Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Die Tür, die das Privatkabinett des Rechtsanwalts von dem Schreibzimmer schied, war dick gepolstert, damit von den Gesprächen, die da drinnen geführt wurden, kein verräterischer Laut an das Ohr der nebenan beschäftigten Schreiber dringen könne. Und Dr. Paul Leonhardt hatte überdies die Gewohnheit, derartige Gespräche mit gedämpfter, beinahe flüsternder Stimme zu führen. Um so befremdlicher mußte es darum den jungen Leuten da drinnen in der Kanzlei vorkommen, daß schon wenige Minuten nach dem Eintritt des so ernst und so energisch aussehenden Fremden allerlei an dieser Stelle höchst ungewohnte Laute durch die gepolsterte Tür ihren Weg zu ihnen fanden.
Sie hörten den Klang einer befehlend oder drohend erhobenen, volltönenden Stimme, die nur dem Besucher angehören konnte, und dazwischen ein paarmal jenes wohlbekannte, heisere Schrillen, in welchem sich das dünne Organ des Rechtsanwalts überschlug, wenn er durch irgend etwas zu heftigem Zorn gereizt wurde.
Die einzelnen Worte des drinnen geführten Gespräches zwar blieben auch jetzt noch unverständlich, aber niemand konnte im Ungewissen darüber sein, daß es sich um eine wenig freundliche Unterhaltung, ja, um einen mit wachsender Heftigkeit geführten Streit handeln müsse. Die Schreiber ließen ihre Federn ruhen, um besser die Ohren spitzen zu können, und der Bureauvorsteher machte sich ohne zwingende Notwendigkeit sehr lange an dem Aktenschrank zu schaffen, der der Verbindungstür um ein Erhebliches näher war als sein Schreibtisch.
Der Disput im Kabinett schien jetzt einen geradezu bedrohlichen Höhepunkt erreicht zu haben, denn einer wartete die Antwort des andern nicht mehr ab, sondern beide Stimmen klangen in heftigster Erregung durcheinander.
Dann aber wurde es mit einem Schlage ganz still, so still, daß die Schreiber verwunderte Blicke tauschten, und daß der Bureauvorsteher wie in einer Anwandlung plötzlicher Beschämung seine Untergebenen in energischem Tone zu fleißigerer Arbeit mahnte. Ein paar Minuten des Schweigens noch, die den Lauschern nach dem bisherigen Lärm beinahe unheimlich vorkommen wollten – dann wurde die Verbindungstür geöffnet und der Architekt Neuhoff trat wieder in das Schreibzimmer hinaus.
Er sah finster aus, und seine Wangen schienen höher gerötet als vorhin. Aber seine Haltung hatte nichts von ihrer aufrechten Straffheit verloren, und er ging mit denselben festen, ruhigen Schritten wie bei seinem Eintritt zwischen den Pulten der Schreiber hindurch.
Mit einer Art ehrfürchtiger Bewunderung sahen die jungen Leute dem Fortgehenden nach. Sie alle fürchteten ihren Brotgeber viel mehr, als sie ihn liebten, und die Vorstellung, daß er da allem Anschein nach an jemanden gekommen war, der sich nicht gescheut hatte, ihm ohne Umstände seine Meinung zu sagen, erfüllte sie allesamt mit einem Gefühl aufrichtigster Genugtuung.
Schon in der nächsten Minute aber neigten sie sich nur um so eifriger über ihre Arbeit und ließen die Federn kreischend über das Kanzleipapier hinfliegen, denn auf der Schwelle der offenen Verbindungstür war die hagere Gestalt des Rechtsanwalts erschienen.
