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Endlich brach der Tag des großen Festes an, und alle Gäste erhielten den Befehl, sich abends um elf Uhr maskiert in der Vorhalle des Palastes einzufinden. Romanowna sollte in ihrem weißen Kleide ein russisches Landmädchen vorstellen; sie sah allerliebst aus. Die Kaiserin ließ den Gästen keine Zeit, die verschiedenen Kostüme zu bewundern, da sie dieselben gleich aufforderte, in den Schlitten Platz zu nehmen, die vor dem Palast bereit standen. Der Gedanke, mitten in der Nacht in solch' kaltem nordischen Winter in einem Schlitten zu sitzen, hat gewiß für uns nicht viel Verlockendes, weil wir uns dabei unsere Schlitten vorstellen; deshalb wird es gut sein, eine kleine Beschreibung jener Schlitten zu geben, die man dort gebraucht.
In Rußland reist man im Winter nie in Wagen, sondern in bedeckten Schlitten, in denen sich zwei kleine Fenster und eine Bank befinden, außer dem Kasten, in dem das Gepäck der Reisenden aufbewahrt wird. Die Schlitten, die auf Befehl der Kaiserin zu dieser Gelegenheit verfertigt worden waren, hatten an beiden Seiten doppelte Fenster und wurden durch Röhren mit kochendem Wasser erwärmt, so daß die Gäste die Kälte gar nicht spüren konnten. Jeder Schlitten wurde mit Wachskerzen erleuchtet. Gewöhnlich können in den Schlitten nur vier Personen sitzen; diese aber waren so groß, daß in jedem zehn bis vierzehn Leute Platz nehmen konnten. Die Kaiserin besetzte mit den vornehmsten Gästen und einigen Hofdamen den ersten Schlitten, der mit sechzehn Pferden bespannt war. Den Schlitten begleitete eine Ehrenwache von Leibeignen, die zu Fuß folgen mußte, um, wenn nötig, einige Dienstleistungen zu thun. Diesem Schlitten folgten viele andere, an Größe und Umfang verschieden, jeder mindestens von vier Pferden gezogen.
Romanowna sah, als sie in dem für sie bestimmten Schlitten Platz nehmen wollte, eine Person mit schwarzer Maske, die ihr beim Einsteigen behilflich war und sich sogleich neben sie setzte. Sie wußte nicht, wie es kam, daß sie, obschon sie auch keine der anderen Personen kannte, so außerordentlich neugierig war, zu erfahren, wer ihr Nachbar sei. Sie wagte nicht, ihn anzusehen, denn sie fühlte, daß er unausgesetzt seine dunkelen Augen auf sie gerichtet hielt und jede ihrer Bewegungen beobachtete. »Wer ist es doch?« fragte sie sich selbst vergeblich, und ließ alle ihre Bekannten, einen nach dem anderen, an sich vorüberziehen, ohne herauszufinden, wer es sein könne. Der Narr, der sich in dem Schlitten befand, that sein Bestes und mit soviel Erfolg, daß die ganze Gesellschaft herzlich lachte, aber Romanowna blieb, ganz gegen ihre Gewohnheit, in sich gekehrt. Bald aber wurde sie, wie die andern, abgezogen, als auf ein gegebenes Zeichen alle Lichter in den Schlitten weggenommen wurden. Einige Augenblicke blieb es dunkel; dann aber fuhren die Schlitten durch eine große, prächtig erleuchtete Ehrenpforte hindurch.
Der Schlitten der Kaiserin hielt still, und um ihn herum stellten sich die andern, damit die Gäste das hübsche Schauspiel genießen konnten, das sich ihren Augen bot. Einer Dorfschänke gegenüber befand sich eine hohe Pyramide von Zweigen und Blumen, die so hell erleuchtet war, daß man die ganze Umgebung überblicken konnte. Vor der Schänke tanzten Bauern und Bäuerinnen in lappländischer und finnischer Kleidung, die alsbald einige Volkslieder sangen und dann den hohen Gästen Speisen anboten, die nach der Sitte ihres Landes zubereitet waren.
