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Siebentes Kapitel.

Beim erbleichenden Licht des Mondes und frühen Dämmerschein des Tages erwachte Magnus am nächsten Morgen auf den Bergen und gedachte Thoras. Seine ersten Gedanken beim frühen Erwachen hatten stets ihr gegolten, wie ihr Bild, wenn er seine Augen unter den Sternen geschlossen, ihm stets als letztes vor der Seele geschwebt hatte. Als er vor sieben Tagen mit seinen vierzig Schäfern und achtzig Ponys sein Angesicht den Bergen zugewandt hatte, war es ihm hart erschienen, der Ebene den Rücken zu kehren, weil er Thora dort zurückließ. Als sie bei Tagesanbruch am nächsten Morgen den Bergrücken indes erreicht hatten, der den nördlichen Distrikt vom südlichen schied, und in dem Dämmerlicht und schwebenden Nebel mit den von der andern Seite heraufgekommenen Schäfern zusammen getroffen waren, sich zugerufen, begrüßt, zugetrunken, Tabak ausgetauscht und sich wieder getrennt hatten, um denselben Weg, den sie gekommen, wieder hinabzusteigen, waren seine Lebensgeister mit jedem Schritt, der ihn Thora näher brachte, schnell gestiegen.

In fünf Tagen hatte Magnus mit seinen Leuten das Gebirge abgesucht und die Schafe, die sich während des Sommers verlaufen hatten, wieder eingetrieben. Und jeden Abend, wenn sie an irgend einem geschützten Platz, der zwischen der Lava und den Felsblöcken Wasser und Gras hervorbrachte, ihr Lager aufgeschlagen hatten, und jeden Morgen, wenn sie beim ersten Schimmer des Tageslichtes aufgestanden waren, hatte er sich gesagt, daß er Thora um einen Tag und um eine Nacht näher sei.

Etwa auf halbem Wege hinab war ihm durch jemand die Nachricht von Oskars Rückkehr nach Island überbracht worden, und nachdem er seinen Brief geschrieben und abgeschickt hatte, beglückte ihn der Gedanke, seinen jüngeren Bruder nach langer Trennung bald zu begrüßen, mehr aber noch die Aussicht, Thora einen Tag früher als er erwartet hatte wiederzusehen; denn Oskar würde sie ja mitbringen.

Und nun war es sein letzter Tag im Dienst, und als er und seine Schäfer, fünftausend Kopf Schafe vor sich hertreibend die Berge herabkamen, und die Männer von ihren Frauen und Bräuten zu sprechen begannen, war er überzeugt, daß niemand je irgendeinen Menschen so geliebt haben könne wie er Thora liebte, weil es eben nur eine Thora in der Welt gab.

Der Morgen war ruhig und heiter, kein Laut, ausgenommen das Blöken der Schafe, das Bellen der Hunde und die Stimmen der Schäfer, wie sie die Berge hinabjagend sich zuriefen ihre Herden zusammen zu halten, durchdrang die Luft; Magnus aber war es, als ob alles auf Erden und im Himmel zu ihm von Thora spräche.

Er begann sich ihre Begegnung auszumalen und war in dem Gedanken, was alles passieren würde, beseligt. »Habe ich sie dir sicher zugeführt, Magnus?« würde Oskar sagen. Und er würde darauf, mit einem Arm um Thoras Taille, dem jungen Oskar die andere Hand reichen und ihm danken, daß er das süße Mädchen, das ihm teurer als seine eigene Seele war, so treu behütet habe.

Um acht Uhr zeigte sich ihnen die wie ein umgekehrter Bienenstock im Tal liegende Schafhürde, und dann redete sich Magnus ein, er könne durch sein Fernrohr eine Reihe Menschen gleich einem Ameisenzug die darüber hinausliegende Ebene daherkommen sehen. Er wußte in der Gewißheit, daß Thora unter ihnen sein müsse, sich kaum zu fassen und als er eine Stunde später ganz deutlich zwei reitende Gestalten an der Spitze des Zuges dahersprengen sah, war er überglücklich in der Überzeugung, daß es Oskar und Thora seien, die in ihrer Ungeduld ihm entgegeneilten.

