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Vallini war pünktlich um sechs Uhr zur Stelle. Er hatte sich sehr schön gemacht. Eine eben erschlossene Maréchal de Niel-Knospe leuchtete in seinem Knopfloch, sie war jedoch sorgsam so gesteckt, daß sie die nachbarliche Rosette mit buntem Bändchen nicht überstrahlte. Auch Leonie hatte ihre Toilette mit besonderer Sorgfalt gewählt und sah entzückend aus.
Zum ersten Male in ihrem Leben fühlte sie eine gewisse Befangenheit, als sie sich jetzt erhob, um dem eintretenden Künstler die Hand zum Kusse darzubieten. Sie lächelte verlegen, mit einem Anfluge von Traurigkeit.
»Sie sind pünktlicher, als wir es diesmal sein können,« begann sie, nachdem sie sich begrüßt und Platz genommen hatten. »Mein Mann hat noch etwas zu besorgen; er kann erst in einer halben Stunde kommen. Ich habe ihm versprochen, Sie bis dahin …«
Vallini sah sie bei dieser erfreulichen Nachricht mit süßlich schmachtendem Ausdruck an und machte eine leichte Bewegung nach vorn, um seinen Kopf dem ihrigen näher zu bringen. Sie aber lehnte sich zurück und sagte in kalt verweisendem Tone, beinahe ungehalten: »Ach bitte!«
Der Künstler schien auf nichts weniger als darauf vorbereitet gewesen zu sein. Er machte ein höchst verdutztes, keineswegs kluges Gesicht.
»Es ist mir lieb,« fuhr Leonie in dem früheren Tone fort, »daß mir das ungestörte Alleinsein mit Ihnen die Gelegenheit giebt, mit Ihnen zur Abwechslung einmal von etwas Ernsthafterem zu plaudern. Ich werde mich nicht so lächerlich machen, Ihnen zu sagen: Was müssen Sie von mir denken! Aber ich möchte allerdings, daß Sie mich doch etwas besser kennen lernten. Eine Wahnsinnige haben Sie heut Mittag verlassen – ich weiß bei Gott nicht, womit Sie mir's angethan haben! – jetzt spricht eine Vernünftige zu Ihnen; ich war außer mir, jetzt bin ich wieder zu mir gekommen.«
»Aber, meine holde schöne Freundin, wozu das Alles?« warf Vallini lächelnd ein. »Meiner Discretion …«
»Sie werden mich doch wohl nicht gar beruhigen wollen!« fiel ihm Leonie in wahrer Bestürzung in's Wort. »Meinen Sie, daß mich die Angst dazu veranlaßt, so zu Ihnen zu sprechen? Ich suche allerdings Schutz … aber nicht vor Anderen! Schutz vor mir selbst, vor meinen quälenden Gedanken.«
»Weshalb quälen Sie sich?« sagte Vallini, der Leonie gar nicht verstand. »Sie nehmen die Sache viel zu tragisch!«
Leonie blickte verwundert auf den schönen Mann, der den Schnurrbart kräuselnd, ihr gegenübersaß. Sie fühlte sich ihm mit einem Schlage meilenweit entrückt. Er lebte in einer ganz anderen Welt, in einer ganz anderen Atmosphäre.
»Ich bin ihm vorhin, als ich von Ihnen kam, begegnet,« fuhr der Künstler fort, glücklich, in der Unterhaltung wieder festen Fuß auf den Boden des Thatsächlichen setzen zu können.
»Wem?« fragte Leonie gleichgiltig.
»Unserm guten Doctor!« gab Vallini mit höhnischem Lachen zur Antwort. »Er sah übrigens gottsjämmerlich aus.«
»Sie sprechen von Doctor Hall? Daß die Aufregungen während der gestrigen Vorstellung nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind …«
»Ah! das ist es nicht!« unterbrach der Künstler übermüthig. »Der arme Bursche ist eifersüchtig!« Er machte den Versuch, Leonies Hand zu ergreifen, um sie zu küssen. Leonie erhob sich.
