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Das Land und die Sprache fingen an, sich zu erheben: es kam klingendes Laubholz, es kamen immer vollere Vokale. Die Sprache wird runder, der Akzent und die Menschen nehmen einen entschiedenen Charakter an, es nähert sich Braunschweig. Man kommt in das halb trockene, halb wunderlich blaugrüne Tal von Helmstedt und ist in Norddeutschland. Wie geographisch, so ist Helmstedt auch historisch ein Grenzpunkt deutscher Mannigfaltigkeit. Es war eine Zeitlang das Zentrum unserer Gelehrsamkeit, namentlich der theologischen. Was noch zu erklären war über die Poststationen des Himmels, das nahmen die protestantischen Helmstedter vor. Und die Herren Professoren haben gearbeitet wie die Taglöhner, das muß ihnen der Neid lassen, sie haben ihre Besoldung abgedient. Die armen Erdgeister – jetzt zeichnet sich Helmstedt durch Pfefferkuchen aus.
Der Harz ist die letzte Anstrengung, Deutschland vor dem Meere zu retten. Um ihn herum, als seine näheren und ferneren Vorposten, sind die Braunschweiger gelagert, Hüter der Erde, Verteidiger des reellen Bodens, Leute, die fest auf ihren Füßen stehen. Der braunschweigische Stamm gehört zu den ehernsten Deutschlands: starke Muskeln, solider Knochenbau, kalter, zweifelloser Mut, rücksichtslose Grobheit sind das unveräußerliche Eigentum dieser Guelfen. Es ist nie anders gewesen, als daß ihre Fürsten echt braunschweigisch mit der Faust dreinschlugen, wenn es irgendwo stockte, und daß die übrigen Bewohner das natürlich fanden und ebenfalls die Fäuste erhoben gegen jeden etwaigen Widerspruch. Von Heinrich dem Löwen bis zu dem bei Quatre-Bras gefallenen Friedrich Wilhelm hatte Braunschweig kühne Fürsten. Vom Brande Bardewieks bis zur überstürzten Schlacht bei Ligny schlugen die Braunschweiger kühn und unerschrocken tot, was ihnen in den Weg kam. Und ließen sich auch kühn und unerschrocken totschlagen. Und so hat sich ein strenges Selbstgefühl vom Vater auf den Sohn vererbt. Jeder einzelne imponiert dem Fremden durch eine gewisse innere Zuverlässigkeit.
Ernst und Entschlossenheit künden sich schon in den Trachten der Landleute an: breit aufgekrempte, schwarze Hüte beschatten dunkle, ernste Gesichter. Viel weniger als in den umliegenden Ländern sieht man hier das norddeutsche Blond. Dunkel sind alle Schattierungen des Braunschweigers, sonnverbrannt, schweigsam wie ein spanischer Emigrant geht der Landmann in seiner düstern Tracht. Jeder trägt ein schwarzes Halstuch, einen tiefdunklen Rock, mit rotem Fries gefüttert und mit massiven Bleiknöpfen besetzt. Nur im heißen Sommer wird über die schwarze Untertracht ein Leinwandkittel gezogen. Es lebt hier ein kleiner abgeschlossener Stamm des deutschen Volkes. Braunschweig ist das Vaterland der deutschen Frachtfuhrleute. Jeder kennt den ungenierten Ton und die unzweideutigen Äußerungen eines Frachtfuhrmannes. Sie sprechen nie ein Wort zuviel und geben nie einen Schlag zuwenig. Manchmal aber machen sie es umgekehrt.
Ich glaubte in Spanien zu sein und redete zur lächelnden Jerta lateinisch. Sie schlug mich auf den Mund und ließ die Finger so lange ruhen, daß ich sie küssen konnte. Leider natürlich nur die Finger. Ich sah, sie machte Fortschritte. Die Alte sah es auch. Sie fragte mich, da unsere Reise nun doch zu Ende gehe, nach meinem Charakter.
