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Die Verheerungen der fremden Kriegsvölker namentlich der Hessen in unserer Vaterstadt und ihrer Umgebung, welche wir schon teilweise geschildert haben und die nur mit den Verwüstungen der Hunnen verglichen werden können, dauerten fort. Ihre Greueltaten waren unbeschreiblich. Oberst Reinhold von Rosen hatte von Kempen aus Süchteln und die Burg Clörath überfallen und rückte dann über Viersen nach der Dyck. In Gladbach waren bei der Besetzung der Stadt die Abteimühle zwischen dem Eickertor sowie der Karmannshof und in Hardt der Kuhlenhof verbrannt worden. »Item anfangs Februarij 1642,« so berichtet der Chronist, »haben französische, wimarsche und hessische Kriegsvölker das Schloß Grevenbroich mit gewalt ingenohmen.« Während des Sommers hausten die Hessen wie die Kannibalen in der Gegend, die Jungfrauen und Frauen wurden geschändet, die Männer in die Schornsteine gezogen und verbrannt. Als den Viersenern die Ausschreitungen der Unmenschen zu arg wurden, und sie in Kirche, Kloster und den drei Schanzen befestigte Schutzwehren aufsuchten, rückte Rosen am 14. September mit neun Regimentern und sieben Kanonen an, um die Befestigungen zu erstürmen. Viersen wurde total verwüstet; die Hammer Schanze, auf der 150 Häuser standen, verbrannte und alle, die in die Hände der Soldateska fielen, niedergemetzelt oder auch verbrannt. Haus Zoppenbroich wurde eingeäschert und nicht wieder aufgebaut. Aus der übrigen Ortschaft waren die Bewohner zumeist nach dem Holländischen geflohen. »1662 bis Juni 1663«, so schreibt der Glehner Pastor Cremerius, »in diesen großen, angsthaften Zeiten sind wir auf Liedberg bei einander gewesen, gleich wie zur Zeit der Zerstörung Jerusalems. In kurzer Zeit starben auf Liedberg bei vierthalb tausend Menschen. Garten und Baumgarten liegen voller Toten. In so großer Menge Volks sind in einem ganzen Jahr nur zwei Kinder zur Welt geboren, eins aus meiner Pfarrei, das andere aus dem Schechtelhausen, welche ich getauft habe.« Vgl. Dr. P. Norrenberg, Geschichte der Pfarreien des Dekanates M.Gladbach. S. 197.
In Gladbach selbst sah es sehr traurig aus. Die Bürger schlichen mit hohlen Wangen umher wie die Skelette, alle Tage die schrecklichsten Quälereien und Grausamkeiten erduldend. Wer sich nur unwillig zeigte den Hessen gegenüber, der wurde gestraft. Kommandant Leßlin war längst abberufen, aber nach ihm kamen andere, welche viel grausamer waren und den Leuten unter allerlei Vorspiegelungen das Geld ablockten. Lerreh, Rabenhaupt, Rosa, Resür, hatten die Stadt ausgesogen. Hin und wieder wurde den Bürgern von einem Kommandanten versprochen, wenn man ihm 100 Goldgulden bringe, würden die Leute von allen weitern Kontributionen verschont bleiben, auch sollte dann das Eigentum der Bürger nicht mehr angetastet werden. Oft wurde dann mühsam das Geld zusammengebracht, doch die Plündereien nahmen trotzdem ihren Fortgang, ebenso die Grausamkeiten. Resür wollte nämlich immer noch etwas für sich herausschlagen und versuchte es zuerst mit Versprechungen, als das jedoch nicht half, wurden die Bürger wegen Geringfügigkeiten auf die raffinierteste Weise zu Tode gequält, falls sie sich nicht loskaufen konnten. Mehreren Bürgern hatte man zuerst ein Ohr, dann, einige Tage nachher das zweite und zuletzt die Nase abgeschnitten. Auf dem Markte wurde eine ganz neue Marter in Anwendung gebracht, der sogenannte Schwedentrank. Diejenigen, bei denen man noch Geld vermutete, mußten es herausgeben, oder sie bekamen den Schwedentrank zu kosten. Wer nun eben Geld oder Kostbarkeiten herbeischaffen konnte, der tat es, um dieser schrecklichen Marter zu entgehen. Sie bestand darin, daß der zu Marternde auf den Rücken gelegt und ihm vermittels eines Trichters gewaltsam Jauche in den Mund gegossen wurde, bis der Bauch dick anschwoll. Dann legte man ihm ein Brett auf den Bauch, und ein Hesse nach dem andern sprang auf dasselbe, bis daß dem Unglücklichen die Jauche nebst Blut und Eingeweiden heraustrat. Als der erste Bürger so gemartert wurde, ergriff die umstehenden Gladbacher Wut und Verzweiflung und als ihnen das Gleiche geschehen sollte, setzten sie sich zur Wehr, was aber zur Folge hatte, daß die Soldaten über sie herfielen und alle niedermachten.