»Eifersüchtig auf Sie?« fragte sie mit scharfer Betonung.
»Allerdings,« entgegnete Vallini selbstgefällig.
»Wie sollte er dazu kommen?«
»Instinkt, meine Gnädigste!«
»Und wüßte er Alles, wie sollte er dazu kommen, eifersüchtig zu sein?«
»Nun,« brachte Vallini nach einiger Zeit hervor, etwas befangen über das peinliche Verhör, »ich sollte doch meinen … wenn er wüßte …«
»Ich verstehe Sie schon!« rief Leonie spöttisch. »Sie glauben, wie so Viele, daß Herr Doctor Hall mein Geliebter ist? Nicht wahr? Der Schein spricht ja auch dafür! Wir sind so viel zusammen, wir sind jung … das genügt ja den Leuten! Nun denken Sie sich, allem Gerede zum Trotz, ist merkwürdiger Weise doch nichts an der Sache. Wahr ist, daß mir Herr Doctor Hall als Mensch und Schriftsteller sehr sympathisch ist, daß wir wie gute Freunde sehr intim miteinander verkehrt haben … Wir haben daraus nie ein Geheimniß gemacht, weil wir eben gar keinen Grund hatten, irgend etwas zu verbergen. Alles Andere, was die Leute sagen, ist Dummheit oder Bosheit, thörichte Klatscherei oder gemeine Verleumdung! So! Nun wissen Sie's! Und Sie sind der einzige Mensch, der ein Interesse daran hat, die Wahrheit zu erfahren, der einzige, dem ich die Wahrheit zu sagen mich verpflichtet fühle!«
Vallini lächelte immer weiter.
»Wozu die unnütze Erregung?« fragte er mit beleidigender Milde. »Und wenn's auch anders wäre, als Sie sagen, – wahrhaftig, ich würde es Ihnen nicht einmal übelnehmen! Ich kenne die Welt! Und ich bin viel duldsamer, als Sie glauben!«
Leonie erbleichte. Alles Blut drängte zu ihrem Herzen. Jetzt erst wurde ihr klar, wie tief sie hinabgestiegen war. Daß dieser Mann mit ihr verfahren war, wie mit irgend einer Anderen aus der Herde, – sie mochte den Gedanken gar nicht ausdenken. So niedrig durfte er sie nicht stellen! Sie mußte ihm mehr sein! Sie sah ihn an, fragend, rathlos, tief betrübt.
»Ich verlange keine Duldsamkeit!« rief sie schmerzlich. »Und wenn ich Ihnen schwöre …«
»Ich glaub's Ihnen ja, ohne feierlichen Schwur! Ich glaube Alles, was Sie wollen! … Lassen wir doch die unangenehmen Geschichten! Seien wir vergnügt! Gemüthlichkeit über Alles, das ist mein Princip! Ich darf mich übrigens gar nicht so erregen. Ich lebe meiner Kunst! Wer auf der Bühne soviel Leidenschaft hergeben muß, seine Seele, sein Herzblut, – der muß im gewöhnlichen Leben vernünftig sein … Ich bin wahrhaftig kein Philister, ich amüsire mich so gut wie jeder Andere … aber ich vergesse nie, was ich meiner Kunst schulde! Wenn ich anders lebte, – glauben Sie, daß ich dann solche Erfolge gefeiert hätte, wie ich sie überall gefeiert habe? Sie haben's ja hier miterlebt. Aber das war noch nichts, gar nichts im Vergleich zu Dresden, München, Hamburg … Sie werden's ja in den Zeitungen gelesen haben!«
Leonie nickte zustimmend. Sie war unfähig, ein Wort über ihre Lippen zu bringen. Ein Schauer überlief sie. Einen Augenblick wallte es zornig in ihr auf. Ihr war zu Muthe, als müsse sie den frechen Gesellen, der ihr mit naivster Rohheit seine Mißachtung in unzweideutiger Weise kundgab, zur Thür hinauswerfen. Dann aber gestand sie sich in schmerzender Beschämung und Zerknirschung, daß ihre unbegreifliche Handlung selbst und allein schuld an Allem war, was sie jetzt kränkte, verletzte, demüthigte. Und eine trostlose Niedergeschlagenheit überkam sie. Sie erkannte zugleich, daß es vollkommen vergebliche Mühe sein würde, diesem Menschen begreiflich zu machen, was in ihr vorging. Sie bemühte sich, gleichgiltig zu lächeln, und sagte endlich, nur um irgend etwas zu sagen: »Ja! Sie sind wirklich zu beneiden! Es muß ein wundervolles Gefühl sein, von der Bühne herab auf die Massen zu wirken.«
Sie schloß auf einen Augenblick wie erschöpft die Lider und seufzte, als ob sie eine schwere Arbeit verrichtet hätte.
