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Das mit der Luftpistole ist übrigens gar kein so übler Sport. Jaromir hat eine alte Passion bei mir geweckt. Sie war beinahe begraben. Jetzt macht's mir wieder Scherz. Natürlich, der Scheibenbolzen thut's bei mir nicht. Ich will sehen, wie das richtige Geschoß einschlägt. – Mein Vater war ein leidenschaftlicher Pistolenschütze. Schon den Tertianer auf Ferien unterwies er in der Kavalierskunst. Er lobte meine ruhige Hand, und daß ich beim Zählen nie vormuckte. »Kann man wissen, mein Junge, wie's später kommt? Du könntest mal was Lebendiges vor dir haben. Da mußt du zielen, ruhig wie auf die Pappscheibe hier. Die linke Brustseite ist jetzt Spiegel. Probier mal! . . . eins . . . zwei . . . drei – sitzt famos! Der würde dir keine Unannehmlichkeiten mehr machen!« – Ob diese Erziehungsmethode gerade sehr passend für einen Dreizehnjährigen war? Jedenfalls ließ ich die Knipserei bald. Der einzige ernsthafte Ehrenhandel, den ich als Student ausfocht, war auf Säbel.
Als alter Kerl nehme ich die kindische Spielerei wieder auf. Ich habe keine Absichten dabei. Habe ich wirklich keine? . . . Ja, wer sich selber kennte! . . .
164 Mein Vetter Lasis-Taetz besuchte mich neulich. Er ist zum Kaiserlich Königlichen Botschaftssekretär in Petersburg ernannt. Da kann er ja nette Geschichten von mir hören!
Comte de Lasis-Taetz, propriétaire des terres seigneuriales...
Dann ein ganzes halbes Dutzend von Riesenherrschaften in Mähren und Böhmen. Ja, solcher Adel ist noch feudal! Der Portier, der es mir etwas übelgenommen, daß ich in die bescheidene Kaiserhofdependance seit langem übergesiedelt bin, wird wieder ganz klein, als er mir die Karte überreicht. – Uebrigens der richtige Gigerl, mein tschechenfreundlicher Cousin! – Pinscherfrisur, rosa Wäsche, von meinem Coiffeur kaum zu unterscheiden. Schimpfte auch gleich auf die Berliner Droschken: »Fiaker müßt's haben. Was ist dös für a Fahrerei! –. Wo ißt man bei euch?« Ich lade ihn zu einem kleinen Gabelfrühstück auf meiner Bude ein. Aber schon beim Yquem wird er vertraulich: »Was brauchst, Louis? Hab' so was leiten g'hört.«
»Nichts.«
»Red nit! Kannst haben, was d' willst.«
»Und mit dem Wiedergeben?«
»Um dich ist's mer nit bang, Louis! Euer Botschafter hat mir noch vor einer Wochen gesagt, du hättest alles vor dir, und es wär' a Schond, daß du dich so von den Frauenzimmer hätt'st unterkrieg'n lassen. . . . Mit dem Geld eilt's mer nit! . . . Heirat'st halt schwer reiche Mediotisierte . . .«
Recht hat der Botschafter schon, und meines Vetters Anerbieten ist auch ganz ehrlich gemeint. Aber Louis Carén nimmt nun einmal nicht von anständigen Leuten, sondern verkehrt lieber mit schmutzigen Wucherern. Fällt so einer hinein, trifft's keinen Schuldlosen. Wenn aber ein Lasis hinter 165 meiner schönen Leiche hertrottete und schmerzlich bewegt dächte: ›So zu schwächen brauchte er mich auch nicht‹, – ich glaube, ich würde noch in meinem Sarge rot.
Zu Mittag gingen wir ins Bristol. Und siehe da! Der erste Bekannte: das frühreife Karlchen solo, träumerisch. Auch ein Symptom! Noblenz koblenz müssen wir bei ihm niederhocken. Mein Vetter Lasis, der Serner schon von früher kennt, behauptet, er wäre noch dümmer geworden. Das ist ungerecht. Er ist nur zugeknöpfter, stummer; für seine Dummheit kann er ja auch nichts. Wenn aber ein Mensch wie er sich dazu aufschwingt, auf sein Stammessen im Monopol zu verzichten, statt Margaux Citran zu trinken, das Haselhuhn mit Moët begießt, nicht mehr mit Heidsieck, und von der Fischplatte gar nicht wegzukriegen ist, weil das den Verstand stärken soll, so denkt er eben an die Ehe, an den Majoratserben. Freue dich, Grünäugige, dein Weizen blüht! Das klingt wie böswillige Verleumdung. Ist's aber nicht.
