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Italienische Novellen. Dritter Band
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Antonio Francesco Grazzini

Des Fischers Glück und List

Geraume Zeit bevor Pisa der florentinischen Herrschaft unterworfen wurde, kam ein Mailänder Arzt von Paris, wo er studiert und die Heilkunde erlernt hatte, in diese alte Stadt, blieb allda eine Weile, indem er mit Gottes Hilfe einige Edelleute behandelte und ihnen wieder zu ihrer verlorenen Gesundheit verhalf, und gelangte bei den Pisanern allmählich zu so großem Ansehen und Verdienste, daß er nicht übel Lust bekam, weil ihm überdies die Stadt sowie die Sitten und Lebensweise ihrer Bewohner gar wohl zusagten, nicht nach Mailand zurückzukehren, sondern sich in Pisa niederzulassen.

Da er nun in seiner Heimat von den Seinen niemand als seine alte Mutter hinterlassen und wenige Tage, ehe er nach Pisa kam, die Nachricht erhalten hatte, daß sie aus diesem Leben geschieden sei, so setzte er, also von nichts mehr dahin zurückgezogen, seine ferneren Hoffnungen ganz allein auf Pisa und erwählte es zu seinem Wohnorte, wo er seine Kunst mit vielem Glück ausübte, in kurzem reich ward und sich Meister Basilio von Mailand nennen ließ. Um seiner guten Verhältnisse willen wünschten mehrere Pisaner, ihn zu verheiraten, und brachten ihm eine Menge Jungfrauen in Vorschlag, ehe er sich dazu entschloß. Zuletzt gefiel ihm ein Mädchen, das weder Vater noch Mutter hatte, zwar edelgeboren, aber arm war und ihm nichts als ein Haus zur Mitgift einbrachte, in welchem der Meister, nachdem er lustig und guter Dinge darin seine Hochzeit gehalten und es bezogen hatte, viele Jahre lang ein glückliches und zufriedenes eheliches Leben führte, das ihn an Kindern und an Hab und Gut bereicherte. Seine Frau gebar ihm drei Knaben und ein Mädchen. Dieses letztere und den ältesten der Söhne verheirateten sie im erwachsenen Alter, und der jüngste Sohn widmete sich den Wissenschaften, weil der mittlere, namens Lazzaro, denselben lange Zeit vergeblich oblegen hatte und in seinem trägen, schwerfälligen Verstände keine Neigung dazu empfand, sondern vielmehr von Natur melancholisch, zerstreut, menschenscheu, wortkarg und so störrig war, daß, wenn er einmal zu einer Sache Nein gesagt hatte, die ganze Welt ihn nicht anderen Sinnes zu machen vermochte. Da ihn denn sein Vater als so grob, halsstarrig und bäurisch erkannte, so entschloß er sich, ihn von sich zu entfernen, und schickte ihn aufs Land, wo er unweit der Stadt vier schöne Besitzungen gekauft hatte.

Mit diesem Aufenthalte äußerst zufrieden, weil er an den ländlichen Sitten viel mehr Geschmack als an den städtischen fand, hatte Lazzaro allda wohl an die zehn Jahre gelebt, als Pisa von einem seltsamen, gefährlichen und überdies gleich der Pest ansteckenden Übel heimgesucht wurde, das die daran erkrankenden Menschen mit einem hitzigen Fieber und zugleich mit einer solchen Schlafsucht befiel, daß sie sich niemals wieder daraus ermuntern konnten, sondern besinnungslos hinstarben.

Gewinnsüchtig wie andere, war Meister Basilio einer der ersten Ärzte, die die böse Krankheit zu heilen versuchten. Er zog sie sich aber bald im höchsten Grade selbst zu, so daß sie nicht allein, trotz seiner angewandten Arzneien, in wenigen Stunden ihn tötete, sondern auch alle durch ihn damit angesteckten Hausgenossen und Kinder allmählich unter die Erde brachte und nur eine alte Magd von ihnen am Leben ließ.

Erst nachdem die Krankheit in ihren verschiedenen Stadien großen Schaden angerichtet hatte, der noch viel größer geworden sein würde, wenn nicht eine Menge Menschen ihretwegen die Stadt verlassen hätten, ließ sie mit der neuen Jahreszeit in ihrem Wüten nach, worauf sich die verödeten Häuser mit den ermutigt zurückkehrenden Flüchtlingen wieder füllten und jedermann von neuem an seine Geschäfte und an sein gewohntes Tagewerk ging.

Auch Lazzaro wurde nach Pisa eingeholt, um die ihm zugefallene unmäßig große Erbschaft anzutreten, und in deren Folge setzte er über seine Güter und Ernten einen Verwalter ein, während er außer der alten Magd, die er von den Seinen mit ererbt hatte, nur einen einzigen Mann zu seiner Bedienung annahm.

