Martin Opitz
Gedichte
Martin Opitz

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An Jhr. Fürstl. Gnaden Georg Rudolffen / Hertzogen in Schlesien zur Lignitz / Briegk vnd Goldberg

        WEr das was für jhm ist auß dem was ist geschehen
Mit klugen Sinnen kennt / der läßt den Nortwind wehen
So lang er rasen will / vnd schawet trotzig an
Deß Glückes Wanckelmuth den niemand hemmen kan.
Er thut als wiß' er nicht das Wechsel seiner Zeiten
Daß nur von jhm nicht kompt / vnd steht auff allen Seiten
Gewissensfest' vnd steiff: er weiß daß dieses Spiel
Doch also fallen muß wie Gott es haben wil.
Was möglich ist zuseyn das meynt er stets zuwerden /
Jhm kompt nichts frembdes für auff dieser gantzen Erden /
Dann alles Glück vnd Leyd / worüber der hier lacht
Vnd jener trawrig ist / hat er vorhin bedacht.
O Königlicher Fürst / was kan ein Herr beginnen
Zugegen einer Macht die nur von Menschen Sinnen
Sich nicht beherrschen läßt? schaw' auff die Wolcken zu
Von da du kommen bist / daselbst ist Trost vnd Ruh.
Der grosse Himmelvogt / der diesem armen Leben
Euch Fürsten zum Behülff' vnd Rettung hat gegeben /
Der gibt euch auch die Krafft / im Fall jhr sie begehrt /
Durch die jhr gutes heißt / vnd bösen Sachen wehrt.
Er lait' vnd führe dich auff allen deinen Wegen /
Zu meiner Musen schutz; er schütte reichen Segen
Der Gnaden vber dich / vnd wende seine Hand
Auff dich vnd vnter dir auff vnser Vatterlandt.

 


 


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