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Neuntes Kapitel.

Bin ich mit dir denn in das Schiff gestiegen
Um auf dem Spiegel mich des See's zu wiegen?
Sollt' ich das Schiff verlassen, nach dem Ufer schweifen,
Wenn Wogen brausen und die Winde pfeifen?

Prior.

 

Während Lady Margaretha mit dem adelentstammten Dragoner-Sergeanten des Gespräches pflog, welches wir im vorhergehenden Kapitel mitgetheilt, beehrte ihre Enkelin, welche ihrer Großmutter Begeisterung für Alles, was vom königlichen Blute entstammte, in einem geringeren Grade theilte, den Sergeanten Bothwell nur mit einem einzigen Blicke, der ihr eine große, gewaltige Gestalt zeigte, mit rauhen harten Zügen, denen Stolz, hoffnungsloser Leichtsinn und Unzufriedenheit den Ausdruck gaben. Die andern Soldaten konnten ihre Aufmerksamkeit noch weniger fesseln; aber von dem Gefangenen konnte sie, obgleich er eingehüllt und vermummt war, unmöglich das Auge wegwenden. Indessen tadelte sie sich selbst darüber, daß sie einer Neugierde nachgab, welche dem Gegenstande derselben offenbar unangenehm zu sein schien.

»Ich möchte gern wissen, wer dieser arme Mensch ist,« sagte sie zu Jenny Dennison, ihrer Dienerin.

»Ich dachte auch eben daran, Miß Editha; aber Cuddie Headrigg kann's nicht sein, der ist nicht so schlank, und viel gedrungener.«

»Vielleicht,« fuhr Miß Bellenden fort, »ist es einer von unsern armen Nachbarn, an dessen Schicksal wir Antheil nehmen müssen.«

»Ich will bald erfahren, wer's ist,« sagte die kecke Jenny, »wenn die Reiter nur erst in Ruhe sind. Denn einen davon kenn' ich recht gut, den hübschesten und jüngsten.«

»Ich glaube, du kennst alle jungen, müßigen Bursche in der Gegend,« erwiderte ihre Gebieterin.

»O nein, Miß Editha, so ausgedehnt ist meine Bekanntschaft doch nicht. Natürlich muß man die Leute kennen lernen, wenn sie immer stehen und Maulaffen feil haben, und einen anglotzen in der Kirche und auf dem Markte. Aber gesprochen hab' ich noch wenig junge Leute, die hier im Hause ausgenommen, und die drei Stenisons und Tom Rand und den jungen Müller, und die fünf Howisons in Neithersheils, und den langen Tom Gilry und – –«

»O, ich bitte dich, kürze deine Liste von Ausnahmen, die allzulang zu werden droht; sag' mir nur, woher du diesen jungen Soldaten kennst.«

»Ei, Miß Editha, es ist ja Tom Halliday, der Soldaten-Tom, wie man ihn heißt; – er ward verwundet von den Leuten im Hügellande beim Conventikel von Outerside, und lag hier in der Kur. Ich kann ihn fragen, was ich will, der Tom schlägt mir keine Antwort ab, dafür steh' ich.«

»So versuch' es,« sagte Fräulein Editha, »ob du eine Gelegenheit findest, ihn nach dem Namen des Gefangenen zu fragen; dann komm' in mein Zimmer, und sage mir, was du gehört hast.«

Jenny Dennison entfernte sich mit dem Auftrage, kehrte aber bald mit einem Gesicht zurück, das deutlich zeigte, wie bestürzt sie war, und daß sie an dem Schicksal des Gefangenen Theil nehme.

»Was hast du?« fragte Editha ängstlich, »ist's dennoch der arme Cuddie?«

»Cuddie, Fräulein Editha? o nein, es ist nicht Cuddie,« schluchzte das treue Kammermädchen, das recht gut wußte, wie viel Schmerz die Nachricht ihrer jungen Gebieterin verursachen mußte. »Ach, du lieber Himmel! Fräulein Editha, es ist der junge Milnwood selbst.«

»Der junge Milnwood!« rief Editha bis auf den Tod erschrocken; »es ist unmöglich – rein unmöglich! – Sein Oheim hält sich zu den vom Gesetz geduldeten Geistlichen, hat nicht die geringste Verbindung mit dem widerspenstigen Volk, und er selbst hat sich nie in diese unselige Spaltung gemischt. Gewiß, er ist unschuldig; er müßte denn für irgend ein verletztes Recht sich erhoben haben.«

»O mein theures Fräulein!« sagte die Dienerin, »heut zu Tage fragt man nicht, was Recht ist, oder Unrecht; wär' er so unschuldig, wie ein neugebornes Kind, sie würden doch, wenn's ihnen einfiele, ein Mittel finden, ihn für schuldig zu erklären; aber Tom Halliday sagt, es könne ihn den Kopf kosten, denn er habe einen von den fünf Männern beherbergt, die den alten Kerl von Erzbischof erschlagen haben.«