Im September 1642 war auch Hauptmann van Este wieder in Gladbach. Er wollte dort den General Guébriant erwarten, der mit einem großen Heer ankommen sollte, um dem Jan van Werth eine Schlacht zu liefern. Sobald van Este dort war, hörten die schlimmsten Greueltaten auf, denn Resür wußte, daß der Hauptmann solche Dinge nicht leiden konnte und sich wahrscheinlich beim General darüber beklagen würde. Van Este hatte bei Vit Tempel Quartier genommen und auch die Nachforschungen nach seiner Tochter wieder aufgenommen. Er begab sich zu diesem Zweck nach Dahlen und hörte dort, daß Eva plötzlich verschwunden sei, und zwar gleichzeitig mit dem Offizier Hermann, wo sie geblieben, wußte man nicht. Er glaubte deshalb, sie hätte sich nach Rheydt oder Odenkirchen gewandt, weil sie gleichzeitig mit dem Offizier Hermann entwichen war und ein befreundeter Offizier von Hermann sich in Odenkirchen befand. Der Hauptmann ritt daher tags darauf nach Odenkirchen, traf aber den gesuchten Offizier nicht an, jedoch sagte ihm ein Soldat, daß die Eva mit einem Trupp Soldaten, wobei auch ein alter Mann gewesen, fortgeführt worden sei. Diese hätten von Erkelenz die Richtung nach Köln eingeschlagen. Ein anderer Soldat, welcher einige Tage später eintreffe, könne ganz genaue Auskunft geben. Hierauf beschloß van Este einige Tage in Odenkirchen zu bleiben, um die Rückkehr dieses Soldaten abzuwarten.
An jenem denkwürdigen Tage waren in Gladbach die Nachtposten am Eicker- und Weihertor auf eine Truppe aufmerksam geworden, die sich beim Morgengrauen dem Tore näherte. Es wurden zunächst einige Schüsse auf dieselbe abgegeben, dann alle Wachen verstärkt, nachdem dieselben von den anderen Türmen fast alle zum Eicker Tor gelaufen waren, um sich die eigenartige Schar anzusehen, welche einmal zurückwich, dann wieder näher kam und offenbar beabsichtigte, die Soldaten vor das Tor herauszulocken. Als es völlig Tag war, war von der Truppe nichts mehr zu sehen, Am Mardertor, welches von den Wachen verlassen war, hatten die in der Nähe wohnenden Bürger in der Nacht mehrere heftige Schläge gehört. Morgens wurde von allen Toren gleichzeitig beim Kommandanten Resür gemeldet, daß sich kleine Reiterabteilungen der Stadt genähert hätten, aber wieder verschwunden seien. »Es sind vermutlich französische Reiter gewesen, welche einen Streifzug machen,« meinte dieser sorglos.
Jan van Werth und Vit waren mit den Reitern ziemlich nahe an die Stadt herangekommen. Oberst Sparr, ein alter, tapferer Haudegen, sollte mit 500 Reitern, von Paul geführt, durch die Haag Haag. Ein vogelreiches, besonders von Nachtigallen bewohntes Buschwerk, das sich zwischen der Stadtmauer und dem am Fuße des Fliescherberges gelegenen Hahneweiher hinzog. schleichen, den Hundsberg Hundsberg. Der heutige Spatzenberg. hinunterreiten und sich dann unter den Eichen sammeln, von dort sollten sie an die nicht sehr hohe Mauer anlegen und diese auf mitgenommenen Leitern übersteigen, während Jan am Mardertor eindringen würde. Dann wollte man die Hessen zwischen zwei Feuer nehmen, damit kein einziger von ihnen übrig bliebe. Paul war in der Nacht mit mehreren Freunden durch den Graben am Mardertore gewatet, hatte sich an der Mauer vorbeigeschlichen und eine Petarde am Tore befestigt, daher auch die Hammerschläge in der Nacht. Peter Kluth hielt sich dicht an der Mauer unter Gesträuch verborgen; er hatte Stahl, Stein und Zunder, um die Petarde auf ein gegebenes Zeichen anzuzünden. Auf einmal hörten die Wachen am Mardertor lustiges Trompetengeschmetter, und aus dem Walde und vom Galgenberge Galgenberg. Dieser lag an der Viersenerlandstraße, da wo heute die Gartenwirtschaft »Forsthaus« steht. In früheren Zeiten war hier die Richtstätte und, wie der Name besagt, ein Galgen errichtet. her ergossen sich endlose Reihen von Reitern auf die Straße, die zum Mardertore führte. Die Verwirrung in der Stadt war unbeschreiblich, als man plötzlich die gefürchteten wilden Reiter erblickte. Der Feind kam wie aus der Erde gewachsen. Die Bürger, welche an eine Verwüstung der Stadt dachten, verschlossen sich in ihre Häuser. Die Mönche ahnten ebenfalls nicht, daß Jan van Werth vor den Toren lag und flüchteten aus dem Kloster in die Münsterkirche, wo sie sich verbargen, so gut sie konnten. Die Trommeln rasselten und riefen alle Soldaten der Besatzung auf den Markt, außer denen, die auf den Türmen und an den Toren auf Wache waren. Aber 2000 Hessen lagen in der unglücklichen Stadt, darunter 500 Reiter. Mit diesen glaubte Resür schon etwas wagen zu dürfen. Nachdem er alle auf dem Markte zusammen hatte, befahl er, sich kampfbereit zu halten, und schritt zum Mardertore, um sich den Feind einmal anzusehen. Er stieg auf den Turm und sah die endlose Menge Reiter herankommen. Die ersten waren schon auf Schußweite herangenaht und hielten still. Jetzt sprengte einer mit einem kleinen weißen Fähnlein bis vor den Graben, schwenkte dasselbe hin und her und fragte nach dem Kommandanten.