Diese Frage hatte sie nämlich in Köthen gelernt; ich habe diese anhaltinische Begebenheit zu erzählen vergessen: man hielt uns am Tore an und fragte nach den Namen. »Wie heißen Sie?« »Soundso.« »Was haben Sie für einen Charakter?« »Einen sanguinischen.« »Wie?« »Sanguiniker.« Pause.
Der Korporal bemüht sich, das Wort zu schreiben; tritt zurück, denkt nach, versammelt die Wache um sich und teilt seinen Kameraden das Wort mit. Sie nehmen die Pfeifen aus dem Munde und denken angestrengt nach. Jerta wirft unzweideutige Blicke des Mißtrauens auf mich, die Alte stößt sie wiederholt mit dem Ellenbogen an und ist sehr blaß. Die Konferenz der Wache löst sich unter Kopfschütteln auf. Der Korporal liest noch immer an dem Worte und erklärt mir dann langsam, er stehe da statt seines Fürsten, der alle Morgen zum Frühstück den Charakter der Durchpassierenden wissen müsse. Mein Charakter sei durchaus nicht gangbar, kein vernünftiger Mensch wisse, was damit anzufangen, ich sollte mich deutlicher erklären.
Ich schrieb ihm auf einen Zettel: »The ghost of Banquo« und befahl dem Kutscher, zum Teufel zu fahren.
Der Korporal rief die Wache ins Gewehr, der Kutscher fuhr, die Musketen polterten, das Kriegsgeschrei lärmte, ein Gassenjunge schrie Hurra, die Alte bat mich auszusteigen, denn sie legten die Gewehre an, der Kutscher lachte, ich lachte. Jetzt, vor Braunschweig, dachte die Alte noch, ich hätte keinen Charakter. Ich fragte sie, ob sie Herrn Peter Schlemihl kenne, der keinen Schatten, aber vortreffliche Stiefel habe. Darauf sah sie mich so dumm wie möglich an. Braunschweig erschien und rettete mich vor der Inquisition.
Durch Grün und neben Gärten fährt man hinein. Ich drückte und küßte Jerta die Hand, als wir schieden. Sie war sanft und lieb und wollte mir gewiß ihre Adresse mitteilen, als die Alte dazwischenfuhr und sich direkt Herrn Peter Schlemihl empfahl.
Ich dachte, so groß ist Braunschweig nicht, Jerta wird zu finden sein, und habe ich erst einen weißen Hut, den Samtrock und die Manschettenhemden ausgepackt, so wird die Alte gewiß mehr Respekt vor Peter Schlemihl haben.
Es fing an zu dunkeln. Ich dichte mich gern in die Geheimnisse einer Stadt hinein und vertiefe mich gern in unbekanntes Straßengewinde. Aber soviel ich auch suchte und fragte, niemand wußte, wo die beiden Damen geblieben waren.
Es wurde Zeit, daß ich meinen Wanderstab weitersetzte. Die Leute wurden schon unruhig, was mich so lange in ihrer guten Stadt beschäftigen könne. Sie suchten nach verborgenen Motiven, denn offene sind dem Braunschweiger selbst am unwahrscheinlichsten. Er kennt den Weg zum Jäger, kennt Huchs Kaffeehaus und die Straße nach Wolfenbüttel, er weiß am besten, wie lange ein gesunder, vernünftiger Mensch diese Vergnügungen aushält.
Man schlich mir bereits des Abends nach. Es wurde mir unheimlich in Braunschweig. Ach, und mein Herz trug so sehnsüchtiges Verlangen nach Jerta und ihren weichen, leis' geöffneten Lippen. Ach, und niemand kannte sie. Umsonst ging ich mit Todesverachtung alle Abend ins Theater, streifte auf allen Galerien herum, beschrieb jedem Eckensteher ihr Äußeres.