Ließ es sich nun zwar mit einem Male das ganze Land angelegen sein, ihn, seiner Ungeschliffenheit und seines Eigensinnes ungeachtet, mit einer Frau zu versorgen, so erwiderte er doch mit Entschlossenheit, vorderhand wolle er noch vier Jahre warten und alsdann die Sache in Erwägung ziehen, so daß kein Mensch ein ferneres Wort darüber gegen ihn verlor, weil seine Art und Weise zur Genüge bekannt war. Er beschäftigte sich allerdings inzwischen zumeist damit, sich gütlich zu tun und sein Leben zu genießen, ging aber fortwährend mit keiner Menschenseele um und floh – wie der Teufel das Kreuz – die Nähe anderer.

Lazzaros Hause gegenüber wohnte ein armer Mann, der sich Gabbriello nannte, mit seiner Frau, namens Santa, und zwei kleinen Kindern, einem Knaben von fünf und einem Mädchen von drei Jahren, in einer ärmlichen Hütte. Dieser Gabbriello war eingeschickter Fischer und Vogelsteller, der Netze und Käfige meisterhaft verfertigte und also im Schweiße seines Angesichts mit Fischen und Vogelstellen, wiewohl auch mit Hilfe seines Weibes, das Leinen webte, so gut es gehen wollte, sich sein Brot verdiente und seine Familie erhielt. Der Himmel wollte, daß er dem Lazzaro auf das wunderbarste in seinen Gesichtszügen ähnlich sah. Beide hatten rötliches Haar und trugen auch den Bart, der bei beiden von gleicher Farbe war, in gleicher Länge und auf gleiche Art. Da sie überdies von gleicher Größe und von gleichem Alter waren, auch in ihrem ganzen Wesen miteinander übereinstimmten, so hätte man sie eher für Zwillingsbrüder als für Leute, die einander fremd waren, halten mögen. Wären sie in gleicher Kleidung nebeneinander erschienen, so würde sich gewiß nicht leicht jemand gefunden haben, der sie voneinander hätte unterscheiden können; ja selbst Gabbriellos Ehefrau wäre wohl der Täuschung unterlegen. Ihre damalige Kleidung war zwischen beiden der einzige Unterschied, denn der eine war beinahe in Lumpen gehüllt, der andere auf das feinste angetan.

Sobald sich Lazzaro seiner so großen Ähnlichkeit mit seinem Nachbar versah, hielt er dafür, daß diese nicht von ungefähr entstanden sein, sondern mehr zu bedeuten haben möge, und fing daher an, sich mit ihm zu befreunden und ihm und seiner Frau des öfteren zu essen und zu trinken zu schicken. Ebenso lud er Gabbriello nicht selten zu Mittag und zu Abend zu sich ein und unterhielt sich dabei mit ihm auf das mannigfaltigste, weil Gabbriello ihn die wunderlichsten Dinge von der Welt glauben machte und, wenn auch arm und von geringem Herkommen, doch klug und listig genug war, sich dergestalt in ihn zu schicken und ihm nach dem Munde zu reden, daß Lazzaro am Ende gar nicht mehr ohne ihn sein konnte. Wie nun Gabbriello einmal zu Mittag bei Lazzaro aß und sie ihre Mahlzeit schon ziemlich beendigt hatten, kamen sie auf den Fischfang zu sprechen, und nachdem Gabbriello seinem Wirte einige Arten desselben beschrieben hatte, kamen sie auch auf das Untertauchen mit dem Hamen am Halse, wovon der Fischer so viel zu sagen wußte, wie ergötzlich und vorteilhaft es sei, daß den Lazzaro plötzlich die größte Lust anwandelte, selbst in Augenschein zu nehmen, auf welche Weise man durch Untertauchen fischen und die großen Fische nicht nur mit Netzen und Händen, sondern sogar mit dem Munde fangen könnte, weswegen er also den Fischer dringend bat, ihm seine Neugier zu befriedigen.