»Den Kopf!« rief Editha, schnell aufspringend, mit bebendem Tone, »das kann nicht sein – darf nicht sein. Ich will mit ihm sprechen – sie sollen ihm nichts Leides zufügen.«

»O meine theure, gnädige Lady, denkt doch an Eure Muhme; denkt an die Gefahr und an die Schwierigkeit,« sagte Jenny. »Er ist unter strengem Gewahrsam, bis Claverhouse morgen kommt, und wenn er sich nicht völlig rechtfertigt, so, sagt Tom Halliday, werden sie kurzen Prozeß mit ihm machen. ›Niedergekniet! – fertig! – Schlagt an! – Feuer!‹ – gerade wie sie's mit dem alten tauben John Macbriar machten, der keine von den an ihn gerichteten Fragen verstand, und um's Leben kam, weil er taub war.«

»Jenny,« sagte die junge Lady, »muß er sterben, so sterb' ich mit ihm. Es ist jetzt nicht Zeit von Gefahren und Schwierigkeiten zu sprechen – ich will einen Plaid umwerfen, und mit dir hinunter an den Ort schlüpfen, wo sie ihn gefangen halten. – Ich will mich der Wache zu Füßen werfen, und den Menschen beschwören bei seiner Seele –«

»Gott behüte,« unterbrach das Mädchen, – »unser junges Fräulein zu den Füßen des Soldaten Tom! mit dem von seiner Seele sprechen, mit dem armen Schelm, der kaum weiß, ob er eine hat oder nicht, es sei denn, daß er bei seiner Seele schwört – das geht nimmermehr. Aber was sein muß, muß sein, und ich werde die Sache der treuen Liebe nicht verlassen. Wenn Ihr den jungen Milnwood durchaus sehen müßt – obgleich ich nicht weiß, wozu das gut sein soll; denn es wird Eure Herzen nur schwerer machen – so will ich alle Gefahr auf mich nehmen und Tom Halliday zu bearbeiten suchen. Aber Ihr müßt mich allein gewähren lassen, und kein Wort sprechen – er hält am östlichen Theile des Thurms bei Milnwood Wache.«

»Geh', geh', hole meinen Plaid,« sagte Editha. »Laß mich ihn nur sehen, und ich werde schon ein Mittel finden, ihn der Gefahr zu entreißen. – Eile, wenn du je in der Zukunft etwas von mir hoffst.«

Jenny eilte und kehrte bald mit einem Plaid zurück, in welchen Editha sich hüllte, so daß ihr Antlitz völlig, und ihre übrige Gestalt theilweise bedeckt war. Dies war die Art, wie Damen in dieser und der folgenden Zeit den Plaid trugen, so daß die ehrwürdigen Kirchenväter, wähnend, daß diese Mode auf eine leichte Weise Intriguen begünstige, mehr denn ein Mal ein förmliches Verbot gegen solche Tracht ergehen ließen. Aber die Mode war auch diesmal mächtiger, als das Gesetz, und so lange Plaids getragen wurden, gebrauchten die Frauen aus allen Ständen sie gelegentlich als eine Art Schleier. Nachdem Editha sich so eingehüllt hatte, eilte sie am Arm ihrer Dienerin mit wankenden Schritten an den Ort, wo Morton gefangen war.

Dieser war ein kleines Gemach in einem der Thürme, das an eine Gallerie stieß, auf welcher die Schildwache auf und ab ging. Denn der Sergeant Bothwell, welcher gewissenhaft sein Wort hielt, und vielleicht auch auf des Gefangenen Jugend und Benehmen Rücksicht nahm, hatte ihm die Unannehmlichkeit erspart, die Wache in das Zimmer selbst zu stellen. Halliday ging daher mit einem Carabiner im Arm in der Gallerie auf und ab, tröstete sich von Zeit zu Zeit mit einem Schluck aus der gewaltigen Bierkanne, die an einem Ende des Ganges auf dem Tische stand, und summte das muntere schottische Liedchen:

»Zwischen Johnston und Dundee, da ist ein Platz.
Hin gehst du, das weiß ich, mit mir, o mein Schatz.«

Jenny Dennison ermahnte das Fräulein nochmals, ihr freie Hand zu lassen.

