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An Herrn Geheimerath von Ittner.

(Bei Anlaß seiner Abreise in die Schweiz als badischer Gesandter.)

Se b'hüetich Gott der Her, und zürnet nüt!
Me schwetzt, wie eim der Schnabel gwachsen isch.
Gern chönnti's besser, aber 's will nit goh.
Doch was vom Herze chunnt, isch au nit schlecht.

Der Chrüterma vo Badewiler Es ist Herr Geheimrath Gmelin darunter verstanden, berühmt durch seine Flora badensis, den Herr von Ittner, als Freund dieses Studiums, auf dessen botanischen Wanderungen zuweilen begleitete. het
Mer's mengmol gseit, und gfluecht derzue, es soll
Kei Hypnum Eine Art Laubmoos. meh, kei Carex Riedgras. in der Welt
Vor sini Auge cho (der Teufel weiß,
Sin's Buebe oder Meidli), wenn e Ma
Wie Ihr in siebe Here Ländere seig.
I wills nit repetiere. Besser wär's,
Der Chrüterma hätt's au nit gseit; es isch
Mit so'me Fluech nit z'spaße. Het's der Recht'
Zuem Unglück ghört, se glänzt mim Chrüterma
Kei Sternli meh vom blaue Himmelszelt,
Kei Blüemli meh im grüene Mattegrund.
Du arme Chetzer, Carex, Hypnum schießt
Dim Aug ergege, wo de stohsch und gohsch.

I mach kei Gspaß, es isch mer selber so,
Und woni näumen ane lueg, se stoht,
Was hent der gmeint? e Hypnum? nei se stoht
Libhaftig Euer Bildniß vor mim Aug,
So fründlig und so lieb; und stirbi morn,
Und siehnich nümme bis am jüngste Tag,
Se chummi in mim goldne Sunntigrock,
(Es heißt, mer werden alli neu gstaffiert),
Und sag mim Kamerad, wo mit mer goht:
»Isch sell nit der Her Ittner, wo im Duft
»Dört an der Milchstroß goht? Jez buckt er si,
»Und bschaut e Blüemli, 's wird Dudaim Eine aus der Bibel bekannte Pflanze, nach der Meinung der Exegeten Alraun oder Mandragoras. si.«
Druf laufi, was i laufe cha, d'Stroß uf;
Der Kamerad blibt z'ruck, er chunnt nit no.
Druf sagi: »Mit Verlaub! I mein emol,
»Der seigets. Hani nit vor langer Zit
»Beim Kaiserwirth e Schöpli mitich gha?
»Wie hent der gschlofe? Wohl? Der Morgen isch
»So heiter. Wemmer nit e wengeli
»Do ane sitze zue dem Amarant?«

Jez bhüet ich Gott und spar ich frisch und gsund
Uf Euer lange Berg- und Schwizer-Reis.
's het d'Milchstroß uf, am jüngste Tag, no Zit
Wohl hunderttausig Johr, und isch denn dört
Viel schöner echt, as an der Limeth Gstad?
Wie glitzert uffem See der Silberstaub!
Wie wechsle hundertfältig Farb und Glanz,
Pallästli, Dörfer, Chilchthürn, Bluemegstad
Am Ufer her, und wie ne Nebel stigt
Dört hinte d'Nagelflue mit ihrem Schnee
Zuem Himmel uf durs Morgeduft! Es schnuuft
Meng Geißli dört und menge schöne Bock.

Nu gunnich Gott der liebi Freude viel
Mit eue brave Fründen in der Schwiz,
Und grüeßet mer der Wiese Gschwisterchind,
d'Frau Limeth, und vergesset 's Heimcho nit;
's sin herwärts Schwarzwald gar viel bravi Lüt,
Und hennich lieb, und schöni Jümpferli
Me seit, si heiße Muse) warten au
Am Treisamgstad. Es heißt, Ihr seiget jo
Ihr Vogtma z'Friberg, und sie singe schön,
Und rede mittich allerlei; 's verstands
Ke gmeine Ma, und menge Pfarer nit.


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