Gabbriello erwiderte, er sei auf sein Verlangen jederzeit bereit, ihm zu dienen, und da sie sich damals mitten im Sommer befanden, so kamen sie miteinander überein, auf der Stelle danach auszugehen, und standen vom Tische auf. Sie verließen unverzüglich das Haus; Gabbriello holte seine Hamen, und Lazzaro begleitete ihn zum Seetore hinaus an das von Pfahlwerk gehaltene Ufer des Arno, das einen mit hoch in die Luft ragenden Bäumen und mit Erlengebüsch bepflanzten süßen, frischen Schatten gewährenden Damm bildete. Dabei angelangt, sagte Gabbriello zu Lazzaro, er möge sich an einen kühlen Ort niedersetzen und zusehen, zog sich nackend aus und befestigte sich die Netze an die Arme. Der im Schatten ruhende Lazzaro erwartete indessen geduldig, was geschehen würde. Gabbriello aber war kaum in den Fluß gewatet und unter das Wasser getaucht, als er auch, ein vortrefflicher Meister seines Gewerbes, alsbald wieder auf die Wasserfläche emporkam und in seinem Hamen acht bis zehn große derbe Fische gefangen hatte. Sein Begleiter staunte es wie ein Wunder an, unter dem Wasser so gut Fische einfangen zu sehen. Es wandelte ihn augenblicklich die unwiderstehliche Lust an, es näher zu betrachten. Und da die Mittagsglut fast senkrecht und versengend auf die Erde hernieder traf, so gedachte er sich auch ein wenig zu erfrischen, entkleidete sich mit Gabbriellos Hilfe und ließ sich von diesem in den Fluß an eine Stelle führen, wo ihm das Wasser kaum bis an die Knie ging und sanft und ruhig in seinem Bette hinfloß. Gabbriello warnte ihn, als er ihn dahin gestellt hatte, ausdrücklich, ja nicht über einen eingerammten Pfahl hinaus vorzugehen, der ein wenig über die anderen aufragte, und den er ihm bezeichnete, und fuhr dann mit seinem Fischfange fort.

Lazzaro fand am Waten unsägliches Vergnügen, kühlte sich durchaus im Wasser ab und behielt fortwährend seinen Freund im Auge, der immer wieder, Netze und Hände voll Fische, auftauchte und auch aus Lust und Fröhlichkeit mehr wie einmal welche im Munde fing. Da nun Lazzaros Erstaunen allmählich dermaßen anwuchs, daß er sich einbildete, man möge unter dem Wasser, worein er niemals getaucht hatte, hell sehen können, weil er es für unmöglich hielt, im Finstern so viele Fische zu fangen, so ließ er sich zu dem Wunsche verleiten, sich durch den eignen Augenschein zu überzeugen, wie Gabbriello es zustande brächte, und steckte also, bei dem nächsten Zuge, sowie jener untertauchte, auch seinen Kopf unter das Wasser, ließ sich, ohne es weiter zu bedenken, eine Strecke mit dem Wasser gehen, und drang aus Neugier bis zu dem Pfahle vor. Indem er sich nun aber, weil das Wasser an dieser Stelle schon viel tiefer und reißender war, an demselben festhalten wollte, um der Gewalt der Wellen zu widerstehen, sank er, gleich als ob er von Blei gewesen wäre, immer tiefer mit ihm in den schlammigen Grund hinein. Unbehilflich, wie er von Natur war, und unfähig sowohl zum Schwimmen als länger den Atem an sich zu halten, bemühte er sich nicht allein vergebens voller Schrecken, sich wieder emporzurichten, sondern konnte auch nicht verhindern, daß ihm das Wasser zu Nase, Mund und Ohren eindrang: kurz, er verlor immer mehr Besonnenheit und Kräfte und wurde bald unwiderstehlich von der Strömung fortgerissen.

Gabbriello war mittlerweile in eine größere Vertiefung der Umpfählung gewatet, in der ihm das Wasser beinahe bis an die Brust ging, und gedachte, weil er darinnen viele Fische merkte, sich seinen Hamen vorerst recht voll zu füllen, ehe er diese Stelle wieder verließe. Dagegen wurde der unglückliche, schon halbtote Lazzaro zwar noch zwei- oder dreimal auf die Oberfläche emporgetrieben; als er aber zum vierten Male untersank, kam er nicht wieder zum Vorschein, sondern gab seinen Geist, elenderweise ertrinkend, auf. Nachdem nun Gabbriello seinen Fischzug zu seiner Befriedigung beendigt hatte, kam er mit strotzenden Netzen aus dem Wasser hervor und kehrte sich, vergnügten Angesichts nach Lazzaro aussehend, um. Da er ihn aber bei wiederholtem Hinundwiderblicken nirgends erspähte, erstaunte und erschrak er, besonders, als er seines Freundes Kleider noch auf dem grünen Ufer liegen sah, über die Maßen, wurde immer ängstlicher und unruhiger und begann, sich überallhin unter dem Wasser umzusehen, wo er denn am Ende wirklich den von der Flut an das Ufer gespülten toten Leichnam am Boden wahrnahm. Zitternd und zagend auf den Ertrunkenen zueilend und sich seines Todes versichernd, wurde er urplötzlich von solchem Schmerze und von solcher Angst erfaßt, daß er, alles Bewußtseins beraubt, eine Weile regungslos wie eine Bildsäule dastand und zu keinem Entschlüsse gelangen konnte, weil er befürchtete, man würde ihm, wenn er die Wahrheit aussage, schuld geben, seinen Gesellschafter absichtlich ertränkt zu haben, um ihn zu berauben.

