nach Sanssouci zu kommen, immer ausschlug. Im Jahre 1749 gebar die Marquise nach zwanzigjähriger Ehe, in ihrem fünfundvierzigsten Jahre, ihr erstes Kind. Zwei Stunden nach der Geburt ihres Sohnes setzte sie sich an ihren Schreibtisch, um eine angefangene philosophische Abhandlung über das Newtonsche Natursystem zu vollenden. Die Folge davon war, daß sie erkrankte, und zwei Tage nachher am Kindbettfieber starb. – Erst nach ihrem Tode nahm Voltaire die Einladung des Königs, nach Sanssouci zu kommen, an. Ach, ich wollte, er wäre erst hier, denn solange ich ihn nicht sehe, glaube ich nicht an sein Kommen.

In diesem Augenblick bemerkte der König neben sich den Schatten einer menschlichen Gestalt, den die Abendsonne zu einer wahren Riesenlänge über die Terrassen hinzog. Der König wandte sich hastig um und begrüßte mit einem freundlichen Kopfneigen den Marquis d'Argens, der eben aus dem Schlosse getreten war und sich eilig dem König näherte.

Sie sind liebenswürdig, Marquis, sagte der König lächelnd. Sie sind so schnell von Ihrer Fahrt nach Berlin zurückgekehrt, daß man wahrhaftig meinen sollte, die Liebe habe Ihnen ein Paar Flügel verliehen, um schneller hier zu sein.

Der Marquis stutzte ein wenig, das glückliche Lächeln verschwand für einen Moment aus seinem Angesicht, und er warf einen fast erschrockenen Blick auf das Antlitz des Königs. Dies indessen trug nur den Ausdruck der Heiterkeit und des Wohlwollens, und nicht die kleinste Spur einer Drohung war in seinen Blicken.

Der Marquis nahm daher wieder seine heitere Miene an. Gewiß, sagte er, hat mir die Liebe Flügel verliehen, denn sie wußte wohl, daß ich zu dem Gegenstand meiner heißesten und aufrichtigsten Anbetung, daß ich zu Euerer Majestät zurückkehren wollte, und wär's auch nur, um zu Ihren Füßen ein Füllhorn von Neuigkeiten auszuschütten.

Ach, es gibt also etwas Neues, sagte der König heiter. Sehen Sie also, wie recht ich getan habe, Sie als Gesandten an diese erhabene Göttin Fama abzusenden. Sie hat Ihnen einige Geschenke für mich mitgegeben. Lassen Sie also sehen, worin dieselben bestehen!

Zuerst dasjenige, von dem ich leider weiß, daß es Euerer Majestät als das köstlichste Kleinod erscheinen wird. – Voltaire ist in Berlin angekommen und wird morgen in der Frühe hier sein.

Des Königs Antlitz strahlte vor Vergnügen, aber er war zartsinnig genug, jede Äußerung seiner Freude zurückzuhalten. Sie fügen Ihrer Nachricht das Wort »leider« hinzu? fragte er. Sie bedauern es also, daß Voltaire zu mir kommt?

Der Marquis schwieg eine Weile und senkte gedankenvoll sein Haupt. Als er es dann wieder emporhob, leuchtete es in seinen Augen wie eine Träne.

Ja, sagte er, ich bedauere es, Sire, ich bedauere es, wie man am Abend eines wundervollen Tages den Untergang der Sonne, wie schön er immer sein mag, doch mit Wehmut und Bedauern begrüßt, weil man nicht weiß, ob der Tag, welcher da kommen wird, dem schönen Tage, welcher eben zu Ende geht, gleichen wird. Sire, morgen geht über Sanssouci eine neue Sonne auf, und sie bringt einen neuen Tag. Ich beklage den, welcher heute zu Ende geht!

Eifersüchtig! sagte der König kopfschüttelnd, indem er die Hände auf dem Rücken faltete und langsam und schweigend am Rande der Terrasse auf und nieder ging. Der Marquis schaute ihm mit traurigen Blicken zu und wagte es nicht, ungerufen an seine Seite zu treten.