Denn als der noch dazu vermählte Lasis einen Inkognitobummel nach dem Kursaal vorschlug, zur Besichtigung der dicken Fürstin Pignatelli und der neuesten arabischen Tänzerin, winkte Karlchen ab: »Ich finde keinen Geschmack mehr daran, bin spätestens um elf Uhr im Bett.«
»Und Ihre Loge im Lindentheater, das unvermeidliche chambre séparée, Serner?«
Das frühreife Karlchen hat dafür nur ein verächtliches Achselzucken. »Längst aufgegeben. Ich bitte Sie, Carén, das muß ja eine Ewigkeit her sein, daß wir uns nicht gesehen haben.«
Wenn das kein Symptom ist! – Ich bin noch verdorben, gehe aus Vergnügen mit in den Kursaal. Schade, daß die Grünäugige nicht beobachten kann! 166 Graf Serner ist so würdig, Graf Carén so unwürdig . . .
Aber ehrlich gesagt, einen Riesenscherz machen mir die Nachtlokale auch nicht mehr. Dazu muß man schon glücklich verheiratet sein. Mein Vetter ist ganz trostlos über meine Blasiertheit: »Ja, Menschenskind, wenn du bei der Zigeunermusik sogar einschläfst, wobei schläfst du eigentlich nicht?«
»Ja, das möchte ich auch wissen!«
Ich werde eben von Tag zu Tag fader, und der schlechte Witz »schlafender Ulan«, mit dem er mich beim Abschied beehrte, ist eigentlich nur traurige Wahrheit. Mit dem Ehrgeiz der Eitelkeit ist's völlig vorbei. Mein Tagebuch mit der Selbstvivisektion ist das einzige. Und selbst auf die Satire, die mitleidslose Beobachtung, die mich alle Abend gewaltsam aufkitzeln, reagiere ich nur noch schwer. Wenn mein Leben nicht bald in einem Knalleffekt endigt, wird sich's abspielen wie ein Scribesches Konversationsstück, glatt, hohl, langweilig – und immer glatter, hohler, langweiliger, bis endlich die letzte Spur von Eigenart herausgepumpt ist und ich als die klassische Gesellschaftsmumie debütiere, der man nur die goldenen Grabbinden abzuwickeln braucht, daß sie in ein winziges Häufchen Staub zerfällt.
Ja, wo ist denn der andre, der Bessere, der in mir schlummern soll? Er hat niemals existiert. Vielleicht ist's auch vernünftiger so. Blödsinnige fühlen sich fast immer glücklich und sind in der Weltordnung wahrscheinlich ebenso berechtigt wie die genialen Durchgänger.
Wenn ich doch erst so weit wäre, daß mich die reiche Fabrikantentochter reizte!
Aber ich habe noch immer dies Grauen vor der Geldheirat. – Verwünschtes Dasein. 167
*
»Seiner Hochgeboren
dem Grafen und Edlen Herrn Louis Carén Komtur . . . Ritter p. p.
Lieber Louis! – Ich bedaure die häßliche Scene aufrichtig. Natürlich kannst Du nichts dafür. Aber wenn Du bedenkst, wie ich an dem gelben Freunde gehangen habe! – Du bist jung und nimmst das Leben sehr leicht; ich bin alt und habe weder Zeit noch Lust, mich an etwas Neues zu gewöhnen, das mir den Verstorbenen doch nicht ersetzen könnte. Selbstverständlich wirst Du solche Sentimentalität verlachen, die den Lasis-Taetz ja allezeit fern lag. Lache nur! . . . Also noch einmal: Ich bitte Dich um Verzeihung . . .
Postscriptum. Bist Du noch immer so unsolide? Louis, ich warne Dich!
Deine treue Tante Jeannette.«
Lacht da kein Schurke hinter meinem Rücken? Schade, daß ich die alten, zitterigen, gequälten Buchstaben meinem Tagebuch nicht faksimiliert einverleiben kann – ich habe den Wisch sofort nach der Lektüre in kleine Fetzen zerrissen. Was ist an dem Geschreibsel nun wirklich von ihr? – Ich sehe das alte, bigotte, selbstische und doch schwache Geschöpf, wie es sich windet, sträubt, partout nicht an das Tintenfaß zu bringen ist. Und hinter ihr Madame, kühl, liebenswürdig, mit den leeren Augen und dem hypnotisierenden Willen, der in Wahrheit den kreischenden Gänsekiel bewegt.
›Frau Gräfin, aber denken Sie doch, wenn selbst eine Fremde . . . Sie müssen in der That . . .‹ Und der Gänsekiel knirscht, spritzt, sucht bei jedem Worte auszubrechen – und muß sich doch fügen. – Und die hämische Altjüngferlichkeit, die aus den Zeilen guckt? O, die Gnädige übereilt nichts, hält immer Maß! Die Schildkröte soll auch ihr Vergnügen haben, 168 soll wähnen zu gängeln, während sie gegängelt wird.