Zuletzt aus der Not eine Tugend machend und aus Verzweiflung kühn geworden, nahm er sich vor, einen Gedanken zu verwirklichen, der ihm im Augenblicke in den Sinn gekommen war. Da nämlich durchaus kein Augenzeuge in der Nähe zu sehen war, weil die meisten Menschen entweder im Kühlen saßen oder schliefen, so hob er vor allen Dingen die gefangenen Fische in einem dazu vorhandenen Kasten auf, lud sich Lazzaros Körper auf die Schultern und schleppte ihn, wie schwer er auch war, an das feuchte Ufer des Flusses, wo er ihn in das üppige Schilfgras niederließ. Alsdann zog er sich die Wasserhosen aus und bekleidete ihn damit, wand die Netze fest um den Arm des Ertrunkenen, den er hiernächst wieder aufnahm und mit dem er untertauchte, und legte ihn in das Bett des Flusses nieder, wo er den Hamen so künstlich an einen Pfahl verwickelte und festknüpfte, daß er nur mit großer Anstrengung wieder losgerissen werden konnte. Als er dies getan hatte, tauchte er wieder auf, stieg an das Ufer zurück, legte sich allmählich, vom Hemd bis zu den Schuhen, ein Kleidungsstück seines Freundes nach dem anderen an und setzte sich einen Augenblick in die Absicht versunken nieder, doch einmal sein Glück zu versuchen, teils um sich selbst zu erretten, teils um sich mit einem Wagestücke der ihn so schwer bedrückenden Dürftigkeit zu überheben und aus seiner wunderbaren Ähnlichkeit mit Lazzaro vielleicht das Heil und Wohlergehen seines ganzen Lebens zu ziehen.

Mit Verstand und Keckheit begann er darauf, als es ihm an der Zeit zu sein schien, sein ebenso gefahrvolles als verwegenes Unterfangen auszuführen, gleich als ob er Lazzaro wäre, zu schreien und zu rufen: »Zu Hilfe, zu Hilfe, ihr guten Leute! Ach, kommt herbei und rettet den armen Fischer, der untergesunken ist!« – und so lange aus vollem Halse fort zu brüllen, bis der benachbarte Müller mit vielen anderen Landleuten herbeigelaufen kam. Da gab ihnen Gabbriello nun, um Lazzaro desto besser nachzuahmen, mit tölpischen Worten fast weinend zu verstehen, wie der arme Fischersmann viele Male untergetaucht und mit vielen Fischen wiedergekommen, das letzte Mal aber fast schon seit einer Stunde unter dem Wasser geblieben sei, so daß wohl gar zu befürchten stehe, er möge darin seinen Tod gefunden haben, und bezeichnete ihnen, als er um die Stelle befragt wurde, wo Gabbriello verschwunden sei, den Pfahl, woran er den Ertrunkenen vorher befestigt hatte. Gabbriellos Busenfreund, der Müller, der ein guter Schwimmer war, warf rasch seine Kleider von sich, tauchte dicht an dem Pfahle unter und fand alsbald den daran befestigten Leichnam vor, worauf er, nachdem er umsonst versucht hatte, ihn loszuwickeln und an sich zu ziehen, von Schmerz durchdrungen wieder emporkam und den anderen mit kläglicher Stimme zurief, daß der arme Schelm mit dem Netzwerke an den Pfahl verstrickt am Boden hege und ohne Zweifel schon ertrunken sei.

Die bestürzten Gefährten des Müllers gaben ihr äußerstes Leidwesen über das Unglück mit Worten und Gebärden kund, und es entkleideten sich noch zwei andere, die denn zusamt dem Müller den Leichnam aus dem Wasser fischten und an das Ufer zogen, nicht ohne daß sie sich dabei die Arme zerfleischten und die Netze zerrissen, deren Verschlingungen sie den verzweifelten Tod des Unglücklichen schuld gaben. Indem sich nun die schlimme Neuigkeit verbreitete, zog sie auch einen Priester aus der Nachbarschaft herzu, und man lud den Toten am Ende auf eine Bahre, auf der er in eine kleine unferne Kirche getragen und mitten darin ausgestellt wurde, damit ihn jedermann in Augenschein nehme und als Gabbriello erkenne, mit dem man ihn allgemein verwechselte.

Gabbriellos arme hilflose Frau rannte, mit ihren kleinen Kindern und von ihren nächsten Verwandten und Freunden begleitet, weinend und schreiend aus Pisa herbei, warf sich, als sie den Leichnam in der Kirche ausgestellt sah und ihn in der Tat für den ihres Gatten nahm, verzweiflungsvoll, mit aufgelösten Haaren und verschobenen Gewändern, über ihn und konnte so wenig ein Maß und Ziel finden, ihn zu küssen, zu umarmen und auf das herzbrechendste mit ihren bitterlich weinenden Kleinen zu bejammern, daß alle Umstehenden vor Trauer und Mitleiden darüber fast vergingen.

