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Stürmt, stürmt! die Fahnen wallen,
Die Trommeln wirbeln – herbei!
Stürmt, stürmt! die Hörner schallen,
Ihr Jäger, herbei, herbei!
Stürmt, stürmt, im Pulverdampfe
Wer winkt dort mit dem Hut?
Stürmt, stürmt! Es führt im Kampfe
Ein Held euch: Wohlgemuth!
Und über die brennende Brücke
Drängt vorwärts Schaar an Schaar.
Nicht achtend die feindlichen Stücke,
Der stürzenden Balken Gefahr.
Bald sind die Schanzen verlassen,
Schon kämpft man Haus um Haus,
Schon kracht's in der Vorstadt Straßen,
Aus allen Fenstern hinaus.
Durch die flammende Lohe jaget
Ein junger Krieger herbei
Auf schnaubendem Pferd, o saget
Wer wohl der Jüngling sey?
Er jagt, wo die Kugeln schlagen
Am dichtesten in die Reihn,
Er will im blutigen Wagen
Um Raab der Erste seyn?
Das ist der Kaiser, der muthig
Hier streitet um seinen Thron,
Aufhebt vom Boden, blutig,
Die ungarische Kron';
Es ist Franz Joseph, die Blume
Von Habsburg, die jung und zart
Zum ernsten Heldenthume
Gestählt und gehärtet ward.
Als ihn die Seinen schauen
Auf dem furchtbaren Todesfeld,
Wie er im Kugelgrauen
Rothwangigen Muthes hält:
Da mitten im Kampfe erschallte
Laut auf der Volksgesang,
»Den Kaiser Gott erhalte!«
Aus tausend Kehlen drang.
Seinen Namen auf der Zungen,
Manch Einer hier verschied,
Dem, eh' er's ausgesungen,
Verklungen Stimm' und Lied! –
So ist der Kaiser gezogen
In Raabs erstürmten Wall,
Unter des Hymnus Wogen,
Unter der Kugeln Schall! –