W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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Mannheim, 22. Februar 1778.

... Ich bitte Sie um Verzeihung, wenn ich Ihnen diesmal nickt viel schreibe, allein ich kann nicht; ich fürchte, ich möchte meinen Kopfweh wieder bekommen; und auch überdies bin ich heunt gar nicht aufgelegt dazu. Man kann auch nicht alles schreiben, was man denkt, wenigstens ich nicht. Lieber sagen als schreiben! Aus dem letzten Brief werden Sie alles gehört haben, wie es an sich ist. Ich bitte alles von mir zu glauben, was Sie wollen, nur nichts Schlechtes. Es gibt Leute, die glauben, es seie ohnmöglich, ein armes Mädel zu lieben, ohne schlechte Absichten dabei zu haben; und das schöne Wort Mätresse, zu teutsch H--e, ist halt gar zu schön! Ich bin kein Brunetti und kein Misliweczeck! Ich bin ein Mozart, aber ein junger und gutdenkender Mozart. Mithin werden Sie mir, hoffe ich, verzeihen, wenn ich bisweilen im Eifer ausschweife, weil ich doch so sagen muß, obwohlen ich lieber gesagt hätte, wenn ich natürlich schreibe. Ich hätte viel über diesen Stoff zu schreiben, allein ich kann nicht; es ist mir ohnmöglich; ich habe unter so vielen Fehlern auch diesen, daß ich immer glaube, meine Freund, die mich kennen, kennen mich! mithin braucht es nicht viel Worte; und kennen sie mich nicht, o, wo könnte ich dann Worte genug hernehmen! Übel genug, wenn man Worte und Briefe darzu braucht. Das ist alles nicht auf Sie geschrieben, mein lieber Papa. Nein! Sie kennen mich zu gut, und Sie sind zu brav dazu, um den Leuten gleich die Ehre abzuschneiden! Ich meine nur die, die wissen, daß ich sie meine: Leute, die so glauben...


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