Der noch anwesende Gabbriello, der Frau und Kinder unendlich gern hatte, vermochte vor tiefer Rührung seine Tränen ebensowenig zurückzuhalten und sprach zu ihr mit gebrochener Stimme, um die allzubetrübte und verzagende Gattin ein wenig zu trösten und aufzurichten, indem er Lazzaros Hut tief in die Augen gedrückt auf dem Kopfe trug und sich mit einem Tuche die Tränen abtrocknete, von ihr und allen andern für Lazzaro angesehen: »Gib dich zufrieden und weine nicht so sehr, gutes Weib; ich werde dich nicht verlassen. Dein Mann hat aus Liebe und Gefälligkeit zu mir, gegen seine eigene Neigung, heute seinen Fischzug angestellt, und da ich also teilweise schuld an seinem Tode und an deinem Unglücke bin, so will ich auch dir und deinen Kindern immer hilfreich beistehen und für euch sorgen. Weine und jammere nur nicht so sehr, fasse dich und geh nach Hause! Solange ich lebe, soll es dir an nichts fehlen, und wenn ich einmal sterbe, will ich dir so viel hinterlassen, daß du für deinen Stand zur Genüge haben sollst.«

Bei diesen letzteren Worten weinend und schluchzend, gleich als ob er sich Gabbriellos Tod und das Elend seiner Familie so übermäßig zu Herzen nähme, ging er, von allem Volke belobt und gepriesen, als Lazzaro von dannen. Und nachdem sich die Santa mit den allzuvielen Tränen fast die Augen wund geweint und mit den unablässigen Wehklagen die Zunge müde gesprochen hatte, kehrte auch sie, zur Stunde, da der Ertrunkene beerdigt werden sollte, in Gesellschaft ihrer Verwandten in ihre kleine Wohnung nach Pisa zurück, von dem Zureden dessen, den sie steif und fest für Lazzaro hielt, allerdings einigermaßen beruhigt. Gabbriello, der sich zufolge seiner Ähnlichkeit mit Lazzaro zu diesem umgestaltet hatte, war bereits als solcher in dessen Haus getreten und hatte sich, weil er mit seines Freundes häuslicher Art und Weise innig vertraut war, ohne zu grüßen in ein reiches, nach einem schönen Garten hinausgehendes Gemach begeben. Daselbst zog er die Schlüssel aus der Tasche des gestorbenen Eigentümers und fing an, alle Kasten, Schränke und Koffer und mit anderen Schlüsseln viele Schatullen, Kistchen und Pulte zu öffnen und fand in denselben zwar, außer den Tapeten und Teppichen, der wollenen, leinenen und samtnen Stoffe und der reichen Kleider aus den Erbschaften des alten Arztes und der Brüder des Ertrunkenen die Menge, zu seiner höchsten Freude aber auch, neben vielen goldenen Kleinodien und Juwelen, an die zweitausend Goldgulden und vierhundert Silberstücke vor. Gabbriellos ganzes Sinnen und Trachten war nun darauf gerichtet, zunächst seine Hausgenossen genugsam zu täuschen, um von ihnen für Lazzaro gehalten zu werden, und also kam er, dessen Gewohnheit nach, gegen die Stunde des Abendessens fast weinend aus seinem Zimmer hervor. Diener und Magd, zu denen mittlerweile die Kunde von Santas Mißgeschick und das Gerede der Leute gedrungen war, daß Lazzaro zum Teil es mit verschuldet habe, schrieben diese Stimmung der Trauer um Gabbriello zu. Er aber rief den Diener zu sich, befahl ihm, sechs Brote zu nehmen und zwei Flaschen Wein zu füllen, und schickte damit noch die Hälfte seiner Abendmahlzeit durch ihn der Santa zu, die sich seiner Gaben freilich nicht sehr erfreuen mochte, weil sie nichts tat als weinen. Als der Diener zurückgekehrt war, ließ sich auch Gabbriello an, sein Abendbrot einzunehmen; da er aber, um Lazzaro desto mehr zu gleichen, nur wenig zu essen sich getraute, so stand er bald wieder vom Tische auf, ging, ohne weiter etwas zu sprechen, fort und schloß sich in sein Zimmer ein, aus dem er nicht früher wieder als am anderen Morgen um zehn Uhr zum Vorschein kam. Dem Diener wie der Magd wollte es zwar dünken, daß er in seiner Art zu essen und zu reden etwas verändert sei; sie schrieben dies aber seinem Leidwesen über den Unfall des armen Fischers zu, verzehrten ihr Abendmahl und legten sich auch ihrerseits schlafen, als die Zeit dazu gekommen war.

