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S.
Der Anteil der Gardes-françaises am Kampfe um die Bastille.

Am Nachmittage des 14. Juli, unmittelbar nach dem Falle der Bastille, erschienen ein Dutzend Bürger in der Rue des Vieux-Augustins belegenen Wohnung des Cousin Jacques – das war der nom de guerre Beffroy de Reignys – und forderten den bestürzten Literaten auf, mit ihnen nach dem Stadthause zu kommen, um einen Bericht über die Belagerung und Einnahme des alten Staatsgefängnisses aufzusetzen. Vergebens gab der Chansonnier zu bedenken, daß er sich noch nie im historischen Genre versucht habe, die Deputation nahm ihn einfach beim Kragen und führte oder vielmehr schleppte ihn ohne weitere Umstände in den Hof des Stadthauses, der mit Bürgern und Gardes-françaises angefüllt war. Dort verfaßte Beffroy den geforderten Bericht nach den Angaben der Menge in der Weise, daß er jeden Satz, sobald er ihn niedergeschrieben hatte, vorlas und dann je nach dem Urteile der Majorität beibehielt oder wieder strich. Auf diese Weise entstand der nachstehend wiedergegebene Précis exact , der sodann in fünfzigtausend Exemplaren gedruckt und zum Besten der Hinterbliebenen der beim Sturme Getöteten verkauft wurde.

Kurzer und genauer Bericht über die Einnahme der Bastille,
abgefaßt unter den Augen der Hauptteilnehmer, die eine Rolle bei diesem Unternehmen gespielt haben, und am selben Tage im Stadthause vorgelesen.

Vom
Verfasser des Courier des Planètes , bekannt unter dem Namen des Cousin Jacques.

Certe digitus Dei est hic. (Aus der Heiligen Schrift.)
Paraphrase: Wir haben viel gethan, aber die Vorsehung hat mehr gethan als wir.

Bei der Verwirrung, die unzertrennlich ist von so ungewöhnlichen Begebnissen, wie soeben stattgefunden haben, giebt es so verschiedene Darstellungen über die Einzelheiten dieses Ereignisses, daß das Publikum zu Anfang nur sehr unvollkommen von der Wahrheit unterrichtet ist. Hier ein genauer Bericht über die Umstände, die der Einnahme der Bastille vorausgegangen, mit ihr verknüpft gewesen und ihr gefolgt sind. Die Nachwelt wird nur mit Mühe an diese denkwürdige That glauben, wenn nicht authentische und ausführliche Berichte das Gedächtnis derselben für Zeit und Ewigkeit erhalten und sozusagen ein unvergängliches Denkmal abgeben, das diesen Zug von Heldenmut verewigt. Verschiedene Personen brüsten sich mit einer Tapferkeit, die ihnen nicht abgesprochen werden soll, so lange nicht alle Thatsachen sorgfältig zusammengestellt sind. Schenken wir einzig der Wahrheit Gehör und hüten wir uns, einen einzigen von den glorreichen Namen mit Stillschweigen zu übergehen, die bei diesem unglaublichen Ereignisse ein öffentliches Recht auf unsere Anerkennung haben.

Am Dienstag, den 14. Juli, gingen eine Abteilung Grenadiere von Rufféville und eine Abteilung Füsiliere der Compagnie Lubersac bereits seit 1 Uhr nachmittags mit dem Plane zum Angriff auf die Bastille um und suchten Mittel zur Ausführung desselben zu finden, als gegen 3 Uhr ein Bürger Namens Hulin, Direktor der Wäscherei der Königin in La Briche bei Saint-Denis, in ihrer Mitte erschien und sie mit den Worten anredete: »Meine Freunde, seid ihr Bürger? Gewiß, ihr seid es. Marschieren wir nach der Bastille! Man schlachtet die Bürger und eure Kameraden hin: die einen wie die andern sind eure Brüder. Werdet ihr dulden, daß sie dem schnödesten Verrat zum Opfer fallen?«

Die Gardes-françaises, die danach keiner neuen Aufmunterung bedurften, da sie im voraus zum Aufbruch bereit waren, setzten sich auf diese Worte hin unter dem Kommando des Herrn Wargnier, Feldwebels der Grenadiere, und des Grenadier-Sergeanten Herrn Labarthe mit einem Eifer und einer Hitze in Marsch, die durchaus des Mutes würdig waren, den sie schon bei so vielen Gelegenheiten bewiesen hatten. Ihnen folgte eine gewisse Anzahl von Bürgern, denen sich unterwegs noch viele andere anschlossen.

