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Blomonter Zug. 1475.

    Ein Vereinung ist lobeliche,
Der grosse Pund genant,
Zuo Trost dem Römischen Ryche
Zugents in Burgundsch Land:
Da haben sy gewunnen
Beid Statt vnd ouch die Schloß,
Gar bald es wart verbrunnen;
Sy führten guot Geschoß.

    Straßburg ich wil dich prisen,
Du hasts gefangen an,
Du verholdetest zuo Bern den Wisen
Vier hundert werlich Mann.
Tusend Mann dir schicken
Gar williglich wol bereit:
Gott well, das dirs gelücke.
Es sy dir vnverseit.

    Basel, das wolt nit lassen,
Vnd ouch sich machten dran.
Als von den Eidgenossen
Versoldet es fünfhundert Mann.
Colmar, Schletstat mit geren,
Solotern, Fryburg gemeit;
Dem Bischoff von Basel zu Eren
Was Biel gar bald bereit.

    In Burgunn sind sy kommen;
Mit einem harten Sturm
Hand sy Lila gewunnen.
Es rumpft sich als ein Wurm.
Durch Wasser warent sy schwimmen,
Da huob sich Angst vnd Not,
Sy mochten nit entrinnen,
Man schluog jr vil zu todt.

    Lila das wart verbrennet,
Welsch Heri wart verbrant,
Cuntschattung ward zertrennet,
Ein Schloß Mumbi genant;
Nan, das wart zerstöret,
Man hort nie schneller Gethat;
Granzy wart verhöret
Von dinem wisen Rat.

    Granzy ward übergeben
Zuo des von Wirtemberg Hand,
Das Heer sach man streben
Vor Blomont in dem Land;
Der Strus tet mangen Schalle,
Metz vnd das Ketterlin,
Die Neimerin gar balde
Ging als zun Muren jn.

    Blomont was ein guot Vesten,
Als ichs kum je gesach,
Gebuwen zum allerbesten,
Alls Gold jr Ober-Tach;
Jr Werinen vnd ouch jr Muren,
Das was vnmeßiglich,
Sechszechen Schuch dick vor Truren
Vnd Achtzechen deßglich.

     Vff einem Berg höfflichen
Lag Blomont Schloß vnd Statt.
Vil Körb so fürstiglichen
Das Heer gewürcket hat.
Sy stürmten die Statt frölichen:
Des nam menger ein Sturtz;
Von dannen muoßten sy wichen,
Die Leitern waren zu kurtz.

    Müessen wir von hinnen wichen,
Das wer vns immer Schand,
Der Vereinung so lobliche,
Dem Pund in Tütschem Land.
Bern, Basel man besante,
Vil Statt vnd Solotar:
Mit Paner kaments zu Hande,
Brachtent ein große Schaar.

    Gen Blomont in das Schloße
Da kamen ouch die Mar,
Wie das ein Macht so große
Der Bär im Felde war.
Nun rathen, jr Herren frechen:
Wir werden liden Not;
Wellent sy den Sturm nun rechen,
Sy schlachen vns alle todt.

    Das Schloß gaben sy vff balde,
Blomont die Fürstlich Statt;
Man brants mit großem Schalle,
Gantz mans geschlissen hat.
Wers je gesach fürstlichen,
Den rüwet sin groß Schönheit,
Das es als jemmerlichen
Zuo Stücken ist geleit.

    Von dannen was man keren
Gen Burgund in schneller Yl,
Des Ryches Paner zuo Eren
Wol me dann achthalb Mil.
Gramont wart gewunnen:
In Bluot lag menger rot;
Gar schnell es wart verbrunnen,
Man schluog hundert todt.

    Vom Schloß den einen Herren
Im Turn man funden hat,
Den furt man da mit Eren
Gen Bern als in die Statt.
Valant was man vffgeben,
Sy zugen nacket ab,
Damit frist man jr Leben;
Man brant vil Güeter, Hab.

    Die Vereinung als lobliche
Zoch wider in jr Land,
Zuo Trost dem Römischen Ryche,
Der große Punt genant.
Sy hant ein guot Getrüwen
Den Rych-Stetten hin:
Es mag sy nit gerüwen,
Und ist ein guoter Sinn.

     Zwölff Schloß hand sy erlangen,
Darzuo dry Stett so guot.
Er führt erstechelin Stangen,
Der Zollner es singen tuot.
Maria, din Kind hing bloße,
Das well es vnderstan,
Das die Irrung große
Werd schier ein Ende han.

Amen.


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