Auf dem Markt zu Ebingen
Ist Geschirr zu kaufen:
Teller, Tassen, Henkelkrüg',
Ganze hohe Haufen!
Aus dem offnen Rathaussaal
Dröhnt es wie Gewitter:
Dort bei Imbs und Morgentrunk
Tafeln die Herrn Ritter.
Und der lustge Rechberg spricht:
»Weil wir drüber reden –
Kenn eins von der schwarzen Kunst,
Was bekannt nit jeden.
Wenn ich hier in das Gewirr
Wollt ein Wörtlein sagen,
Müßten drunt die ihr Geschirr
Kurz und klein zerschlagen!«
Tosendes Gelächter schallt,
Daß die Fenster klingen,
»Von den Possen ist der Hans
Nie doch abzubringen!«
Und der Graf von Württemberg
Lallt: »Tod und Kartaunen!
Zeigt mir das – so schenk ich Euch
Meinen schönen ›Braunen!‹«
»Topp,« ruft Hans, »die Rede gilt,
Und die Herrn sind Zeugen!«
Nach dem Fenster springt er rasch,
Thut hinaus sich beugen:
»Ritz!« – Da hebt sich ein Geklirr –
Und im Augenblicke
Gibt's von all dem Marktgeschirr
Nur noch Scherb und Stücke.
Staunend steht Herr Ludewig:
»Euer ist mein Bräunchen!
Aber sprecht: wie macht Ihr das?
Habt Ihr ein Alräunchen?« –
»Will, spricht Rechberg, herzlich gern
Euch das Kunststück lehren:
Aber wollet mir dafür
Euern Rapp verehren!«
»Habt den Rapp!« ruft Württemberg.
Und der Hans mit Lachen:
»Seht – heut früh war ich am Markt,
Kaufte all die Sachen.
Sagt den Leuten: wann ich ruf':
Ritz! – dann gilt's: Zerschmeißen!
Fragt sie selbst! Die Wahrheit wird
Sich alsbald erweisen!«
Hurtig holt man zwei vom Markt,
Die der Schimpf geschädigt:
Haben, was der Rechberg sagt,
Wort für Wort bestätigt.
Also ward die Kunst gelehrt
Dem Herrn Württemberger:
Tauschen für zwei schöne Pferd'
Lachen, Spott und Ärger! |