Tante und Neffe wären also versöhnt. Meinst du, Gnädige? – Niemals! Ich wäre zu dem alten Scheusal gegangen, auch ohne Brief. Meine Moral ist biegsam, dafür bin ich Diplomat – und ich habe die Millionen sehr nötig. Aber wenn du deine Hand darin hast, Dame mit der charakterlosen Linie, dann thue ich nicht mit. Warum gönnst du mir eigentlich dein gefährliches Wohlwollen? Nächstenliebe ist es nicht! Du bist nur weit klüger als ich, siehst weiter als wir alle, weißt vielleicht, was ich noch nicht ahne und auch nicht ahnen will . . . Der Schluß ist der: Ich gehe zu meiner Tante nicht, es sei denn, sie läge auf dem Sterbebett.
Die Entschlüsse nervöser oder verliebter Menschen sind selten von der Ueberlegung, sondern vom Augenblick diktiert. Das ist auch ein Augenblicksentschluß, aber mehr Instinkt als Eigensinn. Ob ich ihn halte? . . .
Jedenfalls muß ich Madame doch für die diplomatische Vermittlung danken.
Ich habe das seltene Glück, die Familie (das Nilpferd rechne ich bereits nicht mehr dazu) vollzählig vorzufinden: die Gnädige, die Töchter und Karl Ignaz Grafen von Serner.
Der Rokokosalon hat seine Pforten aufgethan. Madame ist chic, elegant, taubengrau – Asta schwarz – die Korallenfee schneeweiß, schmucklos (Strandkostüm Ostende), so süß wie eine duftende Sommerblume, daß man jedem Vorübergehenden zurufen möchte: ›Sieh sie nicht so neugierig an! Du möchtest sie wohl gar pflücken?‹ – Und wie schelmisch mich der blonde Schatz anlacht! Kleine Kokette, du weißt ganz genau, daß alle Juwelen dir nicht so strahlende Jugend verleihen würden als dies Kleid der Unschuld. – Armer Jaromir!
169 Es ist ein Zufall, daß in dem Augenblick, wo ich eintrete, meines und Serners Konterfei sich im blitzenden Kaminspiegel zeigen. Karlchen ist einen halben Kopf kleiner als ich, schmaler in der Schulter, weniger schlank in der Taille. Ach, ich bin dir so weit über, obgleich wir die Rollen getauscht haben! Er markiert nämlich jetzt den perfekten Dandy. Sein Pech, daß er den endlos langen Hermannrock trägt mit dem klobigen Kragen der Revolution. Das steht dir nicht, »Frühreifes« – das ist die Distinktion des Fatzke. Wenn alle das häßliche Kleidungsstück ziert, magst du auch passieren. Doch als Bahnbrecher, Stern der Saison, brauchst du nun einmal eine Carénsche Figur!
Wir drücken uns stumm und gerührt ob des unerwarteten Wiedersehens die Hand. Dann nimmt die Gnädige mich in Beschlag und die Grünäugige ihn. Das ist vernünftige Arbeitsteilung. Zum Diplomaten die Diplomatin, zum amant die amante.
Peau d'Espagne duftet. Ich bin auf meiner Hut. Madame ist berückend – die entzückend leichte Konversation, das anregende Nichts selbst, das so unschuldig stimuliert wie moussierender Mosel. Einleitung zum Gefecht – wir kennen das. Ich bin kein Neuling. Welche Marschbewegung wünschen Sie mit dem Plänklergefecht zu verschleiern?
Und dann mit einemmal stößt sie vor. Des Mosels ist es genug. »Wie war's bei Ihrer Frau Tante, Herr Graf?«
»Gnädige Frau befehlen?«
Die Gnädige blinzelt, versteht. »Sie hätten ruhig hingehen können, Herr Graf!« Wie alle klugen Menschen hat sie keine Freude an Vorwürfen und quittiert nur mit einem leisen Achselzucken über den diplomatischen Echec: »Nun, es war gut gemeint . . . Aber, wie Sie wollen . . . Vielleicht ist's 170 auch besser so – Sie gedenken nie mehr hinzugehen . . . nie mehr?«
Ich lächle ebenso leer wie sie. »Selbst wenn's mein unabänderlicher Entschluß wäre, – darf ein Diplomat dieses ›Nie mehr‹ aussprechen?«
»Sie haben recht, Herr Graf.« Die Gnädige schweigt, das Auge verschleiert sich, wird völlig leblos. Das frühreife Karlchen neben mir mag denken: ›Die Frau schläft ja! Wenn das Carénsche Konversationstriumphe sind?‹ . . .