»Der Herr, der soeben fortging, ist künftig unter allen Umständen abzuweisen,« sagte er, und in dem rauhen Klang seiner Stimme zitterte noch etwas von der eben überstandenen Aufregung nach. »Und vor Beginn der Sprechstunde werde ich heute keinen Mandanten mehr persönlich empfangen.«
Die Tür hatte sich wieder hinter ihm geschlossen; der jüngste Schreiberlehrling aber, der sich den Vorwitz noch nicht ganz hatte abgewöhnen können, flüsterte seinem Nachbar zu:
»Na, nun wissen wir doch wenigstens, daß er noch lebt. Wie es da drin mit einemmal so still wurde, dachte ich schon, dieser grimmige Architekt hätte ihm am Ende eine ausgewischt.«
Und mit einem scheuen Seitenblick zu dem Bureauvorsteher hinüber, gab der Angeredete zurück:
»An dem vergreift sich schon keiner. Und außerdem, glaube ich, hat er ein Leben wie 'ne Katze. Den müßte man zehnmal totschlagen, ehe es wirklich aus mit ihm wäre.«
*
Theodor Neuhoff hatte ohne Zweifel die Absicht gehabt, das Haus auf dem kürzesten Wege zu verlassen, aber das Erlebnis der letzten halben Stunde mochte seine Gedanken noch so angelegentlich beschäftigen, daß es wohl begreiflich war, wie er sich beim Betreten des Vestibüls in die falsche Richtung wenden und statt auf die Straße hinaus durch die entgegengesetzte Tür in den hinter der Villa gelegenen Garten gelangen konnte.
Zwar wurde er beim ersten Aufblick seines Irrtums gewahr und wollte sogleich wieder umkehren. Doch er hatte kaum die ersten Schritte getan, als er sich aus unmittelbarer Nähe halblaut bei seinem Namen angerufen hörte.
Der Ruf war von einer vorsichtig gedämpften weiblichen Stimme ausgegangen, und als Neuhoff sich der Richtung zuwandte, aus der er gekommen war, wurde er auch der Urheberin ansichtig, eines sehr großen und schlanken, ganz in Schwarz gekleideten jungen Mädchens, das auf der obersten Stufe der kleinen Treppe stand, die aus einem halbrunden, verglasten Vorbau in den Garten hinabführte. Sie war sehr hübsch, und namentlich die großen, tiefdunklen Augen unter den schön gewölbten, schwarzen Brauen verliehen ihrem feinen, blassen Gesicht einen ganz eigenen Reiz.
»Fräulein Rogall!« rief der junge Architekt, indem er rasch auf sie zuging. »Ja, sind Sie's denn wirklich? Wie, um alles in der Welt, kommen Sie hierher?«
Sie hatte ihm freundlich die Hand entgegengestreckt, und ein sehr liebenswürdiges Lächeln war auf ihrem Gesicht.
»Wußten Sie denn nichts davon? Aber freilich! Wer hätte in Eberstadt noch so viel Interesse an mir nehmen sollen, es Ihnen zu erzählen!«
»O, ein Mangel an Interesse trug gewiß nicht die Schuld daran,« versicherte er artig. »Ich wenigstens habe sehr oft an Sie gedacht und habe aufrichtig bedauert, seit Ihrem Fortgange so gar nichts mehr von Ihnen zu hören.«
Sie schüttelte abwehrend den Kopf, aber es klang darum nicht unfreundlicher als vorhin, da sie erwiderte:
»Nein, geben Sie sich keine Mühe, mir etwas Liebenswürdiges zu sagen. Ich bin alt genug und habe genug erlebt, um zu wissen, wie es in der Welt zugeht. So lange wir uns in guten Verhältnissen befanden, und ein offenes Haus halten konnten für unsere Freunde, war man natürlich voll der herzlichsten Teilnahme für alles, was meine Mutter oder mich betraf. Aber durch den Verlust unseres Vermögens waren wir mit einemmal zu sehr gleichgültigen und uninteressanten Leuten geworden. Man war in Eberstadt sicherlich aufrichtig froh, durch unser Fortgehen auch der letzten gesellschaftlichen Rücksichten überhoben zu werden, und ich erinnere mich nicht, daß sich bis zu dem Tode meiner armen Mutter auch nur ein einziger der alten Freunde bei uns gemeldet hätte.«
»Ihre Frau Mutter ist nicht mehr am Leben? Um ihretwillen tragen Sie dies Gewand der Trauer?«
Das junge Mädchen nickte.
