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Münsterische Luft

Nicht viele deutsche Städte können sich rühmen, eine eigene Luft zu haben, vorzüglich Berlin nicht, obgleich seine Spezialdichter und Lokalfeuilletonisten recht viel von der Berliner Luft singen und sagen.

Die Größe und Bedeutung einer Stadt kommt hier nicht in Frage; Göttingen hat zum Beispiel eher eine Luft als Hannover, wenn auch nicht in dem Maße wie München, Leipzig, Hamburg oder Münster.

Um diese Luft hervorzubringen, gehört einmal eine eigene, durch die geographischen und politischen Verhältnisse bedingte Geschichte und eine daraus entstandene gewisse Abgeschlossenheit dazu, der wieder eine Vorherrschaft der alteingesessenen Bevölkerung und eine Stabilität der gesellschaftlichen und sozialen Einrichtungen und Formen entspricht; zeigt sich auf diesem Untergrunde noch ein einigermaßen selbständiges geistiges Leben, hat sich noch eine bodenwüchsige Bauweise erhalten und treten noch allerlei kleine Eigenheiten in Lebensart und Sitte hervor, dann ist die eigene Luft da, und der Name des Ortes wirkt dann nicht nur als geographischer Begriff, sondern als sinnenfälliger Gegenstand.

Das ist bei Münster in hohem Maße der Fall; wer die Stadt kennt, sieht, wenn er auf ihren Namen stößt, etwas Festes vor sich: eine graue Steinarchitektur in grünem Laubwerk, in der sich ein von bunten Prozessionen und tollem Mummenschanz unterbrochenes bürgerliches Leben abspielt, ein behäbiges Leben, wie es seit dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts sonst fast überall in Deutschland verschwunden ist; das sieht er und hört die breite gemütliche Sprache, riecht den Duft von Weihrauch und Backöl, und er empfindet den würzigen Geschmack des eigenartigen Gebräus, das man dort verzapft; auf diesem Hintergrunde tauchen dann einzelne Menschen und ganze Gruppen auf, die Wiedertäufer, Fürstbischof Bernhard von Galen, das bunte Leben bei dem Abschlusse des westfälischen Friedens, die Gräfin Gallitzin und ihr Kreis, die feinen Züge der Dichterin vom Rüschhaus, die derben des Professors von der Tuckesburg. Man hat etwas Bestimmtes vor sich, denkt man an Münster.