»Die Wirkung! Ja, das ist's!« rief Vallini, der nun wieder im richtigen Fahrwasser war. »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! Das ist schließlich auch unsere einzige Genugthuung! Ich bin wahrhaftig nicht eitel! Aber wenn man da oben steht, wenn man fühlt, wie man durch die Gewalt der Kunst wirkt, – es ist etwas! Dann sagt man sich wohl: Du giebst dein Bestes, dein Alles! Aber du giebst es nicht vergebens!«
»In der That!« versetzte Leonie, die gar nicht zugehört hatte.
Sie war froh, als dem peinigenden tête-à-tête mit dem Sänger durch Welsheims geräuschvolles Eintreten ein Ende gemacht wurde.
»Du wirst mit mir zufrieden sein,« rief er überlaut, nachdem er Vallini die Hand gedrückt und Leonies Stirn geküßt hatte. »Ich habe richtig noch drei Vorderplätze in der Fremdenloge aufgetrieben. Frage mich nicht, wie! Aber Du weißt ja, Dein Wunsch ist mir Befehl … Und nun, mein lieber Herr Vallini, reichen Sie meiner Frau den Arm. Wenn wir überhaupt noch etwas von dem Stücke sehen wollen, müssen wir uns schleunig zu Tisch begeben.«
»Wollen Sie denn in ein Theater gehen?« fragte Vallini, während er Leonie in den Speisesaal führte.
»Ich hab's Ihnen noch nicht gesagt, weil ich nicht wußte, ob mein Mann noch Plätze bekommen würde,« antwortete Leonie. »Ich hatte allerdings die Absicht, Sie zu bitten, uns heute noch einmal auf ein Stündchen ins Schauspielhaus zu begleiten. Ich wollte sehen, wie das Stück von dem unbefangenen Publikum des zweiten Abends aufgenommen werden würde … Aber ich gestehe, es ist mir schon wieder leid geworden, und ich denke, wir bleiben lieber hier gemüthlich zusammen …«
Sie waren in den Speisesaal getreten und setzten sich um den runden Tisch, der immer wie zu einer festlichen Gesellschaft mit kostbaren Blumen geschmückt war.
Welsheim traute seinen Ohren kaum.
»Aber erlaube!« rief er mit komischem Entsetzen. »Deswegen soll ich eine Stunde herumgefahren sein, Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und mit den Billethändlern unterhandelt haben, – damit Du schließlich sagst: ich hab's nur anders überlegt! … Nein, meine Theuerste, das geht nicht! Jetzt spreche ich auch einmal ein Machtwort! … Sie sehen,« wandte er sich lachend zu Vallini, »wie ich meine arme Frau tyrannisire!«
Vallini machte es Spaß, sich an der Seite der schönen eleganten Frau Leonie auch heute wieder vor den bewundernden Blicken des Publicums zeigen zu können, – und wenn Dr. Hall, der sicher wieder im Theater sein würde, sie zusammen sähe, nun um so besser dann! Die Schadenfreude erhöhte nur den Spaß.