Plötzlich blieb der König vor ihm stehen und legte die Hand auf die Schulter des Marquis. Sie haben recht, sagte er, es beginnt morgen für uns alle hier ein neuer Tag, und eine neue Sonne wird über Sanssouci emporleuchten. Aber ich fürchte, daß diese Sonne sich sehr bald unter Wolken verbergen und daß der neue Tag vielleicht sehr stürmisch endigen wird. Voltaire ist das letzte Ideal meiner Jugendjahre! Gebe Gott, daß ich es nicht auch als ein zerfetztes Zerrbild zu den andern werfen muß! Gebe Gott, daß der Mensch Voltaire nicht den Genius Voltaire von dem Altar hebt, den ich ihm mit bereitwilligen Händen in meinem Herzen errichtet habe, und daß der Zyniker und Geizhals Voltaire nicht diesen Altar zerstört, um in seinem Fundament nach einigen Goldstücken und Pretiosen zu wühlen. Ich habe eine schlimme Ahnung, als ob es so kommen müßte und als ob die Trümmer des zerstörten Altars zerschmetternd auf mein eigenes Herz zurückfallen würden. Denn was Ihr auch immer sagen mögt und wie sehr die Menschen daran genagt und gerüttelt haben, ich habe noch immer ein Herz!

Und welch ein edles, großes und schönes Herz! rief d'Argens tief bewegt. Welch eine Fülle von Liebe, von Poesie, von Großmut und Erbarmen ist in dem Herzen meines Königs.

Davon, Marquis, dürfen Sie Voltaire nichts verraten, sagte der König lächelnd, denn ich fürchte, er würde mich um deswillen verspotten, und seine giftige Satire, wie er es schon einmal getan, über mich ergießen. Voltaire ist geizig! Das gefällt mir nicht! Denn der Geiz ist ein unedler Rost, welcher das edelste Metall zuletzt verdunkelt und unkenntlich macht. Die Geizigen zudem lieben nichts als sich selber, und so fürchte ich, kommt Voltaire nicht zu mir, weil er mich liebt, sondern weil ich ihm ein bedeutendes Fahrgeld zugesichert und ihm auf sein verlangen viertausend Taler Reisegeld gesandt habe.

Jetzt, Sire, tun Sie ihm unrecht, rief der Marquis, mehr noch, Sie tun sich selber unrecht. Voltaire ist groß und genial genug, um nicht auf Ihre Krone, sondern auf die Stirn, welche sie trägt, zu blicken, und er betet Sie an, nicht weil Sie der König, sondern weil Sie der große, erhabene Mann, weil Sie der Held, der Dichter, der Gelehrte und Philosoph und endlich auch der edle Mensch sind!

Ah, was für ein Kind Sie noch immer sind, Marquis, sagte Friedrich mit einem wehmütigen Lächeln. Sie glauben noch an die uneigennützige Zuneigung der Menschen untereinander? Aber freilich, Sie haben wohl ein Recht dazu, denn Sie zum mindesten sind einer solchen Zuneigung fähig, und ich bin wahrhaftig eitel genug zu glauben, daß Sie mir dieselbe zugewandt haben.

Gott sei gelobt für dieses Wort, rief d'Argens freudestrahlend. Jetzt mögen Voltaire und die sieben Weisen, jetzt möge meinetwegen Vater Abraham selber kommen, Ihr Isaak fürchtet niemanden mehr, denn mein König glaubt an mich und meine anbetungsvolle Zärtlichkeit.

