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An demselben an Abenteuern reichen Tag trat der König etwa um Mittag aus seinem Kabinett und ließ Epernon rufen. – Der Herzog beeilte sich zu gehorchen und beim König zu erscheinen. Er fand Seine Majestät in einem ersten Zimmer, wo sie aufmerksam einen Jakobinermönch betrachtete, der errötete und die Augen unter dem durchdringenden Blick des Königs niederschlug.
Der König nahm Epernon beiseite und sagte zu ihm, auf den jungen Mann deutend: »Sieh doch dieses drollige Mönchsgesicht an.«
»Worüber erstaunt Euer Majestät?« versetzte Epernon; »ich finde das Gesicht sehr gewöhnlich.«
»Wirklich?« – Und der König versank wieder in Träume. Nach einer Pause sagte er: »Wie heißest du?« – »Bruder Jacques, Sire.«
»Du hast keinen andern Namen?« – »Mein Familienname? Clément.«
»Bruder Jacques Clément,« wiederholte der König. »Du hast deinen Auftrag gut besorgt,« sagte er zu dem Mönch, den er unablässsig anschaute.
»Welchen Auftrag?« fragte der Herzog mit jener Keckheit, die man ihm zum Vorwurf machte, während sie ihn in der täglichen Vertraulichkeit erhielt.
»Nichts,« sagte der König, »ein kleines Geheimnis zwischen mir und einem, den du nicht kennst oder vielmehr nicht mehr kennst.«
»In der Tat, Sire,« sagte Epernon, »Ihr schaut das Kind sonderbar an und bringt es in Verlegenheit.«
»Ja, es ist wahr . . . . Ich weiß nicht, warum sich meine Blicke nicht von ihm trennen können, es kommt mir vor, als hätte ich diesen jungen Menschen schon einmal gesehen, oder ich würde ihn sehen. Er ist mir, glaube ich, im Traume erschienen. Oh! ich rede unvernünftiges Zeug . . . Gehe, kleiner Mönch, deine Sendung ist beendigt. Man wird den verlangten Brief dem schicken, der ihn fordert. Höre, Epernon.«
»Sire.«
»Man gebe ihm zehn Taler.«
»Ich danke,« sagte der Mönch.
»Es ist, als müßtest du dich zwingen zu danken,« versetzte Epernon, der nicht begriff, daß ein Mönch zehn Taler verachten konnte.
»Ich sage gezwungen Dank,« erwiderte der kleine Jacques, »weil mir eines von den schönen spanischen Messern, die dort an der Wand hängen, viel lieber wäre.«
»Gib ihm doch eine von den spanischen Klingen und laß ihn gehen, Lavalette,« sagte der König.
Als sparsamer Mann wählte der Herzog unter den Messern dasjenige, das ihm am wenigsten reich vorkam, und gab es dem Mönch. Es war ein katalonisches Messer mit breiter, scharfer Klinge und einem soliden Hefte von schönem ziseliertem Horn.
Jacques nahm es, ganz freudig, eine so schöne Waffe zu besitzen, und entfernte sich.
»Herzog,« sagte der König, »hast du unter deinen Fünfundvierzig zwei oder drei Männer, die zu reiten verstehen?« – »Wenigstens zwölf, und in einem Monat werden alle Reiter sein.«
»Wähle zwei aus und schicke sie sogleich zu mir, ich will sie sprechen.«
Der Herzog verbeugte sich, ging hinaus und rief Loignac in das Vorzimmer, der seinerseits den Herrn von Carmainges und Herrn von Sainte-Maline auswählte.
Der Herzog führte in ein Paar Minuten die jungen Leute zum König. Auf eine Gebärde Seiner Majestät entfernte sich der Herzog und die zwei jungen Leute blieben. Es war das erste Mal, daß sie sich vor dem König befanden, der ein sehr imposantes Aussehen hatte.
Die Aufregung der Gaskogner prägte sich auf verschiedene Weise aus. Sainte-Maline stand mit glänzendem Auge, gespannter Kniebeuge und emporstehendem Schnurrbart da.
