W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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[Wien, Ende Juli 1782.]

Hochgeschätzbarste Frau Baronin!

Meine Musikalien habe ich durch die Magd der Madame Weber erhalten und habe müssen eine schriftliche Bescheinigung darüber geben. Die Magd hat mir etwas anvertrauet, welches, wenn ich schon nicht glaube, daß es geschehen könnte, weil es eine Prostitution für die ganze Familie wäre, doch möglich wäre, wenn man die dumme Madame Weber kennt, und mich folglich doch in Sorge setzt. Die Sophie ist weinend herausgekommen, und da sie die Magd um die Ursach fragte, so sagt sie: »Sage Sie doch heimlich dem Mozart, daß er machen soll, daß die Konstanze nach Hause geht; dann meine Mutter will sie absolument mit der Polizei abholen lassen.« Darf denn hier die Polizeiwache gleich in ein jedes Haus? Vielleicht ist es auch nur ein Locknetz, um sie nach Hause zu kriegen. Wenn das aber geschehen könnte, so wüßte ich kein besser Mittel, als die Konstanze morgen frühe, wenns sein kann, heute noch zu heiraten. Dann dieser Schande möchte ich meine Geliebte nicht aussetzen, und meiner Frau kann das nicht geschehen. Noch was! Der Thorwarth ist heute hinbestellt. Ich bitte Ew. Gnaden um Dero wohlmeinenden Rat, und uns armen Geschöpfen an die Hand zu gehen. Ich bin immer zu Haus. In größter Eil. Die Konstanze weiß noch von nichts. War Herr von Thorwarth bei Ew. Gnaden? ist es nötig, daß wir beide heute nach Tisch zu ihm gehen?


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