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Hand in Hand schritten das Väterchen und das Mütterchen durch den Lärm der Straße hindurch. Wenn ein Wagen hinter ihnen über das Pflaster heranrasselte, blieben sie stehen und drehten ängstlich die Köpfe danach hin und zwangen so die anderen Leute, die in schwarzen Scharen, einzeln und mit hastenden Schritten, hinter ihnen herkamen, in einem Bogen um sie herumzugehen. Das Väterchen hob und setzte den Stock, durch den oben ein kleiner Riemen gezogen war, rüstig, wie er es von der Landstraße gewohnt war, wollte immer gradeaus gehen und stieß vorn und hinten damit auf fremde Füße. Als ihm einer den Stock mit dem Fuß beiseite schleuderte, blieb er stehen und sah sich noch lange nach der Ursache des Ereignisses um, während der Eilige schon lange in den Menschenwogen untergegangen war.
Sonst kümmerte sich niemand um die beiden, obwohl sie in dieser menschenvollen, großstädtischen, staubigen und schreienden Straße eine ebenso große Merkwürdigkeit waren, als diese Straße ihnen, den kleinen, gebückten Alten aus dem Dorfe, eine war. Der alte Mann hatte seinen weißen Bart nach komischer Altväterweise nur rund unter dem ausgedörrten, langnasigen Gesicht her stehen, so daß Kinn und Lippen frei waren, und trug sogar noch kleine, goldene Ringe in den Ohren. Um den nur aus Sehnen bestehenden Hals hatte er trotz der Hitze ein mächtiges, rotes Tuch mit weißen Punkten geknotet, und die Füße hatte er in breite, viereckige Schuhe gesteckt, deren Sohlen so dick wie zwei Finger waren. Und erst das Mütterchen! Ihm hing ein gelbbraunes, großkariertes Tuch um die Schultern, dessen Zipfel vorn ihre Schuhe berührten, ein Tuch, wie es diese Straße gewiß seit jener Zeit nicht mehr gesehen hatte, als noch Gras zwischen den runden Pflastersteinen wuchs und kleine Bäche an den Seiten vorbeiliefen.
Wenn die Menschen der Straße nicht alle diese sonderbare Hast gehabt hätten, die sie einander stoßen und auf die Füße treten ließ, hätten sie auch den eigenartigen Stolz gemerkt, der außer der Verwunderung über diese nie gesehene Welt auf den roten Gesichtern der beiden Alten lag. Und gewiß! wenn man fünf Stunden auf der Bahn gesessen hatte, was doch wohl eine Reise zu nennen war, und noch dazu einen Sohn besuchen kam, der ein Haus hier hatte und studierter Doktor war, durfte man wohl mit dem ganzen Gefühl seiner Bedeutung in diese eilenden Menschenmassen hineinsehen.
Das Väterchen, das gewohnt war, eben wegen dieses Sohnes von jedem im Dorf mit Hochachtung gegrüßt zu werden, suchte noch immer in allen Gesichtern, ob es da nicht eine Freude, eine Bewunderung, einen Neid lesen könne und fing an, als alles und alles an ihm vorüberging, ohne auch nur nach ihm hinzusehen, niedergeschlagen und verwirrt zu werden. Das Mütterchen aber setzte tapfer Fuß vor Fuß, zog ihren Mann an der Hand mit sich, sah nicht in die Leute, sondern sah nur zu den Häusern hinauf.
Und endlich standen sie vor einem Haus, das die gesuchte Nummer trug. Erschreckt blieben sie stehen, rückten ganz nahe eins zum anderen hin, sahen nur mit den Augen hin, ohne den Kopf in die Richtung zu bringen, wollten plötzlich weitergehen. Dieses Haus da, dieses glänzend weiße mit der breiten Treppe und der goldenen Tür, konnte ja das Haus nicht sein. Doch dann gab Väterchen einen sonderbaren Laut von sich, der sich wie ein Lachen anhörte, und Mütterchen weinte mit einem Male, mit kurzen, unterdrückten Tönen, die anscheinend tief unten in ihrer Brust bereitet wurden.