Bleich, doch ebenfalls entschlossen, obgleich minder stolz, wagte es Carmainges nicht, seinen Blick auf dem König ruhen zu lassen.
»Ihr gehört zu meinen Fünfundvierzig?« fragte der König. – »Ich habe diese Ehre, Sire,« erwiderte Sainte-Maline.
»Und Ihr, mein Herr?« – »Ich glaubte, dieser Herr antworte für uns beide, Sire; deshalb hat meine Antwort auf sich warten lassen; doch, wenn es sich darum handelt, im Dienste Eurer Majestät zu sein, so bin ich es so sehr, wie irgend jemand auf der Welt.«
»Gut, ihr werdet zu Pferde steigen uns den Weg nach Tours einschlagen. Kennt ihr ihn?« – »Ich werde danach fragen,« erwiderte Sainte-Maline. – »Ich werde mich orientieren,« antwortete Carmainges.
»Zu größerer Sicherheit reitet ihr zuerst durch Charenton.« – »Sehr wohl, Sire.«
»Ihr reitet fort, bis ihr einen allein reisenden Mann trefft.« – »Will Eure Majestät die Gnade haben, uns sein Signalement zu geben?« fragte Sainte-Maline.
»Ein großes Schwert an der Seite oder auf dem Rücken, lange Arme, lange Beine.«
»Dürfen wir seinen Namen wissen?« fragte Ernauton von Carmainges, den das Beispiel seines Gefährten verlockte, den König, trotz der Etikette, zu befragen.
»Er heißt der Schatten,« sagte Heinrich.
»Wir werden alle Reisende, die wir treffen, nach ihrem Namen fragen, Sire.«
»Und wir durchsuchen alle Gasthöfe.«
»Sobald ihr den Mann getroffen und erkannt habt, übergebt ihr ihm diesen Brief.«
Die jungen Leute streckten zugleich die Hand darnach aus. – Der König blieb einen Augenblick verlegen.
»Wie heißt Ihr?« fragte er den einen. – »Ernauton von Carmainges« – »Und Ihr?« – »René von Sainte-Maline.«
»Herr von Carmainges, Ihr werdet den Brief tragen, und Herr von Sainte-Maline wird ihn übergeben.«
Ernauton nahm das kostbare anvertraute Gut und schickte sich an, es in sein Wams zu schließen.
Sainte-Maline hielt seinen Arm im Augenblick zurück, als der Brief verschwinden sollte, und küßte ehrfurchtsvoll das Siegel. Dann gab er den Brief Ernauton zurück. Der König lächelte über diese Schmeichelei.
»Ah! ich sehe, daß ich gut bedient sein werde,« sagte er.
»Ist das alles, Sire?« fragte Ernauton.
»Ja, meine Herren . . . nur noch eine letzte Ermahnung.«
Die jungen Leute verbeugten sich und warteten.
»Dieser Brief,« sagte Heinrich, »ist kostbarer als das Leben eines Menschen. Bei eurem Kopfe, verliert ihn nicht, übergebt ihn insgeheim dem Schatten, der euch einen Empfangsschein dafür ausstellen wird, den ihr mir einhändigt . . . und reist als Leute, die ihre eigenen Angelegenheiten besorgen. Geht.«
Die jungen Leute verließen das Kabinett des Königs, Ernauton von Freude erfüllt, Sainte-Maline von Eifersucht geschwollen, der eine die Flamme im Auge, der andere mit einem gierigen Blick, der das Wams seines Gefährten versengte.
Herr von Epernon wartete auf sie. Er wollte sie befragen.
»Herr Herzog,« antwortete Ernauton, »der König hat uns nicht zum Sprechen bevollmächtigt.«
Sie gingen sogleich in die Ställe, wo ihnen der Piqueur des Königs zwei kräftige und gut ausgestattete Reisepferde übergab.
Herr von Epernon wäre ihnen sicher gefolgt, um mehr zu erfahren, hätte man ihm nicht in dem Augenblick, als ihn Carmainges und Sainte-Maline verließen, gemeldet, es wolle ihn ein Mann auf der Stelle und unter jeder Bedingung sprechen.