»Ich weiß mit dem Soldaten schon umzugehen,« sagte sie; »denn so roh er auch ist – ich weiß schon, wie man's macht. Aber Ihr dürft kein einzig Wörtchen sprechen.«

Sie öffnete die Thüre der Gallerie, als just die Wache derselben den Rücken zugewendet, und in die Weise einfallend, die er trällerte, sang sie mit dem neckenden Tone bäurischen Scherzes:

»Zög' ich hinter dem Soldaten drein,
Meine Freunde, meine Mutter, die hätten fast Pein.
Ein Laird und ein Lord, die ziemen sich mir,
Drum nimmer und nimmer zieh' ich mit dir.« –

»Eine hübsche Aufforderung, beim Jupiter!« rief die Wache und drehte sich um, »und gar Zwei auf ein Mal! Aber es ist nicht leicht, den Soldaten mit seinem eigenen Bandelier zu schlagen;« darauf nahm er das Lied wieder auf, wo das Mädchen inne gehalten:

»Und folgst du mir, wirst du auch glücklich sein;
Die Hälfte vom Tische, vom Bette ist dein,
Beim Klange der Trommeln marschiren wir:
Gewiß, o mein Mädchen, du gehest mit mir.«

»Nun komm, hübsches Dirnlein, und gib mir ein Schmätzchen für mein Lied.«

»Das ist mir noch nicht eingefallen, Herr Halliday,« antwortete Jenny mit einem Blick und einem Tone, der gerade so viel Verachtung über den Vorschlag ausdrückte, als nöthig war, »und wahrhaftig, Ihr werdet meiner Gesellschaft nicht lange froh werden, wenn Ihr Euch nicht artiger anlaßt. – Ich kam nicht mit meiner Freundin her, um solchen Unsinn zu hören – Ihr solltet Euch schämen, das solltet Ihr.«

»Nun, welcher Unsinn hat Euch denn hergeführt, Jungfer Dennison?«

»Meine Verwandte hat ein besonderes Geschäft mit Eurem Gefangenen, dem jungen Herrn Heinrich Morton, und ich komme mit ihr, um mit ihm zu sprechen.«

»Seid Ihr des Teufels?« antwortete die Schildwache. »Nun, wie denkt Ihr denn mit Eurer Base hineinzukommen? Durch das Schlüsselloch zu schlüpfen, seid Ihr viel zu dick, und vom Oeffnen der Thüre kann wohl die Rede nicht sein.«

»Die Rede braucht nicht davon zu sein; aber geschehen kann es,« versetzte die beharrliche Dirne.

»Wollen sehen, meine artige Jenny,« sagte der Soldat, und sang während er auf und ab ging:

»Schaust du in den Quell hinein,
Hannchen, Hannchen!
Wirst du sehn dein Antlitz fein,
Mein schmuckes Hannchen.«

»So wollt Ihr uns also nicht hineinlassen, Herr Halliday, schon gut. Ihr habt mich und dies hübsche Ding da zum letzten Mal gesehen,« sagte Jenny, und hielt zwischen Daumen und Zeigefinger einen Silberthaler.

»Gib ihm Gold! Gib ihm Gold!« flüsterte ihr das Fräulein ängstlich zu.

»Silber ist gut genug für ihn, der sich nichts draus macht, ob ihm ein hübsches Mädchen zuwinkt oder nicht. Und das Schlimmste wäre, er dächte am Ende, es stecke mehr dahinter, als eine Base von mir. Mein' Seel', wir haben des Silbers nicht zu viel, viel weniger Gold!« Als sie diesen Rath ihrem Fräulein leise zugeflüstert, sagte sie laut: »Meine Base will nicht länger warten, Herr Halliday, also – gute Nacht!«

»Haltet ein wenig! haltet ein wenig!« sagte der Soldat; »sagt 'mal, Jenny, wenn ich Eure Base mit dem Gefangenen sprechen lasse, so müßt Ihr mir so lange Gesellschaft leisten, bis sie wieder herauskommt; dann können wir Alle zufrieden sein.«

»Da müßte mir der Böse in den Beinen sitzen,« sagte Jenny; »glaubt Ihr, meine Base und ich wären hergekommen, unsern guten Namen zu verlieren, daß wir mit Euch oder Eurem Gefangenen schwatzen, ohne daß Jemand sieht, daß es ehrlich zugeht? Ei, welcher Unterschied ist doch zwischen Versprechen und Erfüllen! Ihr wolltet immer den armen Cuddie bei mir herabsetzen, aber hätt ich ihn um einen Gefallen gebeten, nicht zwei Mal hätt' er sich bitten lassen, und wär's ihm auch an den Hals gegangen.«

»Der verdammte Cuddie!« rief der Dragoner, »es wird ihm noch allen Ernstes an den Hals gehen, hoff' ich. Ich sah ihn heute zu Milnwood mit der alten puritanischen Vettel von Mutter, und hätt' ich gedacht, daß er mir hier wieder aufgetischt würde, an meinen Pferdeschwanz hätt' ich ihn gebunden – Ursache genug hätten wir dazu.«