»Stell, weshalv weinst du denn?« fragte Väterchen und hatte selber die großen, blauen Augen voll Tränen. Er hatte nun wieder Mut. Jetzt handelte es sich darum, den Namen an der Tür zu lesen. Väterchen war zwar sonst immer gern ein wenig prahlerisch bei der Hand, um seine Fertigkeit im Lesen zu erweisen, bei einer so wichtigen Sache indes wollte er es auf die Meinung nur eines Mannes nicht ankommen lassen, zumal die Buchstaben hier lateinische waren. Mit dem alten Stolz wieder, aber doch mit einer gewissen vertraulichen Miene, die zu erkennen geben sollte, wie nahe er zu dem Erfragten stand, streckte er den knöchernen Arm aus und schlug einen vorübergehenden Burschen auf die Schulter. »Na, wo wonnt denn der Herr Doktor?«
Der Bursche blieb nicht einmal stehen und sah sich den Mann nur von oben bis unten an, ohne ja zu dieser Wanderung mit den Augen lange Zeit zu gebrauchen, denn der Alte war bei seinem gekrümmten Rücken nur ein Mann, der halb so hoch wie andere Männer war. Ein Herr aber, der einen Cylinder und braune Handschuhe trug, lachte und sagte: »Ja, da wohnt der Doktor Soundso.«
Das Väterchen hatte schnell die Kappe abgezogen vor dem feinen Herrn, voller Freude, den Namen seines Sohnes aus fremdem Mund zu hören. »Et is minge Herr Sohn nämlich,« sagte er, »ich bin der Vatter und die hier – sieh her, Frau – es sing Motter –«
Wer der Herr war schon weg.
Das Mütterchen wischte sich die Augen mit einem Zipfel seines Tuches. »Komm',« sagte sie.
»Jo, komm'. Ob er zo Huus es?«
»Woröm sollt' er net zo Huus sen?«
»Na, su vil, wie der zo donn hät.«
Sie gingen die Stufen der Treppe hinauf.
»Munter, Mutter,« sagte er.
Oben standen sie und suchten, wie die Tür anzufassen sei. Schließlich zog sie ihr Taschentuch heraus, um nicht mit der bloßen Hand den schweren, goldenen Griff zu berühren. Aber der Griff ließ sich nicht verschieben, und die Tür blieb verschlossen.
Das Väterchen, in dem Drang, seine Bekanntschaft mit solchen städtischen Dingen zu zeigen, suchte und fingerte überall herum. Schließlich drückte er auf einen weißen Knopf. Es läutete irgendwo, und die Tür öffnete sich wie durch Geisterhand ein wenig.
»Na, vorwärts,« sagte er.
»Jang du zoirsch,« sagte das Mütterchen.
Er sah durch das goldene Gitter und das Glas dahinter in den Hausflur hinein. Da war eine Marmortreppe, mit einem Teppich belegt, der von goldenen Stangen gehalten wurde. An der Wand war ein mächtiger Spiegel und irgend eine weiße, nackte Frauenfigur. Dem Väterchen sank wieder der Mut. »Jang du zoirsch,« sagte er.
Das Mütterchen drückte gleichfalls den Kopf gegen das Gitter und sah hinein. »Nä,« sagte sie, »ich jonn net.«
»Dommkopp, du bes wahl bang?« brauste das Väterchen auf und ging schnell und zornig die Treppe wieder hinunter, indem er mit dem Stock auf die Stufen stieß. »Met dir es nix aanzofange.« Er ging die Straße weiter, an dem Haus vorüber.
Sie folgte ihm, hielt ihn am Rock fest. »Sei net widder su bös',« sagte sie, »ich jonn schon. Laoß mich nur noch e beßche waede.«
Er knurrte nur, hielt den Kopf steif und aufrecht und sah geradeaus, während er mit den knochigen Kiefern in die Luft biß.
»Do küt er,« sagte sie plötzlich.