»Wer ist der Mann?« fragte der Herzog ungeduldig.
»Der Leutnant der Prevoté.«
»Ei! Parfandious!« rief er, »bin ich Schöppe, Prevot oder Hauptmann von der Scharwache?«
»Nein, gnädigster Herr, aber Ihr seid der Freund des Königs,« antwortete demütig eine Stimme zu seiner Linken. »Unter diesem Titel flehe ich Euch an, hört mich.«
Der Herzog wandte sich um.
In seiner Nähe stand, den Hut in der Hand und die Ohren gesenkt, ein armer Bittsteller, der in jeder Sekunde von einer Färbung des Regenbogens zur andern überging.
»Wer seid Ihr?« fragte der Herzog mit barschem Tone. – »Nicolas Poulain, Euch zu dienen, gnädigster Herr.«
»Und Ihr wollt mich sprechen?« – »Ich bitte um diese Gunst.«
»Ich habe keine Zeit.« – »Selbst nicht einmal, um ein Geheimnis zu hören, gnädigster Herr?«
»Ich höre hundert jeden Tag, das Eurige würde hundertundeines machen, das wäre um eins zu viel.« – »Selbst wenn dabei das Leben Seiner Majestät beteiligt wäre?« sagte Nicolas Poulain, sich an Epernons Ohr neigend.
»Oh! oh! ich will Euch anhören. Kommt in mein Zimmer.«
Nicolas Poulain wischte seine von Schweiß triefende Stirn ab und folgte dem Herzog.
Durch sein Vorzimmer schreitend, wandte sich Herr von Epernon an einen von den Edelleuten, die beständig hier verweilten.
»Wie heißt Ihr,« fragte er das ihm unbekannte Gesicht.
»Pertinax von Monterabeau, Monseigneur,« antwortete der Edelmann.
»Wohl! Herr von Monterabeau, stellt Euch an meine Tür und laßt niemand herein.«
Herr Pertinax, der kostbar gekleidet war und in orangefarbigen Strümpfen, mit einem Wams von blauem Atlas, den Schönen spielte, gehorchte dem Befehl Epernons, Er lehnte sich an die Wand und faßte mit gekreuzten Armen am Türvorhang Posto.
Nicolaus Poulain folgte dem Herzog, der in sein Kabinett ging, und fing ernstlich an zu zittern.
»Laßt Eure Verschwörung hören,« sagte der Herzog, »aber wenn ich meine Zeit damit verliere, nehmt Euch in acht.« – »Herr Herzog, es handelt sich ganz einfach um das schrecklichste der Verbrechen, man will den König entführen, Herr Herzog.«
»Oh! abermals diese alte Entführungsgeschichte!« versetzte Epernon verächtlich. – »Diesmal ist die Sache ziemlich ernst, Herr Herzog, wenn ich dem Anschein glauben darf.«
»An welchem Tage will man Seine Majestät entführen?« – »Gnädigster Herr, das erste Mal, wo sich Seine Majestät in der Sänfte nach Vincennes begeben wird.«
»Wie wird man sie entführen?« – »Indem man ihre beiden Piqueurs tötet.«
»Wer wird den Schlag tun?« – »Frau von Montpensier.«
»Die arme Herzogin,« versetzte Epernon lachend, »wie viele Dinge schreibt man ihr zu.« – »Weniger, als sie ihren Plänen nach zu tun beabsichtigt, gnädigster Herr.«
»Und damit beschäftigt sie sich in Soissons?« – »Die Frau Herzogin ist in Paris.«
»In Paris?« – »Dafür stehe ich.«
»Ihr habt sie gesehen?« – »Ja.«
»Das heißt, Ihr habt sie zu sehen geglaubt?« – »Ich habe die Ehre gehabt, mit ihr zu sprechen.«
»Und wo wird sie sich aufstellen, um diese Entführung zu befehligen?« – »An einem Fenster der Priorei der Jakobiner, die, wie Ihr wißt, an der Straße nach Vincennes liegt.«
»Was zum Teufel erzählt Ihr mir da?« – »Die Wahrheit, Herr Herzog. Es sind alle Maßregeln getroffen, daß die Sänfte in dem Augenblick anhält, wo sie die Fassade des Klosters erreicht.«
»Und wer hat diese Maßregel getroffen?« – »Ach!«
»Alle Teufel! vollendet.« – »Ich gnädigster Herr.«
Herr von Epernon machte einen Sprung rückwärts. »Ihr?« sagte er. – Poulain seufzte.
