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Vom Montebaldo wallt der Pulverdampf
Schwarz gen Corona's Felsenspitzen,
Und um Spiazzi blitzen wild im Kampf
Des Feindes donnernde Haubitzen.
Rechts, wo von steilen Höhen eingezwängt,
Die Etsch hinrauscht im tiefen Thale,
Auch hier ziehn Männer her, zum Sturm gedrängt
Den engen Weg von Incanale.
Wie nun die Reihen ohne Aufenthalt
Sich muthig Berg um Berg erstritten,
Und in der Ferne dumpf der Lärm verhallt,
Je weiter siegreich sie geschritten,
Wehn weiche Hörnerklänge sanft herab
Die still gewordnen Höhn und ziehen
Wie traute Liebesstimmen um ein Grab!
Wem gelten diese Trauermelodieen?
Dort an Napoleons verfallnem Mal,
Dort liegt ein junger Held im Sterben,
Dem einst sein tapfrer Vater anbefahl,
Um Ruhm nur oder Tod zu werben.
Und eben zieht sein liebster Freund den Weg
Und sieht das schöne Antlitz hier erbleichen,
Und beugt sich nieder auf den blut'gen Steg
Und möcht' ihm noch die Hand zum Abschied reichen!
Der blickt noch einmal auf, lächelt und sieht
Von seines Freundes Hand sein Haupt gehalten,
Schlägt drauf ein Kreuz – und seine Seele flieht,
Indeß noch fort die Trauerklänge hallten.
Pirquet, leb' wohl! – Blast Schlachtenmelodien,
Ihr Hörner! Hört sein Geist sie schallen.
Wird durch die Luft zum Sturm er vor euch ziehn,
Der Erste von den Tapfern allen!Pirquet starb in der That, während die Hörner seiner Jäger sanfte Weisen spielten, in den Armen seines besten Freundes bei Rivoli am 22. Juli 1848.
Und bald auf andern Fluren gab ein Zug
Dem kühnen Schneider das Geleite,
Den nicht des Feindes Kugel niederschlug,
Der er so oft getrotzt im Streite.
Ihn traf der Tod nicht, als im raschen Schritt
Er auffuhr seine donnernden Kanonen
Und Ort um Ort in schnellem Sturm erstritt,
Trotz zwanzig Sardenbataillonen!
Er fiel dem tückischen Geschick zum Raub,
Als er zur Lust geübt die Reiterkunde;
Es trat sein eignes Roß ihn in den Staub!Schneider stürzte auf der Reitschule mit seinem Pferde und wurde todt aufgehoben.
Das Heer vernahm's und weinte bei der Kunde! –
Der Todesmorgen folgt der Festnacht bald,
Die jüngst gejubelt in Verona's Gassen.
Tobt erst der Sturm im jungen Lorbeerwald,
Will er die schönsten Stämme fassen! –