Er nahm den Stock in beide Hände, stellte ihn vor sich, als wenn er sich daran festhielte, und starrte hin.
Es war aber irgend ein Fremder. Er hatte nur denselben langen, geschlossenen Rock an wie der Sohn, als er vor fünf Jahren zuletzt im Dorf war.
»Komm' op die ander Sick,« sagte er.
Nachdem sie einen günstigen Augenblick abgewartet hatten, erreichten sie mit kurzen, laufenden Schritten durch die rollenden Wagen hindurch die gegenüberliegenden Häuser.
»Komm' zurück,« sagte er.
Sie gingen nun wieder dem Hause zu, wagten verstohlene Blicke erst über die unteren Fenster hin, dann zu den übrigen hinaus, bogen schließlich die steifen Hälse nach hinten und sahen bis zum Dach empor.
Wieder stieß sie mit einem Male einen erschreckten Schrei aus.
Er stieß sie mit den Knöcheln der Faust gegen die Hüfte und ging schnell weiter. »Bliev net stonn, wat sollen die Lück denke? Du des doch net em Dorf he?«
Aber sie ließ sich nicht mehr halten. Die Gardine unten hatte sich bewegt, sie hatte einen Kopf mit krausem, schwarzen Haar gesehen. »Ich jonn,« sagte sie mit einer plötzlichen, fröhlichen Entschlossenheit.
»Häs du och alles jood enjepack?« fragte er, indem er sie durch den vorgehaltenen Stock am Fortgehen hinderte. »Sen die Eier noch janz?«
Sie fühlte und sah in ihrem Bündel nach: es war alles in Ordnung.
»Komm', Peter,« sagte sie.
»Nä.« Er blieb auf seinem Platze stehn. »Et schickt sich net, dat mir jlich zo zweien en't Huus komme. Jang du alleen, ich komme späder, rof' mich!«
»Jao, jao.« Ihr war alles recht. Es war ein unwiderstehliches Drängen in sie gekommen.
»Jevv mir die Eier. Et süht besser us su.« Er nahm ihr das Bündel. Sie hatte es zwar tragen müssen, aber er konnte doch auch nicht mit leeren Händen kommen.
Endlich ging sie. Und während er mit dem Bündel, das er an den zusammengeknoteten Zipfeln hielt, mit seinen schnellen, kurzen Schritten auf und ab ging, stieg sie die Treppe drinnen hinauf, schellte oben und fragte nach dem Herrn Doktor.
Der Diener wies sie ein wenig ärgerlich in ein Zimmer.
Mehrere Herren und Damen saßen da und sahen ihr mit einiger Verwunderung entgegen. Vor lauter Herzklopfen vergaß das Mütterchen einen »guten Tag« anzuwünschen und wurde, als ihr dies einfiel, noch verwirrter. Sie drehte sich um und machte die Tür hinter sich zu. Dann blieb sie stehen, mit gefalteten Händen, und ließ die angstvollen Augen, die in dem knöchernen Gesicht noch größer aussahen, von einem zum anderen gehen. Aber es war ihr an der Tür zu hell, und so setzte sie unmerklich einen Fuß neben den anderen, bis sie in der dunklen Ecke stand. Jedesmal, wenn ihre Röcke raschelten, machte sie erschreckt Halt und wagte keinen anzusehen.
Ein dicker Herr, der mit den Händen auf dem Rücken im Zimmer auf und ab ging und in seinen Schnurrbart biß, gab ihr einen Stuhl. »Setzt Euch, Mutter, es geschieht Euch nichts hier.«
Sie fühlte über den weichen Sammet und setzte sich schließlich, erst auf den Rand, dann erst schob sie sich langsam weiter.
So saß sie und hielt die Hände immer gefaltet. Sie hörte seine Schritte im Nebenzimmer – sie erkannte sie sofort – dann seine Stimme. Ihre eingefallenen Backen, die unter den Augen tiefe Höhlen bildeten, röteten sich und erbleichten dann wieder. Sie irrte mit zitternden Händen über ihren Schoß. Dann stand sie plötzlich auf, sie hielt es nicht mehr aus, sie mußte zu ihm.