»Ihr, der Ihr die Anzeige macht?« – »Gnädigster Herr, ein guter Diener des Königs muß alles für seinen Dienst wagen.«
»Gottes Tod! Ihr lauft in der Tat Gefahr, gehängt zu werden.« – »Ich ziehe meinen Tod der Erniedrigung oder dem Tod des Königs vor; deshalb bin ich gekommen.«
»Das sind schöne Gefühle, mein Herr, und Ihr müßt gute Ursache haben, sie zu hegen.« – »Gnädigster Herr, ich dachte, Ihr wäret der Freund des Königs, Ihr würdet mich nicht verraten und zum Nutzen aller von meiner Offenbarung Gebrauch machen.«
Der Herzog schaute lange Poulain an und forschte tief in den Linien dieses bleichen Gesichtes.
»Es muß hier noch etwas anderes im Spiele sein,« sagte er; »so entschlossen auch die Herzogin ist, würde sie es doch nicht wagen, ein solches Unternehmen zu versuchen.« – »Sie erwartet als Helfer ihren Bruder, den Herzog von Mayenne.«
»Man muß auf diese schönen Pläne Bedacht haben.« – »Ganz gewiß, gnädigster Herr, und deshalb habe ich mich beeilt.«
»Habt Ihr die Wahrheit gesprochen, Herr Leutnant, so sollt Ihr belohnt werden.« – »Warum sollte ich lügen, gnädigster Herr? Ich sage Euch, ich werde bis zum König gehen, wenn Ihr mir nicht glaubt, und ich will sterben, um zu beweisen, was ich behaupte.«
»Parfandious! nein, Ihr werdet nicht zum König gehen, hört Ihr, Meister Nicolas; mit mir allein habt Ihr zu tun.« – »Wohl, gnädigster Herr; ich sage dies nur, weil Ihr zu zögern scheint.«
»Nein, ich zögere nicht, und ich bin Euch vor allem tausend Taler schuldig.« – »Der gnädigste Herr wünscht also, daß ich ihm allein . . .?«
»Ja, ich habe Feuereifer und behalte das Geheimnis für mich. Ihr tretet es mir ab, nicht wahr?« – »Ja, gnädigster Herr.«
»Mit der Gewährschaft, daß es ein wirkliches Geheimnis ist?« – »Oh! mit jeder Gewährschaft.«
»Tausend Taler gehören also Euch, ohne die Zukunft zu rechnen.« – »Ich habe eine Familie, gnädigster Herr.«
»Nun wohl! aber tausend Taler! Parfandious!« – »Und wenn man in Lothringen erführe, daß ich eine solche Offenbarung gemacht habe, würde mich jedes Wort, das ich gesprochen, eine Pinte Blut kosten. Deshalb nehme ich die tausend Taler an.«
»Zum Teufel mit dieser Erklärung! Was kümmere ich mich darum, aus welchem Grunde Ihr sie annehmt, sobald Ihr sie nicht ausschlagt. Die tausend Taler gehören also Euch.« – »Ich danke, Herr Herzog.«
Und als er sah, daß sich der Herzog einer Kiste näherte und in diese seine Hand tauchte, ging er ihm nach.
Doch der Herzog begnügte sich, aus der Kiste ein kleines Buch zu ziehen, in das er mit einer riesigen und furchtbaren Handschrift schrieb: »Dreitausend Livres an Herrn Nicolas Poulain,« so daß man nicht wissen konnte, ob er diese dreitausend Livres gegeben hatte, oder ob er sie schuldig war. »Es ist, als ob Ihr sie hättet,« sagte er.