»Der ist hier,« sagte Resür, bis dicht an den Rand des Turmes tretend.
»Ich komme im Auftrage meines Herrn, des Generalleutnants Jan van Werth, um Euch zu fragen, ob Ihr Euch ergeben wollt.«
»Wer schickt Euch?« fragte Resür mit schlecht verhehlter Bestürzung.
»Jan van Werth.«
»Wie soll das denn möglich sein!« rief Resür zurück.
»Nun, es kommt ja nicht darauf an, ob Ihr das für möglich oder unmöglich haltet, ich habe Euch nur zu fragen, ob Ihr die Stadt übergeben wollt.«
»Beim Teufel, nein! Sagt Eurem Jan van Werth, er solle nur kommen und sich seinen dicken Schädel an unsern Mauern einrennen. Verstanden? Von Übergabe kann keine Rede sein. Jetzt packe dich fort, Bursche, oder ich vergesse, daß du Parlamentär bist!«
Dieser richtete sich trotzig auf und schwenkte sein Fähnlein, zum Zeichen, daß Peter Kluth die Lunte in Brand setzen und sobald wie möglich an die Petarde bringen sollte.
»Diese Worte könnten Euch gereuen, Herr Kommandant. Auf eine solche Unverschämtheit wird unser Jan van Werth Euch schon die richtige Antwort geben!«
Damit wandte der junge Krieger sein Pferd und trabte zu seinem Heere zurück.
Resür eilte auf den Markt und rief den Offizieren zu: »Verteilt sofort das Fußvolk an die Schießscharten, die Reiterei bleibt hier stehen; wenn wir den Feind etwas zugestutzt haben, so machen wir einen Ausfall. Ich begreife nicht, daß der Bauernlümmel die Stadt nicht von mehreren Seiten angreift. Vorwärts, auf eure Posten!«
»Herr Kommandant,« keuchte ein Soldat, der vom Weihertore kam, »ein großer Zug von unsern Soldaten kommt von Rheydt hierher.«
»Sind es auch die Unsrigen?«
»Gewiß, wir können sie mit Bestimmtheit erkennen, sie müssen jetzt auch bald an der Mühle sein.«
»Es ist gut, ich komme gleich hinunter zum Tore. Gehe wieder zurück.«
Der Soldat entfernte sich.
Jetzt hörte man Flintenschüsse in der Nähe des Weihers.
»Aha, sie liegen sich schon in den Haaren! Gebt acht, der Hauptmann van Este ist von Odenkirchen gekommen und jetzt werden wir den Bauernjungen zwischen zwei Feuer nehmen und ihm eins auf die Zipfelmütze geben, daß er uns so bald nicht wieder belästigt. Sind meine Befehle ausgeführt?« fragte er mehrere Offiziere.