»Sehen Sie – nicht einmal davon hat man in Eberstadt Notiz genommen! Ja, sie starb vor einem halben Jahre.«
»Und nun sind Sie hier? Aber, Verzeihung – Sie werden sich in Ihrer leichten Kleidung hier draußen erkälten. Darf ich nicht auf einen Augenblick eintreten?«
Sie schien zu zaudern, dann aber öffnete sie doch die Glastür, aus der sie vorhin getreten war, da sie seiner ansichtig geworden.
»Bitte, Herr Neuhoff! Obwohl ich mich eigentlich kaum für berechtigt halten darf, hier im Wintergarten Besuche zu empfangen.«
Der Raum, den sie mit diesem Namen belegt hatte, mochte zur Sommerszeit eine geräumige, offene Veranda darstellen. Jetzt hatte man ihn durch die Einfügung von Glaswänden in ein halbrundes, lichtdurchflutetes Gemach verwandelt, das durch hübsche Arrangements von Palmen, Araukarien und anderen Topfgewächsen zu einem sehr hübschen und anheimelnden Gartenwinkel gemacht worden war. Auch ein Tisch und einige Sessel aus Korbgeflecht hatten darin Platz gefunden, und einen dieser Sessel bot das junge Mädchen ihrem unerwarteten Besucher an.
»Ja, ich bin jetzt hier im Hause des Herrn Dr. Leonhardt,« beantwortete sie seine vorhin gestellte Frage. »Auf die Mitteilung von dem Tode meiner Mutter hin lud mich meine Freundin Herta zu einem längeren Besuche ein, und da ich doch nirgends auf der Welt mehr ein Heim habe, bin ich schließlich ganz geblieben. Nicht als Gast, wie Sie sich wohl denken können, denn das hätte ich auf die Dauer natürlich nicht annehmen dürfen, sondern als eine bezahlte Gesellschafterin, als eine Art von besserem Mädchen für alles.«
»Als bezahlte Gesellschafterin? Sie, Fräulein Rogall?«
Er fragte es zweifelnd, und er sah sie mit einem gewissen Mißtrauen an, als vermute er, daß sie sich einen Scherz mit ihm machen könnte. Aber sie bestätigte sehr ernsthaft:
»Jawohl, es ist immer gut, die Dinge beim rechten Namen zu nennen, und Sie sollen mich nicht für mehr halten, als ich bin. Vor zwei Jahren noch hätten wir uns diese Wandlung der Geschicke freilich wohl kaum träumen lassen – nicht wahr? Damals durfte das einfache Oberlehrer-Töchterchen es wohl für eine Auszeichnung ansehen, wie eine gesellschaftlich Gleichstehende im Hause der Generalswitwe verkehren zu dürfen und sich die Freundin ihrer Tochter zu nennen. Wer mir zu jener Zeit prophezeit hätte – – Aber wir sprechen so viel von mir, und es gibt doch sicherlich kein uninteressanteres Thema als dies. Wie haben Sie Herta gefunden? Hat sie sich nicht sehr verändert in ihrer kurzen Ehe? In ihrem Wesen, meine ich. Denn äußerlich ist sie ja noch ganz das sanfte, liebliche Geschöpf, als das Sie sie in Eberstadt gekannt haben.«
Ueber Neuhoffs Gesicht legte sich schon wieder ein Schatten.
»Ich hatte keine Gelegenheit, derartige Vergleiche anzustellen, Fräulein Margot! Denn ich habe nicht mehr als ein paar Worte mit der Frau Rechtsanwalt gewechselt.«
Die Gesellschafterin schien aufrichtig erstaunt.
