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Es wollt en Hirt in Wald use tribe,
Er ghört es chleines Chindeli grine.
»I ghöre di wohl, i gseh di aber nid,
I weiß nit, wer dys Müetterli isch.« -
»Mys Müetterli wot Hochzyt habe,
Darf keis grüenes Chränzeli trage:
Es hat drü chline Chind vergrabe.
»Das Erst hat es is Wasser trage,
Das Ander unter de Mischt vergrabe,
Und im i grüene Wald use gsteckt,
Mit Laub und Escht mi zuebedeckt.«
Er nahm das Chind wohl uf sin Arm,
Und gieng wohl mit is Wirthhus abe:
»Gsä Gott, gsä Gott, ihr Hochzeitgescht!«
Die Brut, die saß wohl oben am Tisch!
Wil sie des Chindes Müetterli isch,
Das Chind wirds sälber zeigen an.
»Ach Mueter, du darfst keis Chränzeli trage,
Du hast drü chleine Chind vergrabe.
Das Erst hast du is Wasser trage,
Das Ander unter de Mischt vergrabe,
Und mi i grüene Wald use gsteckt,
Mit Laub und Escht mi zuebedeckt.« –
»Und wenns au is, wie's Chindli seit,
So schlag der böse Geischt hinein!«
Sobald sie das Wort usesprach,
Der böse Fiend in die Stuben in cham.
»Chum wäg, chum wäg, mi schönt Brut,
Chum wäg, chum wäg, vom Tisch ewäg,
Mit mir muescht trinke Schwefel und Päch!«