Es braucht wohl nicht gesagt zu werden, daß dieser Anblick den Gästen eine angenehme Abwechslung bot, um so mehr, als man bei jeder weiteren halben Meile wieder ein ähnliches Schauspiel sah. Die sonderbaren Kleidertrachten der anderen Länder, die den meisten Gästen unbekannt waren, brachten in der erleuchteten, weithin mit Schnee bedeckten Landschaft große Wirkung hervor. Man sah nacheinander Lappländer mit ihren roten Hosen und blauen Kitteln, die Frauen in roten Überröcken, mit kleinen Schürzen und schwarzen Kopfbedeckungen in Gestalt eines Dreiecks; ferner finnische Bäuerinnen, die in ihrer Sonntagstracht einen sonderbaren Anblick boten; ihr unschön nachlässig herabfallendes Gewand erscheint dadurch so buntscheckig, daß alle möglichen Farben in Streifen, Vierecken und Bogen darauf abwechseln; um den Hals schlingen sich zehnfache Schnüre von blauen, weißen und roten Perlen, auf dem Kopf tragen sie eine Art Turban, der mit lang herabhängenden Bändern umwunden ist.
Man sah dann die kleidsamere Tracht der Esthen und Letten, die weiße Oberhemden mit sehr weiten, am Handgelenk schließenden Ärmeln tragen, darüber schwarze Röcke mit roten Rändern. Auch sie haben Perlen um den Hals, die zugleich zur Verzierung des Mieders dienen; ihre Kopfbedeckungen sind ungewöhnlich, aber kleidsam; von vorn scheinen es Kronen zu sein, in der Mitte des Kopfes bilden sie eine Schleife, die in sechs oder acht Enden bis in den halben Rücken herabhängt. Weiter sah man Frauen aus Ingermanland in ihren einfachen anschließenden blauen Überröcken mit weiten Ärmeln; sie tragen keinen anderen Schmuck als Perlenohrringe; sodann Tscheremissen im Sommer- und Winteranzug; die Winterkleidung besteht in einem dicken blauen Gewand, das an den Füßen schließt, und in einer pyramidenförmigen, mit Perlen versehenen Kopfbedeckung; die Sommerkleidung wird gebildet von einem kurzen weißen Kleid mit schmalen roten Borten am unteren Rand und einer roten Schärpe; weiterhin erblickte man Ostjaken in Tierfellen, deren Frauen eine Art Netz mit langen Fransen auf dem Kopf tragen; ferner Mordwinen, die bemerkenswert sind durch besonders dicke schwarze Zöpfe, welche so lang sind, daß sie dieselben am Gürtel befestigen.
Es würde ermüdend sein, wenn wir alle Trachten beschreiben wollten; darum wollen wir mit Romanowna einmal die Augen von dem bunten Schauspiel abwenden und auf den schwarzen Domino richten.
Während alle Gäste dem sonderbaren Treiben zusahen und sich besonders mit ein paar Ostjaken unterhielten, die sehr geschickt in den Spielen ihres Landes waren und Menschen und Tiere sprechend nachzuahmen wußten, merkte Romanowna, daß ihr Nachbar ruhig sitzen blieb, ohne im geringsten auf die Vorgänge zu achten. Seine Gleichgültigkeit vermehrte Romanownas Neugierde; plötzlich Mut zu einer Anrede fassend, fragte sie leise: »Gefällt Ihnen der Anblick nicht?«
»Besser als irgend etwas auf der Welt,« antwortete er, während er sie durchdringend ansah. Romanowna stellte sich, als ob sie die Anspielung nicht verstehe und sagte: »Ich glaubte, Sie würdigten das ganze Schauspiel nicht eines Blickes?«
»Ich habe die meisten der hier dargestellten Personen in ihrem eigenen Land gesehen,« antwortete der Fremde, »und so ist das Schauspiel für mich weniger neu als für Sie.«
»Sie sind demnach viel gereist?« fragte Romanowna erwartungsvoll.