»Weshalb sollten wir die schönen Plätze verfallen lassen?« sagte er zustimmend. »Ich denke es mir wirklich ganz nett, nach dem Diner eine Stunde im Theater zu verbringen. Ich schließe mich den Bitten Ihres Herrn Gemahls an.«
Leonie machte noch einige Versuche, die Herren zu ihrer Auffassung umzustimmen, aber sie mußte ihren Widerstand schließlich aufgeben, als sie aus Vallinis Worten deutlich heraushörte, daß er der Ansicht sei, sie fürchte sich, an seiner Seite von Dr. Hall gesehen zu werden. Wenn's auch die Wahrheit war, Vallini durfte es nicht glauben.
Das Essen war sehr gut, die Weine waren vorzüglich. Vallini sprach in einem fort und nur von sich und seinen unerhörten Erfolgen. Er war also in sehr fröhlicher Stimmung. Während die Herren ihren Kaffee tranken und ihre Henry Clay mit himmlischem Behagen rauchten, machte sich Leonie zum Theater zurecht.
Gegen neun Uhr, in der stimmungsvollen Schlußscene des vorletzten Aufzuges – das Publicum lauschte in athemloser Spannung – entstand oben in der Fremdenloge rechts eine störende Bewegung, die von vielen Zuschauern sehr unangenehm vermerkt, von einigen der Nächstsitzenden sogar mit leisen Zischlauten des Protestes gerügt wurde. Leonie, Welsheim und Vallini nahmen in der vorderen Reihe der exponirtesten großen Loge Platz auf den drei einzigen bisher unbesetzt gebliebenen Sesseln.
Fast das ganze Haus würde für den Augenblick von der Bühne auf den Vorgang im Zuschauerraum abgelenkt, und auch die Schauspieler auf den Brettern und hinter den Coulissen merkten, daß sich im Saale irgend etwas Unerwartetes und Ungehöriges ereignete. Der Regisseur wagte den Kopf aus der vergitterten Bühnenloge weit genug hervor, um die Ursache der Störung zu erkennen.
»Diese verwünschten Geldprotzen!« brummte er zwischen den Zähnen, laut genug, um von Hugo, der in dem finsteren Verschlage in einer Ecke saß, gehört zu werden. »Es ist doch eine schändliche Rücksichtslosigkeit! Natürlich wieder die guten Freunde! Unsere freundlichen Wirthe von gestern … und der große Vallini muß selbstverständlich auch wieder dabei sein!«
Hugo, der mehr gelähmt als erquickt gegen sechs Uhr aus seinem tiefen Schlaf mit schwerem Kopf erwacht war und gerade noch Zeit gehabt hatte, den großen Schwamm über seinen Scheitel auszudrücken und sich zum Theater anzukleiden, um zum Beginn der Vorstellung an Ort und Stelle zu sein, hörte die Worte des Regisseurs ohne tiefere Erregung. Er beugte sich nun auch etwas vor und sah nach der bezeichneten Richtung hinüber; aber sein ungeübtes Theaterauge wurde durch die helle Rampe zu sehr geblendet, um in dem verhältnißmäßig dunklen Zuschauerraum jetzt Einzelheiten zu erkennen. Er sah nur eine grauschwarze Masse mit einigen helleren Tupfen.
Der Zwischenfall hatte zum Glück keine nachtheiligeren Folgen. Nach dem Actschlusse war der Beifall noch stürmischer als am Vorabend. Nachdem sich die Künstler zu wiederholten Malen gezeigt hatten und des Klatschens noch immer kein Ende war, ertönte auf einmal – bei dieser zweiten Vorstellung Allen unerwartet – der Ruf nach dem Dichter. Erst vereinzelt. Aber dieser Ruf fand sogleich allgemeinen und begeisterten Wiederhall. Immer kräftiger wurden die Hände zusammengeschlagen, immer lauter wurde gerufen. Mit strahlendem Lächeln eilte die erste Heldin nach der ersten Gasse und zerrte den Dichter, der heut ernsthafter widerstrebte, aus seinem dunklen Verließe auf die helle Bühne, unter dem sich immer erneuernden, immer anwachsenden Jubel des Publicums.
