Hoch zum Himmel flackern
Seh ich Kriegesglut
Will sie ewig gackern,
Unsre Schwätzerbrut?
Nach den Thronen wende
Nicht, o Volk, den Blick;
Nimm in deine Hände
Selber dein Geschick!
In die eignen Fäuste
Setze dein Vertraun;
Willst du auf die Beuste,
Auf die Pfordten baun?
Habsburg, Hohenzollern,
Ach, und Deutscher Bund –
Gibt es keinen vollern
Klang im deutschen Mund?
Doch im Traum den Schlaffen
Wird sie nicht beschert;
Nur ein Volk in Waffen
Ist der Freiheit wert.
Nur ein Volk in Waffen
Spricht ein gültig Wort,
Kann ein Deutschland schaffen
Ohne Brudermord.
Waffen, Waffen, Waffen
In des Volkes Faust,
Daß es allen Pfaffen,
Allen Junkern graust!
Waffen, kein Geklügel!
Männlichen Entschluß!
Rühre deine Flügel,
Deutscher Genius!
Rauscht, ihr deutschen Fahnen!
Rausche, deutscher Aar!
Über des Sieges Bahnen
Breite dein Flügelpaar!
Rauscht, ihr Schwarzwaldstannen,
Rauscht dem Morgen zu!
Auf, ihr Alemannen,
Auf aus eurer Ruh!
Auf, du Stamm der Franken,
Der so lustig blüht!
Und du, voll Gedanken,
Schwäbisches Gemüt!
Auf, der roten Erde
Ahnungsvoller Sohn!
Hörst du nicht der Pferd,
Fernen Hufschlag schon?
Auf, an Berg und Düne!
Auf, du deutsche Welt!
Schicksalsbaum, ergrüne
In dein Walser-Feld!
Auf, ihr alten Katten
Mit dem Eisenring!
Steht mir nicht im Schatten,
Sachsen, so gering!
Auf, ihr lieben Holsten,
Mit der Treue Glanz!
Fehlet nicht im vollsten
Deutschen Einheitskranz.
Hoch am Himmel lodert
Jungen Tages Brand;
Unser Schiff vermodert
Schier im dürren Sand.
Laßt die Anker lichten!
Lichten und wohlauf
Uns das Steuer richten
Nach der Sonne Lauf!
Auf, an Rhein und Pregel!
Unsre Fahrt beginnt.
Schlesien, web die Segel!
Preußen, mach den Wind! |