Gegen zehn Uhr hatten Magnus und seine Begleiter die Hürde erreicht und fanden die Bauern des Distriktes mit Tabak und Getränk ihrer harrend. Die Freude dieser Begegnung wurde aber bei weitem durch das Entzücken, das der Anblick einer langen Reiterschar von Städtern hervorrief, überflügelt, die, um einen Feiertag zu begehen, ihnen schnell vom Tale aus entgegengeritten kamen.

Eine halbe Stunde später erblickte Magnus Oskar und Thora außerhalb der Hürde, da er jedoch den Moment gerade knietief in einer zitternden blökenden Schafherde stand, konnte er nur mit der Hand winken und versuchen, ihnen seine Grüße zuzurufen. Er merkte jedoch, daß es ihm unmöglich war einen Laut herauszubringen, irgend etwas schien ihm die Kehle zuzuschnüren; Oskar jedoch rief ihm ein Willkommen zu und er dachte bei sich: »Was für ein Mann er geworden ist und welch eine männliche Stimme er hat!«

Während der nächsten drei Stunden stand Magnus geschäftig gebückt da, um die Schafe zu trennen und Streitigkeiten zwischen den Bauern zu schlichten. Während der Arbeit jedoch sah er die Städter ihre Zelte errichten und ihre Feuer anzünden, um das Wasser zu kochen. »Thora ist da,« war sein einziger Gedanke und er beseligte ihn.

Am Nachmittag um zwei Uhr waren die letzten Schafe getrennt. Die Schäfer trieben ihre Herden in verschiedenen Richtungen fort; das Blöken, Bellen und Schreien erstarb in der Entfernung, als Magnus beschmutzt, verbrannt und unrasiert sich den Zelten zuwandte.

Die Städter hatten ihre Mahlzeit beendet; ihre Feuer schwelten im Sonnenschein fort, und sie hatten auf einem ebenen Stück Grasland zu einer Gitarre zu tanzen begonnen, als Magnus zu ihnen trat und nach Oskar fragte, aber nach Thora ausschaute. Irgend jemand sagte ihm, sie seien, um einen Spaziergang zu machen, fortgegangen, und Magnus war froh darüber, denn nun würden sie sich unbeobachtet begrüßen können.

Er beschattete seine Augen, um das Tal hinabzublicken und schwang sich, in dem Glauben, am Fuße des Hügels zwei Gestalten zu erkennen, auf den Rücken eines nahebei grasenden Pferdes und ritt, vor lauter Glück eine Melodie summend, ihrer Richtung zu.

Nach einigen Minuten war er fest überzeugt, Thora und Oskar zu sehen und fing zu rufen an. »Hallo!« schrie er, ohne eine Antwort zu bekommen. »Hallo!« schrie er nochmals, jedoch wieder erfolglos, und alles blieb stumm abgesehen von dem Gitarrengeklimper hinter ihm.

»Hallo! Hallo! Hallo!« aber nichts wie seine eigene in den Bergen widerhallende Stimme tönte zurück.

Oskar und Thora saßen auf der sonnigen Seite eines Felsens, der wie ein schwarzer Erdhügel vom Fuße des Gebirges emporzusteigen schien, in Wirklichkeit aber der Schlund eines ausgebrannten Vulkanes war. Magnus glaubte zu erraten, was sie dort trieben. Sie würden Steine in den Krater hinabwerfen und auf den Klang ihres Falles horchen. Deshalb hatten sie ihn auch überhört, trotzdem er so laut gerufen hatte. Schon gut; er wußte, was er tun wollte, einen Spaß wollte er sich mit ihnen machen und sie überraschen. Von der anderen Seite wollte er den Felsen hinaufkriechen und plötzlich wie aus dem Abgrund emporgewachsen vor ihnen stehen.