Als ich an einem hellen Mittag in der Wehnderstraße an einem hübschen Hause vorbeiging, sah ich eine Dame neben einem Herrn im offenen Fenster stehen. War das nicht Jerta? Beim Propheten, das war ihr voller Nacken. Sie drehte mir den Rücken zu. So bogen sich ihre Schultern, nur ihr konnte diese üppige Taille gehören. So weiß und verführerisch war nur ihr Fleisch; so lockten nur ihre dunklen griechischen Locken. Sie wendete sich ein wenig nach dem Manne hin. Jawohl, das war ihr Profil. Sie fuhr mit der schönen vollen Hand dem Herrn ins Haar, sie küßte ihn auf die Augen. Und ich stand einsam auf der Straße.
Ich gebe den Tag nicht eher auf, als bis es Nacht ist. Spornstreichs ging ich auf die Haustür zu. Sie war verschlossen, eine Klingel nicht zu sehen. Mein Rütteln war umsonst. Leider bin ich kein Simson, obwohl eine Treppe hoch Delila lockte. Sie sah herunter mit ihrem Schatz, wir sahen einander in die Augen. Wahrhaftig, sie kannte mich nicht mehr, weil sie heute so schön war. Und doch trug ich meinen weißen Hut, den Samtrock und ein Manschettenhemd. Ich sah es mit Entsetzen, der Mann neben ihr war viel hübscher als ich. Ich sah, wie ein wunderliches Lächeln über ihr Gesicht flog. Blöde bin ich nicht, namentlich wenn mich ein überflüssiger Liebhaber reizt. Ich sah die beiden Leute keck an und fragte, ob nicht hier ein Zimmer zu vermieten sei.
Jerta lachte laut. Wahrhaftig, das war ein ausländisches, mir unbekanntes Lachen. Der Mann antwortete, der Arzt wohne in der Schützenstraße Nr. 17.
Da ich sah, daß sich der Mensch auch mit Witz beschäftigte, zog ich mich zurück und suchte nach der Post. Ich mußte fort, mein Herz mußte anderweitig zu hoffen und zu fürchten haben, denn mein Herz braucht Mädchenaugen, wie mein Kopf Bücher.
Die Post ward bestellt, ich wollte noch Lessings Grab sehen und zu Mittag essen. Literarische Notabilitäten gibt es in Braunschweig nicht. Klingemann, zwar nicht Deutschlands bester Dichter, aber vielleicht sein bester Theaterdirektor, ist tot. Griepenkerl, der harmonische Ästhetiker mit den feinen paradoxen Aussprüchen, war nicht zu Hause. Jerta war nicht zu finden – was sollte ich noch zu Braunschweig!
Ich aß zuerst, Lessing war kein Schwärmer und nahm mir das gewiß nicht übel. – Man weiß nicht genau, wo Lessing liegt. Der Küster mutmaßte nur den Ort, wo Gotthold Lessing begraben sei. Das wirft auf diesen unromantischen Didaktiker ein romantisches Licht. Es ist vielleicht in unserer ganzen Literatur niemand ohne Poesie so poetisch geworden als Lessing, der Herkules der deutschen Halbgötter. Jedes Wort Lessings war eine Tat. Die Summe dieser Taten machte ihn groß. Es war Lessing, der das erste deutsche Lustspiel schrieb, das heute noch nicht übertroffen ist. Es war Lessing, an dem jeder Zoll vernünftig war. Es war Lessing, der das Wort von der deutschen Barbarei widerlegte und unsere Bildung wieder gesellschaftsfähig machte in den europäischen Salons.