»O ja,« antwortete der Fremde und blickte an der anderen Seite zum Fenster hinaus, als wolle er weitere Unterhaltung vermeiden. –
»Ich bin so frei und glücklich, Prinzessin Romanowna, Ihnen hier öffentlich im Beisein der glänzenden Gesellschaft meinen aufrichtigen und unterthänigen Dank darzubringen für die Hilfe, die Sie mir gewähren,« sagte der Narr, als der Zug sich wieder in Bewegung setzte.
»Für welche Hilfe?« fragte Romanowna lachend.
»Nun für das Licht, das aus Ihren schönen Augen strahlt,« antwortete der Narr. »Es fiel mir so schwer, diesen Schlitten ganz allein durch den Glanz meiner Augen zu erleuchten,« fügte er hinzu und erregte dadurch schallendes Gelächter, um so mehr, da er kleine, matte und meist gerötete Augen hatte. Romanowna lachte auch; aber sie dachte, aus den schwarzen Augen ihres Nachbars strahle wirklich Feuer, als sie dieselben in der Dunkelheit, durch die sie weiterfuhren, auf sich gerichtet fühlte.
Bald erklärte es sich, warum die Lichter nicht wieder angezündet worden waren, denn ein lautes »Hurra« ertönte aus allen Schlitten beim Anblick des prächtigen Schauspiels, das sich jetzt den Augen bot. Man sah nämlich mitten in der Ebene einen hohen Berg, der unaufhaltsam Rauch und Flammen ausspie. Einmal einen Feuerregen von Funken, dann blaue und rote Flammen, die der ganzen Umgebung ein spukhaftes Ansehen gaben, dann wieder eine dicke Rauchsäule, die mächtig emporstieg und sich plötzlich in allerhand feurige Figuren verwandelte. Die Pferde trabten langsam an dem künstlichen und kostbaren Vulkan vorüber, so daß jeder das herrliche Schauspiel gut beobachten konnte. Unmittelbar nachdem man den Berg aus dem Auge verloren hatte, kam man an dem Schlosse an, das ganz von Wachskerzen erleuchtet war und schon von außen einen glänzenden Anblick bot. Nachdem die Gesellschaft sich in den Speisesälen etwas gestärkt hatte, begann sogleich der Tanz. Romanowna, die allerliebst tanzte, hatte keinen Augenblick Ruhe; doch zu ihrer Verwunderung wurde sie von dem schwarzen Domino gar nicht zum Tanze aufgefordert: er schien gleich nach der Ankunft im Schlosse verschwunden zu sein. Einmal glaubte Romanowna, den Fremden in ihrer Nähe zu sehen, aber in demselben Augenblick wurden, auf ein durch einen Kanonenschuß gegebenes Zeichen, alle Lichter ausgelöscht, und die ganze Gesellschaft begab sich an die Fenster, um das sehr schöne Feuerwerk anzusehen. Unter anderem erblickte man, nachdem allerlei Feuerräder, Feuersäulen, Schwärmer, Mühlen, bunte Sterne und mehrere kleine Sachen abgebrannt waren, die wir alle wohl schon öfters gesehen haben, die den Russen damals aber etwas ganz Neues waren, einen Tempel, an dem in feurigen Buchstaben zu lesen war:
Huldigung für
unsere verehrte Kaiserin Katharina,
die Mutter des Vaterlandes.
»Eine Mutter, die ihre Kinder in Hunger und Kälte umkommen läßt,« hörte Romanowna dicht neben sich flüstern, und als sie sich verwundert umdrehte, sah sie den Mann mit der schwarzen Maske. Halb unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und fragte: »Was wollen Sie damit sagen?«
Anstatt zu antworten, legte der Fremde den Finger an den Mund und reichte ihr den Arm. Es lag etwas Gebietendes in seiner Haltung; Romanowna nahm den Arm ohne Widerrede und ließ sich von ihm in ein anstoßendes Zimmer bringen. Niemand bemerkte ihre Entfernung, da das Feuerwerk gerade vorüber war, was natürlich einige Verwirrung verursachte.