»Gut, sehr gut – seht nur zu, daß Ihr nicht noch mit dem Cuddie zu thun kriegt, wenn Ihr ihn mit vielen rechtschaffenen Leuten zwingt, auf die Moore zu gehen. Er trifft sein Ziel. Beim Vogelschießen war er der Dritte, und auf sein Versprechen kann man rechnen, wie auf sein Auge und seine Hand, obgleich er nicht so viel Aufhebens davon macht, wie Leute Eures Schlags. Aber mir gilt's gleich – komm, Base, wir wollen fort.«

»Bleibt, Jenny! hol' mich der Henker, wenn ich mehr Umstände mache, als ein Anderer, hab' ich einmal mein Wort gegeben,« sagte der Soldat in zögerndem Tone. »Wo ist der Sergeant?«

»Er trinkt und zecht mit dem Verwalter Harrison und John Gudyill,« sagte Jenny.

»So, so – nun dann sitzt er fest – und wo sind meine Kameraden?« fragte Halliday.

»Die leeren die braunen Näpfe mit dem Vogelsteller, dem Falkner, und mit Andern von der Dienerschaft.«

»Haben die auch Bier genug?«

»Sechs Gallonen, so gut als wir's je gehabt,« sagte das Mädchen.

»Nun, gut denn, schmuckes Mädel,« sagte der nachgebende Soldat; »die sitzen fest, bis zur Ablösung der Wache, und vielleicht noch etwas länger, und wenn Ihr mir versprechen wollt, das nächste Mal allein zu kommen –«

»Vielleicht ja, vielleicht auch nicht,« sagte Jenny; »aber wenn Ihr den Thaler bekommt, wird's Euch eben so lieb sein.«

»Hol' mich der Henker, wenn dem so ist,« sagte Halliday, und nahm dennoch das Geld; »es ist immer doch etwas für die Gefahr; denn wenn Claverhouse hört, was ich gethan, so baut er mir ein Pferd, so hoch wie Tillietudlem. Aber Jeder im Regiment nimmt, was er kriegen kann, und wahrhaftig, Bothwell und sein königliches Blut gibt uns ein gut Exempel. Und wollt ich Euch trauen, Ihr kleiner, loser Teufel, ich käme leicht um Mühe und Lohn, während dies Ding da« – auf den Thaler blickend – »treu ist, so lange er aushält. Kommt denn, die Thür ist offen für Euch; greint und flennt nicht zu lange mit dem jungen Whig, sondern haltet Euch bereit, wenn ich rufe: Schnell heraus! als ob's hieße: Aufgesessen, Marsch!«

Mit diesen Worten riegelte Halliday die Thüre auf, ließ Jenny und ihre angebliche Base hinein, riegelte dann hinter ihnen wieder zu, und nahm schnell den gleichgültig gemessenen Soldatenschritt an, und pfiff, nach Schildwachenart, um die Zeit zu tödten.

Indem sie die Thüre langsam öffneten, sahen sie Morton, die Arme auf den Tisch und den Kopf darauf gestützt, in tiefer Niedergeschlagenheit. Als die weiblichen Gestalten hereintraten, blickte er erstaunt auf. Als wenn Bescheidenheit jenen Muth erstickte, den Verzweiflung angefacht, blieb Editha einen Schritt von der Thür stehen, ohne sprechen oder vorwärts gehen zu können. Alle Plane zur Hülfe, Rettung oder Unterstützung, welche sie dem Geliebten mitzutheilen gedachte, schienen plötzlich ihrem Gedächtniß entschwunden, und ließen nur verwirrte Gedanken zurück, zu denen sich die Furcht gesellte, sich in Mortons Augen durch einen Schritt entwürdigt zu haben, der übereilt und unweiblich erscheinen könnte. Regungslos und fast ohnmächtig hing sie am Arm der Dienerin, die sich vergebens bestrebte, sie zu ermuntern, und ihr Muth einzuflößen.

»Wir sind nun da,« flüsterte sie, »und müssen unsere Zeit benützen; denn ohne Zweifel wird der Korporal oder der Sergeant die Runde machen, und es wäre Schade, wenn der arme Halliday für seine Gefälligkeit bestraft würde.«

Morton, die Wahrheit ahnend, war indessen furchtsam näher gekommen; denn welches andere weibliche Wesen im Schlosse außer Editha konnte solch' innigen Antheil an seinem Schicksale nehmen? und dennoch ließ ihn die verhüllende Kleidung und das Dämmerlicht befürchten, einen Irrthum zu begehen, der dem Gegenstande seiner Neigung nachtheilig sein könnte. Jenny, deren rasches und gewandtes Wesen sie zu dergleichen Dingen sehr tauglich machte, beeilte sich, das Eis zu brechen.

