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Ein Hausvater, 32 Jahre alt, erzählt: »Vor 15 Jahren fiel mir ein großes Messer auf den rechten Fuß neben den Knöchel. Ich erlitt eine solche Verblutung, daß ich äußerst schwach wurde und mehrere Wochen im Bett liegen mußte. Seit dieser Zeit bin ich nie mehr gesund. Die ganze Seite ist geschwächt und hat nur wenig und keine ausdauernde Kraft. Das Ärgste ist das Kopfweh auf der rechten Seite. Gewöhnlich ist mein Kopf glühend heiß. Die Schmerzen im Rückgrat sind häufig so arg, daß ich unfähig zum Arbeiten bin. Der ganze Fuß ist im Sommer und Winter kalt, nur selten auf kurze Zeit etwas erwärmt. Wenn ich nicht besser werde, bleibe ich unbrauchbar für jeden Beruf.«
Wie muß dieser Fall aufgefaßt werden? Da dieser Mann auf einmal zu viel Blut verloren hat, so sind sicher die Adern zusammengefallen und, weil sie keine Nachhilfe bekommen haben, eingeschrumpft. Da in Folge dessen die neue Blutbildung zu schwach war, so wurde seine rechte Seite zu wenig genährt; daher die Schwäche und Kälte. Der Schmerz im Kopf kommt theils vom Mangel an Blut im ganzen Körper, theils aus Überfülle des Blutes im Kopfe, weil zeitweilig bei Blutarmen alles Blut dem Kopfe zuströmt.
Wie kann hier geholfen werden? Durch Herstellung richtiger Naturwärme, ferner durch gute Kost zur Blutbildung, endlich durch allgemeine Kräftigung, damit die schwächere Seite der anderen gleichkomme und durch richtige Circulation des Blutes auch allgemeine Kraft erzielt werde.
Folgende Anwendungen bewirken Dieß:
1) Täglich zweimal Oberguß und zweimal Knieguß.
2) Den einen Tag ein Rückenguß, den anderen Tag ein Halbbad, zudem fleißig Barfußgehen im Freien und auf nassen Steinen.
Nach innen: Wermuth- und Wachholderbeerthee täglich eine Tasse trinken.
Die Wirkung: Mit jedem Tag vermehrte sich eine allgemeine Naturwärme am ganzen Körper, und die Kälte schwand. Am fünften Tag bekam er, wie er behauptete, nach vielen Monaten wieder am rechten Fuß ein warmes Knie. Nach sieben Tagen war eine gleiche Blutcirculation hergestellt, auch eine gleiche Wärme, und ein außerordentlicher Appetit; der Kopfschmerz war beseitigt, und guter Humor trat ein. Die weiteren Anwendungen: In der Woche drei Halbbäder und drei Obergüsse, und von Zeit zu Zeit Barfußgehen.
»Drei Jahre hindurch,« erzählte eine Frau, »bin ich nie mehr gesund. Ich habe einmal einen recht starken Blutverlust erlitten. In der Brust habe ich oft eine solche Hitze und so arges Drücken, daß ich meine, sie zerspringe mir. Dann dringt mir oft das Blut stark in den Kopf und verursacht arge Kopfschmerzen. Wenn Dieses kommt, habe ich eiskalte Füße, auch fühle ich dann eine große Kälte im Unterleib.«
Hier ist Blutarmuth für den einen Theil deutlich dargestellt, ebenso Ansammlung des Blutes auf der Brust und im Kopfe. Die besten Anwendungen sind:
1) Jeden zweiten Tag ein vierfaches Tuch in Wasser und ? Essig getaucht, ganz warm auf den Unterleib binden, vier Tage lang; Dieß leitet das Blut durch Bildung erhöhter Wärme in den Unterleib.
2) Den einen Tag ein Halbbad, den anderen Tag einen Ober- und Knieguß. Das Halbbad wirkt stärkend und erwärmend; dasselbe bewirken Ober- und Knieguß.
3) Nach innen: Täglich eine Tasse Thee von Schafgarbe, Salbei und Wermuth in drei Portionen; wirkt auf gute Verdauung, gesundes Blut und frische Säfte. In fünf Wochen war die Kranke gesund.