Aber als die zwei Damen, die in Büchern blätterten, den Kopf nach ihr umdrehten, setzte sie sich wieder. Sie sog die Luft des Zimmers in sich ein, als spüre sie seine Gegenwart in der Luft. Sie sah Bild auf Bild und Wand auf Wand langsam und mit staunenden Augen an. Das Bild, aus dem sie und der Vater auf zwei Stühlen nebeneinander saßen, das sie dem Sohn, als er sein Examen so glücklich bestanden, geschenkt hatten, hing nicht da.
Die Tür zum Nebenzimmer ging auf. Der Herr Doktor kam halb heraus, um den nächsten Kranken herein zu lassen. Das Mütterchen zog schnell den Kopf ein, bückte die Schultern und schlüpfte ganz in sich hinein, wie eine Schnecke. Sie hob ein wenig die Hände, wie um abzuwehren. Aber der Herr Doktor war schon wieder weg.
Das Mütterchen war überglücklich. Sie hatte ihn gesehen, ganz nahe an ihr war er gewesen – wie er groß und stark und wie sein Schnurrbart dick und in die Höhe gekämmt war! Und der feine, schwarze Rock!
Beim nächsten Male, wenn er kommt, wird sie zu ihm gehen. Ob sie ihn küssen soll? Auf den Mund, das geht wohl nicht, aber vielleicht auf die Stirn? Oder die Backe? Auf jede Backe, dann könnte sie zweimal küssen. Am besten wäre es schon, wenn er den Anfang machte, sie nähme und sie küßte – dann brauchte sie nicht lange im Zweifel zu sein.
Sie hob sich ein wenig, drehte sich nach dem Fenster hin und nickte ihrem Manne zu, der draußen immer noch mit den gleichen harten, festen Schritten auf und ab ging und dabei nach dem Haus hinsah. Dann hockte sie sich wieder nieder, stellte die Kniee zusammen und dachte weiter über alles nach. Ob er nicht böse sein wird? Ach nein, sie wird ihm schon sagen, daß sie nichts wollen – sie haben ja ihr Auskommen, jeden Sonntag Fleisch – daß sie nur gekommen sind, weil er so lange, seit einem Jahre bald, nichts mehr geschrieben hat. Sie wollen ja nur sehen, ob ihm nichts zugestoßen ist in der großen Stadt.
Wieder machte der Doktor die Tür auf, und wieder versteckte sich das Mütterchen in sich selber. Nein, das geht doch nicht, die Damen haben ja Eile, und der Herr beißt auch so ungeduldig in seinen Bart. Und dann – es sind ja Kranke, und mir – gottlob! – fehlt ja nichts, und Peter hat ja auch seit zwei Wintern kein Reißen mehr. Nä, nä, ich werde schon warten.
Und wieder überließ sie sich ihren Bildern. Mit einem glücklichen Lachen der Erwartung, das ihr Gesicht sonderbar breit und strahlend machte, saß sie da, die Augen starr auf einen Punkt geheftet.
»Ein ausgezeichneter Arzt!« sagte die Dame, die nun allein war, zu dem Herrn, mit dem sie sich in ein Gespräch eingelassen hatte.
»Ja, ja! Diese Ruhe! Ein Arzt, wie er sein soll!« sagte der Herr.
Wie dem Mütterchen das Herz klopfte!
Zu seinem Unglück kamen noch neue Kranke.
Ach was, sie wird schon warten.
Und sie wartete. Einmal hob sie den Kopf, über einen Laut erschreckt, und da merkte sie, daß sie eingeschlafen war und geschnarcht hatte. Die Fahrt auf der Bahn hatte auch gar so lang gedauert, und wenn man über die Siebzig hinaus ist –! Sie sah nach den Leuten hin und schämte sich, als sie lachende Augen auf sich gerichtet sah.
