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Welch ein entzückender Frühlingstag und was für ein reizender kleiner Park! Und weil der Park so klein ist, geh' ich rundum, immer dieselben Wege – es ist wie beim Karussell. Die Sonne leuchtet, und die Vögel singen; mein altes Herz schlägt schnelleren Takt, und es jauchzt mit den singenden Vögeln um die Wette.
Ei, welch hübscher Anblick! Drei gesunde, frische Kinder kommen mir entgegen. Freilich, spräch' ich mit ihnen, dürft' ich sie beileibe nicht mehr Kinder nennen. Er ist mindestens siebzehn Jahr und trägt schon die rote Mütze – wahrscheinlich niemals sitzen geblieben! Allen Respekt! Er geht in der Mitte, schlank und strahlend, und links und rechts von ihm ein Mädel, zwei hübsche Mädel, sicher schon über fünfzehn Jahre – ebenfalls allen Respekt! Die links trägt ein rosa Kleid; braune Augen hat sie – ei, wie sie blitzen! – und zwei dunkle Zöpfe. Jene zur Rechten trägt ein blaues Kleid und blondes, offenes Haar – es fließt wie seidene Wellen – und ihre Augen sind blau. Ihr Antlitz haben die Mädel dem Jüngling zugewandt, und er sieht bald rechts, bald links. Worte fliegen hin und her, ein Scherz jagt den andern, und dazu silberhelles Mädchenlachen. O du selige Jugendzeit!
Wieder begegnen sie mir, aber die Braune, das Blitzmädel, hat sich zwischen den Jüngling und die Blonde geschoben, und die Blonde geht etwas einsilbig her neben dem glücklichen Paar. In den Händen hält sie Buschwindröschen, und langsam, eins nach dem andern, fällt ein weißes Blütenblatt zur Erde. Von Zeit zu Zeit wirft der Jüngling mit der roten Mütze hinter dem Rücken seiner Nachbarin einen Blick nach der Blonden, einmal beugt er sich auch vor und fragt etwas, was ich nicht verstehe, aber sie schüttelt stumm das blonde Haupt, und ihres Haares seidene Wellen zittern und tanzen wie leise brandende Flut.
Und sie begegnen mir zum dritten Male, doch sie sind nicht mehr beisammen. Der Jüngling links, die Braune rechts, und ihre Köpfe sind ein wenig erhitzt. Das Mädel blickt keck und triumphierend, und ihre beiden Zöpfe gehen hin und her wie geschmeidige Schlangen. Auch seh ich wohl, wie zwei Hände verstohlen nach einander tasten und sich dann wieder fliehen. Die jungen Menschenkinder streben dem Ausgange des Parkes zu, ihre Unterhaltung wird lauter, und ich kann sogar etwas verstehen – »Dummes Gänschen!« hab' ich ganz deutlich gehört.
Ich gehe weiter, und nach hundert Schritten treff ich eine Bank, und auf der Bank sitzt seitlich gelehnt die kleine Blonde. Mit der rechten Hand stützt sie das feine Köpfchen, aber die linke preßt ein weiches Spitzentüchlein vor die Augen, und sie weint, weint ganz leise vor sich hin. Ausgeschaltet! Du Ärmste! Und ringsumher ist Frühling, die Sonne strahlt, und die Vögel singen.
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