»Jawohl, die Schützen verteilen sich an die Schießscharten.«
»Es ist gut. Haltet euch bereit. Ich werde gleich das Tor öffnen lassen, und dann machen wir unter dem Schutze unserer Hakenschützen einen Ausfall, suchen den Feind nach rechts zu drängen und bringen ihn so zwischen den Schraubstock. Hört ihr, wie der van Este dreinpfeffert? Das ist ja jetzt schon ein regelrechtes Gefecht, vollständige Salven werden gegeben! Aber ich höre kein Gewehrfeuer der Gegner. Doch halt, was ist das – – –?«
Es krachte furchtbar, und mit einem donnerähnlichen Getöse fiel das zerschmetterte hölzerne Tor der Marderpuot in den Toreingang hinein. Rauch, Holzsplitter und Eisenteile flogen umher. Ein starker Trompetenstoß erscholl, dann bebte die Erde unter den Hufen der galoppierenden Rosse, und die wilden Dragoner Jan van Werths ergossen sich wie eine Meeresflut in die Toröffnung hinein. Die Hessen wollten weichen, jedoch Resür rief, sich auf sein Pferd schwingend, ihnen zu: »Halt, hierher das Fußvolk, vorwärts, schießt doch auf die Bande!«
Einzelne Schüsse krachten, jedoch die Verwirrung war so groß, daß an eine Verteidigung nicht zu denken war. Wie eine Windsbraut sprengten die Werthschen Dragoner auseinander, ein Teil schwenkte um das Rathaus, welches in der Mitte des Marktes stand. Die Dragoner säbelten alles nieder, was nicht schnell genug entfliehen konnte. Ein Haufen Hakenschützen stolperten den Abteiberg hinunter, ein Dutzend Dragoner hinterher, mit ihren schweren Säbeln dreinschlagend, so daß bald alle niedergemacht waren und die Straßen bedeckten. Sie hätten beinahe im Fluge die fünfhundert Reiter eingeschlossen, wenn Resür, welcher die Absicht merkte, nicht schleunigst »Kehrt« kommandiert hätte. Die Reiter sprengten über Stock und Stein den Abteiberg hinunter auf das Eicker Tor zu, wo man den Hauptmann van Este wußte. Das Tor stand schon offen, und das Fußvolk eilte hinaus, so rasch es nur eben ging. Draußen tobte der Kampf.
Oberst Sparr hatte die Stadt noch nicht angreifen können, weil ihm der Hauptmann van Este zufällig in die Quere gekommen war. Als dieser die Reiter bemerkte, besetzte er sofort die vor dem Eicker Tor liegende Mühle und die große Scheune und eröffnete zunächst ein lebhaftes Feuer auf die Reiter. Er hatte 600 Mann Fußvolk und 200 Reiter bei sich, die zur Verstärkung der Stadt Gladbach dienen sollten. Als sich das Tor öffnete, schickte er einen Offizier in die Stadt mit der Weisung, ihm zur Hilfe zu kommen, denn die Reiter Sparrs wichen zurück, und er wollte sie jetzt vertreiben. Aber zügellos liefen die Hessen davon, viele wurden von den Pferden überritten und zerstampft, denn hinter den hessischen Reitern her jagte eine große Abteilung Dragoner, welche aufs sie einhieb. Vor der Stadt wurden sie von den van Werthschen Dragonern bedrängt, entweder sie wurden niedergehauen oder sie mußten fliehen. Resür schwenkte mit einer Abteilung Reiterei vor der Stadt zur Mühle hin, um die Verfolgung der Reiter, welche von van Este hart bedrängt wurden, zu beschleunigen, jedoch die Dragoner rückten ihnen auf den Nacken, und als die Sparrschen Reiter, welche sich langsam zwischen die dichten Eichen zurückgezogen, sahen, daß van Este zwischen zwei Feuer genommen werden konnte, griffen sie jetzt ebenfalls an, und die Hessen wußten keinen Ausweg mehr. Sie zogen sich in die Scheune und in die Mühle zurück und schossen von da auf den Feind. Es dauerte jedoch nicht lange, so brannte die Scheune, und die Soldaten sprangen an allen Ecken heraus, sie wurden aber, so wie sie sich zeigten, niedergemacht. Resür und seine Reiter waren vollständig umzingelt. Eine Aufforderung Sparrs, sich zu ergeben, wurde mit Hohngelächter beantwortet, jedoch war dieses kaum verklungen, als auch der Rest der Truppe unter den Streichen der Dragoner zu Boden sank, wo dann die stampfenden Hufe der Pferde ihnen den Garaus machten.
Van Este hatte sich in die Mühle zurückgezogen; er wollte von Ergeben nichts wissen. Türen und Fenster waren verrammelt, und aus allen Fenstern wurde auf die Belagerer gefeuert. Jan van Werth und Vit waren inzwischen auch bis vor das Tor gekommen um zu sehen, was dort vorging.
»Ei, zum Henker, wer sitzt denn in der Mühle?« fragte Vit einen Dragoner, welcher sich den Arm verbinden ließ.
»Ich weiß es nicht. Ein Obrist ist mit den Truppen von Rheydt gekommen, hat uns angegriffen und sich dann in der Mühle festgesetzt.«
»Halt!« rief Jan van Werth. »Zurück, wollen uns doch hier nicht hinstellen, um uns totschießen zu lassen. Trompeter, blase einmal zum Unterhandeln!«
Der Trompeter stieß in sein Horn, und gleich nachher wurde ein kleines Giebelfenster frei, aus dem ein Offizier sich hinaus lehnte und nach dem Begehr fragte.
»Ruft Euren Hauptmann!« rief Jan van Werth ihm zu.
Der Offizier verschwand, und an dem Fenster erschien der Hauptmann van Este.
