Man preist in den Schulen die Griechen
Als Muster auf jeglichem Feld: –
Mit ihrem Ballvergnügen,
Da war es mäßig bestellt!
Es lagen bei solch einem Feste,
Vor Kratern voll wässrigen Weins,
Auf Kanapeions die Gäste
Und nippten altjüngferlich eins!
Gesundheiten wurden geschwungen
Mit Bechern aus Blech oder Ton.
Das hat sehr »debbern« geklungen –
Wir schweigen lieber davon!
Zu Klängen, uns unmelodiösen,
Sang schneidend ein Sklavenchor!
Bezahlte Balletösen
Die hoppsten den Gästen was vor!
Von »Kotillon« – keine Spuren
In Platons und Zenons Bericht!
Den Ausdruck: »Extratouren« –
Kennt Aristoteles nicht!
Bei uns modernen Germanen,
Wie anders liegt da der Fall!
Das läßt am besten uns ahnen
Ein Gymnasiasten-Ball:
Da wässert man nicht die Krater!
Da trinkt man ordentlich aus
Und trägt die größeren Kater
Mit deutschem Gleichmut nach Haus!
Da tönen die Gläser und klingen
Melodisch ins Jubeln hinein!
Da läßt man nicht Sklaven singen:
In pleno stimmt man mit ein!
Da giebt's keine Tänzerkaste!
Da tanzen sie alle – und schön: –
Ist doch der Gymnasiaste
Der Tänzer »kat exochen!«
So Brust an Brust sich wiegen,
Bald stürmisch, bald innig-zart,
So selig dahin zu fliegen –
Das ist germanische Art!
Und so mag's allezeit bleiben.
Des Deutschen Wahlspruch sei:
Ob Tanzen – ob Studientreiben –
Mit Leib und Seele dabei!
Auch ihr, nach dem Büffeln und Hasten,
Seid mir im Feiern nicht karg:
Saltemus, ihr Gymnasiasten!
Bibamus, Herr Gymnasiarch! |