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O sprich, was soll es werden
Mit dir, du deutscher Geist!
Du bist ja auf der Erden
Entfremdet und verwaist!
Laß sehn, ob du noch reißen
Dich magst aus deinem Bann
Und ob der Stein der Weisen
Noch Funken geben kann!
Wirf ab die Wolkenhülle,
Wirf ab dein himmlisch Kleid,
Und stürz dich in die Fülle
Der ganzen Sterblichkeit,
Steig ins gemeine Leben
Von deinem kalten Thron,
Ins Leben und ins Streben
Von einer Nation.
Du hattest dich so scheue
In Pergament verbaut;
Da schliefst du wie ein Leue
In einer Eselshaut –
Wir können solche Pfiffe
Bei Löwen nicht verstehn;
O Löwe, laß die Griffe
Statt der Begriffe sehn.
Zerreiß, o Geist, die Netze,
Drein dumpfer Wahn uns flicht;
Du gabst genug Gesetze,
Oh, halte dein Gericht!
Fall in die schnöden Horden,
Ein zündender Wetterstrahl,
Die mit dem Golde morden,
Und heile mit dem Stahl!
O Freiheit, Glutgedanke,
Erschaffe deine Welt,
Und brich die letzte Schranke,
Die dich gefangenhält;
Nicht mehr mit mildem Glanze
Umleuchte unsre Stirn,
Im Kriegsschmuck, mit der Lanze
Spring aus des Denkers Hirn!
Hervor aus deiner Stille,
Darin du brütend liegst!
Hinaus, ein Riesenwille,
Damit du endlich siegst!
Als freie Tat, o Wonne,
In die Welt mit kühnem Schwung,
Wie eine rote Sonne
Aus bleicher Dämmerung!
Wir müssen uns verwandeln,
Die Puppenzeit ist aus,
Wir müssen nun im Handeln,
In einem letzten Strauß
Der Schwingen Kraft ermessen;
Der Herbst der Rede naht:
Frisch auf, ihr deutschen Pressen,
Und keltert eine Tat! |