Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Wo menschlichgroß der Fürst das Muster gibt,
Und jeder Bürger Gleiches will und schafft,
Da segnet edle Freiheit Volk und Land,
Und freiheitlos nicht nenn' ich Sachsens Boden:
Mit sichrer Hand lenkt sein gekröntes Haupt
Kraftvoll das Steuer des erkannten Staats.
Des Jünglings Geist entflammte regen Triebs
An markgen Bildern der Vergangenheit.
Sein helles Auge prüfte das Geschehne,
Erforschte des Gesetzes ehrnes Buch,
Abwägend auf des Rechtes goldner Wage
Des Lebens Widerspruch, gestählt in sich,
Ward Er des Guten Trost; den schon Gesunknen
Hob Er empor durch ein gewaltges Wort.
Zum Mann gereift erschuf Er neue Bahnen!
Verwarf des Alten angewohnte Mängel:
Nicht werde mehr geheim die Schuld gerichtet,
Nein! offen sei der Richtspruch vor der Welt!
Die Gleichheit setzt' Er ein vor dem Gesetz,
Daß jedes Haupt des Volks nur
einem Richter,
Doch dem Gerechtesten sich beugt – dem Staat.
Des Landes Wohl bethätigend mit Kraft,
Schwang sich des Geistes Flug zum Licht der Kunst,
Indeß sich unter Ihm im düstern Thal
Der Sturm der niedern Leidenschaft vertobte.
Ihn zogs empor zu jenem Riesengeist,
Der alpengleich mit diamantner Stirn
Hoch in der Dichtkunst reinsten Aether ragt.
Er wandelte des Florentiners Lied
In deutschen Laut und schlang um seine Krone
Den frischen Lorber einer schönen That. –
Seh ich der Sternwelt unermeßlich Heer,
Den Mond wie einen Herrscher leuchtend walten,
Erschließt das Ew'ge klar sich meinem Blick:
Die wunderbare Harmonie des All's.
Gleich überseliges Entzücken hebt
Der Seele Flügel mir, denk' ich des Volks,
Das seit Jahrhunderten mit seiner Fürsten
Ehrwürdgem Stamm in treuem Einklang lebt.
Der Krone Lorber ist des Volkes Liebe,
Drein Blatt an Blatt sich in einander schlingt,
Sich lieblich schirmt und fester nur verschränkt,
Der Einigkeit lebendiges Symbol.
Drum Heil dem Volk, das seinen Fürsten liebt,
Und deß Gebet am Throne wiederhallt:
Gott! dein allmächt'ges Wort,
Sei unser Schirm und Hort,
Leit' uns hinan!
Laß, o Herr, Sachsen blühn,
Segne des Volkes Mühn,
Segne der Raute Grün,
Segne
Johann!