In dieser Absicht machte er einen Umkreis um den Krater und ritt an der schattigen Seite denselben hinauf. Er war nun den beiden oben Sitzenden ganz nahe, aber noch hörten sie ihn nicht und so glitt er leise vom Sattel herab und schlich sich, die Zügel dem Pony über den Kopf werfend, hinauf und fing an so geräuschlos wie seine dicken Stiefel es auf dem Gerölle vermochten, den Felsen zu erklettern. Schwerer noch wurde es ihm, sich bei dem Gedanken an ihre Gesichter, wenn er wie ein Geist aus der Erde gezaubert vor ihnen stehen würde, des lauten Lachens zu enthalten.

Hände, Füße und Kniee benutzend, hatte er den halben Fels fast erklommen, als er Oskar sprechen hörte und anhielt um zu lauschen.

»Aber weshalb hast du eingewilligt?« fragte Oskars Stimme.

Thora antwortete nicht, und nach einem Augenblick wiederholte Oskar: »Weshalb Thora?«

Dem folgte ein leises Gemurmel unverständlicher Worte und darauf sagte Oskars Stimme:

»Weil dein Vater es wünschte? Du hast aber doch wahrlich dein Leben selbst auszuleben, Thora. Bei allem töchterlichen Gehorsam bist du doch ein selbständiges Wesen, und die Zeit kommt für dich, wo du mit eignen Flügeln fliegen mußt, wie wir hier sagen. Weshalb denn nur hast du eingewilligt?«

Magnus fühlte seine Finger den Felsen fester umklammern und beugte sich vor, um Thoras Antwort aufzufangen. Aber wieder trafen nur dasselbe leise Gemurmel unverständlicher Worte und dann Oskars Stimme sein Ohr.

»Magnus? Unzweifelhaft. Keine Silbe will ich gegen Magnus gesagt haben – Gott behüte! – aber Liebe – gegenseitige Liebe – ist die einzige Grundlage für eine echte Ehe und wenn du Magnus nicht liebst – nicht wahrhaft und aufrichtig liebst, wie du sagst – weshalb hast du ihn zu heiraten eingewilligt?«

Magnus fühlte den Boden unter seinen Füßen wanken. Hätte er sich nicht am Felsen angeklammert, würde er bis zum Fuße desselben hinabgerollt sein. Er schien mit seiner ganzen Seele zu lauschen, konnte aber außer Thoras herzzerbrechendem Schluchzen nichts weiter verstehen.

Dann ertönte Oskars Stimme von neuem, doch leiser und zärtlicher als vorher. »Wie schändlich von mir, Thora, dir Tränen zu erpressen! Das wollte ich nicht, Liebste. Aber hast du dich nie gefragt, was das Ende sein wird, wenn du Magnus heiratest, und herausfindest, wenn es zu spät ist, daß du jemand anders liebst?«

Nach diesen Worten durchklang ein anderer Ton Thoras Schluchzen, ein Ton der Freude neben dem des Kummers, und Magnus klomm – unbewußt – den Felsen höher hinauf.

»Was meintest du, Thora? Sag es mir, Liebste; sag es mir – sagtest du, du hättest es schon herausgefunden?«

Und dann brach Thora unter leidenschaftlichem Schluchzen endlich in die Worte aus: »Du weißt, daß ich das habe, Oskar,« und darauf folgte ein entsetzter Schrei.

Thora hatte sich erhoben, um auf Oskar, der schon stand und ihr die Arme entgegenbreitete, zuzuschreiten, als sie Magnus mit schreckenerregendem Gesicht, starren Augen, geöffneten Lippen und keuchendem Atem hinter ihm erblickte. Oskar, der, um Thoras angstvollem Blick zu folgen, sich umgewandt hatte, schien beim Anblick Magnus' innerhalb eines Momentes zusammenzuschrumpfen und kam sich wie ein geprügelter Schuljunge vor.

»Bist du – es – wirklich?« stammelte er mit einem gezwungenen Lächeln, Magnus jedoch sah und hörte ihn nicht.