»Nicht mehr als ein paar Worte – sagen Sie? Ja, sind Sie denn nicht gekommen, um Herta zu besuchen? Und waren Sie nicht oben bei ihr in der Wohnung?«
»Was hätte ich dort zu tun gehabt? Nein, ich kam hierher, um eine geschäftliche Angelegenheit mit ihrem – mit dem Rechtsanwalt Leonhardt zu ordnen. Und nachdem das geschehen ist, habe ich hier nichts mehr zu schaffen.«
Der schroffe Klang seiner Worte erst schien ihr zum Bewußtsein gebracht zu haben, daß sie eine Ungeschicklichkeit begangen, denn mit einem kleinen Anflug von Verlegenheit, der ihrem Wesen etwas sehr Liebenswürdiges gab, sagte sie:
»Verzeihen Sie, wenn ich eine unpassende Frage gestellt habe. Ich konnte ja nicht wissen, wie sich nach Hertas Verheiratung Ihre Beziehungen zu dem Ehepaar Leonhardt gestaltet haben.«
»Ich bin Ihnen auch selbstverständlich durchaus nicht böse, Fräulein Margot! Aber –« und nun war die Befangenheit plötzlich bei ihm – »Sie sprachen von einer Veränderung, die mit Herta – mit Ihrer Freundin vorgegangen sein sollte. Haben Sie etwa Grund zu der Annahme, daß sie – daß sie in ihrer Ehe nicht glücklich sei?«
»O, darüber habe ich kein Urteil. Auf überschwengliche Glückseligkeiten ist ja am Ende sie selbst kaum gefaßt gewesen. Bei der Eigenart der Verhältnisse, unter denen diese Heirat zustande kam – – doch das wissen Sie wohl besser als ich!«
»Nein!« rief er mit verräterischer Lebhaftigkeit. »Nichts weiß ich davon – gar nichts! Auf der ganzen weiten Welt gab es sicherlich niemanden, der von dieser Verlobung mehr überrascht worden wäre, als ich. Und wenn Sie über die näheren Umstände unterrichtet sind, Fräulein Margot, so bitte ich Sie von Herzen, lassen Sie mich etwas darüber erfahren. Es – es hat für mich eine ganz besondere Bedeutung.«
»O, das wäre wohl eine etwas lange Geschichte – zu lang wenigstens, als daß ich daran denken könnte, sie Ihnen jetzt zu erzählen. Ein anderes Mal vielleicht, Herr Neuhoff; denn jetzt darf ich mich meinen Pflichten kaum länger entziehen. Ich möchte nicht, daß man etwa auf den Gedanken verfiele, mich hier zu suchen.«
Die Vorstellung, daß Herta hierherkommen, daß er ihr unversehens noch einmal gegenübergestellt werden könnte, schien auch Theodor Neuhoff zu beunruhigen, denn er griff sogleich nach dem Hute, den er neben sich auf den Sessel gelegt hatte.
»Ich darf Sie natürlich nicht zurückhalten. Und doch – doch wäre ich Ihnen so dankbar gewesen, wenn Sie mir eine Möglichkeit gewährt hätten, mich über jene hinter uns liegenden Dinge mit Ihnen auszusprechen. Aber ich habe kaum den Mut, Sie darum zu bitten, denn die Stunden sind mir zugezählt. Schon morgen muß ich die Stadt wieder verlassen, um meine Stellung im Bureau eines Berliner Baumeisters anzutreten. Und Sie werden schwerlich geneigt sein, mir bis dahin eine nochmalige Zusammenkunft zu gewähren.«
Sie schien doch nicht ganz abgeneigt, seinen Wunsch zu erfüllen, denn sie zauderte mit der Antwort und machte ein nachdenkliches Gesicht. Dann aber schüttelte sie allerdings mit einer Miene des Bedauerns den Kopf.