Gleichzeitig brachen aus dem Dache der Scheune schwarze Rauchwolken aus, und in wenigen Augenblicken stand der ganze Dachstuhl in Flammen.
»Laßt mich mit ihm reden,« sagte Vit, schwang sich vom Pferde und sprang dann auf die Mühle zu. »Herr van Este,« rief er, »kommt doch heraus, sonst könnte es Euch warm werden, die Mühle brennt ja!«
»Ei, Vit, seid Ihr es, der mich belagert?« antwortete dieser erstaunt. »So ist also der Augenblick da, wo wir uns als Feinde gegenüberstehen. Ich denke Meister – –«
»Denkt nur nicht lange,« rief Vit ungeduldig, »kommt heraus, Ihr habt freien Abzug mit allen Ehren, ich verspreche es Euch, aber kommt schnell!«
»Versprecht Ihr mir das auf Ehrenwort, Meister?«
»Ja, Trendler Trendeler. Zögerer., ich verspreche Euch das und noch vieles andere, kommt doch heraus und sonst – –"
Jetzt fiel ein Teil der brennenden Balken mit großem Sprühregen nieder. Einige Stücke mußten den Hauptmann getroffen haben. Er war vom Fenster verschwunden. Das Tor wurde geöffnet und die Soldaten traten heraus. Der Hauptmann van Este wurde zuletzt auf einer Bahre herausgetragen. Vit sprang hinzu, drängte sich durch die Soldaten und sah den blutenden Mann liegen.
»Setzt nieder!« befahl Vit. »Macht, daß ihr fortkommt,« wandte er sich dann an die Hessen »und wenn ich euch einen guten Rat geben darf, so laßt euch nicht mehr blicken und bindet nicht mehr mit uns an! Für den Hauptmann van Este werde ich sorgen.«
Die Soldaten entfernten sich schleunigst und schlugen die Richtung nach Rheydt ein.
Vit befahl mehreren seiner Leute, den schwerverwundeten Hauptmann sofort zum Kloster zu tragen, er wolle gleich nachkommen. Er begab sich dann zu Jan und teilte ihm mit, wer der verwundete Hauptmann war, der sich so hartnäckig dort verteidigt hatte.
»Wenn die Kerle alle so tapfer gewesen wären, hätten wir keine leichte Arbeit gehabt,« meinte Jan.
»Das glaube ich auch,« meinte Vit.
Jan, welcher in der Stadt schon alle Wachen besetzt hatte, ließ zum Einrücken blasen, und alle Truppen zogen in die Stadt ein. –
Das Eicker- oder Weihertor stand weit offen, und an der Spitze seiner Reiterei ritt Jan van Werth mit Vit in die Stadt hinein. In der Weiherstraße am Gasthaus stand eine große Menge Bürger, welche den Zug der Soldaten erwarteten. Prior Bischoff und Bruno Garmanns nebst Vit Tempel standen an der Spitze. Als der Zug der Soldaten sich näherte, schritten sie bleich und wankend auf ihre Befreier zu und blieben vor Jan van Werth, der sofort sein Pferd anhielt, stehen und überreichten ihm nach altem Brauch aus einer Schüssel Brot und Salz. Prior Bischoff hielt folgende Ansprache: »Hochgeehrter Herr General! Im Namen unserer schwergeprüften Stadt heiße ich Euch als unsern Retter willkommen, als den Sieger, der uns endlich von der schmachvollen Bedrückung eines unmenschlichen Feindes befreite! Verzeiht, wenn wir Euch nicht empfangen können, wie es so tapfern Männern gebührt. Wir sind von allem entblößt und haben kaum das trockene Brot; doch wir danken Euch aus tiefstem Herzen und werden trotzdem alles aufbieten, um Euch den Aufenthalt in unserer guten Stadt so erträglich wie möglich zu machen.«
Hierauf erwiderte Jan van Werth:
»Ich danke Euch, hochwürdiger Herr Prior, für Euren freundlichen Empfang. Daß meine Ankunft Euch willkommen war, wußte ich bereits in Köln, wo Euer wackerer Bürger Vit Gilles hier mich veranlaßt hat, Eurer Stadt zu Hilfe zu kommen. Es ist uns genug, daß wir Euch lieb und wert sind, des seid versichert. Eure Not hat mich tief gerührt und wir werden es daher mit dem fürlieb nehmen, was Eure Gastfreundschaft uns bietet; so ist's von jeher deutsche Art und deutsche Sitte gewesen. Ihr habt wohl die Güte, dafür zu sorgen, daß meine Leute untergebracht werden, so gut es eben angeht?«
»Dafür laßt mich sorgen, Herr General,« bemerkte Vit Tempel.