»Herr Morton, Fräulein Editha ist sehr betrübt wegen Eurer gegenwärtigen Lage und –«

Es war nichts weiter nöthig. Er befand sich an ihrer Seite, fast zu ihren Füßen, preßte ihre willige Hand an seine Lippen, und überhäufte sie mit den innigsten Danksagungen. Um die abgebrochenen Worte dem Leser verständlich zu machen, müßten wir den Ton, die Bewegung, die leidenschaftlichen Aeußerungen seines tief aufgeregten Gefühls beschreiben, von denen sie begleitet waren.

Einige Minuten stand Editha bewegungslos wie ein Heiligenbild, das von einem Gottesfürchtigen die Huldigung empfängt, und als sie sich hinreichend erholt hatte, um ihm ihre Hand zu entziehen, vermochte sie nur mit schwacher Stimme die Worte hervorzubringen: »Ich habe einen seltsamen Schritt gewagt, Herr Morton, einen Schritt« – fuhr sie gefaßter und mit geordnetern Gedanken fort – »der mich vielleicht Eurer Mißbilligung aussetzt; aber ich habe Euch lange gestattet, die Sprache der Freundschaft zu reden, vielleicht sollt' ich lieber sagen, zu lange, als daß ich Euch verlassen könnte, wenn die Welt Euch zu verlassen scheint. Warum diese Gefangenschaft? Was kann geschehen? Kann mein Oheim, der Euch so hoch achtet, kann der Eurige Euch nützlich werden? Gibt's keine Mittel? Welchen Ausgang kann dies haben?«

»Sei er, welcher er wolle,« antwortete Heinrich, und versuchte sich wieder der Hand zu bemächtigen, die nun willig in der seinen blieb – »sei er, welcher er wolle, von diesem Augenblick an ist er mir der willkommenste meines düstern Lebens. Euch, theuerste Editha, – verzeiht, ich sollte Miß Bellenden sagen; aber Unglück hat Anspruch auf ein Vorrecht – Euch verdanke ich die wenigen glücklichen Augenblicke, welche mein trübes Dasein erhellten, und muß ich jetzt von demselben scheiden, so wird die Erinnerung an diese Ehre mein Glück sein in der letzten Stunde der Leiden.«

»Aber ist's denn wirklich so, Herr Morton?« fragte Fräulein Bellenden. »Seid Ihr, der sich so wenig in diese unseligen Händel zu mischen pflegte, plötzlich so tief in dieselben verwickelt worden, daß nichts Geringeres, als –«

Sie stockte, unvermögend, das Wort auszusprechen, das zunächst folgen sollte.

»Nichts Geringeres, als mein Leben, wollt Ihr sagen?« entgegnete Morton mit gefaßtem, aber melancholischem Tone; »ich glaube, das hängt ganz von meinen Richtern ab. Meine Wachen sprachen von der Möglichkeit, durch Eintritt in fremde Dienste der Strafe zu entgehen. Früher glaubt' ich, mir könne die Wahl nicht schwer fallen; doch Fräulein Bellenden, seit ich Euch wieder gesehen, fühle ich, daß eine solche Verbannung für mich viel bitterer sein würde, als der Tod.«

»Und ist es denn wahr,« fragte Editha, »daß Ihr so entsetzlich unbesonnen gewesen seid, um mit jenen grausamen Frevlern, die den Primaten ermordet, Umgang zu pflegen?«

»Ich wußte nicht einmal, daß ein solches Verbrechen begangen worden,« erwiderte Morton, »als ich unglücklicher Weise einem dieser unsinnigen und grausamen Männer, dem alten Freunde und Kriegsgefährten meines Vaters, ein nächtliches Unterkommen bewilligte. Doch meine Unkunde wird mir wenig helfen; denn wer außer Euch, Miß Bellenden, wird mir's glauben? Und was noch schlimmer ist, ich kann nicht mit Gewißheit behaupten, daß ich es über mein Herz hätte bringen können, dem Flüchtigen eine Zufluchtsstätte zu verweigern, sogar wenn mir das Verbrechen bekannt gewesen wäre.«

»Und durch wen, und unter wessen Einfluß wird die Untersuchung über das, was Ihr gethan, stattfinden?« fragte Editha ängstlich.

»Unter dem Einflusse des Obersten Grahame von Claverhouse, wie ich gehört,« sagte Morton, »eines Mitglieds der Militärcommission, welcher der König, der Staatsrath und unser Parlament, das sonst besser unsere Freiheiten schützte, die Entscheidung über Gut und Leben anvertraut haben.«

»Claverhouse!« sagte Editha mit schwacher Stimme, »Gott im Himmel, Ihr seid verloren, bevor noch die Untersuchung beginnt. Er schrieb meiner Großmutter, daß er morgen früh hier eintreffen werde auf seinem Wege in's Gebirge, wo einige verzweifelte Menschen, angefeuert durch zwei oder drei Theilnehmer an dem Morde des Primaten, sich zusammengerottet zum Widerstande gegen die Regierung. Seine Ausdrücke erfüllten mich mit Schauder, obgleich ich nicht wußte, daß – daß – ein Freund – –«