Danke unterthänigst! Ich gönne ihm den Triumph. Ich weiß, daß Madame weder schläft noch träumt. Ihre Gedanken sind aufs äußerste konzentriert, das feine Hirn arbeitet. – Und da blitzt's in den Augen auf, hart, klug – nur eine Sekunde – aber ein richtiger Blitz! – Mich frappiert's. Den Blitz sehe ich zum erstenmal. Wenige mögen sich rühmen können, ihn gesehen zu haben. Und wieder empfinde ich das Grauen, die wilde Abneigung, die als Reflexbewegung dagegen aufzuckt.
Aber ich bleibe stumm. Zu sagen, was ich denke, wäre eine Dummheit oder eine Brutalität. Serner würde mich mitleidig lächelnd ansehen, Madame mir nachsichtig den Puls fühlen, wenn der Gedankenleser Carén es ausspräche: ›Ich will Ihre Protektion nicht, Madame, weil ich Ihre Triebfeder nicht kenne; ich will keine fremde Hand in meinen Angelegenheiten, so fest und klug sie auch sein möge; denn sie ist mein Unglück. Ich weiß nicht, Madame, was Sie in der Minutenpause jetzt dachten, aber ich weiß, daß es eine Teufelei war. Sie sind so viel klüger als ich (wie oft soll ich Ihnen das versichern!), Sie wollen mein Bestes – doch wozu jemand Sympathien aufzwingen, der, ob Schwächling oder nicht, entschlossen ist, seine eignen Wege zu gehen? 171 Sie gängeln mich – und Sie gängeln mich doch nicht!‹
So denkt, so fühlt der Mensch Carén – der Botschaftsnovize schaut schweigend ins Leere.
Auch Madame gelüstet es nach keiner Unterhaltung mehr. Sie hat im Augenblick des Nachdenkens die Fäden wieder erhascht, die ich zerrissen habe. Das genügt ihr. Sie erhebt sich: »Sie entschuldigen mich auf eine Viertelstunde, Herr Graf?«
»Darf ich mich dann gleich von Ihnen verabschieden, gnädige Frau? . . . Ich bin pressiert.«
»Das dürfen Sie aber nicht sein! Was haben Sie vor? Eine Verabredung? Ich glaube nicht recht daran. – Sie sind uns ein so lieber Gast und erscheinen so selten! Sie müssen immer zwangsweise vorgeführt werden . . . O, keine Verteidigung – es ist so! . . . Also Sie bleiben. Sie machen mir ein wirkliches Vergnügen.«
Ich knickse. Metternich würde auch geknickst haben und geblieben sein. Bismarck wäre doch gegangen.
Im Weggehen fragt die Gnädige spitz: »Du wolltest doch ausgehen, Ethel?«
»Jetzt nicht mehr . . .« Die Spannung zwischen Mutter und Tochter besteht also noch fort.
Was habe ich davon? Die Kornblumenfee ist entzückend, aber schwankt zwischen Langweile und Launenhaftigkeit. Wir haben uns in einer Fensterecke zusammengethan, fern vom Liebespaar. Im Flüsterton könnten wir die beiden hübsch durchhecheln. Meine Stimmung ist danach, das frühreife Karlchen würde keinen milden Richter an mir finden. Ethel aber hat keine Lust.
Wir blättern Bildermappen durch, wir gähnen (streng gesellschaftlich natürlich), aber man kennt das verzweifelte Muskelspiel an der Schläfe bei tödlicher Langweile.
172 »Die Skizzen hier habe ich verbrochen. Blumen . . . Blumen mit Bleistift zeichnen? Zu dumm! Nicht wahr, Herr Graf?«
»Die Farben denkt man sich dazu,« repliziere ich geistreich.
»Versuchen Sie's mal. Da finde ich's noch verständiger, sich einen großen weißen Karton vor die Nase zu halten und zu sagen: ›Das soll ein Rosenstrauß sein, wenn man Phantasie genug dazu hat.‹ . . . Heute habe ich jedenfalls keine Phantasie dazu.«
Dabei läßt sie in einer Backfischanwandlung die ganze Mappe vom Schoß auf den Boden gleiten. Ich bücke mich danach: »Lassen Sie doch, bitte, Herr Graf . . . Danke sehr, Graf Serner . . . auf keinen Fall, meine Herren! Wozu hat man einen Diener!«
Die kleine Blonde, die sehr energisch wünschen kann, drückt auf den zirpenden elektrischen Knopf. Der Schwarze erscheint, distinguiert, feierlich: »Das aufnehmen da, Friedrich!« Ihm sind solche Dienste furchtbar, die Trinkgeldhand zeigt geringe Neigung. Aber Ethel hat heute ihren Nergeltag: »Schneller . . . schneller . . . sollen sich die Herren vielleicht bemühen? . . . Ein Blatt ist unter die Kommode gerutscht. Sehen Sie doch hin!« Und sie schiebt ihm mit der graziösen Spitze des Lackschuhs eine Skizze zu. »Danke . . .« Sie kann höllisch schneidig sein, wie ein Satan! Dennoch hat sie etwas so Komisches in ihrem Groll, daß ich mir das Lachen schwer verkneife.