Die schmerzensvolle Santa aß mit ihren Kindern ein wenig von dem, was ihr Gabbriello zugeschickt hatte, wurde von einigen ihrer Verwandten, die bei ihr geblieben waren, bestmöglichst mit Lazzaros guten Gesinnungen gegen sie über ihren Verlust getröstet und legte sich, als sie sich allein sah, ebenfalls zu Bett.

Gabbriello, dem eine Menge von Dingen und Gedanken den Kopf einnahmen, schloß natürlicherweise in dieser Nacht kein Auge zu und stand des anderen Morgens zu Lazzaros Stunde fröhlichen Mutes auf, demselben, so gut er es nach seiner Bekanntschaft mit seinem Wesen imstande war, fernerhin nachahmend und es seiner Santa an nichts fehlen lassend.

Da Gabbriello nun aber von dem Diener hörte, daß die Santa gar nicht aufhören konnte zu weinen und zu jammern, und da er sie doch so zärtlich liebte, wie ein Ehemann sein Weib irgend Heben kann, so nahm er sich endlich vor, sie zu trösten, und ging eines Tages nach der Mahlzeit zu ihr in ihre ärmliche Behausung, wo er einen leiblichen Vetter von ihr antraf, der ihr Gesellschaft leistete, und sobald er erklärt hatte, daß er etwas Wichtiges mit ihr allein besprechen wolle, mit den Worten von ihr Abschied nahm: sie möge sich nicht abhalten lassen, ihrem mildtätigen Nachbar Gehör zu schenken. Der Vetter hatte kaum das Haus verlassen, so schloß Gabbriello den Eingang zu, trat in sein kleines Kämmerchen und winkte der Santa, ihm zu folgen. Santa, der vielleicht seine Absichten verdächtig vorkommen mochten, wußte einen Augenblick nicht, was sie tun und ob sie mit ihm in die Kammer gehen oder draußen bleiben sollte. Endlich trug das Bedenken der Vorteile, die sie von ihm bereits erlangt hatte und wohl noch zu erlangen hoffte, den Sieg über ihre Schüchternheit davon, und sie schritt an der Hand ihres ältesten Söhnchens ihm in die Kammer nach, wo sie ihn auf einem ärmlichen Bette ausgestreckt liegen sah, auf dem ihr Mann immer der Ruhe gepflogen hatte, wenn er ermüdet gewesen war. Sie blieb verwundert stehen; ihr Erstaunen stieg aber auf einen noch viel höheren Grad, als sich Gabbriello, den Knaben bei ihr wahrnehmend, mit einem zufriedenen Lächeln über die Reinheit seiner Frau, zu ihr wandte und nicht nur ein Wort gegen sie aussprach, das er vorher die Gewohnheit gehabt hatte, öfter im Munde zu führen, sondern auch darauf den Knaben beim Halse nahm, ihn küßte und sprach: »Deine Mutter weiß nicht, was sie tut, daß sie dein Wohl und ihre und ihres Mannes Glückseligkeit beweint!«

Da sich Gabbriello indessen dem Kinde nicht anvertrauen wollte, weil es zu klein war, so trug er es auf dem Arme nach dem Zimmer zu seinem Schwesterchen, gab ihm eine Hand voll Geld, daß es sich daran erfreuen möge, und kehrte zu seinem Weibe, das mittlerweile über seine Worte nachgedacht und ihn daran fast erkannt hatte, in die Kammer zurück, wo er ihr denn, nachdem er die Tür hinter sich verriegelt, alles, was er getan, der Reihe nach erzählte und seinen ganzen Plan auseinandersetzte. Die gute Frau wurde darob über alle Maßen erfreut, überzeugte sich noch durch mancherlei zwischen ihnen auf das geheimste bewahrte Dinge, daß es Gabbriello wirklich sei, und konnte vor Entzücken gar nicht aufhören, ihn an sich zu drücken und ihn zu umarmen, indem sie jetzt ebensoviel fröhliche Küsse dem lebenden Gatten gab, als sie jüngst in ihrer innigsten Betrübnis dem ertrunkenen zu geben vermeint hatte. Mitsammen vor übermäßiger Freude weinend, tranken sie sich gegenseitig die Tränen von den Wangen, bis auch durch die ferneren Beweise ihrer Zärtlichkeit, die sie sich gaben, die Santa vollkommene Gewißheit erlangte, ihren Gabbriello nicht verloren zu haben.

Nachdem sie also lange Zeit auf das vertrauteste zusammen geplaudert hatten, mahnte nicht nur der Fischer sein Weib an die Notwendigkeit zu schweigen, sondern schilderte ihr auch das glückliche Leben, das sie mit den Schätzen, die er aufgefunden habe, führen könnten, und setzte ihr zu ihrem großen Wohlgefallen weitläufig auseinander, was er anderweit zu tun beabsichtige.