Sie nahmen ihren Marsch durch den Port-au-Blé, die Gardes-françaises unter dem Kommando ihrer Sergeanten, die Bürger unter dem Kommando des Sieur Hulin, dem sie einstimmig erklärten: »Sie sollen unser Kommandant sein.« Beide Abteilungen aber waren von dem nämlichen patriotischen Geiste beseelt, so daß die Befehlshaber der einen sich auch als die Befehlshaber der andern betrachten durften, obschon die militärischen Gesetze, denen gemäß der Soldat einzig und allein seinem Vorgesetzten zu gehorchen hat, in keiner Weise verletzt wurden.

Sie führten drei Geschütze mit sich, zu denen dann noch zwei weitere kamen, auf die sie am Arsenal stießen.

Man gelangte von der Seite des Cölestiner-Klosters unbehindert in den ersten Hof; dort traf man einige Invaliden, die am Morgen die Waffen niedergelegt hatten und sich den Belagerern anschlossen. Von dort drang man ohne Mühe in den zweiten Hof und so fort bis in die Höfe der Bastille vor.

Der Kampf begann am Eingang zum Salpeterhof. Man pflanzte dort ein Geschütz auf, aus dem aber nur ein Schuß abgegeben wurde, nachdem die Grenadiere und Füsiliere ein Heckfeuer eröffnet hatten.

Nach mehreren weitern Gewehrsalven der Gardes-françaises und der Bürger überschritt man den Hof und gelangte an die zweite Thorwölbung.

Dort wurde das Geschütz abermals gerichtet, und zugleich bemächtigte man sich der Kaserne der Invaliden, von wo aus man auf die Schießscharten des Schlosses feuerte, um die feindlichen Manöver zu stören.

Vergessen wir nicht, hier den Sieur Elie, Offizier beim Infanterie-Regiment der Königin namhaft zu machen, der sich kühn dem Kugelregen aussetzte und die mit Mist beladenen Wagen entfernen ließ, die man vor der zweiten Brücke aufgefahren hatte, um den Belagerern den Zugang zu verrammeln. Wie schon auf S. 105 erwähnt, waren diese mit Stroh – nicht mit Mist! – beladenen Wagen keineswegs von den Belagerten, sondern im Gegenteil von den Stürmenden in den Hof geschoben und in Brand gesteckt worden. Man hatte sie als Deckung gegen das Feuer des Platzes benutzen wollen und sie eigens zu diesem Zwecke von der Place du Marché-Beauvau (heute Place d'Aligre) herbeigeschafft, auf der damals der Strohmarkt abgehalten wurde. Die Abweichungen in obigem Berichte erklären sich aus dem Umstande, daß die Gardes-françaises erst an Ort und Stelle kamen, als der Kampf schon mehrere Stunden gewütet hatte: sie konnten daher über manche Einzelheiten nur nach Hörensagen oder nach dem Augenschein urteilen.

Um diese Zeit ließ man auch die Ketten der Zugbrücke durch Kanonenschüsse zerschmettern, um einem Verrate vorzubeugen. Diese unerläßliche Vorsichtsmaßregel wurde zuerst von dem Sieur Hulin in Vorschlag gebracht.

Man hatte den von den Wagen herabgeworfenen Mist angezündet, und dies Feuer war infolge des dicken Rauches, der den Feinden die Manöver der Soldaten und der Bürger verdeckte, den Belagerern äußerst günstig.

Ein armer Invalide, der für die Belagerer Erfrischungen geholt hatte, wurde das Opfer seines Eifers: er kam wenige Schritte von dem Feuer entfernt zu Tode.