Romanowna war etwas verwundert, sich mit dem geheimnisvollen Fremden allein zu sehen und noch mehr, als er sie nur immer ansah, ohne ein Wort hervorzubringen. Sie wäre gern wieder in den Tanzsaal zurückgekehrt und machte schon eine Bewegung nach der Thüre, als der Fremde sagte: »Sind Sie Romanowna?«
Das junge Mädchen bejahte die Frage und erstaunte über den geringen Grad von Ehrerbietung, die ihm erzeigt wurde.
»Sind Sie glücklich?« fragte der Fremde.
»Ja,« antwortete Romanowna kurz.
»Behandelt Sie ... ich meine, ist die Kaiserin freundlich gegen Sie?«
»Meine Mutter liebt mich ebensosehr wie ich sie,« gab Romanowna etwas entrüstet in kühlem Ton zur Antwort.
»Behandelt Sie dieselbe nicht ungerecht?« fuhr der Fremde in demselben Ton fort.
»Fremdling,« sagte Romanowna mit Würde, »ich begreife nicht, was Ihnen das Recht giebt, solch' sonderbare Fragen zu stellen, aber ich werde Sie nicht länger anhören und ersuche Sie, mir die Thüre zu öffnen.«
Anstatt sie zu öffnen, stellte er sich davor und fragte immer in forschendem Ton weiter: »Warum ist Milna aus Ihrem Dienst entlassen worden?«
Diese Frage überraschte die Prinzessin, und sie zögerte, ehe sie antwortete: »Ich glaube, sie hat sich etwas zu schulden kommen lassen.«
»Worin bestand ihre Schuld?« fragte der Fremde in kaltem Ton.
»Die Kaiserin hat mir keine Erklärung gegeben,« war Romanownas kurze Antwort.
»Aber Sie haben keinen Schritt gethan, den grausamen, über das arme Mädchen verhängten Urteilsspruch zu widerrufen,« sagte der Fremde, Romanowna vorwurfsvoll ansehend.
»Den grausamen Urteilsspruch?« wiederholte die Prinzessin. »Davon weiß ich nichts,« fügte sie hinzu. »Milna ist aus meinem Dienst entlassen worden, weil die Kaiserin es wollte und ...«
»Milna ist ungerecht aus Ihrem Dienste entlassen und nach Sibirien verbannt worden,« unterbrach sie der Fremde, »weil sie um Hilfe für einen Unglücklichen gebeten hat; und Ihnen, die man gewöhnlich ›die schöne Romanowna‹ nennt, könnte man den Beinamen ›die grausame‹ geben, oder vielleicht,« fuhr er etwas milder fort, »›die gedankenlose‹.«
Noch nie in ihrem Leben hatte jemand in dieser Weise mit Romanowna gesprochen; erstaunt und verlegen blieb sie auch, nachdem der Fremdling schwieg, mit niedergeschlagenen Augen stehen, ohne zu wissen, was sie wohl antworten solle.
»Ja, die Worte verwirren Sie, mein schönes Kind,« sagte der Fremde in gönnerhaftem Ton, »Sie würden dieselben lieber nicht hören, und doch werde ich noch weiter in derselben Weise mit Ihnen sprechen. Sagen Sie mir, wissen Sie, was es heißt, nach Sibirien verbannt zu werden?«
Romanowna schlug ihre Augen fragend zu dem Fremden auf, aber sie war zu erregt, um sprechen zu können.
»Es kostet die Kaiserin nur einen Federstrich,« sagte der Fremde, »und die armen Verbannten sind für ihr ganzes Leben verwiesen in ein Land, wo es immer kalt ist und wo man sich nicht den geringsten Genuß verschaffen kann. Die arme Milna,« fügte er hinzu.
Romanowna seufzte.
»Wünschen Sie dieselbe nicht wieder zu sich?« fragte der Fremde.
