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Im Dorfkruge am Fenster saßen drei Gäste, die eben aus der Stadt zurückgekommen waren, und unterhielten sich leise, aber eifrig. Der kleine krumbeinige Krüger mit der weißen Zipfelmütze ging neben den Tischen auf und ab und suchte vergebens seinen Anteil von den Neuigkeiten abzubekommen.
Die am Fenster waren unbarmherzige Menschen: Je mehr der Krüger die Ohren spitzte, desto flüsternder und eifriger wurde das Gespräch. Es war nicht mehr zum Aushalten; endlich ging dem Krüger die Natur durch. Er stand plötzlich still und fragte: » Ist da was Neues passiert in der Stadt, Jochen Petersen?« – »Was Neues?« – »Ach nein, Kasten, Neues ist eigentlich nicht passiert.«
Aber die Unterhaltung am Fenster wurde trotzdem eifriger und immer leiser. Der gequälte Krüger faltete die Hände auf den Rücken und setzte seinen Spaziergang fort. Abe nein, es war platterdings unmöglich.
Noch einmal wandte er sich an die Unmenschen. »Kann ich das nicht wissen, was Neues in der Stadt passiert ist?« – »Ja, das kann Karsten ja wohl.«, antwortete Jochen Petersen, wandte aber in demselben Augenblick dem Fragenden den Rücken zu. Das war zu viel.
»Mein Gott«, schrie der kleine Krüger, »was ist denn da passiert, Jochen Petersen?« – »Ja, Karsten, sie wollen den Nachtwächter nicht begraben.« – »Den Nachtwächter nicht begraben, Jochen Petersen? Das ist ja was Außerordentliches!« – »Sie wollen ihn aber doch nicht begraben. Das ist ein Teufelsspiel! Sie sind damit beim Landvogt gewesen und beim Amtsgericht. Aber das hilft alles nicht; sie wollen ihn doch nicht begraben. Na, und nun sind sie damit nach der Regierung.«
»Was Jochen nicht sagt! Das ist ja ganz was Außerordentliches! Aber, mein Gott, warum wollen sie denn den Nachtwächter nicht begraben?« »Ja, Karsten, weil er noch nicht gestorben ist!«