Ja, sagte der König, noch glaube ich an Sie, und schlimm wär's, wenn auch Sie mich eines Tages enttäuschen wollten, denn ich würde dann keinem Menschen mehr glauben. Ihr gutes Gesicht, und – daß ich's Ihnen sage – auch Ihre Liebe sind mir notwendig, und ich denke, ich werde dieselbe zuweilen als das Perseusschild benutzen, um es dem Medusenantlitz entgegenzuhalten, zu welchem die ganze Menschheit und die ganze Welt sich mir immer mehr und mehr verzerrt. Sie dürfen mich daher niemals verlassen, Sie müssen immer bei mir bleiben. Ich bedarf Ihrer guten Augen, Ihres heitern Lächelns, Ihrer kindischen Torheiten und Ihrer weisen Erfahrungen. Ich bedarf eines Pylades, denn ich glaube wohl, daß ein Stückchen Orestes in mir verborgen ist. Nun also, Pylades, schwören Sie mir, daß Sie mich niemals verlassen, daß Sie von heute an kein anderes Vaterland mehr haben wollen, als Preußen, keine andere Heimat, als Potsdam und Sanssouci!

Ah, Euere Majestät fordern zu viel, rief d'Argens mit Tränen in den Augen. Ich kann mein Vaterland nicht abschwören, ich kann meine Provence nicht verleugnen. Sie wissen es wohl, Sire, daß es mir damit geht, wie dem Schweizer mit seinem Kuhreigen. Wenn er ihn in seiner Heimat hört, so hüpft ihm das Herz vor Freuden, und wenn er ihn in der Fremde vernimmt, so füllen sich seine Augen mit Tränen. So geht es mir mit der beau soleil de ma Provence. Schon die Erinnerung an sie erwärmt mir das Herz, und ich meine, wenn ich dereinst als ein alter erkalteter Greis meine schöne Heimatssonne wiedersehe, so werde ich wieder jung und wieder warm werden. Wollen Euere Majestät daher nicht verlangen, daß ich auf immer meiner Heimat entsage.

Sie lieben Ihre Sonne der Provence also doch mehr als mich? sagte Friedrich mit einem leichten Stirnrunzeln.

Oh, Euere Majestät sagen das, und doch habe ich ihr den Rücken gewandt und jauchze vor Glück, wenn die Sonne des Nordens einen Strahl ihres Auges auf mich fallen läßt! Sire, lassen Sie mein Leben mich im Glanze der Sonne des Nordens hinbringen, aber gestatten Sie mir die Gnade, unter der Sonne meiner Heimat sterben zu dürfen!

Sie sind ein wunderlicher Mann, sagte Friedrich lächelnd. Wie wollen Sie denn wissen, wann Sie sterben werden und wann es also Zeit für Sie ist, nach der Provence zurückzukehren?

Man hat mir einst prophezeit, ich würde sehr alt werden, und Euere Majestät wissen wohl, daß ich an Prophezeiungen glaube.

Was nennen Sie alt, Marquis? Zacharias war bekanntlich achtzig Jahre, als ihm sein jungfräuliches siebenzigjähriges Weib ihr erstes Kind gebar.

Gott behüte mich vor solcher überreifen Jugend und solchem jungfräulichen Weibe, Sire. Ich bin's zufrieden, wenn mein Herz noch jung bleibt bis zu meinem siebenzigsten Jahr, und noch Kraft bis dahin hat, Euere Majestät zu lieben und sich Ihrer Größe zu freuen. Dann aber, Sire, dann werde ich alt werden und kalt, und dann ist's Zeit, daß meine Heimatssonne mich und mein Grab erwärmt. Sire, wenn ich siebenzig Jahre alt bin, dann erlauben Sie Ihrem treuesten und ergebensten Untertan, sich wieder zu erinnern, daß Frankreich sein Vaterland ist, und dort sein Grab zu suchen, wo seine Wiege gestanden hat.

Siebenzig Jahre! Und wie alt sind Sie jetzt?

Ah, Sire, ich bin noch jung, erst sechsundvierzig Jahre. Sie sehen also wohl, daß ich nur einen Vorwand suchte, um mir von Eurer Majestät zu erbitten, eine halbe Ewigkeit zu Ihren Füßen sitzen und Sie anbeten zu dürfen!

