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An Johann Andreas Schemhagen

[Göttingen,] 15. September [1783]

Ich weiß nicht, ich bin schon seit 8 Tagen mit entsetzlichen Kopfschmerzen in dem linken Nacken-Knochen geplagt, die zuweilen so zunehmen, daß ich mich gar nicht zu fassen weiß, und dann habe ich wieder etwas Ruhe. Zum Glück fällt diese Zeit in die Mitte des Nachmittags, so daß es mich an meinen Vorlesungen nicht hindert. Was daraus werden will, kann ich in Wahrheit nicht sagen. Es ist gar besonders, ich schlafe gut, mein Appetit ist auch nicht schlechter als sonst, nur merke ich, daß ich stark abnehme. Sehr sonderbar ist es ebenfalls, daß mein Gedächtnis sich völlig verjüngt hat, es sind mir Namen von ganz unbeträchtlichen Menschen beigefallen, die ich oft um mein Gedächtnis zu üben, wenn ich nicht schlafen konnte, vergeblich gesucht habe, und zwar fielen sie mir so leicht bei, als wenn sie mir eingegeben würden. Diesen letzten Umstand wollte ich gerne ertragen, wenn nur diese Empfindlichkeit nicht mit so großen Schmerzen verbunden wäre.

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