»Seid meinetwegen nicht allzu sehr betrübt, theuerste Editha,« sagte Heinrich, sie in seinen Armen haltend. »Claverhouse ist zwar ein, ernster, mitleidsloser Mann, doch in jeder Beziehung auch tapfer, offen und biedersinnig. Ich bin eines Kriegers Sohn, und will meine Sache als Soldat führen. Er wird vielleicht eine schlichte, ungeschminkte Vertheidigung eher anhören, als ein hinterlistiger, heuchlerischer Richter. Und in der That, in einer Zeit, wo alle Zweige der Gerechtigkeit so gänzlich verderbt sind, will ich lieber mein Leben verlieren durch offene militärische Gewalt, als durch das Possenspiel einiger willkürlichen Rechtsgelehrten betrogen werden, die doch nur die Kenntniß der zu unserem Schutze entworfenen Gesetze zu unserem Verderben mißbrauchen.«

»Ihr seid verloren – Ihr seid verloren, wenn Ihr gegen Claverhouse Eure Sache verfechten wollt!« seufzte Editha; ›mit Stumpf und Stiel ausrotten!‹ waren seine mildesten Ausdrücke. Der unglückliche Primat war sein vertrauter Freund, und früher sein Gönner. ›Keine Entschuldigung, keine Ausflucht,‹ sagte er in seinem Briefe, ›soll Diejenigen retten, die an der That betheiligt sind, oder Diesen Vorschub und Schutz gewährt haben, um sie vor der vollen und strengen Ahndung des Gesetzes zu schützen, bis so viel Leben den gräßlichen Mord gesühnt, als der Greis Silberhaare auf seinem Haupte getragen.‹ Bei ihm ist weder Hülfe noch Erbarmen zu finden.«

Jenny Dennison, die bisher geschwiegen hatte, wagte es jetzt, bei dem Uebermaß der Schmerzen, der die beiden Liebenden unfähig machte, ein Auskunftsmittel zu ersinnen, ihren eigenen Rath anzubieten.

»Mit Eurer Erlaubniß, Fräulein Editha und junger Herr Morton, wir dürfen keine Zeit vertändeln. Herr Milnwood soll meinen Plaid und Rock anziehen; ich will beides dort in der dunkeln Ecke ablegen, wenn er mir verspricht, nicht hinzusehen; er kann dann vor Tom Halliday vorübergehen, der halb blind ist von seinem Bier, und ich kann ihm einen guten Weg aus dem Schlosse zeigen, und Ihr, Mylady, könnt ruhig auf Euer Zimmer gehn; ich hülle mich in seinen grauen Mantel, setze seinen Hut auf und spiele den Gefangenen, bis Alles rein ist, und dann schreie ich nach Tom Halliday und bitte ihn, dass er mich heraus läßt.«

»Heraus läßt?« sagte Morton; »Ihr werdet dafür mit dem Leben büßen müssen.«

»Keinesweges!« erwiderte Jenny; »Tom darf um seiner selbst willen nicht sagen, daß er Jemand hereingelassen, und ich will ihm schon was angeben, wie er die Flucht entschuldigen soll.«

»Willst du, Hexe?« sagte die Wache plötzlich die Thüre öffnend; »bin ich auch halb blind, so bin ich doch nicht taub, und du hättest deinen Plan zur Flucht nicht so laut machen müssen, wenn er dir gelingen sollte. Kommt, kommt, Jungfer Jenny, fort, zum Teufel! – Und Ihr, Frau Base, – ich will Euch nach Eurem rechten Namen fragen, obgleich Ihr mir einen so bösen Streich gespielt; aber ich muß hier reine Bahn machen. Blast zum Rückzug, oder ich hole die Wache!«

»Ich hoffe,« begann Morton ängstlich, »Ihr werdet dieses Umstandes nicht erwähnen, mein guter Freund, und auf meine Ehre vertrauen, daß ich Eure Gefälligkeit nicht vergesse, wenn Ihr zu schweigen versteht. Wenn Ihr unsere Unterhaltung vernommen, so müßt Ihr bemerkt haben, daß wir den voreiligen Vorschlag dieses gutmüthigen Mädchens nicht angenommen haben.«

»O ja, verteufelt gutmüthig,« sagte Halliday. »Was das Uebrige betrifft, so weiß ich schon, woran ich bin, und mag keinen Groll nachtragen oder Geschichten erzählen, so wenig als irgend Einer. Aber bedanken kann ich mich doch wahrhaftig nicht bei diesem kleinen schlauen Teufel, Jenny Dennison, die ein paar rechtschaffene Hiebe dafür verdiente, daß sie einen ehrlichen Burschen in die Patsche führen wollte, weil er so albern war, sich in ihr Frätzchen zu vergaffen.«

Jenny wußte sich nicht besser zu rechtfertigen, als durch die letzte Entschuldigung, auf welche ihr Geschlecht nicht vergebens traut. Sie drückte das Schnupftuch vor's Gesicht, schluchzte heftig und weinte entweder wirklich, oder that nur so.