Hugo sah zum Erbarmen blaß aus. Er verneigte sich ungeschickt wie gestern, und wie gestern blickte er zu Leonie hinauf. Aber mit ganz verändertem Ausdruck. Jetzt in der hellen Beleuchtung erkannte er die Drei ganz deutlich. Finster, strafend, erschrecklich war sein Blick, als er Leonie neben Vallini sitzen sah. Zum zweiten, zum dritten Male mußte er auf der Bühne erscheinen. Nun beherrschte er sich und starrte vor sich hin, auf die unruhige wogende Menge, die ihm laut zujubelte.
Leonie hatte sich zuviel zugetraut. Ein tiefes Weh durchschnitt ihr Herz, als Hugos Blick sie traf. Sie allein hatte diesen Blick verstanden. Sie lehnte sich in den Sessel zurück und hörte, wie eine Dame hinter ihr zu ihrem Nachbar sagte:
»Der arme Mensch sieht recht elend aus! Der kann die Freude nicht vertragen, wie es scheint. Einen erfolgreichen Dichter stellt man sich eigentlich ganz anders vor. Aber er hat einen interessanten Kopf.«
Es war Leonie durchaus nicht unangenehm, daß Vallini, der in so und so viel Logen Besuche zu machen hatte, während des Zwischenactes sie mit Felix allein ließ. Sie brauchte nun wenigstens nicht zu sprechen.
Der letzte Aufzug, von dem Leonie nur wenig hörte, bekräftigte den vollen durchschlagenden Erfolg. Sobald der Vorhang gefallen war, brach sie mit ihrer Begleitung auf. Sie hörte im Corridor, wie der Dichter wiederum gerufen wurde, und war froh, daß sie das bleiche Angesicht mit den verzweifelten Augen nicht mehr sah.
Vallini sagte einige banale Phrasen des Dankes für die entzückenden Stunden und wollte sich verabschieden.
»Ich denke doch, daß wir uns noch nicht trennen,« sagte Leonie, als sie langsam im dichten Gewühl die Treppe hinabstiegen. »Wir könnten ja irgendwo eine Kleinigkeit nehmen …«
»Leider muß ich auf das Vergnügen verzichten,« schmunzelte Vallini. »Eine Verabredung …«
»Ah! … Nun, ich will nicht stören,« entgegnete Leonie, innerlich tief gekränkt. Sie hatte sich bis jetzt noch nicht vorstellen können, daß man eine Einladung von ihr ablehnte.
»Ich bliebe gewiß eben so gern noch ein Stündchen mit Ihnen zusammen,« fuhr der Künstler unbefangen fort. »Aber Sie können sich ja denken, wie man von allen Seiten in Anspruch genommen wird.«
»Gewiß! … Und wann sehen wir uns wieder?«
»Recht bald natürlich! Bestimmtes kann ich nicht sagen. Wir Künstler sind eben die Sklaven unserer Pflicht … Sie begreifen …«
»Vollkommen.«
»Wenn irgend mögliche erkundige ich mich morgen nach Ihrem Befinden … aber ohne bindende Verabredung.«
Leonie nickte.
»Also nochmals, schönste Frau, meinen gehorsamsten Dank! Herr Welsheim … ich habe die Ehre!«
Welsheim hatte den Wagen herangerufen. Vallini schwang noch einmal seinen glänzenden Cylinderhut, als Leonie einstieg, und begab sich geraden Wegs zu Dressel, wo er von einer lustigen Gesellschaft mit Sehnsucht erwartet wurde.
»Also wohin?« hatte Welsheim Leonie gefragt, als sie sich in die Ecke des Wagens drückte.
»Nach Hause!«
»Nach Hause!« rief er dem Kutscher zu.