Sie merkt's. »Ja, lachen Sie nur, Herr Graf. Es ist wirklich das einzige, was noch Sinn hat – Aus Vergnügen natürlich nicht – sondern aus Bosheit oder Verachtung. O, ich könnte den ganzen Tag so lachen!«
»Ethel!« mahnt die Gouvernante.
173 Auch das frühreife Karlchen glotzt verwundert.
»Du meinst, ich schikaniere den Bedienten, Asta? – Wozu ist der Kerl da? . . . Zum Trinkgeld nehmen und schlecht Servieren? – Ich kann ihn so wie so nicht leiden, weil er so schamlos vor dem Gelde kriecht. Nun, er soll kriechen, dafür werde ich sorgen! . . . Lakaien, die immer erst hingucken, was ihnen in die Hand gesteckt wird, und danach den Ueberzieher gut oder schlecht anziehen – das sind schlechte Lakaien, und außerdem verächtlich.«
»Was du dich über einen Bedienten aufregen kannst, Ethel!«
»Du meinst, weil alles im Grunde Dienstbotennatur ist und vor dem Gelde kriecht? . . . Nun, ich krieche nicht vor dem Gelde – ich gewiß nicht.« Das reizende Gesicht kann in so unmotivierter Leidenschaftlichkeit energisch, fast hart aussehen, die Augen können sprühen.
Asta schüttelt das braune Haupt: »Ethel, gehört das hierher?«
Du hast recht, königlicher Nacken, in deiner eisigen Vornehmheit. Lakaien sind Sachen, über die man sich nicht ärgert, die man einfach fortwirft, wenn sie einem nicht mehr passen. – Und doch ist mir deine blonde Schwester mit ihrer kleinen menschlichen Schwäche lieber. In ihren Adern pulsiert noch Blut, Leben, die kann sich noch ärgern, empören. Und solltest du, Grünäugige, den inneren Zusammenhang der Verstimmung nicht kennen? – Ich kenne ihn! Noch ehe die Kornblumenfee entschuldigend zu mir sagt: »Nicht wahr, ich bin recht kindisch, Herr Graf? . . . aber ich muß jetzt unbedingt jemand haben, den ich schikanieren, mißhandeln, treten kann. Wenn mir in meinem Zimmer das Falzbein, 'ne Feder hingefallen ist, klingle ich nach dem Schwarzen – beim Sofakissen dito. Und das freut 174 mich, wenn er sich so widerwillig bückt! Tiefer . . . tiefer! . . . Ich möchte ihn den ganzen Tag treten und immer wieder treten – wie ich doch auch getreten werde!« fügt sie in herbem Monolog hinzu. – »Ach, Herr Graf, freuen Sie sich, daß Sie nicht mehr so reich sind! Ich kann den Reichtum gar nicht mehr leiden!«
Geflissentlich überhöre ich die bittere Wahrheit der letzten Worte, frage spöttelnd: »Wenn der Schwarzrock einmal streiken sollte – und der reizende Fuß irgend ein würdiges Maltraitierobjekt brauchte, dann nehmen Sie, bitte, mich. Ich habe auch etwas vom Lakaien an mir.«
Da lacht sie wieder: »Sie – und Lakai! Sie treten selbst viel zu gern. Und wenn ich Sie auch treten wollte . . . ach, Sie sind langweilig!«
Unsre spärliche Weisheit ist damit erschöpft. Fräulein Ethel wünscht ketzerischen Gedanken allein Audienz zu geben und übt neben mir Brandmalerei: der neueste Unfug der Damenwelt!
Mir ist's recht. Nicht als ob ich träumen wollte! Dazu sind meine Sinne seit langem zu überreizt – heute sogar hell. Während ein Sonnenstrahl meine gräfliche Nase kitzelt und ich wahrscheinlich ebenso schläfrig dreinschaue wie der Tiergarten (er trägt schon den Junistaub, und die Blätter kokettieren nur noch mattblinkend mit dem harten Licht der Hundstage), habe ich meine weisen Gedanken über den glänzendroten Ziegelbau der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, der gerade vor mir sich aus dem müden Grün hebt – neben sich den Charlottenhof, Kneipe und Bethaus dos-à-dos. Wie bequem es die Protestanten doch haben!
