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Geschütz.
»Büchsen und das Geschütz ist ein grausam, schädlich Instrument, zersprengt Mauern und Felsen, und führt die Leute in die Luft. Ich gläube, daß des Teufels in der Hölle eigen Werk sei, der es erfunden hat, als der nicht streiten kann sonst mit leiblichen Waffen und Fäusten. Gegen Büchsen hilft keine Stärke noch Mannheit, er ist todt, ehe man ihn siehst. Wenn Adam das Instrument gesehen hätte, das seine Kinder hätten gemacht, er wäre vor Leid gestorben.«
Krieg ein güldener Hamen.
»Ach, Krieg ist wie ein güldener Hamen, wenn man damit fischet, gewinnet man nicht viel damit. Und der Landgraf, der doch ein Kriegsmann ist, sagte zu mir D. Luth. ein Mal ganz züchtig, fürstlich und christlich: Ich habe zwier gekrieget, will nicht mehr eilen. Wir wollen, ob Gott will, auf unsrer Seite nicht anfahen; werden sie aber anheben, so helfe uns Gott. Dies Wort des guten Herrn tröstet mich,« sprach D. M. L.
Vom großen Alexander.
»Ein solcher trefflicher Held und Kriegsfürst war auch König Alexander, der eine kurze Zeit lebte, und in 12 Jahren brachte er in seine Gewalt und unter sich schier die ganze Welt. Demselbigen wollt es Julius Cäsar nachthun und nachahmen; er aber war nur ein Affe, denn er zerrüttete und zerstörete das Regiment und gemeinen Nutz. Denn ein Schwert behält oft das andere in der Scheide.«
Vom Cunz von der Rose.
»Cunz von der Rose,« sprach D. M. L., »Maximilians Diener, und ein fröhlicher, kurzweiliger Mann, muß ein geherzter Kerl gewest sein. Denn man saget, da er auf eine Zeit durch einen Wald verritten und sich verspätet, daß er hat im selben Walde müssen in eine einzelne Herberge ziehen, da der Wirth ein Schalk und Mörder gewest, aber er hat die Gäste freundlich empfangen; da hab er gesehen, daß eine Jungfrau drinnen sehr geweinet, und sie heimlich gefraget: Warum sie doch so weinete? Habe sie gesagt: Es wären eitel Mörder drinnen, darum möchte er seiner wohl wahrnehmen und sich vorsehen, sie wollte ihn treulich gewarnet haben, weil sie ihn für einen ehrlichen Mann ansehe. Und hatte ihm bald angezeiget, wie er sich halten sollte, und gesaget: Wenn der Wirth würde die Lichter lassen anzünden und ein Glöcklein läuten, so würden die Bauern hinein kommen als Gäste. Wenn nun der Tisch gedeckt und zugerichtet wäre, würde er, der Wirth, aus der Stube gehen, und sprechen: Putz dich, Licht! Alsdenn würde der Bauern einer das Licht auslöschen, so sticht man Euch todt. Welches er zu Herzen nahm, als ein muthiger, geherzter Mann, hatte Acht auf seine Schanz; bat, die Jungfrau wollte ihm ein Licht in einer Laterne geben, welches er heimlich verdeckt unter die Bank setzte, behielt seinen Harnisch an, und seine Wehre bei sich, desgleichen seine Diener auch, denen befahl er, sie wollten des Spiels wohl wahrnehmen und sich redlich wehren. Da er nun überm Tische saß und wartet, von Stund an kam derselben Bauern einer, that, als wollt er das Licht schnuppen, und löschet es aus, und wollte ihn erstechen. Aber er hatte seinen Harnisch noch an, hieß die Laterne mit dem brennenden Lichte hervorziehen, und trieb mit seinen Knechten die Bauern allzumal in die Flucht, und erstach sie; den Wirth aber nahm er darnach gefangen.«
Von einem Herrn, der zum h. Lande zog.
»Ein Herr,« sprach D. M. L., »zog zum h. Lande gen Jerusalem, und da er förder auch nach S. Catharin zum Berg Sinai ziehen wollte, und auf eine Tagereise oder etliche nun kommen war, ward er gewahr, daß etliche Straßenräuber daher zogen, stracks auf ihn. Da ließ er bald den Tisch zurichten, und aufsetzen, was er von Speise und Getränk mit genommen hatte auf den Weg, denn es gar in der Wüste liegt. Da nun dieselben Gesellen zu ihm kamen, stand er auf, empfing sie aufs Allerfreundlichste, und bat, sie wollen absitzen, und mit ihm ein Bißlein essen, und einen Trunk thun, denn bei ihm in seinem Lande wäre dieser Brauch, die Gäste also zu empfahen und laden. Sie setzten sich nieder, und aßen und tranken mit ihm. waren fröhlich und guter Dinge. Da schenkte er einem Jeglichen ein Kleinod, so er mit sich führete. Also zogen sie wieder fein freundlich von ihm. Des andern Tages kamen sie wieder zu ihm, verhüllet, nehmen ihn mit seinen Dienern gefangen, und führen sie auf ein Schloß, thun ihm gütlich, begaben ihn wieder mit Geschenken, und geleiten ihn des Wegs ein Theil, frisch und unversehret. Also bricht und nimmt ein auch der Feinde Herzen, so willens sind, einem Böses zu thun, Holdseligkeit, Freundlichkeit und Mildigkeit. Es ist aber Gottes Gabe.«
Von Helden im Regieramt.
»Wenn ein Land oder gewaltige Stadt nur einen trefflichen wunder und geschickten Mann hätte, so gingen alle Rathschläge und Decreta besser fort; wo aber keiner nicht ist, da gehets Alles hinter sich, wie der Krebs kreucht, ob ihrer wohl viel sind, die da regieren und rathen. Rechtschaffene, freudige Kriegsleute machen wenig Worte, sind bescheiden, reden nicht viel, denn sie haben Leute gesehen. Wenn sie reden, so ist die That mit; wie Herr Bernhard von Milo, ist mit Geberden wie eine Jungfrau.«