Schon das Land, in dem die Stadt liegt und dem sie den Namen gab, das Münsterland, hat das, hat seine Luft, allein schon in meteorologischer Beziehung: es ist auf drei Seiten von Bergen umschlossen, nur nach Westen geöffnet; so ist es überreich an feuchten Niederschlägen, hat einen sehr hohen Grundwasserstand, ein sehr gleichmäßiges, an kalten Wintern und heißem Sommern armes Klima. Auch seine geologischen Verhältnisse zeigen dieselbe Ausgeglichenheit; alle möglichen Bodenformationen kommen dicht beieinander vor, und wenn das Land es auch hier und da zu netten Hügelchen und hübschen Berglein bringt, so vermeidet es doch alle Gewagtheiten und Schroffheiten: Bäche und Flüßchen, Tümpel und Teiche sind reichlich vorhanden, ein Strom und ein See fehlt; Büschchen und Hölzchen trifft man auf Schritt und Tritt an, große Waldungen wenig; die Gegensätze zwischen Heide, Busch und Bauland werden durch die Wallhecken überall hübsch ausgeglichen; die Tier- und Pflanzenwelt ist mehr durch das Fehlen einiger weitverbreiteter, als durch das Auftreten ausgezeichnet; kurz und gut: das Münsterland zeigt in naturwissenschaftlicher Beziehung den Zug zu philisterhaft genügsamer Durchschnittlichkeit. Diese Neigung verleugnet das Land auch nicht bei seinem Volke. In körperlicher Hinsicht ist es ein guter Durchschnittsschlag, der eher zur Beleibtheit als zum Gegenteil neigt; unter den Frauen finden sich viel Schönheiten, doch mehr von der bekömmlichen als von der aufregenden Art. Rede und Geste des Münsterländers ist bedächtig, die Sprache breit und behäbig und reich an Eigenheiten, der Gesichtsausdruck von heiterer Gelassenheit: sehr erklärlich für die Bewohner eines Landes, dessen Beschaffenheit ihnen weder Not noch Sorge macht, ihnen auch keine Aufregungen beschert und keine Strapazen auferlegt, sie also nie aus dem seelischen und körperlichen Gleichgewichte bringt. Dem dadurch erzeugten Behäbigkeitsgefühle entspricht wieder eine bedächtige Wertschätzung von Speise und Trank, Ruhe und was sonst das Leben angenehm macht; man ißt oft und gern und übereilt sich dabei nicht, und hält es mit dem Trinken ebenso, und obgleich dort, wie das feuchte Klima es einmal mit sich bringt, viel getrunken wird und schwere Getränke geschätzter sind als leichte, so fällt die Wirkung im Durchschnitt nicht so unangenehm auf wie in Gegenden, wo mit dem schnellen Blut der Alkohol schneller durch die Adern fließt. Auch in geistiger Beziehung ist der Münsterländer ein Erzeugnis seines Landes, er ist ein Philister im besten Sinne, das Muster eines guten Untertanen. Wie ihm die Oberflächengestaltung seines Vaterländchens keine weite Aussicht gestattet, denn überall beengen Wallhecken oder Büsche oder Hügelchen seine Blicke, so hat er auch seine geistigen Augen auf die Nähe eingestellt und kümmert sich nur um das Erreichbare und Reale, zumal für die spekulativen und mystischen Untergrundschichten seiner Seele in auskömmlicher Weise von der Kirche gesorgt wird. So kommt es, daß trotz der verhältnismäßig sehr großen Begabung und Bildung des Volkes wirklich große Menschen so selten sind, daß sie, wie der streitbare Bischof Bennatz von Galen und wie der Vorspuk der modernsten deutschen Dichtung, Annette von Droste-Hülshoff, mehr als Gegensätze zu ihrem Volke und mehr als Ausnahmeerscheinungen, denn als Verdichtungsergebnisse der latenten Volkseigenschaften aufzufassen sind; das zeigt sich schon darin, daß die beiden größten Münsterländer bei Lebzeiten in ihrem Vaterlande nicht verstanden wurden, und heute noch haßt der Münsterländer den genialen Kirchenfürsten, heute noch schätzt er von der Dichterin nicht ihr Bestes, nämlich ihren Zug zum Dämonischen. Dieser Zug fehlt ihm aber selber auch nicht, wie die unzähligen, seltsamen und oft unheimlichen, aber stets von hoher dichterischer Anschauung durchtränkten Sagen und Märchen beweisen, die in seiner Heimat entstanden; aber nur einmal hat er diesen Zug, dessen Vorhandensein erklärlich ist bei einem Volke, dessen Leben von der Natur und der politischen und religiösen Verfassung mit engen Wallhecken umgeben wurde, in die Tat umgesetzt, hat nur einmal die politisch-religiöse Formel dafür gefunden, in der Wiedertäuferbewegung nämlich; da ihm das aber herzlich schlecht bekam, so mißtraute er seit den Tagen des Jan van Leyden diesem Zuge seiner Seele und unterdrückte ihn nach Kräften, bildete den Hang zur Bequemlichkeit immer mehr aus und vermied jahrhundertelang alles, was geeignet erschien, seines Lebens Gleichmaß zu unterbrechen.