Überhaupt, ihr wäre lieber gewesen, sie hätte allein da sitzen und warten können. Das waren gar so vornehme Leute. Sie sah an sich herunter und strich sich die Schürze glatt. Sie sah auch mit Schrecken, daß sich der eine Schuh gelöst hatte, und daß der Riemen herunterhing – wenn sie ihn nur ungesehen hätte binden können! Hatte sie im Anfang gedacht: Herrje, wenn die Leute wüßten, wer du bist! – so dachte sie jetzt: es ist nur gut, daß sie mich nicht kennen, sie würden gewiß nicht mehr solchen Respekt vor ihm haben.
Sie rückte mit ihrem Stuhl ganz in die Ecke. Nein, er soll sie nicht eher sehen, bis alle fort sind. – Als das Mütterchen die Augen aufschlug, stand der Diener vor ihr und hatte ihren Arm gefaßt. »Na, Mütterchen, da haben wir gut geschlafen. Jetzt müßt Ihr morgen wiederkommen.«
Das Mütterchen sprang auf und konnte erst kein Wort herausbringen. Sie dachte erst, daß es der Sohn sei. Dann sah sie zu dem großen Mann auf und beruhigte sich. Das Zimmer war sonst leer. »Ich ben jo net krank,« sagte sie und lachte ein wenig, »kann ich –«
»Ja Mütterchen, zu können ist sonst nichts hier. Was wollt Ihr denn?« Der Mann ließ den Arm der alten Frau nicht los und schob sie, ohne daß sie damit einverstanden war, sanft und unaufhörlich nach der Tür hin.
»Ich well –« Sie brachte es nicht heraus. Was soll der Mann von ihrem Sohn denken, wenn sie wirklich so schlecht aussieht, daß er sie zur Tür hinausschiebt? Der würde gewiß bei einem solchen Herrn nicht mehr dienen wollen.
Das Mütterchen wurde plötzlich feuerrot und ging. Ging die Treppe wieder hinab, öffnete draußen die Tür, ging auf die Straße hinaus.
Da sah sie ihren Alten auf der anderen Seite unermüdlich auf- und abgehen, immer noch schnell und fest, immer noch das Bündel in derselben Hand. Er kam zu ihr herüber. »Na?« fragte er, indem er den Stock hob, um gleich die Treppe hinaufzugehen, und sah sie erwartungsvoll an.
Sie stand auf ihrem Fleck und rührte sich nicht. »Nä,« sagte sie.
»,Komm' doch!«
»Nä, bliev.« Sie setzte ihm alles auseinander, indem sie ihn von den Fenstern wegzog.
Seine Augen wurden kleiner, sein Kinn sah mit einem Male länger und schmäler aus. »Jood,« sagte er, ohne sie anzusehen, und drehte sich um. »Mir wollen in net en Schaden bringen. Et kann net sen – alsu jood. Komm'!«
Sie aber stand, faßte ihn schutzsuchend an die Jacke und hielt den Kopf steif in einer Richtung.
Ein Wagen war vor dem Haus ihres Sohnes vorgefahren. Ein Herr stieg ein, dem der Kutscher, den Hut in der Hand, den Schlag öffnete.
Der Herr grüßte nach einem gegenüberliegenden Fenster hin, an dem zwei Damen standen. Der Herr grüßte mehrere Male und lachte vielsagend dazu.
Die beiden Alten hatten sich aneinander geklammert und ließen sich erst los, als der Wagen im Gewühl der anderen Gefährte verschwunden war. Sie sprachen lange kein Wort.
»Jetz häs du in doch noch jesehn,« sagte sie dann leise.
Er es enjeschlage, er hät et zo jet jebraht. Wenn mir sterve, weerd er schon komme on ons die Auge zodröcke,« sagte er noch leiser, mit einer Stimme, wie er sie nie gehabt hatte.
Sie legten Hand in Hand und gingen wieder nebeneinander her, die Straße hinunter. Mitten in dem Lärm hörte man noch eine Weile das regelmäßige Aufstoßen des Stockes. –