Sechsundvierzig Jahre! Das macht also vierundzwanzig Jahre, die Sie bei mir ausharren wollen, vierundzwanzig! Ich werde dann zweiundsechzig Jahre alt sein, das heißt, ich werde ein verknöchertes Herz, eine unerschütterliche Menschenverachtung und gar keine Illusionen mehr haben. Marquis, ich glaube, daß ich Sie alsdann entbehren kann! Sei's also drum, Sie bleiben bei mir, bis Sie siebenzig Jahre alt sind. Ihr Wort darauf, Marquis?

Ah, haben Euere Majestät vielmehr die Gnade, mir zu versprechen, daß Sie mich nicht früher gehen heißen wollen!

Ich verspreche es Ihnen, und ich habe also Ihren Schwur dagegen?

Sire, Sie haben ihn! An dem Tage also, wo ich mein siebenzigstes Jahr antrete, werde ich Euerer Majestät meinen Taufschein schicken, welcher dann zugleich mein Totenschein sein wird. Sie werden dann sagen: »der Marquis d'Argens ist tot,« und ich werde hingehen, mich in der Provence begraben zu lassen Thiébault V, 360..

Und vorher, nicht wahr, werden Sie devot und religiös werden?

Ja, Sire, ich werde auf das Devoteste alle Ihre Güte für mich anerkennen, ich werde der religiöseste Anbeter alles dessen sein, was Euere Majestät zum Wohl der Menschheit, der Wissenschaft und des Ruhms getan haben und tun werden!

Gut! Aber es gibt in dieser Welt noch eine andere Religion, der Sie bis jetzt nicht mit großem Eifer anhangen. Werden Sie damit endigen, die Maske derselben vorzunehmen und sich ihren Satzungen, die Sie indes Ihr ganzes Leben hindurch bekämpft haben, zu unterwerfen? Werden Sie sogar, wenn Sie dem Tode nahe sind, die Zeremonien beachten, welche Ihre Religion Ihnen vorschreibt?

Der Marquis antwortete nicht sogleich. Er ließ seine Blicke über das schöne herrliche Panorama zu ihren Füßen hinschweifen, auf welches eben die Sonne ihre letzten glühenden Purpurstrahlen ergoß. Da ist Gott, Sire, rief er begeisterungsvoll, da ist er gewiß und sicherlich! Warum sind die Menschen es nicht zufrieden, ihn anzubeten, wo sie gewiß sind, ihn zu finden! Warum suchen sie ihn in einem Hause von Stein und –

Und in einer Oblate von Mehl und Wasser? unterbrach ihn der König. Sagen Sie, werden Sie ihn da auch eines Tages suchen, Marquis?

Ja, Sire, sagte d'Argens nach kurzem Besinnen. Ich werde mich dazu entschließen, aus Freundschaft für meinen Bruder und aus Interesse für meine Familie.

Das heißt also, daß Sie die Interessen der Philosophie verraten, daß Sie ihr ungetreu werden wollen?

Es wird so scheinen, Sire, aber kein Mann von Geist und Überlegung wird sich von dieser anscheinenden Untreue düpieren lassen; wenn die Rolle, die ich spielen werde, anfangs auch nicht nobel und würdig erscheinen mag, so wird man sie doch um der Motive willen, die mich dazu veranlaßten, entschuldigen müssen, und jedenfalls wird es nicht mein Unrecht sein, wenn die törichten Menschen mir nur die Alternative gelassen haben, zu heucheln, oder meinen Verwandten, die ich liebe und von denen ich geliebt werde, sehr viel Ungemach zu bereiten. Ich werde also aus Liebe zu meiner Familie als ein Heuchler sterben Der Marquis, welcher sich nach seinem siebenzigsten Jahre wirklich mit seiner Frau nach der Provence zurückzog, starb dort, und die Zeitungen beeiferten sich, zu verkünden, der Marquis sei als ein guter Christ und seinen Unglauben und seine Philosophie abschwörend, gestorben. Der König verlangte darüber in einem eigenhändigen Briefe an die Witwe des Marquis nähere Auskunft. Die Marquise gesteht in ihrem Antwortschreiben allerdings zu, daß ihr Mann die letzte Ölung empfangen habe; aber sie fügt hinzu, daß dies geschehen sei, als ihr Gemahl schon mit dem Tode rang, nicht mehr hören und sehen konnte, und sie, überwältigt von Schmerz, das Sterbezimmer verlassen hätte. Da habe der Abbé, der Freund ihres Bruders, der diesen Moment förmlich belauert hätte, sich an das Bett des Sterbenden begeben und ihm die letzte Ölung gegeben. »Ach, Sire, fügt sie hinzu, welch ein Land ist dies! Man geht so weit, mir zu sagen, daß der größte Dienst, den ich meinem Gatten erzeigen könnte, der wäre, alles zu verbrennen, was von seinen Schriften noch übrig sei und auch die Gemälde, welche er mitgebracht, den Flammen zu übergeben. Denn je mehr man Sündhaftes hier auf Erden verbrenne, desto weniger müsse man selber in der Hölle brennen etc.« Oeuvres posthumes XII, 316.. Aber, Sire, weshalb wollen wir vom Sterben reden? Weshalb die heiligen und lächelnden Geister der Griechen und Römer, welche ihren neuesten Tempel, welche Sanssouci umschweben, beunruhigen, indem wir ihnen das Knochengerippe mit der Hippe entgegenstellen?

