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An Georg Heinrich Hollenberg

Göttingen, den 16. August 1784

Gefangen, Gefangen! – O das ist schön, so gehts den Vögelchen, denen das Futter bei der Schlinge besser schmeckt als des lieben Gottes Hirsen und Mohnsamen in der weiten, weiten Welt. Da sitzt der junge Herr nun im Käfig des heiligen Ehestandes und muß sich vorpfeifen lassen – O ich wollte ihn malen, wie er vom Hochzeit-Stängelchen aufs Kinderstängelchen, und dann aufs Heio-Stängelchen hüpft und schwänzelt und den Schnabel putzt und sich ziert und zupft, als wäre die Welt sein, obs gleich nur ein ganzer Kubikfuß davon ist. Sieh er her, lieber Ehestands-Mann, wir haben der Kubikfüße tausend; wir haben unser Futter, wo wir wollen, und er, er muß warten, was man ihm vorsetzt. I can't get out; I can't get out, sagte der Star beim Yorick. We can get in and out where we please, sagen wir Freiheits-Vögel, hört ers, Stärchen, Stärchen! You can't get out. – Ay!

Doch das ist vielleicht schon der Murky zu viel, es ist Zeit zum Andante. Ich nehme an Ihrem Glück den herzlichsten Anteil, vielleicht nimmt niemand so viel daran als ich. Ich habe mich bis zu Tränen gefreut. Denn ich weiß was es ist sich auf die Nacht freuen, und dabei versorgt sein. Der Himmel will Ihnen wohl, lieber Mann, wandeln Sie nur so fort. Ehestens mehr.

Leben Sie recht wohl und empfehlen Sie mich der lieben Beschließerin Ihres Käfigs. Ich bin

Totus Tuus
G. C. Lichtenberg

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