»Erlauben Sie«, sagte der Küster, »Lessing war ein Bibliothekar in Wolfenbüttel, das ist zwei Stunden von hier.«
Ging sie da nicht vor mir am Arme jenes langberockten Mannes? War das nicht Jerta, die um die Ecke bog? Ich stürzte hinterher, sie gingen rasch und traten in ein Haus. Atemlos kam ich davor an. Ich wollte warten, bis beide wieder herausgingen. Es war die letzte Viertelstunde vor Abgang der Post. Ich überlegte, ob ich mein Postgeld und meine Sachen im Stich lassen sollte. Ich faßte einen heroischen Entschluß, setzte mich auf die Bank vor dem Haus und hüllte mich in meine Träume und Tugenden. Es gingen viel Leute in das Haus. Endlich kam auch der Postbote, der meinen Mantelsack aus dem Gasthofe geholt hatte. Er ermahnte mich dringend zur Eile und ging in das Haus. Kühn folgte ich ihm, vielleicht verhalf mir das zum Ziele. Plötzlich stand ich vor dem Postwagen. Das Haus hatte zwei Eingänge. An der anderen Seite saß Jerta im Postwagen und lachte. Ich stürzte in die Kutsche, machte mein Kompliment, fragte, wie es ihr ginge, warum sie mich vorhin nicht gekannt habe. Ich sprach eine Viertelstunde ununterbrochen, als wir schon vor der Stadt waren, hatte sie mich immer noch nicht einmal angesehen und noch nicht ein Wort geantwortet. Als ich noch mitten im Erzählen war, nahm sie ein Buch aus ihrem Strickbeutel und fing an zu lesen.
Meine Nachbarn sahen mich besorgt an, Jertas Begleiter war eingeschlafen, ich verstummte. »Werden Sie in Halberstadt bleiben?« fragte ein Nachbar den anderen.
Halberstadt? Ich fühlte mir den Puls und faßte an die Nase, um zu sehen, ob ich nicht träumte. Mein Nachbar rückte noch weiter von mir und sah mich scheu an. Ich bemerkte, wie er den übrigen mitleidig zunickte.
Damit ich ihm beweise, die Dinge seien verrückt, nicht ich, fragte ich ihn höflich: »Wohin reisen Euer Wohlgeboren?« »Nach Konstantinopel«, stammelte er.
Großer Gott, ich war in einen Narrenkasten geraten. Erschöpft lehnte ich mich zurück und schloß die Augen. Ich war entschlossen, die Welt gehen zu lassen, wie sie wollte. Ich wollte nicht mehr regieren helfen.
Jerta hatte bis jetzt kein Wort gesprochen. Ich wurde vollkommen unsicher, und es stieg mir zum ersten Male der Gedanke auf, daß ich mich irren könne. Schon lange saß sie verschleiert mir gegenüber. Ich suchte ihren Fuß, um eine Korrespondenz anzuknüpfen – vergeblich umkreiste ich ihn von allen Seiten, er war unzugänglich. Allerdings kam er mir kleiner vor, als da ich ihm hinter Radegast im Lande Anhalt zum ersten Male begegnet war. Indes lag der Irrtum sehr nahe, wer kann sich so genau auf das Gefühl seiner Füße verlassen. Aus Ärger setzte ich den meinen auf den ihren. Sie regte sich nicht. Nach einer kleinen Weile zog sie den ihren langsam zurück und setzte ihn tapfer auf den meinen. Wir schaukelten einander, der hannoversche Klempner sprach von der Polarität, die er dem Sultan vortragen solle. Die Zigarre von Jertas Begleiter ging aus, er warf sie aus dem Wagen und legte sich wieder in die Ecke zum Schlafen zurecht. Es wurde ganz dunkel. Ich legte mich vorneüber, als wollte ich köpflings schlafen oder träumen und eroberte zwischen den Mantelflügeln die Hand Jertas. Sie widerstrebte nicht, als ich ihr den Handschuh herunterstreifte und sie küßte. Wahrlich, auch die Hand war feiner und zarter. Kein Gegendruck, obwohl sie warm wird unter meinen Küssen.
Wir mußten aussteigen, um die Post weiter zu bezahlen. Die Dame schlug ein wenig den Schleier zurück: es war doch nicht Jerta. Ich fragte sie dringend, warum sie denn nicht sprechen wolle. Zum ersten Male sah sie mich an, so gleichgültig wie der ausdruckslose Mondschein. Aber den Mund öffnete sie nicht. Ihr Begleiter legte stumm ein Goldstück hin und strich ein, was man dafür herausgab.