Als er die Kammer mit ihr verließ, stellte sich die Santa an zu weinen, öffnete die Haustür und rief ihm auf die Straße nach, so daß viele Menschen sie vernahmen: »Ich empfehle Euch meine armen Kinder an«, worauf er erwiderte: »Verlaßt Euch nur auf mich!« und sie, in ihre Wohnung zurückgehend, still bei sich überlegte, wie sie sich ihrerseits zu betragen habe, um ihre Absichten und Pläne am sichersten zu fördern und gelingen zu sehen.

Der Abend kam; Gabbriello aß, wie er seither getan hatte, zu Nacht, ohne weiter ein Wort zu sprechen, begab sich in seine Schlafkammer und legte sich zu Bett, um der Ruhe zu pflegen, vermochte aber eben kein Auge zu schließen, weil er die ganze Nacht beschäftigt blieb, mit sich einig zu werden, was er zu seinem Besten ferner zu tun und zu lassen habe. Es war daher nicht so bald die Morgenröte aufgegangen, als er sich erhob, um nach der Kirche der heiligen Katharina zu wandeln, bei der ein ehrwürdiger, frommer Geistlicher namens Bruder Angelico wohnte, der von den Pisanern für einen halben Heiligen gehalten wurde, und als er denselben rufen ließ und zu ihm sagte, er habe notwendigerweise mit ihm zu sprechen, um ihn wegen eines ihm zugestoßenen wichtigen und seltsamen Falles zu Rate zu ziehen. Wiewohl dem barmherzigen Pater unbekannt, wurde er von ihm dennoch in sein Zimmer eingeführt, und daselbst stellte sich ihm nun Gabbriello als Lazzaro, Sohn des Meister Basilio von Mailand, vor, teilte ihm dessen ganzes ihm wohlbekanntes Geschlechtsregister mit und erzählte ihm allmählich unter anderem, wie er, nach der großen Sterblichkeit, von den Seinigen allein am Leben geblieben sei, bis er, zuletzt auf Gabbriello zu sprechen kam und ihm auseinandersetzte, was er ungeflissentlich an diesem verschuldet, indem er ihn wider seinen Willen verleitet habe, im Arno zu fischen und sich dabei den Tod zuzuziehen, und wie er infolgedessen mit der Not seiner Witwe und nachgelassenen hilflosen Waisen, die in ihm ihren Ernährer und einzigen Schutz auf Erden verloren hätten, sein Gewissen dermaßen belastet und sein Herz bedrängt fühle, daß er, wie auf göttliche Eingebung, den Vorsatz gefaßt habe, die Santa trotz ihrer Armut und ihrer niedrigen Herkunft zur Frau zu nehmen, wofern sie selbst und ihre Verwandten darein willigten, und die Kinder des ertrunkenen Fischers nicht nur, als ob es seine eigenen wären, zu erhalten und zu erziehen, sondern sie auch einmal zu ganz gleichen Teilen mit denen, die er mit ihrer Mutter vielleicht erzeuge, ihn beerben zu lassen, damit er auf diese Weise womöglich Vergebung bei Gott und Nachsicht bei den Menschen finden möge. Der geistliche Vater, der in diesem heiligen Vorsatze ein äußerst frommes Werk reifen sah, tröstete den vermeintlichen Lazzaro bestens, ermahnte ihn, dasselbe möglichst bald zur Ausführung zu bringen, und sprach sich zuletzt sogar entschieden dahin gegen ihn aus, daß er sich der göttlichen Barmherzigkeit also ganz gewiß versichere. Um einen desto kräftigeren und schnelleren Beistand von ihm zu erlangen, zog Gabbriello aus einer Börse dreißig Lire in Silber hervor und gab sie ihm mit den Worten, er möge dafür drei Montage hintereinander die Messe des heiligen Gregor für die arme Seele des toten Fischers lesen lassen. Der ehrwürdige Mönch seinerseits erfreute sich aber ungeachtet seiner Heiligkeit an diesem süßen Anblicke solchergestalt, daß er das Geld mit den Worten annahm: »Die Messe soll schon nächsten Montag gesungen werden, mein lieber Sohn, und was die Heirat betrifft, so rede ich dir nach meinem besten Wissen und Vermögen zu ihrem Abschlüsse zu, ja freue mich, daß du nicht auf Stand und Reichtum siehst, auf welchen letzteren du doch bei der großen Wohlhabenheit nicht zu sehen brauchst, die dir die Gnade Gottes hat zufließen lassen, und welcher erstere von uns eben nicht in Anschlag zu bringen ist, da wir ja vom ersten Anfange her alle Kinder eines Vaters und einer Mutter und nur durch Tugend oder Gottesfurcht untereinander verschieden sind, an denen es der armen Witwe und den Ihrigen, die ich recht wohl kenne, nicht gebricht.«