So wie seinem Lande alles Gewaltsame und Großartige fehlt, so meidet auch er es, und sogar seine Kirchenbauten verraten die Abneigung dagegen, sich über das allgemeine Niveau zu erheben: fest und wuchtig stehen sie auf dem Boden, sind reichlich mit allem versehen, was dazu gehört, aber damit hört es auch auf; ihre Türme wurden entweder nicht fertig, oder geschah es einmal, daß einer von ihnen, wie der Lambertiturm, über das durchschnittliche Maß hinauswuchs, so ging es ihm, wie es Annette von Droste-Hülshoff ging, man duckte ihn. Hochragende Türme und in das Blaue strebende Menschen verträgt die münstersche Luft nicht, und erst heute, seitdem Eisenbahn, Industrie und Fremdenzuzug ihre Ungemischtheit zerstörten, brachte man es fertig, dem Lambertiturm wieder eine Spitze zu geben; aber sie wirkt ebenso unorganisch in dem Gesamtbilde der Stadt wie die elektrische Bahn, die durch die alten Straßen saust, wie die Fabrikschlote, die sich über die spitzen Ziegeldächer erheben, wie die prunkvollen Anlagen an der Stelle der alten Wälle und Stadtgräben, wie die breiten Straßen und modernen Häuser der neuen Stadtteile, vor denen die engen Heckenwege verschwinden mußten, und wie noch vieles andere, das sich eifrig bemüht, des alten Münsters Eigenart zu durchbrechen oder zu verdrängen und seine Luft zu verdünnen.

So deftig wie vor zehn Jahren ist die münstersche Luft freilich nicht mehr. Das sieht man schon aus dem Rückgang des Altbierverbrauchs. Die alten gemütlichen Kneipen, in denen freundliche, saubere, echt komplett von der Natur ausgestattete Mädchen mit hellblonden Haaren und Gesichtern wie Milch und Blut das eigentümliche Gebräu kredenzten, das dem echten Münsteraner gerade so gut schmeckte und bekam, wie dem Fremdling schlecht, verschwinden vor den banalen Bierhallen und Restaurants mit ihren banal befrackten Kellnern, die dem Gaste dieselben banalen Getränke bringen, wie überall in Deutschland. Einige dieser alten Brau- und Schankstätten haben sich aber noch erhalten, und wenn das bürgerliche Leben dort auch nicht mehr so ausschließlich zusammenfließt wie vordem, ein Teil blieb ihm noch treu. Die hastige Zeit, die viel mehr Arbeit verlangt als es früher der Fall war, erlaubt dem Handwerker und Kaufmann freilich kaum mehr seinen zweistündigen Frühtrunk und sein Dämmerschöppchen von sechs bis acht Uhr, wie es vor einem Jahrzehnt noch allgemein üblich war, und zur geselligen Unterhaltung und Erholung nimmt man immer mehr die Zeit nach dem Abendessen. Auch die Reihe der langen Pfeifen an den Wänden hat sich gelichtet; man ist nicht mehr bequem genug, um sich diese Bequemlichkeit leisten zu können, und zieht mehr und mehr die Zigarre vor. So zahlreich wie früher ist die Gesellschaft an den weißgescheuerten Eichentischen der sauberen, gemütlichen Altbierküchen auch nicht mehr, und nicht mehr so bunt und gemütlich wie früher, als alle bürgerlichen Stände dort vertreten waren; der alte Zunftgeist verschwand, aber der neue, der das Volk in religiöse, politische und soziale Schichten zerschnitt, kam, und Münsters Bürgerschaft ist nicht mehr, wie ehedem, die eine große Familie, die sich, wenn auch hier und da mehr schlecht als recht, so doch leidlich vertrug. Wie man einst Königsberg die Stadt der reinen Vernunft nannte, so konnte, nein, mußte man Münster die Stadt der reinen Gemütlichkeit nennen. Was war das Leben dort früher gemütlich. Nirgendswo lebte man ein gemütlicheres Familienleben; nirgendswo, wie zu Münster unter dem Bogen, gab es ein gemütlicheres, für die jüngere Welt mit allerlei zärtlichem Beiwerk verbundenes Bummeln; nirgendswo saß man mit solcher von keinem Gedanken an das Geschäft und den Beruf getrübten Gemütlichkeit im Wirtshause, nirgendswo ging man so oft langsamen Schrittes bis zum nächsten Kaffeehaus vor dem Tore, wo es einen so herrlichen Kaffee, so prächtigen Korinthenstuten, so leckere Stippmilch und so deftige Schinkenbutterbrote gab. Ja selbst das kirchliche Leben entbehrte nicht der gemütlichen Züge: es war zu sehr mit dem Volkstum verwachsen, um nicht ein gutes Stück irdische Sinnlichkeit daraus abzubekommen. Bei ihren fröhlichen Spielen sangen die Kinder auf der Straße einen gereimten Katechismus und bettelten sich von jedem Vorübergehenden Geld zur Lambertifeier zusammen, so daß selbst der Protestant lächelnd seinen Groschen in die ausgestreckte Kinderhand legte und so sein Teil dazu beitrug, daß Sünte Lambert abends gehörig geehrt werden konnte.

