Irene Forbes-Mosse
Peregrina's Sommerabende
Irene Forbes-Mosse

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Einer Todten

        So lege ab, was von der Erde war,
Den dunklen Mantel und die kleinen Schuhe,
Lang ausgestreckt, so wird den Füssen Ruhe,
Und nimm vom Haupt den Schleier zart und klar
Der oft im Wind gespielt um Deine Wangen,
Wenn Abendthau an seinen Fäden hing . . . . .
Frei wirst Du sein, mein schöner Schmetterling,
Und Menschenhände können Dich nicht fangen . . . .

So lege hin was von der Erde war . . . . . .
So manche Liebe die zu leicht befunden,
Und manchen Kranz den irrend Du gewunden
Und Deiner Hände traurig Schwesternpaar . . . . .
Die schwere Last sehnsüchtiger Gedanken,
Getäuschter Freundschaft feingeschliffnen Stahl,
Und die Empörung, die so manchesmal
Zu Asche sank vor räthselhaften Schranken.

Nun gieb zurück was von der Erde war,
Die dunklen Stunden und die hellen Stunden,
Die Rosen, die tief wurzeln in den Wunden,
Der Arbeit Krone auf gebleichtem Haar . . . . .
Der Schönheit Hornruf, zauberndes Geläute,
Der Wahrheit Schauern, ihren Geisterschritt . . . . .
Die Gluth der Seele, die gefangen litt . . . . . .
Das Unvergessne . . . . und das Unbereute . . . . .

 


 


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