W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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[Wien, Mai 1790.]

Ich bin so kühn, Ew. Königliche Hoheit in aller Ehrfurcht zu bitten, bei S. Majestät dem Könige die gnädigste Fürsprache in betreff meiner untertänigsten Bitte an Allerhöchstdieselben zu führen. Eifer nach Ruhm, Liebe zur Tätigkeit und Überzeugung meiner Kenntnisse heißen mich es wagen (alles spornt mich an), um eine zweite Kapellmeisterstelle zu bitten, besonders da der sehr geschickte Kapellmeister Salieri sich nie dem Kirchenstil gewidmet hat, ich aber von Jugend auf mir diesen Stil ganz eigen gemacht habe. Der wenige Ruhm, den mir die Welt meines Spiels wegen auf dem Pianoforte gegeben, ermuntert mich auch um die Gnade zu bitten, mir die Königliche Familie zum musikalischen Unterricht allergnädigst anzuvertrauen.

Ganz überzeugt, daß ich mich an den würdigsten und für mich besonders gnädigen Mittler (Gönner) gewendet habe, lebe ich in der besten Zuversicht und werde mich sicher bestreben (hoffe ich auch alles, und bin ich bereit durch Tätigkeit, Eifer, Treue und Rechtschaffenheit stets darzutun) ...


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