»Ich bin auch eben in keiner anderen Absicht zu Euch gekommen«, sagte Gabbriello, »als um Euch zu bitten, daß Ihr mir zu meiner Heirat behilflich werden mögt.« »Wann wollt Ihr die Ringe wechseln?« fragte der Mönch. »Heute noch, wenn sie es zufrieden wäre«, erwiderte er. »Nun, so laß mich in Gottes Namen machen«, sprach der Mönch. »Geh nach Hause zurück und verhalte dich ruhig: eine Gott so wohlgefällige Ehe soll bald zustande gekommen sein.«

»Ich wünsche sehnlich, daß es geschehen möge«, sagte Gabbriello, »und lege Euch meine Sache an das Herz«, worauf er den Segen des Mönchs empfing und aus dessen Zelle in der frohen Erwartung nach Hause ging, die ganze Angelegenheit baldigst nach seinem Sinne beendigt zu sehen.

Der heilige Pater hob die dreißig Lire auf, begab sich mit einem Begleiter erst zu einem Oheime der Santa, einem Schuhmacher, und zu einem Barbiere, der Geschwisterkind mit ihr war, welchen beiden er gehörig vortrug, was im Werke sei, und suchte in deren Gesellschaft sodann mit seinem Auftrage die Santa selbst heim, die sich anfänglich durchaus nicht darein schicken zu wollen schien. Nur erst, nachdem alle drei sie inständigst gebeten und ihr mit vielen Gründen vorgestellt hatten, wie von ihrer Einwilligung ihr eigenes und ihrer Kinder Glück abhängig sei, gab sie fast weinend die Antwort von sich: sie wolle eine zweite Ehe, wenn auch nur zu Nutzen und Frommen ihrer Kinder, und um Lazzaros großer Ähnlichkeit mit ihrem Gabbriello willen zufrieden sein.

Um in der Kürze zu schließen, bleibt nichts mehr zu sagen übrig, als daß der gute Pater so viel zuwege brachte, daß noch desselben Morgens in Lazzaros Hause, wohin sich alle begeben hatten, und in Gegenwart vieler Zeugen und des Notars Gabbriello zum zweitenmale als Lazzaro seinen Trauring der Santa ansteckte, die ihr schwarzes Kleid bereits von sich getan und dagegen ein reiches Prachtgewand aus dem Nachlasse der Brudersfrau Lazzaros angelegt hatte, das ihr so gut paßte, als ob es für sie gefertigt worden wäre. Mittags und abends nahmen sie eilig bereitete Festmahle ein, und als die halbberauschten Hochzeitgäste zu Nacht insgesamt von dannen gegangen waren, gingen die wiedervereinigten Ehegatten munter und guter Dinge zu Bett und erfreuten sich, unter Scherzen und Kosen, der Einfalt des Mönchs und der Leichtgläubigkeit ihrer Verwandten, Freunde und Nachbarn.

Lazzaros Magd und Diener waren erstaunt, mit einem Male so großen Jubel und Aufwand im Hause einkehren zu sehen, und fanden sich durch diese ruhestörende Verheiratung nicht eben zufriedengestellt.

Das junge Ehepaar stand des anderen Morgens spät auf, empfing die Besuche der Verwandten Santas und stellte nicht allein an diesem Tage ein stattliches Gastmahl an, sondern feierte sogar drei oder vier Tage lang sein zweites Hochzeitsfest, nachdem Gabbriello auch seine armen Kinderchen neu und ehrbar gekleidet hatte.

Die mit einem Male von der Erde nach dem Himmel entrückte oder aus der Hölle in das Paradies eingegangene Santa kam mit ihrem Manne überein, mehrere Dienstboten anzunehmen. Gabbriello hielt es aus verschiedenen Rücksichten für ratsam, die alten von Lazzaro überbliebenen fortzuschicken. Und so rief er sie eines Tages vor sich, trug ihnen seine Worte vor und gab nicht allein der alten Magd außer ihrem Lohne dreihundert Lire, mit denen sie eine Nichte verheiraten konnte, sondern auch dem Knechte, den Lazzaro erst vor kurzem angenommen gehabt hatte, ein gutes Stück Geld über das hinaus, was er ihm schuldig war. Beide verließen demnach in Frieden und fröhlichen Mutes seinen Dienst, der von neuen Mägden und Knechten versehen wurde, und Gabbriello führte fernerhin mit seinem ihm zweimal angetrauten Weibe eine gemächliche Ehe. Er wurde darin in der Folge der Vater noch zweier Söhne, die er mit einem neuen Geschlechtsnamen die Fortunati nennen ließ, und es gingen aus deren Nachkommenschaft viele in den Waffen und Wissenschaften berühmte und namhafte Männer hervor.


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