Sie haben recht, Marquis! Fort mit dem eklen Gespenst; noch gehört uns das Leben! Ah! und ein schönes Leben soll das werden! Als gelehrige Schüler wollen wir zu den Füßen Voltaires sitzen und von ihm lernen, wie man mit einem Satyrslächeln sich den Schmerz verscheuchen und mit echter Dichterbegeisterung sich das Leben zum Paradiese lügen kann! Erzählen Sie mir jetzt weiter von den großen Neuigkeiten, die Sie mir aus Berlin mitgebracht haben.

Nun, Sire, Voltaire ist nicht der einzige Stern, welcher über Berlin aufgegangen ist. Es gibt da auch noch Kometen, welche zuweilen am Himmel leuchten, dann eine Zeitlang verschwinden, dann aber am Himmel wieder emporleuchten, um aufs neue Unfug, Zwist und Krieg auf Erden zu verbreiten. Ich fürchte, daß der Komet, welcher jetzt in Berlin wieder aufgegangen, sehr viel Zank und Arger bringen wird.

Der König heftete seine großen feurigen Augen mit einem durchbohrenden Ausdruck auf das Antlitz des Marquis. Sie sprechen in Rätseln, sagte er. Wer ist der Komet, der wiedergekehrt ist?

Sire, ich weiß nicht, welchen Namen ich ihr geben soll. Denn sie selber nennt sich mit einem Namen, den die ganze Welt ihr bestreitet, und von dem sie dennoch schwört, daß er echt sei.

Sie! Es ist also eine Frau, von welcher die Rede ist?

Sire, und eine Frau, welche wir lange Jahre für eine Göttin oder zum mindesten für eine Fee gehalten haben. Barbarina ist aus England zurückgekehrt!

Ist sie das! sagte der König gleichgültig, aber er wandte sich um und ging langsam, mit zurückgelehntem Haupt, emporschauend zum Himmel, am Rande der Terrasse entlang. Am Ende derselben blieb er stehen, und die Arme ineinanderfaltend, blickte er lange hinaus auf die Gegend, die in ihrer ruhigen, stillen Schönheit sein Auge erquickte und die Stürme seines Innern sänftigte. Der Marquis stand in der Ferne und schaute mit liebevollen Blicken hinüber zu dem König, dessen edles Antlitz eben, vom letzten Strahl der Abendsonne getroffen, wie in einer Verklärung leuchtete. In den Bäumen erhob sich eben jener schnelle, wirbelnde Wind, welcher das Untergehen der Sonne zu begleiten pflegt und gleichsam der letzte krampfhafte Todesseufzer des sterbenden Tages ist. Dieser Wind durchzitterte wie ein Wehelaut die friedliche Stille ringsum, er unterbrach das taktmäßige Plätschern der Kaskaden und Springbrunnen, und wie er durch die Bäume rauschte, nahm er aus ihren grünen Kronen die ersten gelben Blätter, die darin wie die ersten weißen Haare im Scheitel einer schönen Frau sich verborgen gehalten, hervor und trieb sie in mutwilligem Spiel vor sich her. Ein solches welkes Blatt fiel zu den Füßen des Königs nieder. Er hob es auf, und es mit sinnenden Blicken betrachtend, schritt er langsam wieder die Terrasse entlang und näherte sich dem Marquis.