Ein dunkler, tiefer Schlaf lag über dem Postwagen. Wer mit der Schnellpost gefahren ist, erinnert sich gewiß mit Interesse des höchst charakteristischen Anblicks, wenn die ersten Tagesstrahlen in die qualmende Kutsche fallen. Alle Häupter der Passagiere hängen welk vorne herunter auf die Brust oder auf die Seite. Selten schläft einer des Morgens im Postwagen mit Energie, er müßte denn ein sehr routinierter Reisender sein. Alles baumelt am Körper, der Mund ist halb geöffnet, damit kein Atom der noch rückständigen geringen Lebensluft dem Schläfer entgehe. Die Gesichtsfarbe ist offenbarungsgleich, ins trockene Gelb spielend, die Haare sind verwirrt, die Lippen unnatürlich geschwellt. Alle Sorgen, die den Passagier in den letzten Tagen beschäftigt haben, laufen hastig durch die Stirnfalten. Halbdunkle Träume stolpern an dem wankenden Körper auf und nieder. Niemand schläft mehr richtig, aber niemand hat ausgeschlafen. Niemand hat den Mut zu erwachen. Der und jener riegelt das Augenlid ein wenig auf, um zu sehen, ob es schon Tag sei.
Der Klempner machte einen flinken Versuch, die Augen zu öffnen, schloß sie aber schnell wieder und drückte das Gesicht in die Ecke. Wenn sich einer energisch wach gemacht hätte, hätten sich die anderen bald unterworfen und sich ermuntert. Ich hatte keine Lust, den ersten Mann zu spielen, die schlaffen Gesichter amüsierten mich.
Sah ich recht? Wahrlich, hinter dem Schleier lebten Jertas Augen und richteten sich starr auf mich. Es war etwas Gespensterhaftes darin, allein mit diesen Augen im Wagen zu sein. Sie zog den Handschuh aus und fuhr sich mit der Hand über Augen und Gesicht, wie eine Mohammedanerin, die sich pantomimisch wäscht. Ich schwieg und sah ihr entschlossen zu. Und siehe, sie schlug den Schleier zurück. Es war ein junges, nettes Mädchen, das den Postgesetzen nicht verfiel: Sie sah frisch wie Morgentau über geröteten Wangen aus klaren Augen. Offenbar war sie seit Radegast jünger geworden. Die Züge waren heut viel weicher. Vielleicht kam es auch daher, daß ich mich in das Buch ihres Gesichtes schon ein wenig hineingelesen hatte und bekannter geworden war. Ein plötzliches Leuchten ging durch den Stern ihres Auges, sie streckte mir die warme Hand hin und sah mich groß an. Ich führte die Finger langsam an meinen Mund und berührte sie kaum mit den Lippen. Darüberhin aber verlor ich meinen Blick in den ihren. Nichts veränderte sich in ihrem Gesicht. Ihr Begleiter regte sich: die Hand floh, der Schleier fiel. Mit Erstaunen sah ich, daß der Klempnermeister aus wäßrig lachenden Augen zusah. Sowie er sich überrascht merkte, kniff er die Augen zu und gab sich die überflüssige Mühe, ein einfältig Gesicht zu machen. Den kleinen Körper ließ er wie einen Eierkuchen zusammenfallen. Ich gab ihm einen Rippenstoß, daß er in die Höhe flog und drohte ihn mit unzweifelhafter Gebärde. Er depressierte durch verneinendes Schütteln aller Glieder, nahm meine Hand und drückte sie hannöverisch. Es ging den Berg nach Bernburg hinunter. Die Saale und ein paar Berge versuchen die ausdruckslose Landschaft zu beleben. Wir machten Station, die Frau Wirtin half den Herren, der Wirt den Damen aus dem Wagen. Wir tranken Kaffee, schüttelten den Schlaf aus den Haaren. Ich ging an Jerta vorüber, drückte ihren heißen Arm, daß sie zuckte, und fragte den Wirt, ob Anhalt nicht preußisch sei.