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Friedrich Eduard Lobstein,

geboren 1826 in Straßburg, studierte in Heidelberg, Würzburg, Prag, Wien und Paris die Heilkunde. Er starb 1887 in Heidelberg.

*

Zum Christbaum

(1870)

Ein kleines Stübchen weiß ich,
Wo bei der Lampe Schein
Am Ofen spinnt noch fleißig
Ein altes Mütterlein.

Es schnurrt das alte Rädchen,
Als gält' es jener Zeit,
Wo es dem jungen Mädchen
Gesponnen manches Kleid.

Nun gilt's ein andres Spinnen
Um einen höhren Lohn:
Es spinnt die arme Mutter
Für ihren einz'gen Sohn,

Der fern im fremden Westen
Mit echter deutscher Hand,
Wohl einer von den Besten,
Kämpft für das Vaterland.

O spinnt, ihr frommen Hände,
Und gebt den Tränen Raum:
Sie sind die schönste Spende
Zum fernen Weihnachtsbaum.

* * *

Willkomm an die Heimat

(August 1878)

Froh grüßt' ich, Elsaß, immer als Stätte dich,
Wo meiner Kindheit glückliche Wiege stand
Und meines Vaters Bild und Namen
      Dauernd erglänzen in stolzem Rahmen;

Doch teurer noch wardst du mir, Alsatia,
Seitdem du wieder zählst zu den Unsrigen,
Und ich auf Meister Erwins Baue
      Unsere Reichs-Trikolore schaue.

Dir, meine Heimat, rheinische Perle du,
Dir möcht' ich huld'gen gleich einer Königin
Und aus der Tiefe meiner Seele
      Bringen ein heiliges, treues Opfer.

Vernimm es, Teure! Hört es, ihr Manen all
Der Lieben auch, die hier mir entschlummerten;
Vernimm's vor allen du, des Vaters
      Friedliche Stätte bei Sankt Helenen!

Ja, dich, mein Straßburg, taten- und ehrenreich,
Zu dessen edlem Münster mit Hochgefühl
Ich schon als Kind geblickt, dich darf ich
      Preisen als Hüterin meiner Wiege.

Dir bringe mit hellenischem Leierklang
Ich meines Herzens ganze Begeisterung;
Dir, Straßburg, und dem schönen Elsaß
      Gelte mein Gruß auf Alcäus' Schwingen!

* * *


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