. . . Auch Erinnerungen kommen. Ich habe oft hier gefrühstückt als junger Offizier, als Student. Das gleißte und glänzte alles im Morgentau, die 175 Vögel hatten so frische Stimmen, das Laubwerk duftete in der klaren, kühlen Morgenluft. Der schlechte Kaffee schmeckte vorzüglich. Draußen wurde der dampfende Wallach auf und ab geführt – ich höre das feine Klirren der Kandarenkette, das leichte Schnauben. Immer wieder kommen Leute, gesund, lustig, wie ich sie jetzt nie mehr sehe, andre reiten vorüber auf dem weichen, taufeuchten Sande . . . Da hatte der Tiergarten etwas von meinem geliebten Pariser Bois. – Ja, Louis, als wir noch jung waren und um sieben Uhr morgens schon unsre zwanzig Kilometer Galopp im Leibe hatten! . . . Heute sehe ich auf denselben Charlottenhof und dasselbe Blättermeer, das ihn umwogt. Die Erinnerung sucht mich – und auch sie ist schal.
Ich lebe eben unter einem Zwange, dem Zwange meines suspendierten Berufs, bei dem es sich so sehr darum handelt, ob man scharf sehen, charakterisieren, richtig schließen kann. Diesmal handelt es sich freilich nur um ein schönes Mädchen und um einen jungalten Dackel. Ja, man kommt 'runter! Die Spürnase versucht sich in der niederen Jagd. Dennoch, wenn mir der Botschafter gesagt hätte: ›Carén, hier ist eine Sache von eminenter Wichtigkeit – man hat auf die Prinzessin X. X. ein sehr minderwertiges hohes Haupt gehetzt . . . Uns liegt alles daran, daß Sie über jede Phase des Verhältnisses zu rechter Zeit unterrichtet sind, und daß Sie eventuell . . . Verstehen Sie?‹ – ›Jawohl, Excellenz‹ – diese Riesenintrigue würde in mir vielleicht einen klügeren Diplomaten, schwerlich aber einen mitleidsloseren Horcher gefunden haben als das werdende Liebespaar auf den Rokokofauteuils kaum zwei Schritte von mir.
»Gnädiges Fräulein waren natürlich auch in Nizza?« Das frühreife Karlchen strengt sein Gehirn fabelhaft an.
176 »Fast jeden Winter.«
»Gefallen?«
»Ja . . . nein . . . Ich liebe diese Riesenhotels nicht!«
»Allerdings. Man weiß nie, neben wen man bei der Table d'hote zu sitzen kommt. Ich war voriges Jahr in Meran eingebettet, in der Pension, zwischen einem sehr distinguiert aussehenden Deutschen und einem Oesterreicher, schwarz, ekelhaft – ich versichere Sie, ganz Stallknecht zweiter Güte. Und wie Gott den Schaden besieht, ist's ein Graf Gangel, uraltes Geschlecht. Ich war einfach baff. Die Aristokratie scheint doch da drüben zu degenerieren.«
Meine Nasenflügel zittern. Ich bin in der Versuchung, Serner freundlich zu sagen: ›Heben Sie das geistreiche Haupt höher, Sie werden im Spiegel konstatieren können, daß die Degeneration nicht das Schicksal des österreichischen Adels allein ist.‹
Asta fragt nur gleichgültig zurück: »Und der andre?«
»Ja, Herr Meyer, Schulze, was weiß ich . . . Aber doch bezeichnend, nicht wahr, gnädiges Fräulein?«
»Sehr bezeichnend, Herr Graf.«
So wogt die Unterhaltung in uferloser Langweile. Vorläufig haben die beiden ihre Eigenart noch nicht erfaßt. Einmal sogar fragt in halber Verzweiflung Serner, der nie Causeur war: »Sie waren doch auch an der Riviera, Carén?«
»Wie befehlen?«
»Ob Sie an der Riviera waren?«
»Allerdings, mein Bester, in Monte Carlo, um zu jeuen. Waren Sie aus andern Gründen da?«
Das frühreife Karlchen lächelt überlegen: »Aber gewiß, ich bitte Sie, das Mittelmeer in allen Farben schimmernd . . . tiefblau . . . purpurn . . . und die Brandung, die den weißen Fels peitscht.«
177 »Serner, sollten Sie das nicht aus dem Bädeker haben?«
»Wieso?«
»Weil ich Sie kenne, Karlchen. Ihnen war die Strandpromenade in Bordighera ebenso langweilig wie die Palmen. Sie hatten Heimweh nach Ihrem geliebten Berlin . . . Wissen Sie noch die zwei Tage in der Altmark? – Er ist nämlich auch da ein Gemütsmensch, gnädiges Fräulein. Auf der Schweinsjagd packte es ihn urplötzlich, er konnte es absolut nicht mehr auf dem Anstand aushalten, mußte zurück nach Berlin . . . Dressel . . . Operette und so weiter. Ueberließ mich großmütig einem Keiler, der mich anschnitt wie ein Filet.«
»Aber, lieber Carén, ich war doch beinahe schon in Stendal, als Ihnen das Malheur passierte!«
»Sehr richtig. Aber da es eigentlich Ihr Stand war und Sie folglich der Keiler ebenso angenommen hätte, kann ich Ihr übertriebenes Heimatsgefühl nicht preisen.«
»Sie spötteln über jedes Gefühl, Herr Graf Carén.« Die Grünäugige sieht mich ruhig an. Ruhig? – Auch in den Augen von Statuen kann ich zurzeit lesen. Sie ist empört. Hier ist dein wunder Punkt. Alles könnte ich ungestraft verhöhnen – aber auch das vagste Heimweh nicht. Und gerade darum thu' ich's! Ich will dich heraus haben aus deiner vornehmen Kühle, ich will deine Augen blitzen sehen vor Verachtung gegen den Heimatlosen.