Nachdem noch viele alte Leute, Männer und Frauen, sich bis zu Jan van Werth hindurchgezwängt und unter Freudentränen die Hand des Helden gedrückt hatten, setzte sich der Zug wieder in Bewegung, und Tempel schritt auf Vit zu, der wie ein Held zu Pferde saß, hielt ihn an und schüttelte ihm kräftig die Hand.
»Grüß Dich Gott, alter Junge, wie freue ich mich, Dich wiederzusehen!« sagte Tempel.
»Dank dir, alter Freund!« sagte Vit gerührt, »Ja, freuen wir uns: die Stadt ist nun wieder frei und so Gott will, hat alle Not und Trübsal ein Ende! Aber höre, ist meine Böld noch in Ordnung? Kann ich dort wieder einziehen?«
»Ja, du darfst ruhig hingehen, sie ist unversehrt geblieben,« rief Vit Tempel ihm nach, als Vit weiterritt.
Auf dem Markte bemühte sich Vit Tempel, die Soldaten unterzubringen, und das war keine Kleinigkeit. Die Leute nahmen sie zwar mit Freuden auf, aber die meisten hatten nichts zu beißen und zu brechen. Oberst Sparr begab sich zunächst zur verborgenen Kornkammer im Kloster, wo er noch Roggen zu finden hoffte. Dort war das Saatkorn für die Herbstsaat aufgespeichert; dieses gehörte teilweise dem Kloster und teilweise den zehntpflichtigen Bauern. Wenn das Kloster nicht für Saatkorn sorgte, so hätte im kommenden Jahre eine Hungersnot ausbrechen müssen. Wohl oder übel mußte man dem Oberst Sparr zweihundert Scheffel überlassen; er versprach, sie in den ersten Tagen zurückzuerstatten, woher, das wußte er allerdings nicht zu sagen. Jetzt wurde Korn verteilt und zunächst auf den Handmühlen gemahlen, und dann begann ein geschäftiges Backen in der ganzen Stadt. Vit führte Jan van Werth, Oberst Wolf und Stramm in sein verlassenes Haus. Es war alles noch so ziemlich in Ordnung geblieben, denn man hatte sein Eigentum geschont. Wohl lag alles bunt durcheinander, aber es war doch fast nichts fortgeschleppt. Vit hatte vorne im Stübchen rasch ein Feuer angezündet, denn es war ein kühler Tag, und die Herren machten es sich bequem. Dann holte er aus dem verborgenen Keller Wein heraus und setzte den Herren, die einen gewaltigen Durst hatten, davon vor. Hierauf schickte er einen Burschen nach Venn, um seine Mechthilde zu holen, denn er wollte doch eine Frau zur Bedienung im Hause haben. Oberst Sparr kam von der Kornverteilung zurück und sagte: »Das wäre in Ordnung, für Brot ist jetzt gesorgt, aber was fangen wir mit unsern Pferden an? Es ist nichts hier, kein Hafer, kein Heu, nicht einmal Stroh. Heute fressen sie Korn.«
»Aber zum Henker,« erwiderte Jan van Werth, »die Hessen haben doch auch die Pferde gefüttert und wahrhaftig das Futter nicht mitgenommen. Wie ist das damit?« wandte er sich an den inzwischen eingetretenen Vit Tempel.
»Ja,« antwortete dieser, »die Hessen holten alle paar Tage ihr Futter bei den Bauern hier in der Umgegend.«
»Dann müssen wir es auch so machen. Unsere Pferde wollen Futter haben. Sparr, nehmt zuverlässige Leute mit Karren, und dann bei den Bauern in der Umgegend Futter geholt!«
»Laßt Euch die Zeit nicht lang werden, Ihr Herren,« sagte Vit, indem er wieder einen großen, mit Wein gefüllten Krug auf den Tisch stellte. »Ich habe einen notwendigen Gang zu machen.«
»Geh nur, Alter,« lachte Jan, »wenn du uns solche Beschäftigung gibst, wollen wir schon die Zeit totschlagen. Aber, guter Vit, ehrlich gestanden, ich habe Hunger ...«
»Sei zufrieden, ich werde hoffentlich etwas Eßbares auftreiben. Gleich komme ich zurück.«
Vit begab sich zunächst an die Mauern, lief an alle Tore und wurde auf den Straßen überall von Bekannten und Freunden herzlichst begrüßt. Auch der alte Källkes humpelte heran und schüttelte tränenden Auges dem Nachbar die Hand.
»Aha, Steppkes, gut, daß ich dich treffe!« sagte Vit, dem ihm entgegenkommenden Stellmacher die Hand schüttelnd. »Du mußt heute noch das Tor mit Balken verrammeln. Der Schreiner Laumen kann dir dabei helfen. Das Tor muß diesen Abend geschlossen sein, Junge.«
»Nun, das ist schnell geschehen, Meister Vit.«
»Dann aber muß deine erste Arbeit sein, sofort ein neues Tor anzufertigen, und das muß stark mit Eisen beschlagen werden.«
»Gut, Meister Vit, wird gemacht,« antwortete Steppkes.