Sehen Sie da, Freund, sagte er, das schön geformte, von der Verwesung mit gelben Tinten abschattierte Blatt dem Marquis entgegenhaltend, sehen Sie da, Freund, das ist meine Barbarina. Ein welkes Blatt meiner Vergangenheit, weiter nichts. Homer hat wohl recht, wenn er die Herzen der Menschen den welken Blättern im Winde vergleicht. Auch Barbarina ist ein solches welkes Blatt, ich hebe es auf und lege es in das Herbarium meiner Erinnerungen, und freue mich, wenn der Staub des Lebens von ihm abgefallen, an seinem kunstvollen Geäder und seiner herrlichen Formation. – Und jetzt, nachdem Sie das wissen, Freund, jetzt erzählen Sie mir! Warum ist die Signora zurückgekehrt? Kommt sie allein oder mit ihrem Gemahl, dem Lord Stuart Mackenzie?

Sie ist mit ihrer Schwester zurückgekehrt, und Lord Stuart ist nicht ihr Gemahl. Man sagt, er sei bereits mit einer reichen Schottländerin vermählt gewesen, als Barbarina in England ankam.

Der König lachte. Und die Menschen verlangen noch, daß man ernsthaft bleibe, wenn sie von der Ewigkeit ihrer Liebe reden, sagte er. Hat dieser kleine schwärmerische Lord nicht Himmel und Erde verschworen, um die Signora an die Unsterblichkeit seiner Liebe glauben zu machen, war er nicht fast dem Wahnsinn nahe, als ich ihm seine Schöne aus Venedig entführen ließ, machte er mich nicht deshalb für sein Leben und seinen Verstand verantwortlich, wenn ich ihm meine Tänzerin nicht auslieferte, damit er sie mit einer kunstvollen Pirouette unter die ehrwürdigen und tugendreichen Ahnfrauen im großen Ahnensaal seines Schlosses als Lady Stuart aufhängen könnte, und jetzt! – Jetzt kann Barbarina Gevatter stehen bei Lord Stuarts Erstgeborenem!

Oder er bei Barbarinas Erstgebornem! Denn, wie man sagt, ist die Signora verheiratet.

Mit wem?

Mit dem Regierungsrat von Cocceji!

Unsinn! Wo hätte er sich mit ihr verheiraten sollen! Er hat Berlin nicht verlassen, und sie war in England! Aber Sie haben recht, ihre Rückkehr wird uns viel Zank und Unfrieden bringen, und ich sehe da schon das ganze Ahnengeschlecht der Cocceji ihre Hände aus dem Grabe emporstrecken, um diese Tänzerin zu bedrohen, welche es wagen will, ihre Tochter zu werden. Nun, der Cocceji wird so gut vernünftig und abgekühlt werden, wie es der Lord Stuart geworden ist. Es kommt alles darauf an, daß man seinem Feuer Zeit gönne, sich abzukühlen und auszubrennen. Diese Gunst wird seine Familie wohl von mir begehren, und ich denke, ich werde sie ihr gewähren müssen. Aber lassen Sie uns jetzt ins Haus gehen, Marquis. Die Sonne ist untergegangen und mich friert. Ich weiß nicht, ob von der Abendkühle oder von Ihren Nachrichten. Kommen Sie, lassen Sie uns vorher schnell noch einige Male auf und nieder gehen, und dann sollen Sie mir in der Bibliothek nachhelfen an der letzten Strophe eines Gedichts, das ich zur Begrüßung Voltaires entworfen habe. Runzeln Sie nicht die Stirn, Marquis! Lassen Sie mich immerhin seine Ankunft besingen, wer weiß, ob ich es mit seiner Abreise ebenso machen werde. Ich freue mich auf sein Hiersein, und doch fürchte ich es. Muß man ja doch die Sonne nicht zu nah und zu scharf betrachten, wenn man keine Flecken an ihr finden will, Vielleicht auch sind wir zu gleich geartet, um in Harmonie und Frieden miteinander leben zu können. Nur das verschiedene zieht sich an und das Gleiche stößt sich ab. Glauben Sie mir nur, ich werde mit Voltaire nicht, wie mit Ihnen, noch vierundzwanzig Jahre friedlichen Zusammenlebens haben. Vierundzwanzig Jahre, vergessen Sie das nicht, vierundzwanzig Jahre gehören Sie mir!