Da der Feind jetzt mit größerm Nachdruck feuerte, drang man trotz der Gefahr, die niemand zurückschreckte, in den zweiten Hof vor und gelangte an die Brücke, die unmittelbar in die Festung führte.

Das feindliche Feuer hatte nahe an zwei Stunden gewährt, als auf dem Turme La Bazinière, dem ersten zur linken Hand, wenn man das Schloß von der Südseite her betritt, die weiße Fahne aufgepflanzt wurde.

Zur Vorsicht befahl der Sieur Hulin sechs Grenadieren, sich an die kleinen Mauerzähne der Zugbrücke zu postieren.

Da der Feind sah, daß die weiße Fahne, welche er aufgepflanzt hatte, den Bürgern und Soldaten, die das Feuer fortsetzten, kein großes Vertrauen einflößte, entschloß er sich, sich an der andern Seite der Brücke zu zeigen, und steckte ein Blatt Papier durch die Mauerlücke, das man aber wegen der Entfernung nicht lesen konnte. Ein Unbekannter holte nun eine Bohle herbei, mit deren Hilfe man sich dem Papiere nähern konnte. Dieser Unglückliche, ebenfalls ein Opfer seines Eifers, stürzte aber in den Graben und kam darin um.

In diesem Augenblicke gab der Sieur Maillard Sohn, dessen Vater Gendarm ( huissier à cheval) beim Pariser Châtelet ist, die Fahne, die er trug, in andere Hände, schritt mutig über die Bohle, um das Papier zu holen, und übergab es dem Sieur Elie und den übrigen Führern, die darauf samt allen den Belagerern, die in das Blatt blicken konnten, die Worte lasen: »Wir haben noch zweihundert Zentner Pulver, und werden die Garnison und das ganze Viertel in die Luft sprengen, wenn ihr die Kapitulation nicht annehmt.«

Diese Drohung hatte nicht den Erfolg, den man davon erwartete. Die Belagerer schossen mit ihren Musketen auf die Zugbrücke, drei Geschütze wurden vorgeschoben und gaben ebenfalls eine Salve auf die Brücke ab.

Da der Feind einsah, daß man die große Brücke zerstören wollte, ließ er die kleine Zugbrücke zur Linken des Eingangs nieder.

Trotz der neuen Gefahr, die dies Manöver des Feindes im Gefolge hatte, stürzten die Herren Hulin, Elie und Maillard auf die kleine Brücke und forderten durch lauten Zuruf die Öffnung des letzten Thores.

Die Gardes-françaises, die mitten in der Gefahr ihre ganze Kaltblütigkeit bewahrten, bildeten auf der andern Seite der Brücke Spalier, um zu verhindern, daß nicht die Menge der Belagerer sich darüber herstürze. Dies umsichtige Verfahren mitten in der Hitze des Gefechts darf nicht mit Stillschweigen übergangen werden, denn ohne diese Vorsicht würden tausende von Personen das Leben verloren haben.

Das Thor ward nun geöffnet, der Sieur Elie trat zuerst ein, und die übrigen folgten ihm, ohne daß jemandem ein Unglück widerfuhr.

Als alle in den großen Hof der Festung, der ein Rechteck von 120 Fuß Länge und 80 Fuß Breite bildet, eingetreten waren, bemächtigte sich der Sieur Maillard, der den Gouverneur kannte, zuerst von allen der Person desselben, wobei er um Beistand rief, da eben die große Brücke niedergelassen wurde. Daraufhin eilte ein Grenadier, namens Arné, herbei, nahm zusammen mit dem Sieur Maillard den Gouverneur fest und übergab ihn den Sieurs Elie und Hulin.

Herr de Launay trug einen Stockdegen mit goldenem Knopf, mit dem er sich erstechen wollte; der Sieur Arné entriß ihm denselben. In demselben Hofe befanden sich noch etwa dreißig Schweizer mit einem Offizier an ihrer Spitze.

Während das Volk hartnäckig und in wirrem Durcheinander die unverzügliche Niedermetzlung des Gouverneurs forderte, suchten die beiden Personen, die sich seiner bemächtigt hatten, ihn vor der Wut desselben zu schützen. Sie führten ihn aus dem Schloß heraus und geleiteten ihn bis auf den Platz vor dem Stadthause, nicht ohne ihren Anteil an der übeln Behandlung zu erhalten, die dem Gefangenen zu Teil wurde.

