Sagen aus Böhmen
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Vorschau

Unweit Eger in einem Dorfe lebte ein begüterter Landmann, der ging einmal am S. Thomasabende um Mitternacht auf einen Kreuzweg, um die Ereignisse des künftigen Jahres vorzuschauen. Er zog mit geweihter Kreide um sich einen Kreis und wartete, bis die Uhr im Dorfe Mitternacht anzeigte. Da hörte er in der Ferne Pferdegetrappel und Peitschenknall und sah nach einiger Zeit einen schwerbeladenen Wagen mit vier rabenschwarzen Pferden auf sich zukommen. Neben dem Wagen schritt ein riesiger Mann mit rotem Haar und Bart, der unserem Landmanne mit lauter, zorniger Stimme befahl, aus dem Wege zu gehn. Doch der Landmann blieb ruhig im Kreise stehen und der Spuk verschwand mit einem lauten Knalle.

Nach einer Weile sah der Bauer wiederum einige Abteilungen Soldaten in seiner Nähe, die erbittert miteinander kämpften. Auch vernahm er Kanonendonner und eine Kugel flog knapp über seinem Kopfe hinweg. Mit einem Schrei des Entsetzens sprang der Bauer aus dem Kreise und fiel ohnmächtig nieder. Kurze Zeit darauf starb er.

 


 


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