»Und nun,« fuhr der Soldat etwas erweicht fort, »habt Ihr noch Etwas zu sagen, so sagt es in zwei Minuten, und macht, daß Ihr fortkommt; denn wenn es dem trunknen Bothwell einfällt, die Runde eine halbe Stunde früher zu machen, so geht's uns Allen schlimm.«

»Lebt wohl, Editha,« flüsterte Morton mit erheuchelter Festigkeit, »bleibt nicht hier, überlaßt mich meinem Geschicke – es kann nicht unerträglich sein, da Ihr Antheil daran nehmt. – Gute Nacht, gute Nacht! – Bleibt nicht hier, bis Ihr entdeckt werdet.«

Mit diesen Worten übergab er sie ihrer Dienerin, von der sie aus dem Gemache mehr getragen, als geführt wurde.

»Jedermann nach seinem Geschmack, das muß wahr sein,« sagte Halliday; »aber hol' mich der Teufel, wenn ich so ein hübsches Mädchen hätte kränken können um aller Whigs willen, die je den Covenant beschworen.«

Als Editha ihr Zimmer wieder erreicht hatte, überließ sie sich ihrem Schmerze, welcher Jenny Dennison so ergriff, daß sie Alles aufbot, das Fräulein zu trösten.

»Quält Euch doch nicht so sehr, Miß Editha,« sagte die treue Dienerin; »wer weiß, was sich noch zur Hülfe des jungen Milnwood ereignen mag? Er ist ein braver, hübscher und angesehener Herr, mit seines Gleichen verfahren sie gewiß nicht so, wie mit armen Whigs, die sie auf der Haide auffangen; vielleicht, daß sein Onkel Etwas für ihn thut; vielleicht legt auch Euer Großoheim ein gutes Wort für ihn ein – er ist ja mit den Rothröcken bekannt genug.«

»Du hast Recht, Jenny, du hast Recht,« sagte Editha, aus der langen Betäubung sich wieder emporrichtend, »es ist keine Zeit zum Verzweifeln, sondern zum Handeln. Du mußt Jemand aufsuchen, der noch heute Nacht mit einem Briefe zu meinem Oheim reitet.«

»Nach Charnwood, Fräulein? Es ist schon spät und sechs Meilen weit und drüber. Ich zweifle, ob wir einen Boten und ein Pferd noch diese Nacht finden, zumal sie eine Schildwache vor's Thor gestellt haben. Armer Cuddie! fort ist der arme Mensch, der Alles in der Welt für mich gethan haben würde, ohne viel Fragens – ich habe noch nicht Zeit gehabt, mich mit dem neuen Ackerknecht bekannt zu machen; überdies sagen die Leute auch, er wolle die Meg Murdieson heirathen, so garstig sie auch ist.«

»Du mußt einen finden, Jenny, Tod und Leben hängt davon ab.«

»Ich wollte gern selbst gehen, mein Fräulein; ich könnte aus dem Fenster in der Speisekammer und den alten Eibenbaum hinunter klettern – ich habe das wohl schon früher getrieben. Aber die Wege sind jetzt zu unsicher und überall so viel Rothröcke, der Whigs nicht zu gedenken, die auch nicht viel besser sind (ich meine die jungen drunter), wenn sie Jemanden allein finden auf der Haide. Aus dem Gange mach' ich mir nichts – ich kann recht gut zehn Meilen beim Mondlicht gehen.«

»Fällt dir Niemand ein, der mir für Geld und gute Worte diesen Dienst erweist?« fragte Editha in großer Angst.

»Ich weiß Niemand,« sagte Jenny nach kurzem Besinnen, »als den Gänse-Gibbie. Der kennt aber vielleicht den Weg nicht, obgleich dieser nicht so schwer zu finden ist, wenn er auf dem Fahrweg bleibt und die Krümmung bei Clappercleugh nicht aus dem Auge läßt, und wenn er nicht in den Whomlekirn-Pfuhl einsinkt, oder wenn er nicht von den Whigs auf die Hügel geschleppt, oder wenn er nicht von den Rothröcken gefangen wird –«

»Wir müssen Alles wagen,« sagte Editha und machte der ganzen Liste von Zufällen, welche Gibbie's sichere Ankunft am Ziele seiner Pilgerfahrt verhindern konnten, ein Ende. »Alles muß gewagt werden, wenn du keinen bessern Boten ausfindig machen kannst. – Geh', sage dem Burschen, daß er sich fertig mache und lasse ihn so heimlich als möglich aus dem Schlosse. Stößt er auf Jemand, so mag er sagen, daß er dem Major Bellenden in Charnwood einen Brief bringe, ohne einen Namen zu nennen.«

»Ich verstehe, Fräulein,« sagte Jenny Dennison. »Der Bursche wird's schon gut ausrichten, und Tib, die Hühnerfrau, wird auf meine Bitte die Gänse unter ihre Aufsicht nehmen. Auch will ich dem Gibbie sagen, Ihr wollt Lady Margaretha dahin bringen, daß sie ihm nicht mehr zürne, und wollet ihm obendrein einen Thaler geben.«

»Zwei, wenn er seine Sache gut macht,« sagte Editha.