Man kennt das Schicksal dieses unglücklichen Soldaten, dessen tragisches Ende einen Eindruck hervorrief, der so lange dauern wird wie die Erinnerung an diese That.

Das ist die genaue und ausführliche Darstellung der Einnahme der Bastille. Ganz Frankreich widerhallt von dieser That des Heldenmuts; unsere Kinder werden sie unsern fernsten Enkeln erzählen, und der Fremde, der davon hört, wird erkennen, was für Männer die Pariser sind ...

Man kann nicht genug die Tapferkeit und Unerschrockenheit der Gardes-françaises bewundern, die unter der Führung der Herren Wargnier und Labarthe während einer zweieinhalbstündigen Belagerung soviel Beweise von Heldenmut gegeben haben, wie sie sonst nur die Geschichte der berühmtesten Berennungen aufweist. Nachstehend die Namen der Soldaten, die zu diesem Erfolge beigetragen haben. Die Bürger können wir nicht namhaft machen, da es unmöglich ist, sie alle zu kennen.

Drittes Bataillon, Compagnie Lubersac, Nr. 6.

Richemont, Sergeant.

Flecher, Korporal.

Débénath, Korporal.

Marneur, Kanonier.

L'Allemand, Kanonier.

Arbout, Füsilier.

Bourgeois, Füsilier.

Galy, Füsilier.

Dion, Füsilier.

Liénard, Füsilier.

Henry, Füsilier.

Oubot, Füsilier.

Cornet, Füsilier.

Lepert, Füsilier.

Haller, Füsilier.

Jonnas, Füsilier.

Kuntzemann, Füsilier.

Leroux, Füsilier.

Heitz, Füsilier.

Jouvart II., Füsilier.

Lutz, Füsilier.

Jakob, Füsilier.

Tisac, Füsilier.

Dutric, Füsilier.

L'Abattelle, Füsilier.

Secretain, Füsilier.

Drittes Bataillon, Grenadiere von Ruffeville, Nr. 11.

Wargnier, Feldwebel.

Labarthe, Sergeant.

Chouquet, Grenadier.

Fister, Grenadier.

Poulain, Grenadier.

Paul, Grenadier.

Hammesser, Grenadier.

Lutzler, Grenadier.

Heitz, Grenadier.

Moreau, Grenadier.

Gili, Grenadier.

Déser, Grenadier.

Huget, Grenadier.

Louis Davelux, Grenadier.

Pachot, Grenadier.

Roland, Grenadier.

Hubert, Grenadier.

Vachette, Grenadier.

Boisard, Grenadier.

Marchand, Grenadier.

Champenois, Grenadier.

Main, Grenadier.

Laborde, Grenadier.

Bilion, Grenadier.

Beguin, Grenadier.

Zedet, Grenadier.

Chermartin, Grenadier.

Legarde, Grenadier.

Bareu, Grenadier.

Arné, Grenadier.

Manichon, Grenadier.

Navière, Grenadier.

Courtois, Grenadier.

Delausière, Grenadier.

Leclerc, Grenadier.

Delaissé, Grenadier.

Duvillard, Grenadier.

Fleury II., Grenadier.

Der Sieur Elie ist im Triumph einhergetragen und auf dem Stadthause gekrönt worden. Man hat ihm zur Belohnung das Silberzeug der Bastille angeboten, das er hochherzig ausgeschlagen hat. Er hat mehreren Invaliden und einem Teile der Besatzung, deren Begnadigung er erlangte, das Leben gerettet, eine Genugthuung, die seinem Herzen süßer ist als alle die Lobeserhebungen, mit denen man ihn überhäuft hat.

*

So weit der Cousin Jacques. Ohne uns auf eine Erörterung der Punkte einzulassen, bezüglich derer er von dem Berichte der Belagerten abweicht, fügen wir nur noch einige Einzelheiten über Elie, den Haupthelden dieses blutigen Tages, hinzu.

