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Vor 200 Jahren gehörte der Waid zu den berühmtesten Farbpflanzen. Aus seinen Blättern bereitete man durch Gärung Indigo, der zum Blau- und Grünfärben benutzt wurde. Jetzt baut man ihn nur noch in einigen Gegenden Thüringens und Schlesiens, da er durch den Farbstoff der echten, in Ost- und Westindien gebauten Indigopflanze ersetzt wird. So kommt er meistens nur noch verwildert, an Abhängen, Feldrainen, Weinbergen und Ufern zerstreut, vor. Als zweijährige Pflanze treibt der Färberwaid im ersten Jahre nur Wurzelblätter, die langrund, kurzgestielt und gezähnt oder glattrandig sind. Die an dem langen Stengel des zweiten Jahres erscheinenden Blätter sind pfeilförmig und stengelumfassend und dienen zur Versorgung der Wurzel mit Regenwasser. Die kleinen gelben Blüten werden durch ihre Vereinigung zu langgestreckten Trauben auffälliger. Die aus ihnen hervorgehenden Schötchen hängen an langen Stielen abwärts; sie sind anfänglich grün, färben sich aber allmählich purpurviolett bis schwarz.
Kreuzblümler, Cruciferen. KI. XV. . Mai, Juni. H. 0,25 – 1,00 m.