|
O du mein Petro Francesco,
O du Haupt von meinen Klagen,
Meine Rose ohne Dornen,
Die mir Blumen hat getragen.
Von den Bergen bis zum Meere
Warst mein Held du ohn' Verzagen.
Ich umschlinge dich mit den Armen,
Ich umstricke dich mit den Füßen,
Bist mein Ehgemal gewesen,
Hoffnungsstern mit Segensgrüßen.
Und du hast von meinem Unglück
Nun die Quelle werden müssen.
Du mein Schiff auf hohem Meere,
Das da segelt um anzulanden,
Doch nicht kann zum Hafen kommen,
Weil im Sturm die Wellen branden.
Und mit seinen schönen Schätzen
Treibt es weiter um zu stranden.
Komm' o Griscio, meine Tochter,
Wo dein Vater liegt in Frieden,
Sag' ihm daß im Paradiese
Für sein einzig Kind hienieden
Er ein besser Los erbitte,
Als der Mutter ward beschieden.
O du warest meine Säule,
Meine Stütze meine ganze,
O du warst mein eigner Bruder,
Meine Wehr und meine Schanze.
O du warst mein Schatz mein schönster,
Meine Perle du voll Glanze.
O du meine Goldorange,
Kleinod sorgsamlich verschlossen,
Du mein Becher blank von Silber
Und mit Golde ausgegossen.
Du mein Herren-Speiseteller,
Mir wie Blei ins Herz geschossen.
Eher will ich meine Augen
Zu zwei Quellen mir zerweinen,
Als ich je dein Angedenken
Zu vergessen sollte scheinen.
Immer will ich dich, Francesco,
Klagend nennen noch den Meinen.
Bist mein feines Schwert gewesen,
Meine starke Wehr und Waffen,
O du mein unselig Schicksal,
Trümmer die mich stürzend trafen.
Du bist meinem Aug' erschienen
Als ein Segel in dem Hafen.
Hätt' mich wol für dich gelobet,
Von dem Tod dich zu erlösen,
Aber mir, mein Petro Francesco,
Ist das nicht vergönnt gewesen.
O mein Großer du von Mute,
Schirm und Schutz mir vor den Bösen.
O du mein Hahn so hochgemutet,
Mein Fasan im blumigen Hügel,
Du mein Vogel so wunderherrlich,
Meines Glückes mir ein Spiegel,
Nimmer mehr darf ich mich ducken,
Ducken unter deinen Flügel.
O du mein Petro Francesco,
Unsern Herrgott will ich bitten,
Daß dich seine Engel tragen
In des Paradieses Mitten.
Dies wird mir das Herze trösten,
Weil es deinen Tod erlitten. |