Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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De Graf un de Paster.

Dar weer mal en Graf, un dar weer mal en Paster, de kunn' sik dörchut nich verdregen. Wenn de Graf mit sin Jägers nah de Jagd in'n Krog seet, so schimp he up den Paster, un wenn de Paster up sin Kanzel stünn', denn dunner he von en gewissen Jemand, dat man dat mit'n Tuhnpahl an de Wand föhln kunn, dat he den Grafen meen.

Eenmal seggt de Graf to sin' Jäger: »Snied mi mal den eeken Schacht ut'n Knick; dar will ik hütabend den Paster dat Fell mit versahln.« De Jäger mutt dat je dohn.

As't nu gegen Abend keem, schick de Graf sin' Deener hen nah den Paster, he müch doch mal up't Sloß kamen; denn he, de Graf, harr em, den Paster, ganz notwennig wat to seggen. De Deener awer wüß Bescheed un wahrschu den Paster, he schull man leewer to Hus blieben. Awer de Paster weer nich bang', steek sin laden Duwweltpistol in de Rocktasch un güng' mit den Deener up't Sloß.

As nu de Paster bi den Grafen alleen weer, gev bald een Wort dat anner. Se keemen bald in Striet un up'nmal lang de Graf den Eeken ut de Eck un fragt den Paster: »Kennst du Moses sin' Zauberstab?«

Awer de Paster weer nich bang', fohrt in de Rocktasch un höllt den Grafen de Pistol up de Bost: »Kennst du denn ok Aron sin Füerfatt?«

Da leet de Graf den Knüppel sacken un de Pastor steek sin Scheetding wedder in de Tasch un säd:

»Wenn de Herr Graf mal wedder en Frag' ut de hillige Schrift stellen will, kann he mi gern mal wedder ropen laten!«

(Bi'n Schübarg rüm.)


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