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Als er auf den Hof trat, sah er in seinem Arbeitszimmer Licht.
Pola ist gestorben!
Er wußte es ganz sicher.
Im Zimmer saß Hela mit kranken, weit aufgerissenen Augen. Als er eintrat, sah sie ihn flüchtig an und starrte dann wieder vor sich hin.
Gordons Kleider troffen von Schmutz und Wasser, aber er achtete nicht darauf. Er warf sich todmüde in einen Sessel und sah sie an, ohne sie zu sehen.
»Pola ist gestorben«, sagte sie endlich.
»Ich weiß.«
Wieder verging eine lange Zeit.
»Sie war deine Geliebte?« fragte sie plötzlich.
»Ja!«
Sie lachte kurz auf.
»Warum kamst du denn damals zu mir? Was wolltest du von mir?«
»Ich wollte nicht, daß du dein Bild in meiner Seele durch den Verkehr mit einem Andern beschmutzen solltest.«
»Du lügst!«
»Nein! Als ich zu dir kam, dachte ich allerdings daran nicht; aber als ich dich sah, liebte ich dich wieder.«
»Warum kamst du denn eigentlich?«
»Um Ostap freizubekommen ... Er fing an, das Leben zu lieben.«
»Das habt ihr beide getan?« Sie machte eine weite Handbewegung nach der Stadt zu.
Er antwortete nicht.
»Wo ist Ostap?« fragte sie nach einer Weile.
»Er hat sich erhängt.«
Sie war gar nicht überrascht.
So saßen sie wohl eine Stunde lang, ohne ein Wort zu sagen.
»Ich habe heute aufgehört, dich zu lieben«, sagte sie endlich und erhob sich.
Sie gab ihm die Hand.
Er nahm und küßte ihre Hand.
»Ich bin dir dankbar«, sagte er still. »Die Liebe zu dir hat mich hart und verzweifelt gemacht. Ich hätte sonst das alles vielleicht nicht machen können ...«
»Leb wohl!«
»Wohin gehst du?«
»Nach Hause.«
Einen Augenblick dachte er darüber nach, daß es Nacht war und regnete. Aber er sagte kein Wort; er wußte, daß es nutzlos war, sie zurückzuhalten.
Bei der Tür blieb sie stehen.
»Sie war also wirklich deine Geliebte?«
»Ja!«
Sie ging.
Gordon saß noch lange, dann erhob er sich mechanisch und wechselte die Kleider. Im Zimmer war eine ganze Pfütze von Schmutz und Kot.
Ekelhaft!
Er ging in das Zimmer, wo Pola lag. Er sah lange das tote Gesicht an und nahm die eiskalte Hand in seine beiden.
Der Kanarienvogel war tot. Nun hatte sie Ruhe.
Draußen begann das Tagesgrauen.
Er starrte hinaus.
Die tote Hand glühte in seinen fiebernden Fingern.
Er sah in der Ferne die dunklen Umrisse der Scheune. Das war das Krematorium, Ostaps riesiges Grab.
Morgen wird er sich im Feuer auflösen! Morgen wird er zu Asche werden, aus der er entstand.
Dann bin ich frei zu neuer Tat ...