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verehrt zu Puch bei Fürstenfeld.
Edigna, die holde Königsmaid,
War heimlich aus Frankreich gezogen:
Am Pilgerstabe gebogen,
Umhüllte sie rauh ihr här'nes Kleid.
Es hatte verschmähter Bewerber Macht
Vom Hof sie des Vaters vertrieben;
Nur den Erwählten zu lieben,
Entfloh sie der Welt und ihrer Pracht.
Einst hielt sie bei einem Kirchlein Rast,
Auf waldiger Höh' gelegen,
Dort drang ihr der Anruf entgegen:
»Nimm Herberge hier und sei mein Gast!«
Edigna gehorchte ungesäumt;
Daß sie ein Obdach noch finde
In einer gehöhlten Linde,
Das hatte ihr einst wohl nicht geträumt.
Sie schränkte sich ein im engen Raum
Und suchte sich Kräuter im Tale.
Wohl mehr als die dreißig Male
Belaubte sich über ihr der Baum.
Ein heilsam Öl, das ihm entquoll,
Bewährt an Blinden und Lahmen,
Trug weiter der Jungfrau Namen,
Bis daß er im ganzen Land erscholl.
Sie aber brachte in Demut hin
Ihr wundertätiges Leben,
Bis sich, von Engeln umgeben,
Entschwang die selige Helferin.