Nicolas Poulain, der die Hand und das Bein vorgestreckt hatte, zog seine Hand und sein Bein zurück, wodurch er eine Verbeugung machte.
»Wir sind also übereingekommen?« sagte der Herzog. – »Worüber?«
»Daß Ihr mich noch fortwährend unterrichtet.« – Nicolas Poulain zögerte; es war das Handwerk eines Spions, was man ihm auferlegte.
»Nun!« fragte der Herzog, »ist die so unendliche Ergebenheit schon verschwunden?« – »Nein, gnädigster Herr.«
»Ich kann also auf Euch zählen?« – »Ihr könnt auf mich zählen,« erwiderte Poulain mit einer gewissen Anstrengung.
»Und ich allein weiß dies alles?« – »Ihr allein, ja, gnädigster Herr.«
»Geht, mein Freund, geht; Parfandious! Herr von Mayenne sehe sich vor!«
Sofort kehrte nun der Herzog zum König zurück, den er beim Bilboquetspiel fand, und fing bei der ersten Gelegenheit an, von den Gefahren, die den König umlauerten, zu sprechen.
»Abermals Gefahren!« rief Heinrich. »Der schwarze Teufel hole dich, Herzog!«
»Ihr wißt also nicht, Sire, was vorgeht?« – »Nein.«
»Eure grausamsten Feinde umgeben Euch in diesem Augenblick.« – »Bah! wer denn?«
»Einmal die Herzogin von Montpensier.« – »Ah! ja, es ist wahr, sie hat gestern Salcède rädern sehen.«
»Ihr wußtet das also?« – »Du siehst wohl, daß ich es wußte, da ich es dir sage.«
»Und daß Herr von Mayenne kommt, wußtet Ihr auch?« – »Seit gestern abend.«
»Wie, dieses Geheimnis! . . .« rief der Herzog, in ein unangenehmes Erstaunen versetzt. – »Gibt es Geheimnisse für den König, mein Teurer?«
»Aber wer konnte es Euch mitteilen?« – »Weißt du nicht, daß wir Fürsten Offenbarungen haben?«
»Oder eine Polizei.« – »Wenn du eifrig bist, Lavalette, was eine große Tugend ist, so bist du langsam, was man einen großen Fehler nennen muß. Deine Nachricht wäre gestern um vier Uhr sehr gut gewesen, aber heute . . .«
»Nun wohl, Sire, heute?« – »Kommt sie zu spät, das mußt du gestehen.«
»Es ist noch zu früh, Sire, da ich Euch nicht geneigt finde, mich anzuhören.« – »Ich höre dich schon seit einer Stunde.«
»Wie, Ihr werdet bedroht, angegriffen, man legt Euch Hinterhalte und Ihr rührt Euch nicht!« – »Warum dies, da du mir eine Wache gegeben und gestern behauptet hast, meine Unsterblichkeit wäre gesichert? Du runzelst die Stirn. Sprich, sind deine Fünfundvierzig nach Gaskogne zurückgekehrt, oder sind sie etwa nichts wert? Ist es mit diesen Herren wie mit den Maultieren? Am Tage, wo man sie probiert, ist alles Feuer, hat man sie gekauft, so weichen sie zurück.«
»Es ist gut, Eure Majestät wird sehen, was sie sind.« – »Das soll mir nicht unangenehm sein; werde ich es bald sehen, Herzog?«
»Eher, als Ihr denkt, Sire.« – »Du machst mir bange.«
»Ihr werdet sehen, Ihr werdet sehen, Sire. Doch sagt, wann geht Ihr auf das Land, nach Vincennes?« – »Am Sonnabend.«
»In drei Tagen also?« – »In drei Tagen.«
»Das genügt, Sire.«
Epernon verbeugte sich vor dem König und ging hinaus.
Im Vorzimmer bemerkte er, daß er Herrn Pertinax von seiner Wache abzulösen vergessen, doch Herr Pertinax hatte sich selbst abgelöst.