Nein, Sire, so lange ich lebe, gehöre ich Ihnen, bin ich Ihr Sklave, den Sie nicht mit Gold, sondern mit Ihrem großen, edlen Selbst erkauft haben. So lange ich lebe, ist mein Herz bei Ihnen, wenn auch der siebzigjährige Greis nach der Provence zu seinem Grab geflüchtet ist. Aber, Sire, ich möchte Euere Majestät in dieser Stunde noch um eine andere Gnade anflehen!

Sprechen Sie, Marquis, nur seien Sie nicht so grausam, etwas zu fordern, was ich Ihnen nicht gewähren kann!

Sire, wenn es der Natur gefallen sollte, mich abzurufen und zu vernichten, noch ehe ich mein siebzigstes Jahr erreicht habe, wenn ich hier sterben sollte, so gewähren mir Euere Majestät die Gnade, mich nicht auf einem dieser ernsthaften, düstern, schweigenden und toten Kirchhöfe begraben zu lassen, wo Schädel neben Schädel liegt, und bei der berühmten Auferstehung jeder Gefahr läuft, sich fremde Knochen anzueignen und den jüngsten Tag gleich als Dieb anzutreten. Nein, Sire, lassen Sie mich auch im Tode noch Individuum bleiben und nicht in der Masse verloren gehen. Sterbe ich hier, nun so gönnen Sie mir die Gnade, dort begraben zu werden, wo ich lebend die seligsten Stunden genoß. Lassen Sie mich nach einem langen, vielbewegten Tage die Nacht der Unsterblichkeit im Garten von Sanssouci durchträumen!

So sei es, mein Freund, sagte der König bewegt. Dort, wissen Sie wohl, unter der Statue der Flora ist mein Grab. Wo soll das Ihre sein? Wählen Sie sich eine Stelle!

Wenn ich wählen darf, Sire, so möchte ich dort drüben unter jener schönen Vase von Ebenhecht begraben werden.

Der König nickte ihm lächelnd Gewährung zu. Kommen Sie, sagte er, indem er den Arm des Marquis in den seinen legte, kommen Sie! Wir wollen zu jener Vase gehen, und ich will die Hand auf dieselbe legen und sie zu ihrem Grabmahl weihen.

Schweigend gingen sie die Plattform entlang, an der Statue der Flora vorüber, welche d'Argens mit einem ehrerbietigen Neigen des Kopfes, der König mit einem Lächeln begrüßte. Wie sie aber jetzt die zwei kleinen Stufen hinabschritten und dieses von grünem Rasen umhegte Rondel betraten, blieb der König stehen und schaute sinnend nieder auf die Steinplatte, welche er eben mit seinem Fuße berührte.

Seien Sie andächtig und fromm an dieser Stelle, sagte er. Wir stehen hier am Grabe meiner treuesten Freundin, die uns beiden vorangegangen ist in die Seligkeit des ewigen Schlafes. Hier liegt Biche begraben! Den Hut ab, Marquis! Sie liebte mich und war mir treu bis zum Tode. Wer weiß, ob ich unter meiner Flora und Sie unter Ihrer Vase das Lob verdienen, was ich aus ganzer Seele meiner Biche nachrufe: Sie war ein treues und ein edles Herz! Nicolai: Anekdoten. Heft II., 202.


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