Jenny ging, um den Gänse-Gibbie aus dem Schlummer zu wecken, dem er sich gewöhnlich mit der seiner Obhut vertrauten Heerde nach Sonnenuntergang zu ergeben pflegte. Während ihrer Abwesenheit nahm Editha ihre Schreibmaterialien zur Hand und schrieb folgenden Brief:

»Mein theurer Oheim!

Diese Zeilen sollen Euch benachrichtigen, daß ich gern wissen mochte, wie es mit Eurer Gicht geht, da wir Euch nicht bei der Waffenschau gesehen, was meine Großmutter und mich sehr beunruhigt. Wenn Ihr die Reise vertrügt, so würden wir uns herzlich freuen, Euch morgen zum Frühstück bei uns zu sehen, da Oberst Grahame von Claverhouse unterwegs bei uns einspricht und wir Eurer Hülfe bedürfen, um einen so ausgezeichneten Krieger zu empfangen und zu bewirthen, dem wahrscheinlich Frauengesellschaft nicht sehr behagt. Auch bitt' ich Euch, lieber Oheim, der Frau Carfort, Eurer Haushälterin, zu sagen, sie möchte mir mein doppeltbesetztes, seidenes Kleid mit den Hängeärmeln schicken; es liegt in der dritten Schublade des Nußbaumschranks im grünen Zimmer, welches Ihr das meine zu nennen die Güte habt. Auch bitt' ich Euch, lieber Oheim, mir den zweiten Band des großen Cyrus zu senden. Ich bin erst an der Gefangenschaft des Philidaspes auf der 733sten Seite; vor Allem aber bitt' ich Euch, Morgen vor 8 Uhr hier zu sein, was Ihr, da Euer Pferd so gut ist, leicht thun könnt, ohne früher als gewöhnlich aufzustehen. Indem ich zu Gott bitte, Eure Gesundheit zu erhalten,

verbleibe ich
Eure treue und Euch herzlich liebende Nichte
Editha Bellenden.

Nachschrift:
Ein Trupp Soldaten hat heute Abend Euren jungen Freund, Herrn Heinrich Morton, als Gefangenen hergebracht. Ich glaube, Ihr werdet für den jungen Mann besorgt sein, und melde es Euch darum, im Fall Ihr mit Oberst Grahame seinetwegen sprechen wollt. Ich habe seinen Namen der Großmutter nicht genannt, weil ich ihren Widerwillen gegen seine Familie kenne.«

Als sie diesen Brief zugesiegelt und Jenny übergeben hatte, beeilte sich die treue Dienerin, ihn dem Gänse-Gibbie einzuhändigen, den sie schon bereit fand, aus dem Schlosse zu klettern. Sie gab ihm verschiedene Anweisungen in Betreff des Weges, den er, wie sie fürchtete, leicht verfehlen konnte, da er ihn erst fünf oder sechs Mal gegangen war, und eine eben so geringe Dosis Gedächtniß als Verstand besaß. Schließlich schmuggelte sie ihn aus der Garnison durch das Fenster der Speisekammer auf den ästigen Eibenbaum, und hatte das Vergnügen, ihn wohlbehalten auf den Boden gelangen und den rechten Weg einschlagen zu sehen. Hierauf kehrte sie zu ihrem Fräulein zurück, bewog Editha, sich niederzulegen, und tröstete sie mit Versicherungen, daß Gibbie's Sendung den besten Erfolg haben werde; nur bedauerte sie, daß der zuverlässige Cuddie, der den Auftrag noch sicherer ausgerichtet haben würde, nicht mehr in der Nähe sei, um solche Dienste leisten zu können.

Glücklicher als Bote, denn als Reiter, hatte es Gibbie mehr seinem Glück, als seiner Geschicklichkeit zu verdanken, daß er nur neun Mal fehl ging, daß seine Kleider zwar die Spuren jeder Pfütze zwischen Tillietudlem und Charnwood an sich trugen, daß er aber dennoch bei Tagesanbruch vor der Pforte des Majors Bellenden stand, und in wenig mehr als zehn Stunden einen Weg von zehn Meilen zurückgelegt hatte. –


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