»Herta sieht es sehr ungern, wenn ich ohne sie das Haus verlasse. Und wo könnten wir uns denn auch hier in der Stadt begegnen, ohne daß ich der Gefahr einer Mißdeutung ausgesetzt wäre? Hierher aber wollen Sie natürlich nicht noch einmal kommen?«
»Hierher, Fräulein Margot? In das Haus dieses Rechtsanwalts? Wie sollte ich einen solchen Besuch begründen, ohne Sie in noch höherem Maße als bei dem Zusammentreffen an anderem Orte einer Mißdeutung auszusetzen?«
»Es dürfte natürlich niemand etwas davon bemerken. Aber –« und ein reizendes Lächeln huschte um ihre Lippen – »da bin ich wahrhaftig nahe daran, Ihnen ein heimliches Rendezvous vorzuschlagen. Sie müssen sich danach ja eine hübsche Meinung von mir bilden.«
»Ich denke wohl, daß ich Sie darüber nicht erst zu beruhigen brauche, Fräulein Margot! Wenn man die Ehre gehabt hat, Sie im Hause Ihrer Frau Mutter kennen zu lernen, ist man vor der Versuchung zu einer falschen Beurteilung ein für allemal gesichert.«
»Es war natürlich nur ein Scherz. Und wenn Ihnen wirklich so viel daran gelegen ist, etwas über jene alten Geschichten zu hören, die ich Ihnen längst bekannt glaubte – –«
»Ich habe seit vielen Monaten keinen sehnlicheren Wunsch als den, volle Klarheit über jene Vorgänge zu erhalten. Und wer wäre besser imstande, sie mir zu gewähren, als Sie, die Sie doch schon damals Hertas beste Freundin waren!«
»Nun wohl,« sagte sie wie in raschem Entschluß. »So werde ich Sie heute abend um neun Uhr hier an dieser Stelle erwarten. Sie werden die äußere Tür des Wintergartens unverschlossen finden, und Sie dürfen getrost eintreten, auch wenn ich mich vielleicht um einige Minuten verspäten sollte. Ich bin ja nicht die unumschränkte Herrin meiner Zeit.«
Jetzt war es der Architekt, der noch einige Bedenken zu hegen schien.
»Aber wenn man mich hier überraschte – der Rechtsanwalt oder – oder seine Frau!«
»Das haben Sie nicht zu fürchten. Die Kanzleiräume sind durch einen breiten Korridor und außerdem durch den großen Gartensalon von dem Wintergarten getrennt, wenn es auch natürlich Verbindungstüren gibt, so ist es doch ganz ausgeschlossen, daß Herr Doktor Leonhardt zu solcher Stunde den Wintergarten betreten sollte. Herta aber liebt diese unteren Räume überhaupt so wenig, daß sie selbst am Tage kaum jemals hierherkommt.«
»Und der Pförtner – er wird mich nicht nach meinem Begehren fragen?«
»Er wird Sie ohne weiteres einlassen, wenn Sie sagen, daß Sie zu dem Rechtsanwalt wollen.«
»Dann nehme ich gern und freudig das Opfer an, das Sie mir so liebenswürdig bringen wollen, Fräulein Margot! Seien Sie versichert, daß Sie mich damit für alle Zeit zu Ihrem Schuldner machen.«
»O, das ist zuviel Aufhebens von einer so unbedeutenden Gefälligkeit. Auch ich freue mich ja, mit einem guten Bekannten aus vergangenen glücklicheren Tagen ein Viertelstündchen verplaudern zu dürfen. Auf Wiedersehen also heute abend, Herr Neuhoff!«
Mit dem freundlichen Lächeln, das während der kurzen Unterhaltung immer wieder auf ihrem feinen, ausdrucksvollen Gesicht erschienen war, reichte sie ihm zum Abschied die Hand. Und Theodor Neuhoff versagte sich's nicht, diese schöne aristokratische Hand respektvoll zu küssen, wie er es so oft in jenen vergangenen glücklicheren Tagen getan, deren sie eben mit einem leisen Anflug von Wehmut gedacht.