Aber alle weltlichen Freuden übertraf doch das Fastnachtsfest. Damals, als jedweder jeden kannte und jedweder mit jedem in irgendeinem nahen oder entfernten Grade verwandt oder verschwägert oder intim befreundet oder noch intimer verfeindet war, da war Fastnacht noch etwas; heute aber, wo man von zehn Menschen kaum einen beim Namen kennt, ist das Beste davon fort, und wenn nicht die Fastnachtsspiele im Zoologischen Garten dem Karneval Jahr für Jahr sein echt münstersches Gepräge gäben, dann wäre es heute nur noch eine dreitägige Massenalkoholisierung, wie sie ebensogut an anderen Orten bei Schützenfesten passiert.

Die Fastnachtsspiele der Zoologischen Abendgesellschaft aber bringen noch immer echt münsterischen Humor in das Fest, und wie seit zwanzig Jahren, so ist auch heute noch der große Saal immer voll von frohen Menschen aller Volksklassen, und mag das Stück, das Natzohme oder, wie er im bürgerlichen Leben heißt, Eli Marcus, seines Zeichens Schuhwarenbesitzer und Poet dazu, verfaßte, so oder so heißen, und mag auch des Dichters meist harmlose, oft aber auch ein bißchen bissige Satire dies oder das verspotten, das Stück zieht Abend für Abend.

Wenn auch der Mann, auf dessen Veranlassung diese Fastnachtsstücke entstanden, Hermann Landois, dessen ganzes Dasein ein Kampf gegen die Verdünnung der münsterschen Luft war, nicht mehr am Leben ist, sein Geist wirkt auch heute noch der Verflachung des Münsteranertums entgegen, und alle Jahre um Fastnacht erscheint er wieder und durchdringt Münsters ganzes Leben. Wer einmal eine Fastnachtsvorstellung in dem bunt und schnurrig aufgeputzten Saale des Zoologischen Gartens miterlebte, wer einmal die tollen allgemeinen Lieder mitsang, einmal altmünstersches Leben auf der Bühne sich abspielen sah, der ist zum Verständnis für die Art der Lebensführung gekommen, wie sie einst allgemein Münster beherrschte, um sich jetzt langsam auf immer kleinere Volksbestandteile zurückzuziehen, deren Mitglieder, unfähig, sich der modernen Zeit anzupassen, langsam oder schneller samt allem, was münsterisch ist, zugrunde gehn. Manches davon muß verschwinden, weil es veraltet und überlebt ist; aber mit ihm vergeht vieles, das schön und erhaltenswert ist, und selbst in dem Verbrauchten und Unzeitgemäßen steckt ein Teil von der Macht, die dem ganzen Leben den Zug einheitlicher Kultur verlieh; der Drubbel, dieser seltsame Häuserblock, ist gewiß ein großes Hindernis für den Verkehr, aber fällt er, so fällt vielerlei mit ihm, vor allem der Sinn für die farbige Wirkung der alten Namen und für die plastische Sprache vergangener Tage, und an seine Stelle tritt der banale Geist des bureaukratischen Schematismus und sucht, was er verschlingen könne.