Vit begab sich darauf zur »Krone« und bestellte für jede Wache ein kleines Faß Bier, denn die wachthabenden Dragoner waren alle sehr durstig. Als er wieder auf den Markt kam, sah er den Hauptmann van Este, den Arm in der Binde tragend, auf sein Haus zuschreiten.
»Wie, Herr Hauptmann – schon wieder auf den Beinen?« sagte Vit ihn freundlich begrüßend. »Dann war also Eure Verwundung nicht so schlimm als wir anfangs glaubten?«
»Nein, Gott sei Dank! Nur der rechte Arm war entzwei,« erwiderte der Hauptmann. »Er ist aber in guter Behandlung und kann jetzt langsam wieder heilen.«
»Ja, dazu hat er Zeit, denn Ihr seid ja vorläufig hier unser Gefangener,« bemerkte Vit in gutmütigem Spott.
»Meinetwegen so lange es Euch beliebt,« lachte der Hauptmann. »Hoffentlich wird es keine allzu strenge Gefangenschaft werden!«
»Jedenfalls nicht so strenge als die meinige bei den Hessen war. Aber wie ist es, seid Ihr auch sonst noch verwundet?«
»Hat nicht viel zu bedeuten, Meister.«
Sie schritten ins Haus, wo Vit zuerst den tapferen Hauptmann mit den Herren bekannt machte. Alle reichten ihm die Hand, und Jan van Werth sagte: »Hört, lieber Freund, wenn alle so dreingehauen hätten wie Ihr, dann würden wir die Stadt nicht so leichten Kaufes bekommen haben.«
Der Hauptmann verneigte sich dankend und nahm dann am Tische Platz. Jetzt kamen Knechte vom Kloster, welche Fleisch und Brot brachten, und Vit stellte alles auf den Tisch, holte noch einen Krug Wein und lud dann alle ein, tüchtig zuzugreifen.
»Höre, Vit,« bemerkte Jan, »wir werden aber doch sorgen müssen, daß meine Soldaten auch Fleisch bekommen, denn nicht von Brot allein lebt der Mensch, also auch der Soldat nicht. Ich will deshalb einmal eine Partie Leute hinausschicken, um nachzusehen, ob die Bauern noch Vieh haben. Was meinst du dazu? Wir werden den Leuten ja alles bezahlen, was wir nehmen, das heißt, wenn wir Geld haben.«
»Haha,« lachte Vit, »ihr wollt bezahlen, was ihr den Leuten abnehmt. Doch nur, wenn ihr Geld habt, und das habt ihr selbstredend nie. Arme Schelme, die ihr seid; Krieg führen ohne Geld ist eine Kunst, die will gelernt sein! Aber seid zufrieden. Ich habe schon für alles gesorgt. Zuerst habe ich dir Tore und Mauern nachgesehen und werde hinsichtlich der Ausbesserungen an denselben mich mit Tempel verständigen. Sodann sollen 15 Kühe hierhergeschafft und diesen Abend noch geschlachtet werden, Ihr sollt doch Fleisch zu essen bekommen. Schmalhans ist wohl sonst ein guter Bekannter von Euch, aber hier soll er doch nicht Küchenmeister sein!«
»Du bist ein ganz vorzüglicher Kerl, Vit,« lobte Jan, »komm, wir stoßen zusammen an. Aber sage einmal, Junge, wie ist das mit den Goldfüchsen, die du mir versprochen hast?«
»Hoffentlich werde ich sie morgen holen können. Aber, Jan, mit dem Gelde ist uns nicht geholfen. Wir müssen Lebensmittel haben! Wo die nun hernehmen? Die Umgegend ist ebenso rattenkahl, wie die Stadt.«
»Wird sich wohl machen lassen, Vit, zuerst nur Geld, Junge, Geld ist immer die Hauptsache.«
»Leihe mir für morgen den Obristen Wolf mit 3-400 Mann Dragonern, dann will ich das Geld holen.«
»Was willst du denn mit all den Soldaten? Du wirst doch nicht am Ende das Geld stehlen wollen?«
»Nein, stehlen nicht, aber es könnten böse Menschen mich nicht in Frieden ziehen lassen, wenn ich das Geld holen wollte. Übrigens glaube ich, würdest du dir auch nichts daraus machen, wenn es gestohlenes Geld wäre. Es liegt 3 bis 4 Stunden von hier, in der Nähe von Erkelenz, verborgen.«
»Nun gut, Wolf und 500 Mann ziehen mit dir, denn ihr kommt in der Nähe von Dahlen vorbei, und da ist eine starke Besatzung. Aber sorge unter allen Umständen, daß du das Geld mitbringst. Ich weiß mir sonst wahrhaftig keinen Rat.«
»Na, wenn's nicht fort ist, dann werde ich es schon bringen.«
Bis abends spät saßen die Kriegsmänner noch zusammen, tranken und erzählten. Die Obristen und Jan van Werth qualmten aus ihren Pfeifen, daß die ganze Stube mit Rauch gefüllt war und Vit das Fenster wiederholt öffnen mußte.