»Gnädiges Fräulein meinen also, ich sollte Achtung haben vor einem Lokalpatriotismus?«
»Haben Sie wenigstens nicht irgend ein Heimatsgefühl, Herr Graf Carén?« Sie wird warm.
»Ich wünschte, ich hätte etwas derart, meine Gnädigste . . . Aber urteilen Sie selbst. Ein Fetzen 178 meines Heimatsgefühls gehört dem wilden Lande jenseits der Weichsel, wo meine Wiege stand – ein andrer Paris, wo sich die Frauen am chicsten anziehen – ein dritter Wien, weil kein Vehikel über einen ›weanerischen Fiaker‹ geht – ein vierter Ostende, weil ich mich da mal sehr gut amüsiert habe . . . Der Fetzen sind viele, das kann ich beschwören. Aber wenn ich mir aus ihnen einen Galafrack zurecht machen ließe und irgend ein Neugieriger käme dazu, mich auf Grund dieser Maskerade zu fragen, welchem Lande meine Heimatsgefühle denn nun wirklich angehörten – ich müßte mein Haupt schütteln.« Ich sage den Unsinn nicht mal höhnisch, sondern mit einem leichten Bedauern.
Und die Grünäugige versteht die flache Ironie doch. Aber keine Reprimande, keine Antwort gleichen Wertes, sie sieht mich nur langsam von oben bis unten an, und die Augen glänzen dabei im tiefsten Meeresgrün.
Ich darf also fortfahren: »Ja, wer seine Heimat so schön beisammen hat wie mein guter Freund Serner, dem alles, was er liebt und haßt auf Erden, zwischen dem alten Schlosse und dem Brandenburger Thore liegt – der mag konzentrierter fühlen.«
Das frühreife Karlchen räuspert sich, er hat keine Ahnung, worauf ich hinaus will. Die Grünäugige weiß es. Die will ich ja auch ducken.
Und ich ducke sie auch. Es ist so leicht einem Waffenlosen gegenüber. Sie ist waffenlos. Ich fühl's an dem heißen, gequälten Blick, der sich verkriechen möchte – und doch mutig gerade mein Auge sucht. Ja, mein Schatz, ich will dich quälen! Ich zerpflücke dir vor den Augen erbarmungslos das, was du am meisten liebst, und was du doch nicht besitzest: deine Heimat.
Ich bohre die Nadel tief hinein in die wunde 179 Stelle. Du zitterst, du zuckst, du wehrst dich nicht – du hast keine Heimat! Ich habe sie auch nicht. Wenigstens mögen das die andern glauben, die blonde Ethel, die nervös den Gummiball plötzlich so drückt, daß der glühende Platinstift ihr fast die Finger verbrennt, – und Karlchen, der gelangweilt sein Monocle in den Lüften tanzen läßt. Ich predige ja auch wie ein Handlungsreisender die goldene Weisheit des sinkenden Jahrhunderts: die große Internationalität, die die mittelalterlichen Fesseln verachtet, weil sie der junge Lenz besseren Gefühls jauchzend zersprengt hat. Ich ziehe mein Vaterland aus und schmeiße es in einen Winkel wie ein schlechtes Kleid, nicht mal für einen Bettler mehr gut genug. Wenn es nur Sinn hätte! Wenn ich wenigstens eine Egaliténatur wäre, die ein Königtum sans phrase über Bord wirft, weil sie ihr eignes auf dem führerlosen Schiffe zu gründen gedenkt! – Ich werfe mein Königtum über Bord, nur um ein Weib zu quälen . . .
Und der Lohn meiner Thaten kommt über mich. Wie ich die Nadel langsam quälend tiefer stoße mit heimlicher Freude, fühle ich das häßliche Kältegefühl dieser Wunde in meinen eignen Nerven prickeln. Ich bin fünf Minuten wirklich der, der ich scheine – ein abgeblaßtes Subjekt, das nicht mit einem Schwert gerichtet werden dürfte, sondern mit einem Strick. Und das müssen mir die grünen Augen erst sagen; sie sehen über mich hinweg, gleiten an mir vorüber, der Komödiant hat seine Rolle bis zu dem Punkte gespielt, wo er Mitleid verdient und Verachtung zugleich.