Alte, liebe krause, schnörklige Straßennamen, wie Tasche und Katthagen und Brink und Krummer Timpen, erregen dann mißfälliges Nasenrümpfen und werden nach der Schablone umgetauft: die vorspringenden Geschosse der Häuser entsprechen den stadtbauamtlichen Anschauungen nicht mehr und müssen zurück in Reih und Glied; so geht ein Stück münsterschen Lebens, ein Teil münsterscher Luft nach dem andern fort, Münster wird eine Stadt wie jede andere, in der die alten Kirchen und Adelshöfe ebenso anachronistisch und unorganisch wirken, wie es die lächerlich hohe Mariensäule, deren fabrikschornsteinartige Gestalt die wuchtige Dachlinie der Ludgerikirche so rücksichtslos überschneidet, heute schon tut ... Aber der Sinn für das Deftige und Einfache schwindet immer mehr; man sieht es an der Jugend. Vor zwanzig Jahren vermied der münsterische Gymnasiast ängstlich alles, was an Kommiseleganz erinnerte; der grüne Jagdhut, der derbe Eichenstock dünkten ihm nach dem Spruche: »Feine Kerls brauchen keine feinen Sachen«, standesgemäß. Heute trägt er den schwarzen Geschäftshelm, den Kragen mit Rückantwort und das bleistiftdünne Flanierhölzchen, als wäre er ein angehender Börsianer; er ist nicht mehr so vierschrötig und setzt nicht mehr allen Ehrgeiz auf die unregelmäßigen griechischen Verba, er hat Formen bekommen, kann Tennis spielen und flirten, verkehrt im Café und in der Konditorei, von Altbier wird ihm schlecht, die lange Pfeife erscheint ihm pöbelhaft, was ein Töttchen ist, weiß er nicht, und den Glauben an das Dasein des Wurstbrötchens hat er längst eingebüßt.

Der Jugend gehört die Welt, und darum wird die Welt so, wie die Jugend es wünscht, und da Münster seit einiger Zeit auch in der Welt liegt, so wird auch Münster so. Schon weiß die hübsche junge Wirtin in der altbekanntesten Altbierwirtschaft nicht mehr, was ein Bennätzken ist; schon gibt es in Münster Menschen, die noch niemals Stockfisch und Buchweizenstruwen aßen; eine Wallhecke nach der anderen fällt unter der Axt, durch die stille Heide geht der Kanal, und wo einst Doktor Longinus noch allerlei Tierzeug für das Museum jagte, da siedelt jetzt polnisches Volk. Ach ja, es wird alles anders, oder ward es schon. An Stelle der alten Kaffeehäuser aus Fachwerk treten prunkvolle steinerne Restaurants mit zwei Stockwerken, kein Mensch mag mehr Knabbeln, Studenten mit geflickten Hosen gibt es nicht mehr, sechzehnjährige Mädchen, spricht man ihnen von Liebe, kriegen schon Heiratsgedanken. Aus Adelshöfen wurden Bierbrauereien und stilvolle Weinstuben, die Verkäuferin im Laden fragt: »Sie wünschen?« anstatt des alten trauten »'s chefällig?« Das schöne Tanzlied »Hopp Marjänken« sank in des Vergessens Nacht, kein Dienstwicht mag mehr Holsken tragen, schlechter Kognak ersetzt den guten alten Klaren, im Zoologischen Garten fügen sich selbst die Tiere dem Reglement und brüten dort, wo es die Direktion befiehlt, und selbst die Appeltiewen unter dem Bogen zwingen sich zu einer gewissen Freundlichkeit gegen ihre Abnehmer.

So schwindet dies, so schwindet das, und weicht vor der neuen Zeit, die langsam, aber sicher aufräumt mit der münsterschen Luft.

 


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