Er hörte, sah und fühlte den ersten Moment nichts anderes als daß er, ein Mensch von furchtbarer Kraft und Wut, in Gemeinschaft mit zweien, die ihm die Liebsten auf der Welt gewesen, ihn hintergangen und betrogen hatten, am Rande eines Schlundes stand, der tief wie die Hölle und schweigsam wie das Grab war. Im nächsten Augenblick jedoch sah er auf Thoras Gesicht einen Ausdruck, der ihn an Hans, den Seemann erinnerte; solch ein Blick hatte ihn aus dessen Augen getroffen, als er von ihm überwältigt mit zerbrochenem Rücken am Boden lag. Eine Geisterhand schien seine Schulter zu berühren, und die entsetzliche Versuchung war vorüber.

Tiefes Schweigen herrschte einige Sekunden, das nichts als die schnellen Atemzüge der drei unterbrachen, und dann kehrte Magnus die Stimme zurück – ein erstickter Ausruf – er überhäufte Thora mit lauten Vorwürfen.

»Was soll dies heißen?« fragte er. »Nur erst vor sechs Tagen bin ich von dir geschieden und nun finde ich dich so wieder? Rede! Kannst du nicht sprechen?«

Thora aber konnte nur schluchzen und stöhnen und Oskar, der versucht hatte, allen seinen Mut wieder zusammenzuraffen, trat zu ihrer Verteidigung vor. »Es ist nicht Thoras Schuld, Magnus. Wenn irgend jemandes, so ist es die meine und du mußt dich mit deinen Vorwürfen an mich wenden.«

»An dich?« rief Magnus, sich ihm zukehrend. »Wer bist du überhaupt, sag' mir erst? Ein Mensch, der seinen eignen Bruder verrät. Bist du deshalb nach Hause zurückgekehrt, um Streit und Hader zu stiften und mein ganzes Glück zu vernichten? Weshalb in Gottes Namen bist du nicht geblieben, wo du hergekommen bist?«

»Magnus,« sagte Oskar, sich zu beherrschen versuchend, »du hast kein Recht, derartig mit mir zu sprechen, du mußt nicht reden, als ob ich dir Thoras Liebe gestohlen hätte – denn –«

»Was sonst etwa hast du getan? Wenn nicht das – was sonst vielleicht?«

»Denn Thora hat dich nie geliebt – nie – so leid es mir auch tut, es sagen zu müssen – sehr leid –«

»Zum Teufel mit deinem Mitleid!«

»Und zum Teufel mit deiner Unverschämtheit!« rief Oskar. »Wenn du die Wahrheit nicht schonend enthüllt haben willst, dann höre sie unverblümt – Thoras Verlöbnis mit dir ist nichts anderes als ein elender Handelsvertrag zwischen ihrem und unserem Vater, durch den sie wie eine Sklavin erkauft und verkauft worden ist.«

Der Hieb traf. Magnus fühlte die darin enthaltene Wahrheit; er versuchte zu sprechen, ohne es anfänglich zu vermögen und stammelte endlich:

»Davon weiß ich nichts. Ich weiß nur, daß ich Thora heiraten und daß in zwei Tagen unsere Verlobung stattfinden sollte.«

Dann sagte Thora schüchtern und mit zitternden Lippen und bebender Stimme: »Die Schuld lag nicht nur an mir, Magnus – du weißt, daß sie es nicht tat. Die andern hatten alles unter sich abgemacht, und ich hatte keine Stimme in der Angelegenheit. Ich bin nie gefragt – nie zu Rate gezogen worden.«

»Ich selbst aber habe dich gefragt, Thora.«

»Nachdem alles bestimmt und abgemacht war, Magnus.«

»Aber wenn du es mir damals nur gesagt hättest, Thora, wenn du mir gesagt hättest, daß es gegen deinen Wunsch sei – daß du mich nicht lieben könntest –«

»Ich wußte es damals noch nicht, Magnus.«

»Du wußtest es nicht, Thora?«

»Ich wußte nicht, daß die Liebe, die ich für dich empfand, nicht die echte sei, daß es eine ganz verschiedene Liebe gäbe, und daß ein Mädchen, ehe sie sich für Glück und Unglück und bis der Tod sie einst scheidet, mit einem Manne verbindet, denselben von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit ihrer ganzen Kraft lieben sollte.«

»Und kennst du diese Art Liebe jetzt, Thora?« fragte Magnus, und Thora stammelte »Ja.«

Das eine Wort erschien Magnus wie das Grabesgeläute seiner Liebe. Verloren starrte er vor sich hin und murmelte leise: »Mein Gott! Mein Gott!«; und darauf brach Thora gänzlich zusammen.