Die grünen Augen gönnen mir beides. Jetzt darf die Statue mir sagen: »Denken Sie wirklich so? Was bleibt uns dann noch übrig, die wir wirklich keine Heimat haben!«
180 »Wieso, gnädiges Fräulein?« Karlchen fällt aus irgend einem Himmel, in dem er behaglich geschlummert hat.
Die Blonde sieht ihn und mich von der Seite an. »Er hat doch laut genug gesprochen! Er ist eigentlich weder Graf noch Offizier noch Attaché – noch Deutscher: er behauptet, er wäre nichts.«
»Carén?«
»Jawohl, Graf Carén!«
»Sonst sind Sie doch gesund, Carén?« Karlchen zwinkert überlegen.
Die Blonde packt ihren Brennapparat zusammen und sagt gleichgültig: »Du ärgerst dich wohl, Asta? – Ich glaube ihm kein Wort! Er hat uns Le Forts nur mal wieder klar machen wollen, daß wir sehr wenig sind und er sehr viel . . . Aber vielleicht haben Sie ganz recht, Graf Carén: es ist viel besser, wenn man kein Vaterland hat wie Sie, da braucht man sich nicht weiter aufzuregen wie Asta vorhin. Ich zum Beispiel fühle mich ohne Vaterland recht wohl.« Darauf schlendert sie lässig, graziös mit ihrem Kasten durch die Mitte ab.
Karlchen aber, dessen langsame Gehirnfunktionen die Treppenwitze lieben, antwortet ihr noch, lange nachdem die Thür ins Schloß gefallen: »Idee! . . . Zu guter Letzt ist Carén doch ein Preuße.«
Zu dienen, Herr Graf. Die blinde Henne hat diesmal wirklich das Korn gefunden. Das ärgert mich.
Die Grünäugige schweigt wieder mal. Ich habe sie ducken wollen, und wie Gott den Schaden besieht, ducke ich mich selbst.
*
›Zu guter Letzt Preuße!‹ – Das muß einem Carén ein Serner sagen! . . . Ich spiele doch mit 181 Dingen, mit denen ich niemals spielen sollte. Hinterher empört es mich direkt.
Liegt dir denn an dieser Parvenutochter so viel, mein Junge, daß du, bloß um sie zu ärgern, zu quälen, auf dein Bestes beinahe verzichtest? – Du schleppst deinen Stammbaum nicht mit dir herum wie noch größere Laffen – du kennst ihn genau genug!
Deine Ahnen sind allerdings keine Preußen. Sie sind auch nicht Edelleute von Gnaden der Burggrafen von Nürnberg – sie waren des heiligen römischen Reiches Raugrafen, noch ehe der erste Hohenzoller in seine Mark einritt. Sie waren große Herren und haben manchmal wohl sehnsüchtig nach einem kleinen Fürstenhut ausgeschaut, und doch zogen dieselben Caréns in einer Novembernacht über den Rhein nach Preußen, weil sie das aufgedrungene Sonnenkönigtum jenseits nicht ertrugen. Sie opferten viel, weil sie sich nicht selbst opfern wollten. Und sie fanden die neue Heimat und liebten sie; sie haben auf den preußischen Schlachtfeldern geblutet wie wenige, bis ein einziger kümmerlicher Ast blieb. Der letzte grüne Zweig, an dem bin ich . . .
Hast du vergessen, Louis Carén, daß es stets nur ein Mittel gab, dein weiches Rückgrat zu steifen – eben dies Heimatsgefühl? . . . Wer soll denn überhaupt ein Heimatsgefühl haben, wenn nicht wir preußischen Edelleute, denen die Heimat doch alles gab! – Wen hat es bei aller Lumperei stets im Tiefinnersten gewurmt, daß die Fremde uns Deutsche so völlig ausquetscht, entmannt, zum Gespött macht der Lümmels jenseits des Kanals? – Wer antwortete einer großen Dame auf ihre französische Frage deutsch, obgleich er in Paris das Deutschdenken fast verlernt hatte, so sympathisch war ihm die gomme? – Und als die große Dame darauf mit 182 dem Fächer eine verwunderte Bewegung machte und lächelnd sagte:»Ah, c'est drôle! monsieur Chauvin en tenue d'un diplomate prussien...!« – wer verbeugte sich tief, indem er ruhig erwiderte: »Sie schmeicheln, Madame!?« – Derselbe Mann bummelte dann an demselben Abend die Boulevards hinab bis zur Porte St. Martin und murmelte verbissen wohl zehnmal vor sich hin: »Wenn ich Nachkommen haben sollte – mögen sie meinetwegen Räuber werden und Mörder – aber sie sollen in tausend Jahren nicht vergessen, daß sie Preußen sind!«
Und das war keine Phrase. 183