»Ich weiß doch wahrhaftig nicht, wie ihr an solchem Gedämpf und Qualm Geschmack finden könnt!« brummte Vit.
»Das verstehst du eben nicht, alter Knabe,« lachte Jan. »Das ist ein herrlicher, unvergleichlicher Genuß!«
Paul und der Prior Bischoff traten ein, und der letztere kündigte an, daß am andern Morgen um 9 Uhr ein feierliches Hochamt in der Münsterkirche gehalten werden sollte zum Dank, daß Gott die Stadt von der Hessenplage befreit hatte. Der Herr Generalleutnant Jan van Werth und seine sämtlichen Soldaten seien zu dieser Feier eingeladen.
»Ich danke Euch, hochwürdiger Herr,« erwiderte Jan höflichst. »Alle Soldaten, welche nicht auf Wache sein müssen, sollen der Feier beiwohnen. Es würde mir lieb sein, wenn Ihr uns eine Predigt halten wolltet. Wir könnten sie gebrauchen.«
»Damit könnte ich dienen, Herr General.«
Die Tür ging auf und die in Venn abgeholte Hausmutter Mechthilde schaute herein. Sie wunderte sich nicht wenig, all die Kriegsleute in ihrem Hause zu finden.
»Komm herein, Kind,« sagte Vit fröhlich, als sie unschlüssig in der Türe stand, sprang dann auf und zog sie in seine Arme.
»Gott sei Dank, Vater, daß du wieder da bist!« seufzte Mechthilde, wobei ihr vor Freude die Tränen über die Wangen liefen.
»Und daß die Stadt von den Hessen befreit ist!« fügte Vit mit bewegter Stimme hinzu und führte sie in die Stube, wo er sie mit den Anwesenden bekannt machte.
»So Kind,« sagte er dann, »sorge vor allen Dingen, daß wir bald etwas Ordentliches zu essen bekommen, denn seit einigen Tagen haben wir nichts Warmes mehr genossen.«
»Das kann ich mir wohl denken, Vater,« erwiderte Mechthilde. »Dann will ich aber schnell machen. Hoffentlich ist in der Küche noch etwas vorhanden. Will der Herr Prior auch bei uns fürlieb nehmen, heute abend?« fragte sie diesen einladend.
»So Ihr es wünscht, und es Euch nicht zuviel Mühe macht, bleibe ich gerne, Frau Brenner,« erwiderte der Prior.
Mechthilde begab sich darauf mit Vit zur Küche. Hier erzählte sie ihrem Vater, daß Jakob soweit wieder hergestellt sei, aber noch auf dem Stocke gehen müsse. Daher habe er sie auch nicht begleiten können. Er würde jedoch in einigen Tagen nachkommen, sobald er Gelegenheit hätte, mit einem Fuhrwerk nach Gladbach zu fahren.
Nach einer Stunde stand ein gut zubereitetes Mahl auf dem Tisch, dem auch alle Ehre angetan wurde. Nach dem Essen wurden die Pfeifen wieder angebrannt und noch ein großer Krug Wein getrunken. Ziemlich spät suchten alle das von Mechthilde sorgsam bereitete Lager auf. Der Prior sowie der Hauptmann van Este hatten sich schon vorher verabschiedet und zum Kloster zurückbegeben. Am andern Morgen zog Jan van Werth mit seinen Dragonern in die Münsterkirche zum Dankgottesdienste. Die ganze Kirche war gedrängt voll von Bürgern und Soldaten. Prior Bischoff hielt eine ergreifende Predigt, wobei er sich über die schreckliche Geißel des Krieges verbreitete mit seinem Mord und Brand und seinen Verwüstungen – diesen unseligen Krieg, der nun fast dreißig Jahre im Lande wütete und jetzt auch über Gladbach hergezogen war, wie Sturm und Ungewitter ... Schließlich ermahnte er Bürger und Soldaten, Friede zu halten. Als dann nach der heiligen Messe von kräftigen Männerstimmen das » Te Deum laudamus« gesungen wurde, traten manchem Bürger und manchem rauhen Kriegsmann die Tränen in die Augen.
Obrist Sparr erhielt das Kommando in der Stadt. Zunächst sollten die Toten begraben werden. Die Leichen von Freund und Feind wurden unten am Fuße des Hundsberges in große Gruben gelegt und diese dann zugescharrt, nachdem ein Mönch die Sterbegebete verrichtet hatte.