»Ich hatte sie sehr gern,« sagte Romanowna leise.
»Wirklich?« forschte der unbarmherzige Frager.
Statt zu antworten, schlug Romanowna ihre Augen zu dem Verkleideten auf, als ob sie ihn darin wolle lesen lassen, daß sie keine Unwahrheit sprechen könne.
»Ich habe gelernt, den Menschen zu mißtrauen,« sagte der Fremde, wie um seine Frage zu entschuldigen, »aber ich glaube Ihnen. Wünschen Sie Milna zurück?« wiederholte er noch einmal.
»Die Kaiserin wird das nicht zugeben,« antwortete das junge Mädchen, »denn ich habe gelobt, nie mehr darüber zu sprechen.«
Der Fremde ging, die Hände auf dem Rücken, mit großen Schritten in dem Gemache auf und ab und sagte in feierlichem, beinahe flüsterndem Ton: »Romanowna, wenn Sie Milna noch einmal sehen wollen, will ich Sie zu ihr bringen, denn ich habe sie aus ihrem Gefängnis entführt und bei mir verborgen. Ich teile Ihnen dies, mein Geheimnis, ruhig mit, denn ich weiß, daß Sie keinen Mißbrauch damit treiben werden. Sagen Sie nur, daß Sie es wünschen, und ich bringe Sie zu ihr.«
Was sollte Romanowna antworten? Sie wußte selbst nicht, was sie wollte. Der Fremde nahm einen überlegenen Ton an, und doch besaß er etwas, das ihr Vertrauen, ja sogar eine Art Ehrerbietung abnötigte. Während sie noch unentschlossen schwieg, sagte er: »Das Abendessen ist bereit, und da man die Masken abgelegt hat, könnte man Sie vermissen, deshalb werde ich Sie in den Saal zurückbegleiten; wollen Sie aber sogleich nach dem Souper Ihr ehemals geliebtes Kammermädchen besuchen? Gestatten Sie mir dann den ersten Tanz, damit ich Sie, ohne Argwohn zu erregen, aus dem Saal führen kann.«
»Aber wer sind Sie denn?« fragte Romanowna.
»Sie sollen mich nachher ohne Maske sehen,« antwortete der Fremde, »aber haben Sie den Schlüssel zu der Eremitage bei sich?«
Romanowna beantwortete die Frage zustimmend.
»Geben Sie ihn mir,« befahl der Fremde, als ob er um die einfachste Sache der Welt gebeten habe, und streckte seine Hand darnach aus.
»Außer der Kaiserin habe nur ich den Schlüssel,« sagte Romanowna, »und ich darf ihn nicht aus der Hand geben.«
»Das weiß ich wohl,« antwortete der Fremde mit Bestimmtheit, »aber Sie können mir vertrauen,« und wiederum streckte er seine Hand aus.
»Lassen Sie sich durch mich der Kaiserin vorstellen,« sagte Romanowna zögernd, »oder wenigstens um ihre Erlaubnis fragen, den Schlüssel aus der Hand zu geben.«
»Meine Anwesenheit hier muß für die Kaiserin ein Geheimnis bleiben,« sagte der Fremde ruhig, »aber jetzt müssen Sie wirklich hineingehen. Geben Sie mir den Schlüssel, den Sie sogleich nach dem Souper zurückerhalten, ohne daß jemand erfährt, daß Sie mir denselben anvertraut haben.«
Der Fremde streckte nochmals seine Hand aus, und Romanowna legte in dieselbe ein Schlüsselchen, das sie sonst niemand, selbst auf die dringendste Bitte, anvertraut haben würde. Der Fremde geleitete sie hierauf in den Speisesaal und verließ sie an der Thüre, worauf er so hastig verschwand, daß Romanowna, die sich sogleich noch einmal umdrehte, ihn schon nicht mehr sah. Die schöne Prinzessin fühlte sich nicht behaglich, und es entging der Aufmerksamkeit der Gäste nicht, daß sie besonders still und in sich gekehrt war.