Im Stadthause, erzählt Dusaulx ( p. 360), glaubte man noch immer nicht an den Fall der Bastille – »aber das plötzliche Erscheinen der Schlüssel und der Fahne des Schlosses, das Erscheinen eines jungen Mannes« (es war dies ein Schneidergesell Namens Guigon), »der das Reglement des Schlosses auf dem Bajonette seiner Flinte trug, die blutüberströmten Kanoniere, die man hinter ihm einherschleppte, und der tapfere Elie, dessen Augen noch immer Funken sprühten, Elie auf den Armen der Genossen seines Sieges, mit Lorbeeren gekrönt, von reicher Beute umgeben, deren Annahme er stolzen Sinnes ablehnte und verschmähte, von Gefangenen und Trophäen umringt, empörenden und traurigen Trophäen, die aus dem Handwerkszeug der Tyrannei bestanden – das alles bot einen unumstößlichen Beweis für dies wunderbare Faktum.«

Die Menge drängte nun mit den Gefangenen in den Saal des Stadthauses, um dort Gericht zu halten. Der Beredsamkeit und der Unerschrockenheit des Marquis de Lasalle gelang es, einen der Kanoniere und den Prinzen de Montbarrey dem sichern Tode zu entreißen. »Der tapfere Elie,« fährt Dusaulx fort ( p. 371), »streckte seinerseits von einer Art Richterstuhl herab, auf den seine Gefährten ihn niedergesetzt hatten, seine Hände denen entgegen, die unter den Piken und Bajonetten seine Hilfe anriefen. Er erblickte einige Kinder, die bis zu diesem Tage zum innern Dienste der Bastille verwendet worden waren. »Gnade,« rief er, »Gnade für die Kinder!« Alle Welt wurde so von diesem Ausrufe gerührt, daß die Amnestie eine allgemeine wurde. Elie herrschte unumschränkt in unserm Saale und fuhr fort, die Gemüter zu beruhigen. Das gesträubte Haar, die schweißbedeckte Stirn, der an drei verschiedenen Stellen ausgebrochene und verbogene Degen, den er mit Stolz in der Hand hielt, die Unordnung seines zerknitterten und zerfetzten Anzugs erhöhten und heiligten sozusagen die stolze Würde seiner Persönlichkeit und verliehen ihm ein martialisches Aussehn, das uns in das Zeitalter der Heroen zurückversetzte. Einer von uns Wählern wurde dermaßen davon hingerissen, daß er sich in seine Arme warf. – »Kamerad,« rief er, »wer sind Sie?« – »Ein Offizier, den das Kriegsglück emporgetragen hat, wie Sie aus dem schließen können, was ich soeben vollbracht habe; doch nein,« fügte er hinzu, »ich habe nicht mehr gethan als jeder andere auch, denn ich verdanke alles, sowohl meine Erfolge als die Ehre, die man mir erweist, meinem Rock.« Elie hatte sich in Civilkleidung zur Bastille begeben, aber er sah ein, daß er in dieser Tracht keine Unterstützung finden würde, und deshalb kehrte er um und legte seine Offizier-Uniform an. Diese Uniform diente als Sammelpunkt und war sogar Ursache, daß der junge Réoles-Mercier, als er ungesehen die Kapitulation in Empfang genommen hatte, sie besonnener und großmütigerweise dem Herrn Elie übergab.
Anm. Dusaulxs.
Alle Blicke waren auf ihn geheftet ... Ich glaube ihn noch zu hören: »Bürger, hütet euch vor allem, die Lorbeeren mit Blut zu beschmutzen, mit denen ihr mein Haupt umkränzt habt – wenn nicht, so nehmt eure Palmen und eure Kränze zurück! Bevor wir aber die Zinnen der Bastille fallen sehen, denn die aufgehende Sonne wird morgen ihren Zusammensturz beleuchten, mögen alle diese Gefangenen, die mehr unglücklich als strafbar sind, hier der Nation Treue schwören.« Und der feierlich geleistete Eid fand bei der ganzen Versammlung Beifall.«

Auf Beschluß der Wähler wurde dem braven Offizier am 19. März 1790 ein Ehrendegen überreicht.

*


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