Einige Augenblicke herrschte Schweigen. Magnus kämpfte einen furchtbaren Kampf. Er sagte sich, daß diese beiden doch schließlich auch eine Stimme hätten. Daß es eine Entschuldigung und Rechtfertigung für sie gäbe. Daß sie einander liebten und vielleicht nicht anders handeln konnten als wie sie getan hatten – während er – er, der sich für den Beleidigten hielt – wirklich derjenige war, der im Wege stand.

Als Thora zu weinen aufhörte, blickte Magnus auf und sagte in einer jämmerlich heiser und trocken klingenden Stimme:

»So ist also alles zu Ende, scheint's und kein Ausweg?«

Niemand sprach, und Magnus fuhr fort: »Nun, kein Mensch, glaube ich, stirbt an gebrochenem Herzen, und so werde auch ich wohl darüber hinweg kommen.«

Die anderen schwiegen noch immer, und Magnus blickte von Oskar auf Thora und sagte ganz einfach: »Aber was soll nun werden? Wenn alles zwischen Thora und mir aus ist, was soll dann werden?«

Keiner von ihnen antwortete, und so wandte er sich an Thora und sagte: »Dein Vater wollte bis zu unserer Rückkehr den Kontrakt fertig haben, hast du das Herz, ihn zu bitten, ihn zu vernichten?«

Sie erwiderte nichts. »Du hast es nicht – ich weiß, du hast es nicht – dein Vater würde dir nie vergeben – nie.«

Dann wandte er sich an Oskar: »Der Gouverneur trägt sich mit Plänen über eine Teilhaberschaft – kannst du sie erfüllen – wenn ich sie vereiteln sollte? – Nein? Ist es unmöglich?«

Oskar blieb stumm, und Magnus sagte nach einem Augenblick: »Dann muß ich vermutlich den ersten Schritt tun. Aber das ist vielleicht nur in der Ordnung, da ich der erste Stein des Anstoßes bin, der aus dem Wege geschafft werden muß.«

»Sag' das nicht, Magnus,« rief Thora.

»Weshalb nicht? Besser die bittere Wahrheit als eine überzuckerte Lüge, Thora.«

Thora senkte den Blick und Oskar wandte sich zur Seite; sie hörten Magnus' Fußtritt auf dem Gestein, wie wenn er fortginge, wagten aber nicht, aufzublicken und ihm ins Antlitz zu sehen. Einen Moment darauf blieb er stehen und sprach noch einmal:

»Als ich das Gebirge herabkam, dachte ich, wir würden vereint heimgehen – alle drei zusammen – aber vielleicht ist es besser, wir tun das nicht. Außerdem, wenn ich den ersten Schritt in der Angelegenheit machen muß, ist mein Weg mir vorgezeichnet, und ich bedarf der Einsamkeit, ihn mir zurecht zu legen.«

»Was hast du vor?« fragte Oskar.

»Gott weiß es,« sagte Magnus. »Er hat die Fäden für uns verschlungen, er muß sie wieder entwirren.«

Sie hörten seine schweren Stiefel auf den fortrutschenden Steinen, wie er den Felsen hinabstieg; sie hörten ihn, wie er, sich in den Sattel schwingend, freundlich mit seinem Pferde sprach, sie hörten den Knall seiner langen Zügel, wie er sie über den Kopf des Pferdes schwang und dann sahen sie ihn, so weit sie es durch ihre tränenumflorten Blicke vermochten, tief über des Pferdes Nacken gebeugt über die Ebene dahinfliegen.

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